Na, wenn das mal keine Neuigkeit ist. Seit einiger Zeit sah es ja so aus, als ob Nvidia den Grafikkartenmarkt bald alleine beherrschen würde. Mit dem Radeon-Chip von ATI zeigten die Kanadier jedoch, daß sie durchaus in der Lage sind ebenbürtige 3D-Grafikkarten zu produzieren. Bereits im September soll der Nachfolger R200 auf das Niveau der Geforce3 nachziehen. Während die Welt jetzt streitet, welche Karte den besseren Polygondurchsatz bietet, konnten wir bereits die Spezifikationen des Nachfolgechips R300 begutachten, und stießen dabei auf einige Features, die gerade für die Videobearbeitung bahnbrechend sind: Der R300 wird eine interne Hardware-Unterstützung für DV und MPEG 1/2/4(!) bieten. Bisher kannte man ja schon von ATI die Hardware-Unterstützung bei der MPEG-2 Wiedergabe. Hierbei werden alle rechenaufwendigen Algoritmen (Farbraumkonvertierung, DCT, Motion Estimation) von der Grafikkarte übernommen, wodurch die Prozessorbelastung spürbar sinkt. Laut der uns vorliegenden Spezifikation soll die R300 mehrere Video-Ströme gleichzeitig decodieren und zugleich DV und MPEG4 in Echtzeit encodieren können, womit ATI scheinbar besonders auf den Bereich der Videobearbeitung zielt.
Die ersten Samples der R300 werden bereits im Dezember dieses Jahres vorliegen. Nach jetziger Planung wird die R300 in verschiedenen Ausführungen im zweiten Quartal 2002 erhältlich sein. Sollte ATI es schaffen diese Funktionalität in gängige Videoschnittsoftware wie Premiere einzubinden, müssen sich wohl einige Hardwarehersteller warm anziehen......