Neue Lizenzgebühren für HEVC-Inhalte

Wie befürchtet, hat der sich eben gebildete zweite HEVC/H.265-Patentpool namens HEVC Advance jetzt seine Lizenzgebührforderungen für die Nutzung des HEVC/H.265 Videocodecs bekanntgegeben, die hier ausführlich zu finden sind . Die neuen Gebühren für die Nutzung von HEVC liegen um einiges höher als die Forderungen der MPEG LA und betreffen nicht nur die Hardware-/Softwarehersteller, welche den HEVC Codec nutzen, sondern auch die Inhalteanbieter, die 0.5% ihrer Einnahmen (nicht Profite) abführen sollen.


Zudem werden die recht beträchtlichen Gebühren (1.50 Dollar pro TV, 80 Cent pro Mobilgerät,1.10 Dollar für Multimedia/Gaming Boxen, Blu Ray Player, digitale Photorahmen u.a. Geräte) auch rückwirkend, ab dem ersten Verkauf, gefordert. Damit liegen die Lizenkosten weit über denen der MPEG LA, die nur 10-20 Cent pro Gerät fordert und keine Nutzungsgebühren erhebt. Für große Videostreaming-Anbieter wie Netflix, Amazon, Facebook und Apple könnten sich diese Gebühren auf jeweils über 100 Millionen Dollar (pro Jahr!) belaufen.



Nach Einschätzung des Fachmagazins StreamingMedia wird der Versuch, Lizenzgebühren für die HEVC-Nutzung von den Inhalteanbieter ebenso scheitern wie vormals für MPEG-4 Part 2, denn diese sind grundsätzlich nicht Willens, ihre Einnahmen mit Codec-Lizenzgebern zu teilen. Eigentlich sollte HEVC ja aufgrund seiner Effizienz und damit kleineren nötigen Datenbandbreite (im Vergleich zu etwa H.264) und Kosten die Zukunft gehören - würden sich diese Zahlungsforderungen aber durchsetzten, würde das im Endeffekt höhere Kosten für die Endnutzer/Zuschauer von Filmen im Netz bedeuten.


Wahrscheinlich aber werden diese Forderungen aber der Adoption von HEVC einfach nur schaden und dessen breite Nutzung verhindern. Und auch die Verbreitung von 4K könnte unter den neuen Kosten darunter leiden, weil die durch die höhere Datenmenge höheren Kosten beim Streaming und der Datenspeicherung schon jetzt schwer wieder einzunehmen sind. Außerdem hat Dolby Lizenzkosten für die neben 4K zweite Zukunftstechnologie HDR angekündigt, die deren Adoption durch höhere Kosten auch beeinträchtigen könnte.



Unklar ist allerdings noch, welche Patente überhaupt im Pool sein werden und wie essentiell wichtig diese für die Nutzung von HEVC wirklich sind. Wenn sich jedoch kein Kompromiss hinsichtlich der Kosten erzielen läßt, wären diese neuen Lizenzforderungen ein wichtiges Argument, um freie Codecs wie den bisher nicht sehr erfolgreichen Google VP10 viel breiter zu nutzen.


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