Microsoft hat das weniger als 2 MB grosse Browser-Plugin Silverlight angekündigt (vormals Windows Presentation Foundation / Everywhere (WPF/E) benannt), das Windows Media Video und Audio Inhalte inklusive Vektoranimationen, Alpha-Blending, Animationen und MP3 in Internet-Browsern darstellen bzw abspielen kann - in direkter Konkurrenz zu Adobes Flash. Silverlight basiert auf dem erweiterten Microsoft .NET Framework, soll aber auf den unterschiedlichsten Browsern und Plattformen laufen. User werden auf einer Netzseite mit eingebetteten Silverlight-Inhalten ähnlich wie bei Flash aufgefordert werden, das Silverlight-Plugin zu installieren. User können das Plugin auf Microsofts Silverlight Seite schon ausprobieren - allerding taucht es zT hier noch unter dem alten Namen "WPF/E" auf und ist nur unter Windows und OS X verfügbar.
Microsoft hat schon Partnerschaften mit Firmen die die Infrastruktur für den Vertrieb von Videos über Netz per Silverlight stellen, ebenso wie mit Content-Lieferanten verkündet. Die Übertragung von Videos erfolgt als Streaming Video über den Microsoft Windows Streaming Server (die neuen Windows Longhorn Server) oder als Progressive Download über normale Webserver. Ein grosser Vorteil von Silverlight als neuem Mediaplayer ist die Rückwärts-Kompatibilität zu alten Windows Media/VC1 Videoinhalten - bereits kodiertes Videomaterial muss für die Präsentation per Silverlight nicht neu komprimiert werden. Eine erste Beta-Versiohn von Silverlight wird Ende April erscheinen, die finale Version noch in der ersten Hälfte des Jahres. Das Rechtemanagment erfolgt über Microsofts PlayReady DRM-Technologie.
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Microsoft Silverlight behebt, genauso wie Adobes gleichzeitig vorgestellter Adobe Media Player Schwachstellen der konzerneigenen Media-Infastruktur: so wie Adobe einen Standalone Player ähnlich und in Konkurrenz zum Windows Media Player vorstellt, der (im Gegensatz zu Flash) DRM-geschützte Video ohne den Browser darstellt, bringt Microsoft mit Silverlight ein plattformunabhängiges Browserplugin, das Adobes Flash Konkurrenz macht, indem es Videos und animierte Inhalte in jedem Browser abspielt und mit interaktiven Features vereint. Ebenso wie Adobe versucht Microsoft das ganze System zum Produzieren und zum Vertrieb multimedialer Inhalte notwendiger Applikationen aus einer Hand zu liefern, um so bei allen Stationen des Prozesses mitzuverdienen und sich untersetzlich zu machen. Beide Ankündigungen bedeuten einen neuen Wettbewerb der Formate mächtiger Anbieter: Adobe hat grossen Einfluss auf den Markt über seine populären Kreativ-Programme und das weitverbreitete Flash und Microsoft über das Windows Monopol. Es wird interessant, wessen Strategie sich durchsetzen wird, wie gut die beiden Systeme durchdacht sind und funktionieren und ob die Mitkonkurrenten im Markt der Anbieter von Netz-Videoplayern, Real und Apple, noch ein Wörtchen mitzureden haben.