Jahreswechsel sind eine beliebte Zeit für Rückblicke. Wir schauen auch zurück, aber mal so richtig: 1913 statt 2013. Der Film ist noch jung und spannend, die Studios kommen kaum hinterher, die Nachfrage nach bewegten Bildern zu stillen. The public must come to the rescue! Denn ein Drehbuch zu schreiben, ist gar nicht so schwer, wie man im 100 Jahre alten Ratgeber How to write Moving Picture Plays nachlesen konnte und auch jetzt noch kann, Dank Internet.
Gar nicht mal so wenige der Tipps haben ihre Gültigkeit bis heute behalten, man liest sie recht ähnlich formuliert auch in heutigen Handbüchern zum Thema -- eine gute Szene reicht nicht aus für einen ganzen Film; Konflikte und Hindernisse sind handlungstreibend und wecken das Zuschauerinteresse; das Pubikum muß gleich von Anfang an in die Geschichte hereingezogen werden; etc. Während das Kunsthandwerk des Erzählens einigermaßen zeitlos ist, sind die technischen und medialen Möglichkeiten natürlich mittlerweile bzw. schon länger etwas ausgefeilter. In erster Linie fällt wohl der Ton auf, der 1913 filmisch noch nicht zur Verfügung stand, obwohl sogar der Tipp, die Handlung nicht mit Worten zu vermitteln, sondern in Bildern zu zeigen, noch immer angebracht ist, trotz Tonspur.
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Auffallend sind darüberhinaus jedoch auch die ganz konkreten Regeln, die aufgestellt werden, scheinbar völlig unverrückbare Fakten, das filmische Erzählen betreffend (etwa: zeige immer die Handlung in seiner natürlichen Abfolge), gegen welche allerdings in den folgenden Jahren und Jahrzehnten immer wieder erfolgreich verstoßen wurde. Die Filmsprache war vor 100 Jahren eben noch alles andere als ausgebildet...