Bevor die ersten Camcorder mit ausklappbaren Displays auf den Markt kamen, hatten Camcorder ausschließlich einen Sucher zur Bildkontrolle. Im Sucher sieht der Kameramann eine Vorschau des Bildes, welches in diesem Moment aufgezeichnet werden kann. Auch heute ist noch ein Sucher in vielen Camcordern integriert, da sich bei starkem Sonnenschein oft nichts mehr auf dem Display erkennen lässt.
Professionelle Geräte besitzen meist Schwarz-Weiß-Sucher, weil sich auf diesen die Schärfe des Bildes besser beurteilen lässt. Im Consumerbereich haben sich allerdings Farbsucher praktisch vollständig durchgesetzt. Dies ist besonders schade, da Sucher meistens eine geringere Auflösung bieten als die eingebauten Displays. Dadurch sind die Sucher bis auf den Einsatz bei starker Sonneneinstrahlung praktisch bedeutungslos geworden.
Ein Display ist ein ausklappbarer LCD-Bildschirm, der eine Bildkontrolle beim Filmen ermöglicht, ohne durch den Sucher schauen zu müssen. Auf einem Display sollte im Idealfall genau das Bild abgebildet werden, welches gleichzeitig auf Band aufgezeichnet wird. In der Praxis leiden viele Displays jedoch an einigen Mankos: Da die gängige Displayauflösung der meisten Camcorder nicht über 250.000 Bildpunkten liegt. Bereits PAL-DV hat ungefähr 420.000 Bildpunkte, weshalb sich die absolute Schärfe des Videos schon nicht hundertprozentig bestimmen lässt. Bei HD-Kameras hat sich dieses Problem noch weiter "verschlimmert".
Zudem wird oft nur der sogenannte "titelsichere Bereich" (Overscan) dargestellt. Das bedeutet, das nur das Videobild gezeigt wird, welches man auf einem durchschnittlichen Heimfernseher zu sehen bekommt. Die Kanten werden dabei meistens hemmungslos abgeschnitten. Dies ist problematisch, da man eigentlich fast immer die gesamte Videoauflösung für seine Aufnahmen nutzen will, aber nicht erkennen kann, ob ein Mikrofon oder ähnliches ins Bild ragt. Und obwohl mit aktuellen LCD und Plasma-Fernsehern der Overscan eigentlich zum alten Eisen gehört, kämpfen nach wie vor viele Kameras mit diesem Manko.
