Nikon Professional Service hat uns nach Anfrage heute bestätigt, dass Nikons neue Flaggschiff-Kamera Nikon D3s über komplett manuelle Einstellungen im Videomodus verfügt. Wir bedanken uns für die schnelle und kompetente Antwort und erlauben uns aus der Antwort wie folgt zu zitieren: 
„Sobald die Live-View-Betriebsart im Aufnahme-Menü auf „Stativ“ und die Kamera in den manuellen Modus (M) gestellt wurde, ist es möglich vor und während der Videoaufnahme Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert manuell einzustellen, bzw. zu verstellen. Ein automatisches Fokussieren ist über die AF-ON-Taste möglich (auch während der laufenden Aufnahme).
Zudem steht Ihnen zur optimalen Belichtung des Videos auf dem Kameramonitor am rechten Bildrand eine Belichtungsskala zur Verfügung.“
Dies bedeutet, dass ebenfalls die Limitierung auf maximale Blende 8, wie sie noch von der Nikon D90 bekannt ist, ebenfalls aufgehoben wurde. Bei der Nikon D3s stehen alle verfügbaren Blenden des jeweiligen Objektivs zur Verfügung.
Erstaunlich, wie sehr sich die Positionierung der beiden großen Profi-DSLR-Hersteller Nikon und Canon in Sachen Marketing von Videofunktionen voneinander unterscheidet. Während Canon für das manuelle Freischalten der Canon 5D MKII eine eigene, groß angelegte Anzeigen-Kampagne gestartet hatte, fehlt selbst im Handbuch zur Nikon D3s (zumindest auf unser erste Durchsicht hin) ein entsprechender Verweis auf die erstmalig komplett manuellen Videofunktionen bei einer Nikon DSLR. Wieder einmal zeigt sich, dass hier völlig unterschiedliche Einschätzungen zur Gewichtung der Videofunktion bei DSLRs aufeinandertreffen.
Wir sehen in der Bereitstellung manueller Video-Funktionen nun auch bei Nikon eine wichtige Wegmarke in der Entwicklung von Video-DSLRs. Es dürfte zukünftig schwer fallen, bei neuen DSLR-Vorstellungen hinter die manuellen Videofunktionen zurückzufallen. Toll für alle interessierten V-DSLR-Filmer und ein nochmals erhöhter Druck auf die Camcorder-Hersteller, mit größeren Sensor-Flächen / Pixel-Pitches mehr szenischen Gestaltungsspielraum zu schaffen.
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Es dürfe nicht mehr lange dauern, bis wir die ersten ausgewachsenen HD-Video-Cams mit mind. APS-C - Sensorgrößen unterhalb von 10.000 Euro sehen … nur, was machen wir dann mit all den Video-DSLRs ? Zurück zur Fotografie ? Nur eine Episode der technischen Entwicklung oder ein komplett neuer Indie-Video-Technologie-Zweig mit eigenen Entwicklungsgesetzen?
Potential für Verbesserungen im DSLR-Videobereich gibt es genügend – Stichwort: Aliasing, Rolling Shutter, Audiokontrolle etc. pp...
Wir hoffen bald die Nikon D3s bei slashCAM in Sachen Video testen zu können. Definitiv spannende Zeiten ...


















