Wie scharf ist unschärfer?

Auch Blackmagic Evangelist John Brawley deutet im Blackmagic Forum an, dass man die Schärfeerwartungen an die BMPCC auf jeden Fall herunterschrauben soll. So meint er, dass sie eine 5Kmk2 in der Auflösung noch schlagen wird, was a) wohl 5Dmk2 (Canon 5D MKII) heißen soll und b) eine lausige Schärfereferenz darstellt, die momentan fast jede aktuelle Kamera im Markt schlägt.



Grund für die Unschärfe dürfte der Sensor sein, der nach Angaben des Datenblatts zwar 1920 x 1080 Pixel bietet, aber wahrscheinlich eben R, G und B Pixel alternierend. Die Angabe der Bayer Pixel ist nicht unüblich, würde aber rechnerisch bedeuten dass pro Zeile nur 960 Rot- und 960 Grün- bzw. 960 Blau- und 960 Grün-Pixel zur Verfügung stehen.



Zum Vergleich, die klassische Cinema Camera ist mit 2432 x 1366 effektiven Pixeln angegeben, die bestätigterweise auch nur RGB-alternierende Bayerpixel sind (also zum theoretischen Vergleich 1216 Rot/Grün- bzw. 1216 Blau/Grün-Pixelkombinationen, aus denen dann die FullHD-Auflösung interpoliert wird.)



Der effektive Netto-Auflösungsverlust gegenüber der großen Schwester dürfte je nach Interpolationsmethode schätzungsweise zwischen 20 und 25 Prozent betragen, was sehr wahrscheinlich schon in einem deutlich sichtbaren Schärfeverlust resultiert. Ob die Pocket Cinema Camera hier noch einen relevanten Schärfevorteil gegenüber aktuellen DSLRs bieten wird, wagen wir unter diesen noch hypothetischen Prämissen stark zu bezweifeln.



Bleibt also die aufgezeichnete Dynamik der Kamera. Diese dürfte tatsächlich ungeschlagen sein und somit das Hauptverkaufsargument der Kamera werden. Die Aufzeichnung von ProRes auf schnelle SD-Karten zeigt der gesamten Konkurrenz, was heute schon möglich sein kann, wenn man will. 10 Bit in Film Log dürften auf jeden Fall für die meisten Anwendungsfälle ausreichend sein. Für RAW auf SD-Karten sehen wir dagegen wenig Anwendungsfälle. Wer RAW nutzt hat die höchsten Qualitätsansprüche und hierzu passt wahrscheinlich nicht die geringe Schärfe des Materials. Oder anders: Wer den geringen Dynamik-Vorteil zwischen RAW und 10 Bit ProRES wirklich für ein spezielles Projekt braucht, dem wird die Kamera für dieses Einsatzgebiet sowieso zu unscharf sein.






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