Die für das JPG-Bildformat zuständige Joint Photographic Expert Group (JPEG) hat sich heute in Brüssel getroffen, um über eine Erweiterung von JPG um einen Rechteschutz (DRM), wie er teilweise schon bei kommerziellen Videos besteht, zu diskutieren. Ein solcher DRM (Digital Rights Managment) Schutz könnte es Usern verbieten, JPG-Bilder aus dem Netz abzuspeichern, weiterzuverbreiten oder zu damit zu arbeiten. Offiziell wird dieses Projekt mit dem Schutz privater Bilder vor der unkontrollierten Verbreitung in den sozialen Medien begründet, es st aber zu vermuten, dass, sollte JPG DRM erst einmal möglich sein, dieser Kopierschutz auch massiv im kommerziellen Rahmen angewendet werden würde. Die amerikanische Verbraucherorganisation EFF (Electronic Frontier Foundation) hat versucht, die JPEG-Mitglieder mit folgenden Argumenten ( PDF ) von der Sinnlosigkeit dieses Unterfangens namens "JPEG Privacy & Security" zu überzeugen.
So sind Sicherheitsforscher der Meinung, daß JPG-DRM nicht funktionieren wird (bisher wurde jedes DRM System innerhalb kürzester Zeit geknackt); DRM verhindert die legale "Fair Use" Nutzung; DRM kompliziert die Arbeit mit solchermaßen geschützten Inhalten (und erschwert die Arbeit mit den entsprechenden Open Source Programmen sowie eine Standardisierung); die Aufdeckung von Sicherheitslücken wird für Forscher ebenfalls verkompliziert (die sich möglichen Klagen ausgesetzt sehen könnten) und (zu guter Letzt) vermindert noch den Wert der geschützten Güter, da diese von Usern weniger gern erworben werden (was in der EFF-Präsentation am Beispiel von Apples TV 2 vs Version 3 erläutert wird).
// Top-News auf einen Blick:
Sollte sich die JPEG aber letztendlich doch für einen JPG-Kopierschutz entscheiden, wird für die User interessant, in welchem Ausmass dieser eingesetzt und wie restriktiv er dann gehandhabt werden wird. Er müsste dann, um umfassend zu funktionieren auf allen Ebenen im Computer implementiert werden, um auch Umgehungsmöglichkeiten wie etwa Screenshots von im Browser angezeigten Bildern, welche selbst nicht mehr abspeicherbar sind, zu verhindern. Sollte sich JPG DRM dann durchsetzen, wäre es vorbei mit der bisherigen Ära "freier" Bilder im Netz.