Mit dem heute vorgestellten Nachfolger der APS-C Systemkamera X-T1 spricht Fujifilm erstmals wirklich gezielt auch Filmer an -- Features wie ua. ein 4K-Videomodus mit Over-sampling bei der Sensorauslesung, F-Log sowie Einstellungshilfen wir Focus Assist und Zebra machen dies deutlich.
Die X-T2 ist mit einem neuen 24,3MP X-Trans CMOS III Sensor ausgestattet in APS-C Größe (23.6mm×15.6mm). Er soll eine einzigartige Farbfilterstruktur aufweisen und kommt dafür ohne Tiefpassfilter aus. Für die Aufnahme von 4K/UHD Video (3840x2160) soll die 1,8-fache Auflösung ausgelesen werden, im Full HD Modus liegt das Over-Sampling beim 2,4-fachen. Die Videodaten werden dann auf die benötigte Auflösung heruntergerechnet (was ua. der Schärfe zugutekommt) -- ua. für diese Berechnungen ist ein neuer Bildprozessor an Bord. Der X Prozessor Pro soll bis zu viermal schneller sein als der Bildprozessor des Vorgängermodells. Eine verbesserte Signalverarbeitung soll für weniger Bildrauschen bei hohen Empfindlichkeiten sorgen.
Sowohl bei 4K als auch bei FullHD wird eine 100 Mbps Datenrate unterstützt, an Framerates stehen in 4K 29.97P/25P/24P/23.98P zur Auswahl, bei FullHD reichen sie bis 59.94P/50P. Allerdings gibt es Aufnahmelimits -- es lassen sich nur bis zu ca. 10 Minuten am Stück in 4K filmen, in FullHD liegt das Limit bei 15min. Für längere Aufnahmen von bis zu 30 Minuten wird der optional angebotene Handgriff VPB-XT2 benötigt. In diesen passen außerdem zwei zusätzliche Akkus, darüberhinaus bringt er einen Kopfhöreranschluss mit (der Ton scheint sich pegeln zu lassen), um die Audioaufnahmen während der Videoproduktion zu kontrollieren.

Mit der F-Log Gamma-Option ist ein "flaches" Bildprofil implementiert und über HDMI wird ein cleanes Videosignal für ein externes Recording ausgegeben. Wer nicht selbst Hand anlegen möchte, kann auf neun Filmsimulationsmodi zurückgreifen. (Wer bei LOG nur Bahnhof versteht, bekommt übrigens in unserem Artikel Was bedeutet LOG beim Filmen eine einfache Erklärung.)
Sogar beim Display hat Fujifilm Rücksicht auf Filmergewohnheiten genommen, denn dieses läßt sich hier, anders als beim Vorgänger, in drei Richtungen bewegen (7,6cm / 3" mit 1MP Auflösung). Der elektronische OLED-Sucher löst mit 2,36 Millionen Bildpunkten auf, die Wiederholungsrate beträgt standardmäßig 60 Bilder pro Sekunde, in einem Boost-Modus sogar 100 Bps. Die Geschwindigkeit und Präzision des Autofokus soll (hoffentlich auch im Videomodus) verbessert worden sein (Phase+Kontrast), die Anzahl der Fokuspunkte wurde von 49 in früheren Modellen auf nun 91 (bis zu 325 Punkte) erweitert.
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Objektive werden über eine FUJIFILM X Mount angeschlossen. Es gibt einen dualen SD-Kartenslot (UHS-II Standard wird unterstützt). Die Kamera ist nur 0,3 Sekunden betriebsbereit und sowohl gegen Staub als auch gegen Spritzwasser geschützt. Zudem soll ihr Kälte bis zu einer Temperatur von minus zehn Grad nichts ausmachen. Eine Fernsteuerung ist über WLAN und FUJIFILM Camera Remote App möglich. Auf die Waage bringt das Gehäuse der X-T2 etwa 500g inkl. Batterie und Speicherkarte, die Maße betragen 132.5 mm (W) X 91.8mm (H) X 49.2mm.
Die Fujifilm X-T2 soll 1.699 Euro kosten und im September 2016 (also zur Photokina) auf den Markt kommen. Für den Power Booster Handgriff VPB-XT2 werden 329 Euro fällig.

