Normalerweise sind Motion-Capturing Aufnahmen mit viel Aufwand verbunden: die Darsteller müssen spezielle, mit Markern versehene, Anzüge tragen und von einer Vielzahl von Kameras aus allen Blickwinkeln gefilmt werden. Anhand dieser Informationen werden ihre Bewegungen erfasst und als räumliche Vektoren digitalisiert, die dann dazu dienen, virtuelle Charaktere auf natürliche Weise zu animieren. Das Max-Planck-Institut für Informatik hat jetzt ein Verfahren entwickelt, um diesen Aufwand zu minimieren - es werden nur noch wenige Kameras (die nicht synchron sein müssen und auch mit verschiedenen Framerates aufnehmen können) und keine Marker mehr benötigt, die Schauspieler müssen sich also endlich nicht mehr in die hautengen (und sie beim Spielen behindernden) Spezialanzüge zwängen.

Möglich wird dieser Erfolg durch ein Art Vorwissen des Systems mithilfe eines Modells des Bewegungsskeletts der Schauspieler und dessen Bewegungsvektoren - so kann es kontinuierlich anhand der aktuellen 2D Bilder das 3D Modell damit in Einklang bringen und muss nicht wie sonst üblich die Position des 3D Modells aus jedem Einzelbild neu errechnen. In Echtzeit werden die virtuellen Charaktere so realistisch animiert - und auch mehrere Personen, die sich zum Teil gegenseitig verdecken, können so (mitsamt ihrer Kleidung) digital erfasst werden, sogar der Faltenwurf eines Ballkleides soll korrekt erkannt werden. In Zukunft soll es auch möglich sein, Motion Capturing Aufnahmen außerhalb des Studios in freier Natur zu machen. Und es ist einfacher und billiger als konventionelle Systeme, nicht mehr eine Vielzahl von synchronisierten Kameras mit hohen Bildwiederholraten benötigt werden - das Prinzip setzt mehr auf Software Intelligenz als auf Hardware.
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Für Mehr-Wissen-Wollende das (wie immer bei wissenschaftlichen Arbeiten) sehr technische Paper hier: Spatio-temporal Motion Tracking with Unsynchronized Cameras.
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