Hier unser Clip mit Caro und der Ursa Cine 12K bei dem wir diesmal auch Indoor-Aufnahmen mit kontrolliertem Licht für ein anderes slashCam-Projekt machen konnten. Zum Einsatz kamen neben der Ursa Cine 12K diverse LED-Lichter von Nanlite sowie Tokina Vista Objektive. Schnitt und Farbkorrektur erfolgten unter DaVinci Resolve auf dem Redaktions MacBook Pro (M1 Max):
Ergonomie und technische Daten
Mit der Ursa Cine 12K stellt Blackmagic seine bislang hochwertigste, raw-fähige Kamera vor. Designtechnisch findet sich bei der neuen Ursa in unseren Augen eine spannende Mischung aus Blackmagic-Tradition und völlig neuen Funktionen wieder. Zum bewährten Ursa-Design zählt der äußerst stabil gebaute Kamerabody, der in bester „Ursa-Tradition“ aus einer Magnesiumlegierung besteht, die mit einem Kohlefaser-Verbundstoff beschichtet wurde (zum Vgl: die Pyxis besitzt ein Aluminiumgehäuse).
Herzstück der Ursa Cine 12K stellt der ca. 100 MP auflösende Vollformat Sensor dar, mit dem die Ursa Cine 12K locker auch im Fotobereich mit High-End DSLMs konkurrieren kann. So gesehen steckt also in der Ursa Cine 12K auch eine hochwertige Vollformat Fotokamera mit einer Mittelformat(!)-Auflösung von 100 MP, die eine Serienbildfunktion von beeindruckenden 80 RAW-Bildern pro Sekunde bietet. Und tatsächlich hat man den Eindruck, Material aus einem High-End Fotoshoot zu betrachten, wenn man auf die aus 12K RAW ausgespielten Stills aus der Ursa Cine 12K blickt – doch hierzu später mehr …
Mit Abmessungen von 280 mm Länge, 153 mm Breite und 154mm Höhe liegt das Gehäuse der Ursa Cine 12K sehr nah an dem der bekannten Ursa Mini Pro Modelle. Gewichtstechnisch rangiert es mit 3.96 kg etwas höher, was wir vor allem auf die insgesamt aufwendigere Vollformattechnik und den zweiten Assist-Monitor zurückführen. Standardmäßig von uns aufgeriggt mit Shoulderplate, Tokina Vista Cine-Prime (2,2kg), 155 Wh 24V B-Mount-Akku, Followfokus, Blackmagic Cine-EVF, Top-Griff und Mattebox landen wir bei cine-gerechten 10,4 kg. Wer Gewicht sparen muss – beispielsweise für längere Schultereinsätze - sollte jedoch problemlos auch auf 8-9 kg drehfertiges Gewicht kommen. Dank recht ausgewogener Gewichtsverteilung von Hause aus sowie der Option bei Bedarf via verschiebbarem Top-Handle noch nachzujustieren (was wir nicht brauchten), lagen die 10 kg sehr gut bei uns sowohl in der Hand als auch auf der Schulter.
Wer 100 MP große Open Gate 8K RAW-Files mit 80 Bildern pro Sekunde oder 8K 2,4.1 RAW Sequenzen mit 220 FPS (so wie bei unserem Praxisshoot) aufzeichnen möchte, braucht zum einen einen sehr schnellen und zum anderen einen sehr großen Speicher. Wir sprechen bei 12K RAW Open Gate bei 80 fps und bestmöglicher konstanter Datenrate (3:1) von maximalen 4 GB/s bzw. bei 8K 2,4.1 RAW 220 FPS von 3,2 GB/s. Entsprechend hat Blackmagic für die Ursa Cine 12K ein eigenes Speichermodul entwickelt. Wir hatten für unseren Test die 8TB Speicher-Variante zur Verfügung, mit der wir beispielsweise in praxisrelevanter 8:1 Kompression bei konstanter Datenrate in 12K Open Gate und 24 fps 5 Stunden Raw-Material aufzeichnen konnten. Eine Speichermodul-Option mit CFexpress-Cardslots ist ebenfalls von Blackmagic für Ursa Cine 12K angekündigt.
Doch auch zum neuen Speichermodul und insbesondere wie man die Daten am besten von der Kamera backuped und weiter verarbeitet weiter unten im entsprechenden Kapitel mehr – womit wir bei den Ín/Outs der Ursa Cine 12K angekommen wären.
Auf der Kameraoberseite unter Schutzabdeckungen finde sich zwei Fullsize-XLR Inputs, zusätzlich verfügt die Ursa Cine 12K auch über ein internes Scratch-Mikro (Stereo / auf der Vorderseite). Auf der rechten Kamerarückseite stehen USB-C, 2x 12G SDI Out, REF In / TC In, 10 G Ethernet, eine 3,5mm Miniklinke für Kopfhörer sowie ein 12V/24V Stromanschluss mit zuggesichertem Interface zur Verfügung.
Zusätzlich finden sich USB-Anschlüsse an der Oberkante der Kamera, die für Erweiterungen vorgesehen sind. Der Anschluss näher an der Rückseite dient zum Anschluss an einen Computer, wenn die Kamera upgedatet werden soll oder zur Verwendung von Daten-Tethering beim Streaming von der URSA Cine. An einen dieser oberen USB-Anschlüsse lässt sich zusätzlich auch der Blackmagic PYXIS Monitor anschließen.
Unsere Testkamera kam mit dem neuen Blackmagic Ursa Cine EVF, dessen Qualität wir bereits beim unserem Pyxis Test schätzen gelernt haben und der auch bei der Ursa Cine 12K via zuggesichertem USB-C Port auf der Vordereseite der Ursa Cine 12K angeschlossen wird. Es stehen also insgesamt vier USB-C-Ports für diverse Aufgaben bei der Ursa Cine 12K zur Verfügung.
Der große Vorteil des EVF-Anschlusses via USB-C ist, dass sowohl der Strom für den EVF als auch das Videosignal durch das gleiche USB-C Kabel geleitet werden und dadurch ein cleanes EVF-Setup ohne externen Akku möglich ist.
Was uns darüber hinaus sehr gut gefallen hat: Alle Buttons der Ursa Cine 12K sind mit Hintergundsbeleuchtung versehen und alle drei Tastengruppen (vorne links, links mitte und rechts) verfügen über eine eigene Lock-Taste.
Die Bootzeit der Blackmagic Ursa Cine 12K haben wir mit guten 8 Sekunden gemessen. Die deutlich akustisch wahrnehmbare Kühlung des Sensorsystems erfolgt über eine vertikale Luftzirkulation wobei die Luft seitlich von unten angesaugt und nach oben abgegeben wird. Schaut man durch die Kühlgitter von oben sieht man die massiven Kühlrippen sowie etwas ungekapselte Elektronik. Für Drehs im Regen oder staubig/sandigen Umgebungen würde wir im Zweifel für entsprechende Abdeckung/Schutz bei der Ursa Cine 12K sorgen.