Interviews Platzhalter

Wie wurden die Clips gemacht? -- Platz 1 bis 10 des Shot-transit Wettbewerbs /Teil II

Hier die nächsten drei Filmer der ersten 10 des Shot-transit Wettbewerbs, die über ihre Filme Auskunft geben - inklusive der Gewinner.

// 19:56 Do, 14. Apr 2011von

Autofokus


von Lukas Lukincic








Wie bist Du auf die Grundidee Deiner Geschichte gekommen?



Die Idee kam mir erstens durch die Kamera, die ich dafür benutzte (Canon 5D), die ja eigentlich ein Fotoapparat ist und ich wollte nicht eine "übliche" Schärfenverlagerung machen, sondern mit den Mitteln des Fotoapparates arbeiten - also den Autofokus benutzen. Weiterhin war mir wichtig, daß ich etwas lustiges machen wollte und nichts dramatisches mit irgendeinem höheren "Sinn" dahinter.



Wie hast Du die Schärfeverlagerung(en) in die Story eingebaut? (Oder hast Du die Story auf der Shottransition aufgebaut..?)



Die Geschichte wird aus der Blickrichtung des Fotoapparates erzählt und zeigt wie zwei Typen per Selbstauslöser ein Foto von sich machen wollen. Der Autofokus half der Geschichte sehr, da es einem vorkommt, als würden sich Laien mit der Kamera befassen und ungewollt eine Schärfenverlagerung auslösen. 




Welche Technik hast Du verwendet?



Wichtig war mir hier auch tatsächlich die Autofokusfunktion des Fotoapparates zu nutzen, um so realistisch wie möglich zu sein. Das ganze war aber doch nicht so einfach, da die Kamera sich ja im Videomodus befand, und damit ein echter Selbstauslöser gar nicht möglich war. Zum Einsatz kam noch eine zweite Kamera mit Blitz die von einem Freund immer dann ausgelöst wurde, wenn sich die zwei Typen hinstellten, um ihr Bild zu machen.




Wie hast Du an die Schauspieler gekommen?



Schauspieler? Ich habe seit der ersten Idee mit Philipp Grieß, ein guter Freund und Filmer und Kreativer, daran gearbeitet und gefeilt. Er und ich sind auch die Schauspieler, Philipp links im Bild und ich rechts. Ich habe auch tatsächlich die Kamera bedient.


Wir wollten uns nicht in organisatorische Komplikationen verwickeln, bloß um einen Einminüter zu machen. Schließlich geht es hier nur um zwei Typen die ein Foto von sich schießen wollen. Wir sind davon überzeugt das man soviel wie möglich selber machen muß!




Wie hast Du technisch die Shottransition (so exakt) hinbekommen?



Durch den Autofokus ;-) ...und Timing des Schauspiels natürlich..



Platzhalter





Was war das Kniffligste beim Dreh bzw. der Umsatzung Deiner Idee?



Das Kniffligste war wohl die Blitz Problematik. Ein Freund (namens Khaled) half uns dabei aus und stand hinter der Kamera mit einem Fotoapparat mit Blitz, um immer dann auszulösen wenn wir uns im Bild befanden. Aber selbst das war nicht so schwierig, es brauchte nur 6 Takes um die Aufnahme im Kasten zu haben, so daß Schauspieler, Blitz und Schärfe immer da waren, wo wir sie wollten.



Fandest Du die Einschränkungen beim Wettbewerb eher hinderlich oder war es ein Ansporn, innerhalb der vorgegebenen Grenzen (feste Einstellung, Shottransition, 1 Minute max) etwas hinzubekommen?



Es ist durchaus ein Ansporn. Durch vorgegebene Parameter kann man sich sehr gut kreativ ausleben und überlegen, wie man etwas technisch/kreativ umsetzten kann. Regeln geben ja einem auch Ideen.


Das ist glaube ich bei jedem Film so und speziell bei der Werbung ist ja quasi alles vorgegeben und trotzdem findet man immer wieder neue Ansätze.


Das merkt man ja auch bei diesem Wettbewerb-185 verschiedene Ansätze mit den vorgegebenen Parametern find ich Klasse!



Was ist Dein nächstes Projekt?



Philipp und ich werden im Sommer für einen Monat nach Indien fliegen und 4 kurze Dokumentarfilme drehen. Wir sind im Moment noch auf der Suche nach einer geeigneten Kamera die klein, leicht und ein gutes Bild abgibt mit dem man auch noch später im Schnitt arbeiten kann und vor allem auch im Kino abspielen kann. Auch hier haben wir Parameter: sehr kleines Equipment, Filmlook 16 oder 35mm, robust und digital und, schlimm genug, günstig/umsonst.


Natürlich liebäugeln wir hier mit der Panasonic AG-AF 101 zu drehen. Es sind 4 völlig verschiedene Anforderungen, die uns und der Technik einiges abverlangen werden. Vier Geschichten die jeweils im Großstadtchaos, Slum, Himalaya und Untertage gedreht und erzählt werden. 






Zu Fuß


von Daniel Fieber







Wie bist Du auf die Grundidee Deiner Geschichte gekommen?



Ich wollte überraschen. Der Zuschauer sollte eine Handlung sehen, die zunächst sehr viel bedeuten kann, die nicht eindeutig ist. Durch die Schärfeverlagerung sollte dann sozusagen die ´Auflösung´ der Geschichte erfolgen. Die Idee des Fahrraddiebstahls kam mir als erste in den Kopf, und bei der ist es dann auch gleich geblieben.



Wie hast Du die Schärfeverlagerung(en) in die Story eingebaut? (Oder hast Du die Story auf der Shottransition aufgebaut..?)



Die Story lebt durch die Schärfeverlagerung. Die hat hier sozusagen das Erzählmonopol, durch die die beiden Herren und das geknackte Schloss letztendlich Teile eines Ganzen werden.




Welche Technik hast Du verwendet?



Ich habe eine 5D Mark II zusammen mit einem Canon 300 mm 2.8 L Objektiv verwendet. Schärfezieheinrichtung und Monitor dienten als Hilfsmittel




Wie bist Du an die Schauspieler gekommen?



Das waren 2 gute Freunde, ausgebildete Schauspieler brauchte ich ja für meinen Clip nicht



Platzhalter




Wie hast Du technisch die Shottransition (so exakt) hinbekommen?



Puh, das war nicht einfach... Bei 300 mm und Offenblende ist die Schärfeebene wirklich winzig. Ich hab die Schärfe per Hand gezogen, hat allerdings ein paar Versuche gebraucht bis alles gepasst hat.



Was war das Kniffligste beim Dreh bzw. der Umsatzung Deiner Idee?



Da gab es ein paar Hürden. Zunächst musste ich einen passenden Fahrradständer finden. Der sollte nicht gleich als solcher erkennbar sein, dann durfen dort zum Zeitpunkt des Drehs keine anderen Räder angeschlossen sein, das war etwas knifflig. Letztlich wurde ich in Berlin am Frankfurter Tor fündig.



Die nächste Sorge war, die Kamera nahe genug an den Boden bringen zu können. Selbst auf einem Bodenstativ war sie nämlich noch zu weit oben, da musste irgendetwas anderes her. Ich hab die Kamera mitsamt Leichtbaustütze und Followfocus letztendlich auf ein massives Brett geschraubt und das beim Dreh mit Sandsäcken beschwert, damit es stabil auf dem unebenen Boden liegt. Das ganze musste unbeweglich und fest auf dem Boden liegen, denn bei 300mm sieht man natürlich den kleinsten Wackler umso deutlicher. Nachteilhaft war auch das klassische Problem, dass die 5D keine 1080P auf den Monitor ausgeben will, so ist man sich irgendwie nie 100% sicher ob wirklich alles sitzt wo es sitzen soll. Naja, aber das kennt man ja.




Fandest Du die Einschränkungen beim Wettbewerb eher hinderlich oder war es ein Ansporn, innerhalb der vorgegebenen Grenzen (feste Einstellung, Shottransition, 1 Minute max) etwas hinzubekommen?



Ich hab mich glaube ich nie durch Einschränkungen mehr motiviert gefühlt, ich fand das von vornherein spannend. Es ist toll, dass man einzig und allein durch das Ziehen der Schärfe Geschichten erzählen kann, das hat sich bei diesem Wettbewerb gezeigt.



Was ist Dein nächstes Projekt?



Als Freiberufler stehen da immer so ein paar Dinge an, im Moment bin ich zb. für Pringles tätig. Den größten Spaß aber habe ich selbst bei komischen Projekten, zum Beispiel steht diesen Sommer eine Musiksatire an, da freue ich mich sehr drauf!





Nein, ich will


von Andreas Deininger






Wie bist Du auf die Grundidee Deiner Geschichte gekommen?



Das ist schwer zu beantworten. Die Grundidee kommt denk ich ohne das man es merkt warum und wie sie kommt.


Grundlage war dennoch eine Geschichte zu finden die eine gewisse Empathie zu einem Protagonisten


aufbaut, und eine überraschende Wendung bekommt.



Wie hast Du die Schärfeverlagerung(en) in die Story eingebaut? (Oder hast Du die Story auf der Shottransition aufgebaut..?)



Ich denke hier spielt beides eine Rolle.


Es war mir sehr wichtig die Schärfenverlagerung als erzählerisches Mittel als Ersatz für einen Schnitt zu verwenden.


Die Shottransition war bei der Entstehung der Geschichte immer im Hinterkopf. D.h. was kann ich in 3 Bildern


an einer Location ohne Schnitt erzählen, so dass bei jeder Verlagerung dem Zuschauer ein neue Information gegeben wird.



Welche Technik hast Du verwendet?



Eine Canon 60D DSLR Kamera mit einem Zeiss Distagon 35mm f2 Objektiv.



Wie bist Du an die Schauspieler gekommen?



Der Darsteller im Film ist ein Schauspieler mit dem ich schon bei einem anderen Kurzfilm (Redemption)


sehr gut und erfolgreich zusammen gearbeitet hab. Er ist einer der wenigen Darsteller auf die man


in der fränkischen Region ohne lange Anfahrt zurückgreifen kann.


Er ist mittlerweile ein fester Teil des Teams...nicht nur als Darsteller.





Wie hast Du technisch die Shottransition (so exakt) hinbekommen?



Das sehr exakte Zeiss Objektiv mit einem langem Schneckengang war eine


große Hilfe die Shottransition exakt hinzubekommen. Dennoch hat es mehrere Anläufe gebraucht.


Wie das Leben so spielt, waren die technisch schlechteren meist vom Spiel und der Regie


stärker. Da musste man bei der Take-Auswahl Kompromisse eingehen.



Was war das Kniffligste beim Dreh bzw. der Umsetzung Deiner Idee?



Das Szenenbild halbwegs glaubhaft zu inszenieren. Zeit- und Personalmangel


waren die stärksten antagonistischen Kräfte der Umsetzung. Knifflig war es vor allem


für den Schauspieler, der sich unangenehm verbiegen musste um bei den einzelnen


Schärfepunkten richtig im Bild zu sitzen. Da ich selbst an der Kamera war musste die Regie etwas leiden,


so dass ich im Nachhinein mit dem Timing etwas unzufrieden bin.



Fandest Du die Einschränkungen beim Wettbewerb eher hinderlich oder war es ein Ansporn, innerhalb der vorgegebenen Grenzen (feste Einstellung, Shottransition, 1 Minute max) etwas hinzubekommen?



Es war ein Ansporn. Ein sehr schönes und interessantes Thema, bei dem man sich gut mit dem visuellem


Erzählen auseinander setzen konnte. Großes Lob für die Einschränkungen! ;-)



Was ist Dein nächstes Projekt?


Nach dem ShotTransit Film, sind bereits zwei neue Kurzfilme zum Thema FairTrade entstanden.



Momentan sind mehrere Projekte in Planung und Produktion. Im Moment arbeite ich intensiv an einem Drehbuch


für einen Kurzfilm namens "Thomas und Paul" der im Spätherbst 2011 gedreht werden soll.


Es handelt von zwei Soldaten zur Zeit des 2.Weltkriegs. Die Themen Freundschaft, Identität, falsche Ideale und Homosexualität sind die Themen die die Geschichte vorantreiben. Der 2.Weltkrieg spielt nur eine untergeordnete Rolle.



Parallel entsteht ein Dokumentarfilm "Gruppo of Disaster" über eine etwas andere Gruppe von Golfern. Hier liegt die Produktion leider aufgrund von dem nicht vorhandenem Budget und fehlen einer geeigneter Kamera auf Eis.


Ein Vorgeschmack aus dem bisherigem Material findet könnt ihr euch hier ansehen:


http://www.youtube.com/watch?v=Z-UsFu7dU9Y







Hier noch mal alle Teilnehmer des Shot-Transit Wettbewerbs in der Übersicht




Ähnliche Artikel //
Umfrage
  • Was hältst du von den neuen Bild/Video-KIs?





    Ergebnis ansehen
slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash