Frage von karuud33:Hallo!
Ich plane in nächster Zeit eine neue Windows7-Workstation anzuschaffen und habe mich die letzten Wochen über aktuelle Hardware im Netz belesen.
Genutzt wird das System überwiegend für Motion Graphics, Videoschnitt, DVD-Authoring, aber auch mit 3D Animation möchte ich mich demnächst mehr beschäftigen. Dazu verwende ich überwiegend Adobe CS6. Mein Budget liegt bei etwa 2500,- Euro.
Folgende Komponenten habe ich mir bisher herausgesucht:
Intel i7 3930k
4x8 GB RAM (welche genau weis ich noch nicht / upgrade auf 64GB kommt noch)
2x SSD 256GB Samsung 840 Pro (System und Scratch)
1x Seagate Barracuda 3 TB (Output)
1x Gigabyte GV-N770OC-4GD (4GB, da 3 Monitore in Betrieb sind)
CoolerMaster Silent Pro M2 720W
CPU-Kühler Alpenföhn Brocken (für leichte Übertaktung)
Tower Fractal Design DEFINE R4 (nur wenn ATX)
Nun frage ich mich auf welche Raid 0 Platten und welches Mainboard ich setzen soll. Sata 3 mit 6GBit/s oder SAS mit 3GBit/s (7,2k). Würde erstmal 3x2 TB einbauen wollen.
Bin nicht sehr erfahren was RAID-Systeme angeht und frage mich, was performanter wäre.
Das Gigabyte X79S-UP5-WiFi hat 8 SAS 3Gbit/s Controller und wäre für ein SAS-Raid-System wohl meine einzige Alternative.
Für ein SATA3 Raid würde ich entweder das ASUS P9X79-E WS, das ASUS Rampage IV Extreme oder das ASUS P9X79 DELUXE nehmen.
Ich würde mich sehr über euren professionellen Rat freuen und begrüße jeden Verbesserungsvorschlag! ;-)
Antwort von silverstone:
Zwei SSD's im Raid Verbund macht nicht wirklich viel Sinn von der Performance. Ausser es geht dir um die Sicherheit.
Ich würde zwar auch zwei SSD's verwenden, allerdings eine für Win und Progs, und die andere als Cache für das CS6.
Dann die grossen als Speicher im Raid1 Verbund für die Daten, damit bei einem Disk defekt die Videodaten nicht direkt verloren gehen.
Die Samsung sind allerdings nicht unbedingt die schnellsten SSD's, da gibt es noch welche, die die 6Gbit/s an SATA3 besser ausreizen können!
6Gbit/s sind theoretisch 750MB/s.
Antwort von karuud33:
Danke für die Antwort, aber ich habe mich offenbar nicht gut ausgedrückt ;)
Die beiden SSDs sollen kein RAID bilden, sondern so wie Du es auch verschlägst separat das System und die andere die Scratchfiles lagern.
Bei der RAID-Frage ging es mir um schnellen Speicher für mein Quellfootage.
Und hier halt die frage ob SAS mit 3GBit/s oder STATA3 mit 6 GBit/s.
Über die SSD habe ich allerdings überall nur das Beste gelesen, und dass sie die konkurrenz weit hinter sich lässt.
Antwort von TomStg:
Die Samsung sind allerdings nicht unbedingt die schnellsten SSD's, da gibt es noch welche, die die 6Gbit/s an SATA3 besser ausreizen können!
6Gbit/s sind theoretisch 750MB/s.
Theoretisch - hat aber zunächst nichts mit dem Hersteller, sondern mit deren Anschluss zu tun. Ich empfehle Dir zB diesen Artikel:
https://www.slashcam.de/artikel/Ratgebe ... aeuse.html
Bei den Herstellern ist und bleibt zZt. Samsung mit den 840-SSD alleinige Performancespitze mit großem Abstand zu den übrigen Herstellern.
Antwort von karuud33:
Vielen Dank für den Link. Also kann ein PCIe Karte für meine SSDs einen deutlichen Performance-Schub gegenüber einem onboard Sata3 Controller bringen? Ich hätte eigentlich gedacht, dass die 6gbit/s Ports auf dem Mainboard schon die schnellste Anbindung liefern würden.
Würdet ihr mir denn für mein Quellmaterial-Raid zu einer Sata3 oder SAS (7k) Raid raten? ich war etwas enttäuscht, dass die SAS-Ports auf dem Gigabyte UP5 nur 3GBit/s machen.
Antwort von silverstone:
Was willst du denn überhaupt für ein Raid bauen? 1 oder 5? Für ein Raid 1 macht es keinen Sinn, sich extra einen Controller zu kaufen, bei einem Raid 5 mit mehreren Disks dann allerdings schon.
Wenn du ein Raid 1 mit normalen HDD's machen willst, reichen aber die 3Gbit/s gut aus.
Antwort von karuud33:
Ein einfaches Raid 0 mit sata oder sas für mein Quellfootage
Antwort von silverstone:
Okey, und das einfach damit du am Schluss ein logisches Laufwerk mit 6TB hast?
Schneller wird der Datenfluss bei Raid 0 nicht!
Da würde ich lieber ein Raid 1 mit 2 Disks aufbauen, damit die Quelldaten vor Diskausfall geschützt wären.
Ansonsten einfach die 3 HDD's via Sata3 anschliessen und auch als 3 logische Laufwerke im Betriebssystem laufen lassen...
Antwort von karuud33:
ne ob ich 1x6tb oder 3x2tb habe wäre mir egal. aber wieso wird denn der datenfluss nicht schneller? dafür ist ein raid 0 doch gedacht.
meine backups werde ich auf externen sata-platten machen, daher ist ein internes raid 1 nicht interressant für mich
Antwort von silverstone:
Ein auf dem Mainboard integrierter Sata Controller funktioniert sehr einfach.
Bei einem Raid 0 werden nun alle integrierten Physischen Disks als ein logisches Laufwerk angezeigt. Der Controller sorgt dafür, dass alle Disks parallel mit Daten versorgt werden.
In der Praxis läuft das allerdings so, dass eine Platte nach der anderen abgefüllt wird.
Um das ganze sauber zu managen, bräuchte man einen hochwertigen Raid Controller. Der Performance Zuwachs sei aber gemäss meines IT Gottes nicht wirklich spürbar. Jedenfalls nicht bei Handelsüblichen 7k Disks.
Antwort von karuud33:
ah ok, das war mir neu. bin wie gesagt auch nicht besonders raid-erfahrenen. ich habe allerdings in folgendem artikel sehr positives über eine sas-raid konfiguration auf dem gigabyte up5 mainboard gelesen:
http://vr-zone.com/articles/gigabyte-x7 ... 76.html/10
verhält sich das bei sata generell einfach anders?
Antwort von studiolondon:
Da wie hier RAID in nahezu allen Arten & Größen betreiben, ein paar Informationen:
Thema 1 SAS oder SATA
Wie nutzen vorwiegend SAS - wie viele professionelle Anwender - weil wir oft SEHR VIELE platten verbinden.
SEHR viele heisst in dem Fall 16, 32.. 64... oder mehr.
Hier bietet SAS einige Vorteile:
Auf *EINEM* Port mit *EINEM* Kabel können 4 SATA Devices hängen.
Was viele nicht realisieren: SAS beinhaltet SATA abwärtskompatibel. Das heisst, an einen SAS Port kann man mit einem dementsprechendem Splitkabel 4 SATA HDD/SSD anschliessen.
Viele professionelle Gehäuse bieten *EINGEBAUT* SAS->SATA Backplanes.
Mit diesem gehen dann vom SAS Controller nur 4 Kabel zu 16 Festplattenports.
Bei Gehäusen in denen 16, 32, 50+ Platten laufen sehr wichtig.
In so einem Gehäuse bspw.
hat man dann 4 anstelle von 16 Kabeln.
Hier siehst du die SAS Anschlüsse im Gehäuse:
Jedes einzelne Kabel steuert eine komplette 4er Bank.
Die Gehäuse sind von CHENBRO - was ich auch sehr empfehlen kann, wenn man etwas mehr Geld ausgeben kann.
Bei SATA wäre das intern mit 16 Kabeln ein Luftstrom-, Service- und Diagnostik-Problem, mit SAS hat man eben nur 4 Kabel.
Zweiter Vorteil von SAS
Man kann *sehr lange* (sprich viele meter) Kabel legen, auch extern, und so Gehäuse zu Gehäuse zu verbinden.
In vielen solcher Gehäuse steckt kein Rechner, die werden einfach extern per SAS angeschlossen und nur Platten sind drin.
Dritter Vorteil von SAS
Sehr gut funktionierende Port*Multiplier, die sind bei SATA traditionell heikel und eingeschränkt.
D.h. Ich lege EIN SAS Kabel von Gehäuse zu Gehäuse, und im Gehäuse splittet ein Port Multiplier 4 SAS (also 16 SATA) daraus- So kann ich mit EINEM 4 port SAS controller, der 4 Gehäuse mit je 16portmultiplier bestückt ansteuert 64 Disks steuern, auf 4 Kanälen jeweils 16.
Das ist sehr sinnvoll wenn man bspw (wie wir) petabyteweise storage braucht. Da kommen dann oft solche Techniken wie RAID 5+1 zum Einsatz. D.h. jedes Gehäuse ist ein RAID5-Verband und wird via RAID1 auf ein zweites Gehäuse gespiegelt.
SAS beherrscht zudem so einige Features im Protokoll (wie deep-qeue ordering, sprich Zugriffsanordnung usw), die sind aber am EINZELplatzrechner nicht nötig, wenn du hingegen 25 Leute auf einer Datenbank gleichzeitig 1000 Operationen pro Sekunde jeweils ausführen lässt sehr sinnvoll.
Das sind also weitgehend Features die in deinem Szenario kaum mehrwert bringen, insofern, mein Tip:
Ein *solides Gehäuse* wie bspw. die erwähnten Chenbros mit interner SAS Verkabelung ist eine langfristige Investition und überlebt typischerweise 2,3,4 Rechnergenerationen. Wenn aber gleiches Tempo zu geringeren Kosten im Vordergrund steht, und du eher so um die 8 Geräte ansteuerst - reicht SATA völlig aus. Tempomässig reicht für deine Anforderungen (ich nehme mal an FullHD Videoschnitt) SATA auch völlig aus. Ich hab privat dennoch auch Chenbro mit SAS zuhause, schlicht weil ich ordentliche Verkabelung, fest verschlissbare Stecker schätze - und man die Chenbros wenn man die werkslüfter (die UNGLAUBLICH laut sind) gegen leise wechselt kreigt man diese massiven Gehäuse auch gekühlt nahezu silent.
Zum Thema SSD-RAID.
SSD-RAIDs machen VIEL sinn.
SEHR VIEL.
Wenn man HOHE konstante Lesegeschwindigkeiten >1Gbyte/sek haben will geht das bequem und problemlos schon mit 2 * SATA 6 SSDs und normalen Mainboards.
Die PCIe-SSDs Karten würde ich dir NICHT empfehlen. Wir haben viele davon, aber deren Hauptvorteil ist nicht relevant für dich: Beschleunigte Multiuser/massiv random i/o Zugriffe. Für puren lese/schreib speed kommst du mit 2 SSDs am onboardcontroller auch schon auf >1GByte/sek, mit 4 auf >2Gbyte/sek, dazu brauchts keine Steckkarte.
Als letztes: VORSICHT mit RAID0. RAID0 ohne Backup ist wie nicht gespeichert, denn ein Plattenschaden (oder auch nur Wackler) und *alles* ist futsch. Also auf *jeden* Fall Backup *immer* machen, kompromisslos.
Antwort von studiolondon:
Ein auf dem Mainboard integrierter Sata Controller funktioniert sehr einfach.
Bei einem Raid 0 werden nun alle integrierten Physischen Disks als ein logisches Laufwerk angezeigt. Der Controller sorgt dafür, dass alle Disks parallel mit Daten versorgt werden.
In der Praxis läuft das allerdings so, dass eine Platte nach der anderen abgefüllt wird.
Um das ganze sauber zu managen, bräuchte man einen hochwertigen Raid Controller. Der Performance Zuwachs sei aber gemäss meines IT Gottes nicht wirklich spürbar. Jedenfalls nicht bei Handelsüblichen 7k Disks.
Das ist falsch. Viele onboardcontroller können paralell schreiben/lesen. Viele Betreibssysteme von windows bis linux unstertzützen zudem RAID0 auf OS-Seite, so das das Board davon überhaupt nichts mitbekommt.
Der Performancezugewinn ist *massiv*, und grade bei RAID0 braucht man *wirklich* nicht einen zusätzlichen Controller.
Antwort von Paralkar:
Ich glaub ihr schießt etwas übers Ziel hinaus, der threadersteller will nur ein simples RAID 0 für den Quell/Output, nicht für Langzeitarchivierung.
Da ist ein Raid 0 schon sehr sinnvoll hohe Kapazität und schnelle Datenraten.
Wie ist das mit der Performance bei nem Software-Raid 0? Da muss ja der CPU das "Aufteilen" übernehmen?
Antwort von karuud33:
Vielen Dank für die vielen Infos! Aber tatsächlich ist für mich ein solches System noch nicht notwendig und auch gerade nicht realisierbar. Ich mache tatsächlich viel HD-Videoschnitt, habe aber gerade auch ein DVD-Authoring-Projekt mit knapp 250 Stunden Material, die von Backupplatten auf mein internes Raid kopiert, teilweise geschnitten, encodiert und normgewandelt werden müssen. Aber vielleicht ist ein raid 5 doch besser für mich. Eine automatische Backuplösung habe ich ja nicht geplant.
Allerdings frage ich mich noch immer was performanter wäre. Ein sata3 6gbit/s oder ein sas mit 3gbit? Dass die Ports 6gbit/s schaffen ist schon das wichtigste oder nicht? Oder ist das bei Raid-Systemen zu vernachlässigen?
Antwort von Paralkar:
Bei nem Raid 1 und 5 hast du ja schonmal "schlechte" schreibgeschwindigkeiten weil eben entweder alles auf 2 Platten muss oder redundant auf mehere Platten verteilt wird.
Eine normale 3,5" 7200 HDD, die man im Moment bei mindfactory überall kaufen kann schafft durchschnittlich 100-130 Mbyte an Schreiben/ Lesen.
Da würde SataII auch komplett reichen mit 3 Gbit/s. Dementsprechend kann eine normalle HDD garkein Vorteil von der 6 Gbit/s Anbindung ziehen.
Du wirst kein Unterschied merken, wenn es nur um die 3 Gbit/s zur 6 Gbit/s Frage geht.
Bin auch grad am basteln und bei mir ein Raid 5 zur Langzeitsicherung und als Quell und Output Platte ein 3x500 GB Raid 0
Antwort von karuud33:
Aber ein raid 5 kombiniert doch die performance mit redundanz. ich dachte es wäre genauso schnell wie ein raid 0 nur eben nicht mit voll nutzbarem speicherplatz aber dafür etwas sicherer.
peinlich, ich war grad verwirrt, warum eine platte die theoretisch 600mb/s schaffen soll keine 400-500mb/s leisten können sollte. habe jetzt erst beim googeln gemerkt, dass 150 mb/s wohl eher realistisch sind.... immer diese marketing-tricks -.-
danke für die aufklärung ;)
sas 15k werd ich mir aber vorerst nicht gönnen und ein ssd raid ebenfalls nicht.
also sind die sata300er controller für meinen 3-5 plattenverbund völlig ausreichend.
aber sas platten (7k) zu nehmen anstelle von gewöhnlichen sata2/3 macht dann bei dem geringen aufpreis trozdem sinn, falls ich mir das gigabyte X79S-UP5 anschaffe oder?
du baust dein raid mit 500gb platten? warum keine 2oder3tb platten? bringt das ebenfalls performance-vorteile oder welchen grund hat das?
Antwort von Paralkar:
RAID 0: 1/n Daten werden auf jede Platte geschrieben (n= Anzahl der Platten)
Das ganze mittels n x Sata Schnittstellen
Theoretische Geschwindigkeit: n x max. Geschwindigkeit Festplatte
Raid 5:
http://dotnet-forum.de/KnowledgeBase/ar ... stems.aspx
RAID 5 ist deutlich langsamer als RAID 0 und sehr rechenintensiv
Warum 500 GB Platten, hab ich 3 rumliegen, und 1,5tb reichen als Quell und Output-Ordner.
Werd alles auf nem Raid 5 speichern, und fürs Arbeiten aufs Raid 0 kopieren
Antwort von karuud33:
hi danke! ich kam in letzter zeit leider nicht dazu mich mit dem thema zu beschäftigen.
alles klar, dann also doch raid 0 zum arbeiten und ein separates raid 5 zum backuppen wie gedacht.
da ich mir keine ssd oder 15k lösung leisten kann bleibt nurnoch die frage ob 7k sas oder sata platten. habt ihr da eine empfehlung für mich?