[13:21 Mo,17.April 2023 [e] von Rudi Schmidts] |
Längere Zeit sah es so aus, als würde Blackmagic Video over IP ignorieren. Schließlich stellt SDI seit Jahrzehnten den "amtlichen" und zuverlässigen Standard für professionelle Videovernetzung in Studios und anderen Umgebungen dar, der wiederum von der nahezu gesamten Blackmagic Studio Hardware unterstützt wird.
Gerade diese günstigen Kosten der SMPTE 2110 Vernetzung haben den relativ jungen Standard schnell als SDI-Alternative etabliert, weshalb Blackmagic diese Form der Vernetzung in seinen neuesten Produkten nun wohl nicht mehr ignorieren kann. Und so wurden zur NAB 2023 erstmals auch SMPTE 2110 IP Produkte vorgestellt. Zunächst einmal ein Konverter, der als Bridge zwischen SDI und SMPTE 2110 fungiert sowie einige Decklink PCIe-Karten. Blackmagic 2110 IP Converter 3x3GDer Blackmagic 2110 IP Converter 3x3G kann drei separate 3G-SDI-Geräte in 2110 IP-Videosysteme konvertieren. Über seine 10G-Ethernet-Verbindung können drei separate Videokanäle zur gleichen Zeit verarbeitet werden. ![]() Blackmagic 2110 IP Converter 3x3G Da jeder Kanal über unabhängige SDI-Eingänge und SDI-Ausgänge verfügt, lassen sich sogar 6 unterschiedliche SDI-Geräte anschließen. Alle 3G-SDI-Eingänge verfügen über Loop-Ausgänge, so dass der Konverter in bestehenden SDI-Systemen sein Signal auch einfach abzweigen kann, ohne die Original Verbindung zu verändern. Für Frame-exakte Anwendungen gibt es zudem einen Referenzausgang, der mit dem 2110 PTP-Takt getaktet ist. Über das Frontpanel stehen Monitoring, Menüs und Diagnose-Tools bereit. Für 699 Euro soll der Blackmagic 2110 IP Converter 3x3G zeitnah verfügbar sein. ![]() Blackmagic 2110 IP Converter 3x3G Anschlüsse Blackmagic DeckLink IP KartenDie neuen DeckLink IP Karten bieten die üblichen Decklink Features des Capturings und der Wiedergabe von Videoströmen als PCIe-Karte für PC-Systeme. Die neuen DeckLink IP Karten unterstützen mehrere Videokanäle, auf denen gleichzeitig aufgezeichnet und wiedergegeben werden kann. Hiermit ließen sich beispielsweise Server aufsetzen, die Broadcast-Grafiken und virtuelle Sets generieren oder die GPU-basierte KI-Bildverarbeitung nutzen. Über die neuen DeckLink-Karten lassen sich solche Systeme nahtlos in eine 2110-IP-Broadcast-Infrastruktur integrieren. Die DeckLink IP HD besitzt dabei "nur" ein einfaches "Kupfer" RJ45-Ethernet-Interface, während die DeckLink IP HD Optical über eine SFP-basierte Glasfaser-Ethernet-Anbindung verfügt. Beide Karten kosten 389 Euro und besitzen drei Aufnahme- und Wiedergabekanäle. ![]() Blackmagic DeckLink IP Karten Die DeckLink IP/SDI HD bietet für 449 Euro zwar "nur" zwei Aufnahme- und Wiedergabe-Kanäle zur 2110-IP-Einbindung via RJ45-Ethernet, hat dafür jedoch auch noch 3G-SDI- und Referenz-Ausgänge. Alle Blackmagic 2110IP-Produkte unterstützen übrigens aktuell nur das Äquivalent von 3G SDI. Also maximal eine 1080p60-Übertragung mit 10 Bit. Für eine 4K-Vernetzung muss man bei Blackmagic-Produkten daher weiterhin komplett auf 12G SDI setzen. ![]() |
![]() |