Ist das Apple MacBook Pro noch Pro?

Eine interessante Diskussion hat der MacBook Pro User und Filmemacher Gary W. Martin mit einem offenen Brief an Apple gestartet -- der Brief (mit 14.7K Shares) bekommt viel, aber natürlich nicht nur Zustimmung in der langjährigen MacBook Pro User-Community. Der Autor zweifelt am Anspruch der kürzlich vorgestellten MacBook Pro, wirklich für professionelle User gemacht zu sein und wirft Apple vor, die Interessen der Pro-Nutzer nicht beachtet zu haben - ganz im Widerspruch zu den PR-Photos von MacBook Pro Setups mit zwei Monitoren und RED Kamera.


Die Probleme die Martin benennt: die fehlende Erweiterbarkeit des internen Speichers über 16 GB; die Nutzlosigkeit des neuen Touch Bars bei konzentrierter Bildschirmarbeit - er kritisiert, daß gerade Profi User die Augen nicht vom Bildschirm wenden und ihre Tastaturshortcuts eh auswendig kennen - und zudem der Touch Bar in seiner Position über dem Keyboard unergonomisch ist. Er stellt die Frage, wo die Hände bei seiner Benutzung aufliegen sollen.


MacBook Pro Studio-Setup mit RED Kamera
MacBook Pro Studio-Setup mit RED Kamera

Stichwort USB-C als alleinige Schnittstelle: Profi Nutzern kommt es auch Martin zufolge nicht auf die Ersparnis einiger weiterer Millimeter Platz an, um das Macbook Pro noch kleiner zu machen. Wichtiger ist die Verfügbarkeit einiger universaler Schnittstellen - sei es, um weitere Hardware anschließen zu können (welche jetzt dagegen auf einen Schlag veraltet ist) oder z.B. beim Kunden die passenden Schnittstellen zum Datenaustausch per USB-Stick oder SD-Karte parat zu haben. Die Adapter Lösung wird kritisiert als ein Haufen weiterer Kabel/Boxen, welche ab sofort immer zusammen mit dem MacBook mitgenommen werden müssen.



Ein weiterer Kritikpunkt: seit dem Stopp von Apples 30" Cinema Display bietet Apple keinen matten Monitor mehr an - auch die neuen LG Ultrafine USB-C Monitore fürs MacBook Pro besitzen eine spiegelnde Oberfläche - was Martin zufolge für Entertainmentzwecke zwar schön sein mag, für die professionelle Nutzung eines mobilen Notebooks - durchaus mal auch im indirekten Sonnenschein - jedoch oft unpraktisch ist.


MacBook Pro USB-C
MacBook Pro USB-C
Interessant ist die Diskussion auch im Bezug auf die Pro Notebooks anderer Hersteller - Apple hat ja oft eine Vorreiterrolle in Sachen Hardware Innovation. Was ist, wenn Apples Schnittstellen-Minimalismus Schule macht? Zu welchen Einsparungen an I/O-Schnittstellen oder Fähigkeiten führt es, wenn eine kleine Baugröße die höchste Priorität hat? Reichen 16 GB RAM wirklich für professionelles Arbeiten? Andere Hersteller werden vermutlich die Reaktion der User auf Apples neue MacBooks interessiert verfolgen und ihre Schlüsse daraus ziehen.
MacBook Pro Touchbar
MacBook Pro Touchbar


Ein erster Test eines FCP X Cutters fällt jedoch ganz positiv aus: die Performance des MacBook Pro reicht für die Arbeit mit 5K ProRes Material in Final Cut Pro X und auch der Touch Bar erweist sich dem Autor zufolge nach einer Eingewöhnungszeit als praktisch für die Arbeit z.B. in der Timeline.



Die Frage stellt sich also, ob Apple wieder einmal entgegen aller Kritik einen innovativen neuen Weg gewählt hat, der sich am Ende als der richtige herausstellen wird, oder dieses Mal falsch liegt - sind die ersten neuen MacBooks einmal ausgeliefert und in den Händen von Usern, wird sich zeigen, ob die Kritik auch von den Neubesitzern dann noch anhält.


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