slashCAM
Administrator
Administrator
Beiträge: 11279

Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von slashCAM »



Wer anamorph filmen will, sollte seine Kamera und die geplanten Objektive richtig aufeinander abstimmen. Tatsächlich steckt hierbei der Teufel im Detail...



Hier geht es zu Artikel auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Wissen: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv



CameraRick
Beiträge: 4883

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von CameraRick »

Fast egal, denn das klassische, analoge CinemaScope entwickelte sich zum Ende der analogen Zeiten ebenfalls noch weiter in Richtung 2,35:1, während der digitale, cinematische Breitbild-Content sich mit einer Aspect Ratio von 2,39:1 "entwickelte".
Spannend, waren wir Anfang der 70er schon digital unterwegs? Denn da wurde 2,39(7):1 eingeführt
Tatsächlich steckt hierbei der Teufel im Detail [...] denn bei genauerem Hinsehen passen Sensorformat und Stauchfaktor erstaunlich selten exakt zueinander. Und liegt man in der Kombination weit daneben, bekommt man vielleicht nicht unbedingt die ersehnte Ästhetik.
Ich habe diesen Ringelrein noch nie so ganz verstanden - wo ist denn das Problem? Die ersehnte Ästhethik hat doch nichts damit zu tun, den Sensor und seine Auflösung voll und ganz auszunutzen. Gerade letzteres ist heutzutage eh unedlich groß vorhanden.
Man kann es sich so einfach machen, wie es nur geht -
- man wählt Optiken, die die ersehnte Ästhetik liefert
- man wählt eine Kamera, die eine ausreichend (aber nicht zu) hohe vertikale Sensorfläche bietet
- in der Post setzt man das Projekt auf das Format, was man liefern will (idR DCI 4K)
- man setzt den Pixelaspekt in den Kamerdaten
... und alles andere übernimmt die Software.

Wieso sollte man es sich so unnötig kompliziert machen? Und wieso zwangsläufig eine möglicherweise ungeeignete Optik wählen, nur weil die angeblich besser zum Sensor passt?
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal in-kamera gecropptes Material erhalten hätte, schon bei einer gewöhnlichen 16:9 Produktion croppen wir was das Zeug hält. Wo ist das Problem, das bei einer anamorphen Aufnahme genau so zu machen?
ich schreibe hier nur in pausen auf der arbeit.



cantsin
Beiträge: 16887

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von cantsin »

Am besten funktioniert noch die Kombination von 3:2-Open Gate-Aufnahme mit 1.6x-Anamorphoten, die exakt Cinemascope 2.39:1 ergibt. (Geht z.B. mit der Panasonic S5ii/x, S9, S1H sowie der BM Cinema Camera 6K + Siruis 1.6x-FF-Objektiven, d.h. dem 35mm, 50mm, 75mm und 100m/T2.9.)

Bei Open Gate hat ein Anamorphot auch eine sinnvolle Funktion (= Maximierung der Sensorfläche/-auflösung bei Breitwandformat, bzw. Breitwandaufnahme ohne Sensor-Beschnitt) und ist nicht nur optischer Effekt.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



CameraRick
Beiträge: 4883

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von CameraRick »

cantsin hat geschrieben: ↑Fr 25 Apr, 2025 13:18 Bei Open Gate hat ein Anamorphot auch eine sinnvolle Funktion (= Maximierung der Sensorfläche/-auflösung bei Breitwandformat, bzw. Breitwandaufnahme ohne Sensor-Beschnitt) und ist nicht nur optischer Effekt.
Was genau ist denn nicht sinnvoll an einem "optischen Effekt", den man mitunter erzählen will? Man dreht doch Filme, und kein Sensor min-maxing. Gerade auf einer der angesprochenen Panasonic Kameras hast sogar noch eine sehr starke Einschränkung - denn der Rollingshutter wird um den Faktor des Squeeze erhöht. Jetzt mal davon ab, ob einem die Optik der 1.6er Anamorphoten gefällt - Flares und Bokeh sind bisweilen noch nicht so Bombe.
ich schreibe hier nur in pausen auf der arbeit.



Phil999
Beiträge: 135

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von Phil999 »

mit der Pocket 4k und dem Mars-Set von Sirui funktioniert die Sache sehr gut. Ich sehe das auch etwa so wie CameraRick. Warum sich den Kopf zerbrechen und die Sache kompliziert machen? Aber wahrscheinlich verstehe ich einfach zuwenig von der Sache.

Der Squeezefaktor von "nur" 1.33 spielt für mich keine wesentliche Rolle, da ich höchst selten Bokeh im Bild habe. Ich bin eigentlich eher an dem Breitbildformat und an den Flares interessiert.



cantsin
Beiträge: 16887

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von cantsin »

CameraRick hat geschrieben: ↑Sa 26 Apr, 2025 13:16
cantsin hat geschrieben: ↑Fr 25 Apr, 2025 13:18 Bei Open Gate hat ein Anamorphot auch eine sinnvolle Funktion (= Maximierung der Sensorfläche/-auflösung bei Breitwandformat, bzw. Breitwandaufnahme ohne Sensor-Beschnitt) und ist nicht nur optischer Effekt.
Was genau ist denn nicht sinnvoll an einem "optischen Effekt", den man mitunter erzählen will?
Dass er mittlerweile zu oft benutzt und daher abgedroschen ist, und sowieso nicht gut aussieht, wenn er ausserhalb von komplex ausgeleuchteten Big Budget-Produktionen verwendet wird. Wenn man diese Prämisse akzeptiert, bleibt die Frage, wofür Budget-Anamorphoten noch gut sind (außer vielleicht stilisierte Musikvideos).
Man dreht doch Filme, und kein Sensor min-maxing. Gerade auf einer der angesprochenen Panasonic Kameras hast sogar noch eine sehr starke Einschränkung - denn der Rollingshutter wird um den Faktor des Squeeze erhöht.
Stimmt. Allerdings hast Du beim Drehen mit Anamorphoten an 16:9-4K-Kameras das Problem, dass Du deutlich Real-Auflösung verlierst, erstens durch die geringere optische Auflösung der (Budget-) Anamorphoten selbst, zweitens durchs nötige vertikale Stauchen des Bilds. Wenn man noch halbwegs reale 4K erzielen will, ist da die Kombination von 6K-Open Gate + Anamorphot + Mastering/Downscaling zu 4K schon im Vorteil.
Jetzt mal davon ab, ob einem die Optik der 1.6er Anamorphoten gefällt - Flares und Bokeh sind bisweilen noch nicht so Bombe.
Mit den für 16:9-Kameras optimierten 1.3x-Anamorphoten aber noch weniger...
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



CameraRick
Beiträge: 4883

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von CameraRick »

cantsin hat geschrieben: ↑Mi 30 Apr, 2025 13:34 Dass er mittlerweile zu oft benutzt und daher abgedroschen ist, und sowieso nicht gut aussieht, wenn er ausserhalb von komplex ausgeleuchteten Big Budget-Produktionen verwendet wird. Wenn man diese Prämisse akzeptiert, bleibt die Frage, wofür Budget-Anamorphoten noch gut sind (außer vielleicht stilisierte Musikvideos).
Das ist jetzt aber auch ein gutes Stück rein subjektiv :) gerade in der Nacht brauchts kein Hollywood Set, damit das Bokeh ein Bild versüßt - zumindest ist das auch eine valide Meinung :)
cantsin hat geschrieben: ↑Mi 30 Apr, 2025 13:34 Stimmt. Allerdings hast Du beim Drehen mit Anamorphoten an 16:9-4K-Kameras das Problem, dass Du deutlich Real-Auflösung verlierst, erstens durch die geringere optische Auflösung der (Budget-) Anamorphoten selbst, zweitens durchs nötige vertikale Stauchen des Bilds. Wenn man noch halbwegs reale 4K erzielen will, ist da die Kombination von 6K-Open Gate + Anamorphot + Mastering/Downscaling zu 4K schon im Vorteil.
Klar verlierst Du Auflösung, der Punkt war doch, dass sie vorhanden ist. "Nötig" ist die Stacuhung auch nicht - gleiche Mär wie die andere Seite, die zwangsläufig die Breite hochskalieren will. Das ist das was ich im EInganspost schrieb: es ist erschreckend simpel. Denn in den meisten Szenarien wird sowohl Y gestaucht, als auch X leicht skaliert. Die Realauflösung ist geringer, dass das im Kino noch immer gut aussehen kann haben schon viele Alexas bewiesen. Solang der Fokus sitzt, versteht sich.
cantsin hat geschrieben: ↑Mi 30 Apr, 2025 13:34 Mit den für 16:9-Kameras optimierten 1.3x-Anamorphoten aber noch weniger...
Da bin ich bedingungslos bei Dir (mal ausgenommen die Mantis, die mit der geschickten, ovalen Blende da gut tricksen). Bei Flares gehe ich nicht mit - da hat der Look nicht so viel mit dem Stretch zu tun, den bekommt Sirui mEn nur einfach nicht schön hin.
Ansonsten würde ich aber mit Dir gehen - 1.33er machen erstmal wenig Spaß, würde ich nicht nutzen.
ich schreibe hier nur in pausen auf der arbeit.



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Was schaust Du gerade?
von roki100 - Do 23:07
» Canon PowerShot (G-Serie) ?
von beiti - Do 22:40
» Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?
von stip - Do 22:31
» HILFE - Kurzfilm
von roki100 - Do 22:04
» Sony FX3 Nachfolger: Wie wichtig ist Open Gate wenn ein elektronisch verstellbarer ND Filter möglich wäre?
von Walter Schulz - Do 21:37
» Affinity Photo, Designer und Publisher ab sofort in einer kostenlosen App
von roki100 - Do 21:07
» Morgen ist heute gestern | Kurzfilm 2025
von Merlin films - Do 20:57
» HASSLIEBE deutscher Film? Mit Wolfgang M. Schmitt
von iasi - Do 20:45
» Kamera bei asgoodasnew kaufen
von Bildlauf - Do 20:16
» Adobe Firefly generiert jetzt auch KI-Soundtracks und Voice-Over
von Blackbox - Do 19:22
» DJI Neo 2 bringt Rundum-Hinderniserkennung samt LiDAR
von slashCAM - Do 17:42
» Neue Firmware für Sony Alpha 1 II und Sony Alpha 9 III bringt neue Funktionen
von slashCAM - Do 13:33
» RED erklärt die Umbenennung von NEV-Dateien in R3D
von Jott - Do 6:42
» 110-Ohm-Mikrofonkabel Wasserdicht bis 20 m
von Blackbox - Do 3:55
» Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen
von Funless - Do 0:49
» KI: Bessere Sprachverständlichkeit
von freezer - Mi 22:24
» Dumpfe Audiospur als ob sie im Auto laufen würde
von toniwan - Mi 20:10
» Forscher suchen die maximale Pixelauflösung der Augen
von Darth Schneider - Mi 19:17
» Künftige Xbox Next: Vollwertiger Windows-PC mit Potenzial für Videobearbeitung
von Da_Michl - Mi 16:35
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von FocusPIT - Mi 12:52
» Bitte um Rat nach langer, aber verwirrender Recherche
von Jott - Mi 11:47
» SCHLECHTE Regisseure? Mit Wilson Gonzalez Ochsenknecht
von Nigma1313 - Mi 10:42
» >Der LED Licht Thread<
von pillepalle - Mi 1:26
» Canon EOS R6 Mark III Neuvorstellung am 06.11.25
von cantsin - Di 22:00
» slashCam im Gespräch mit Nikon zur neuen ZR und der Zukunft von RED Komodo
von iasi - Di 18:53
» DJI im neuen Gewand: Xtra
von medienonkel - Di 17:13
» Neues Firmware Update 3.0 für die Nikon Zf Kamera
von Funless - Di 14:46
» Insta360 X4 Air vorgestellt - 8K/360° Action-Kamera für 329 Euro
von slashCAM - Di 13:15
» Kathryn Bigelows "A House of Dynamite" - das ist mal was.
von iasi - Di 13:03
» Empfehlung Hauptmikros Stereo Chor- / Orchester
von mikroguenni - Di 12:52
» Audioequimment für extreme Wetteraufnahmen gesucht
von Jörg - Di 11:30
» OpenAI Sora 2 - Nutzungsrichtlinie entfacht internationalen Urheberrechtsstreit
von philr - Di 10:47
» DJI Neo 2 kommt am 30. Oktober mit LiDAR und größerem Sensor
von medienonkel - Di 9:50
» Unser Kinofilm "The Trail" nun auf Amazon Prime
von Alfred Zarathustra - Mo 23:19
» Canons restriktive Mount-Politik: Clever oder der Impuls für eine chinesische DSLM?
von env0 - Mo 17:53