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Infoseite // Wie Menschen für Bürgerfernseh-Projekt motivieren?



Frage von pixelschubser2006:


Hallo. ich stehe vor einem Problem und habe vielleicht nur ein Brett vor dem Kopf bzw. sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich habe in der letzten Zeit am Konzept eines Internetportals für meine Region gearbeitet. Nachdem ich mich hauptberuflich neu orientiert habe und auch mein Familienleben nicht vernachlässigen wollte, habe ich das Projekt in den Mittelpunkt von Bürgerfernseh-Aktivitäten gestellt. Der Macher eines nahegelegen OK war von der Idee sehr angetan, aber nach diversen inhaltlichen Differenzen habe ich den Schlussstrich gezogen und beschlossen, das Projekt just for fun als Hobby nebenbei zu betreiben. Allerdings ist es selbst mit sehr wenig Anspruch an Aktualität und Vollständigkeit kaum möglich, ein journalistisches Projekt alleine zu betreuen. Daher suche ich Mitstreiter, die sich für die Sache begeistern können. Es ist im Grunde ein regionales News- und Magazinportal, bei dem in erster Linie Videos statt Fotos veröffentlicht werden sollen.
Es wäre schön, begeisterte Mitmacher zu finden, aber das ist nicht so einfach. In der Lokaljournalismus-Szene kenne ich persönlich Gott und die Welt, aber da gibt es keinen, der dafür in Frage kommt (was schade ist, da es schon "Kollegen" gibt, mit denen ich gerne zusammenarbeiten möchte, aber irgendein Grund spricht immer dagegen).
Jedenfalls brauche im mal Input, wie Ihr das anstellen wollt. Sobald das Magazin ein wenig etabliert ist, werden sich vermutlich Kontakte von selbst ergeben, aber bis dahin wollte ich nicht den Einzelkämpfer mimen. Ich wohne in einer Kleinstadt mit knapp 10000 Einwohnern. Das ist hier nicht so einfach. Hat Jemand Ideen und / oder Erfahrung mit sowas?

@otaku: Vielen Dank, das kannte ich zwar, habe es aber übersehen ;-)

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Antwort von otaku:

;-) no problem, you are welcome ;-)

ihr habt einen OK in einer 10.000 Seelen Gemeinde, cool. Ich dachte seit youtube gibts gar keinen OK mehr.
Ich war im meiner super frühen anfangs Phase auch mal beim OK, als Film für mich noch ehr Hobby war. Die Erfahrung die ich damals gemacht habe war das sehr viele (in meinem fall Alle) lokalen Medien Menschen mit uns nichts zu tun haben wollten. Aus verschiedenen Gründen, zu unprofessionell, Print vs. TV Vorurteile, Zielgruppe zu klein, etc...

Auch wenn ich selbst von deiner Idee begeistert bin und das auch für den genau richtigen Ansatz halte, ich weiss aber auch was es bedeutet TV zu machen und wie langwierig es ist einen TV Beitrag zu produzieren. Dazu kommen unsere seh Gewohnheiten, wir akzeptieren halt einfach keine wackel Kamera mit nem Amateur Sprecher, ausserdem gibts einfach zu wenige die Beiträge produzieren wollen, selbst wenn wir mal das Können unter den Tisch fallen lassen.

Ich glaube eine Art Video Mach Verein ist da fast das durchfürbahrere Unternehmen, ausserdem kannste damit beim OK andocken.

Film braucht immer Menschen die mit machen, alleine geht es schlicht und einfach nicht, da bleibste dann bei "Katze fällt ins Klo" hängen.

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Antwort von pixelschubser2006:

Hi & danke für die prompte Antwort.

Nun, genaugenommen ist der OK in der benachbarten Stadt, die etwas größer als mein Wohnort ist. Das spielt aber nicht so sehr eine Rolle. Für mich war die Idee, mit einem journalistischen Projekt zu starten, um dann in kleinen Tippelschritten den Sprung zu einer Videoproduktionsfirma zu schaffen, die Industri- und Imagefilme produziert. Das regionale Magazin-Portal sollte da mal Türöffner werden. Allerdings ist das mittelfristig noch keine Baustelle, vor allem aus Zeitgründen. Schade ist allerdings, daß meine IT-Kunden überhaupt keine Begeisterungsfähigkeit für das Thema Video entwickeln, obwohl ich bereits einige Websites gemacht habe und dazu auch anständige Fotos. Nicht mal geschenkt ging es, damit ich zumindest eine Showreel als Packende bekomme. Da ich aber immer mal wieder auch für den Lokaljournalismus gearbeitet habe, will ich nun diesen Zwischenschritt gehen, der durchaus auch Spaß macht. Nur eben nicht allein. Die Presse-Kollegen, mit denen ich mir thematisch und vor allem menschlich die Sache vorstellen könnte, haben keinen Bezug zu meiner Stadt oder könnten bei ihrem Arbeitgeber Ärger kriegen. Geht also auch nicht.

Deine Beschreibung der typischen Wahrnehmung von OKs stimmt leider, wobei erschreckenderweise das Niveau von kommerziellen Regionalsendern oft schlechter ist. In der Videoaktiv war neulich ein Bericht über Jemanden, der im Grunde das gleiche macht wie ich und dies auch als Frenchaise-System anbietet. Wenn Du Dir anguckst, was der macht dann läufst Du weg. Furchtbar.

Allerdings hat sich in NRW die Sache insofern etwas gebessert, als das die bisherige Struktur der OKs sich gewandelt hat. Zwar mischt die LfM mit Förderungen und Ausbildung von Medientrainern sowie anderen Kursangeboten kräfttig mit, die klassische OK-Tätigkeit wird von nrwision.de strukturiert und begleitet. Von dort arbeitet man hart an der Qualität. Was aber nicht immer bei jedem fruchtet. Leider auch ein Grund für meine Distanzierung.

Das sind aber abendfüllende Themen. Ich wäre schon froh, wenn ich ein oder zwei Mitstreiter hätte, weil es so viel mehr Spaß macht und bei ernsthaften journalistischen Projekten auch nicht anders geht. Ne Maschine kann ich auch alleine filmen, aber Interviews gleichzeitig vor- und hinter der Kamera sind Murks...

Aber egal. Ich entwickel mich weiter und meine Beiträge werden von Mal zu Mal immer weniger scheisse ;-)

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Antwort von otaku:

Es lebe das Ruhrgebiet, ich habe damals im OK Essen rum gewiggelt, wo bist du?

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Antwort von pixelschubser2006:

Südsauerland, in den Vororten von Lüdenscheid!

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Antwort von boxvalue:

hallo pixelschubser2006,

die Beiträge von OrtsTV sind schön flach mit guter Stimme.

Er kann natürlich die richtigen Themen aufgreifen und journalistisch an die Sache ran gehen.
Nur benötigt er dann die Unterstützung der Bevölkerung.
Hat er die ? wie lange --10 sek oder 30 sek ?
Es lebe die deutsche Wendehalsmentalität gepaart mit Ignoranz.
Er könnte dann wahrscheinlich auswandern -- sozial ausgegrenzt von jenen, die eben noch klatschten ?
Würde er dann noch Anzeigekunden bekommen ? (gibt es nicht Beispiele aus dem Printbereich )
Öffis bekommen 7 Milliarden im Jahr und was ist der output ?
der Michel mault nicht.
was ist also an den Beiträgen von OrtsTV so furchtbar ?
Hast Du Beispielclips von Dir ?

viele Grüsse

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Antwort von sgywalka:

Des war 1789..so!

Das findet heute auf FB statt und all inklusivem
" Ichbin ein Weltgeilersuperheld"-Image.

Mit schwach-gemachtem-langweil_TV wird das nie was.

Als erstes WAS SIND DIE THEMEN DER REGION.
WAS BEWEGT DIE MENSCHEN
UND ICH HABE RESPEKT VOR DEN MENSCHEN...

wenn du das so machst und gut arbeiteste dann wirst dein
Publikum haben..

Und lernt was von WALT DISNEY = B-E-G-E-I-S-T-E-R-N


und los :)

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Antwort von Bommi:

Ich hänge mich mal an den Post von boxvalue an und sage mal knapp meine Meinung (aber nicht böse sein ;-) ).

Vergiss das mit dem journalistischen Arbeiten. Damit handelst du dir - ganz besonders auf lokaler Ebene - nur Ärger ein. Irgendeiner fühlt sich immer an die Eier getreten, und dann für alle Zeiten. Bereits nach 2-3 Monaten echter journalistischer Tätigkeit hast du dann rund 90% der potentiellen Inserenten und auch der Konsumenten gegen dich. Leider bekommt du das nicht mit, weil es dir niemand offen sagt. Selbst Leute, die dir für einen Beitrag öffentlich auf die Schulter klopfen, werden hinter deinem Rücken Steine sammeln, um sie dir in den Weg zu legen.

Um im Lokaljournalismus erfolgreich zu arbeiten, braucht man die Erfahrung vieler Jahre im Umgang mit den örtlichen Gegebenheiten, denn mit einer falschen Bemerkung kann man sich einen mächtigen Strippenzieher aus Politik oder Wirtschaft zum Gegner machen.

Mein Rat: Mach Entertainment und lass dich dafür bezahlen. Ist eine saubere Sache und alle sind glücklich.

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Antwort von domain:

Genau, interessantes Entertainment, so wie es z.B. Gernstl im bayrischen TV produziert.
Oder informative Geschichten von Leuten die niemand wirklich kennt. Bei uns lag z.B. ein männliches Gebiss 3 Wochen auf dem Postkasten zur gefälligen Besichtigung. Unter anderen Sachen von einer wütenden Frau in den Garten hinuntergeworfen.
Das sind Geschichten, die die Kleinstadt braucht. Wichtig ist nicht, dass du Spaß beim Filmen und Schneiden hast, sondern es den potentiellen Zusehern gefällt.

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Antwort von schaukelpirat:

Lokaljournalisten müssen einen ziemlichen Spagat schaffen, wenn sie nicht als kommunale Hofberichterstatter in der Irrelevanz enden wollen. Sie brauchen ein feines Gespür für das, was den Leuten unter den Nägeln brennt, aber genug Gewieftheit, um der Lokalpolitik nicht allzu sehr auf die Zehen zu treten.
Wer dabei glaubwürdig bleibt, kann sich langsam - schön langsam! - eine Vertrauensbasis auf beiden Seiten erarbeiten. Dort, wo Kritik angebracht ist, kann auch feiner Spott manchmal hilfreich sein. Die breite Klinge sollte man aber nicht herausziehen, wenn man nicht schon mindestens seit 20 Jahren in der Region verankert und allseits anerkannt ist. Lokaljournalismus folgt eigenen Gesetzen und erfolgreicher Lokaljournalismus braucht vor allem Geduld, viel Liebe zu den Macken der Leute und einen robusten Magen.

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Antwort von pixelschubser2006:

Hallo und vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Diese sind sehr interessant, obwohl sie auf mein Kernproblem (mangelnde Kontakte zu fähigen Mitstreitern) nicht eingehen.

Zunächst mal das Thema orts-tv. Das Konzept finde ich ganz gut, vor allem macht es Mut hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit (auch wenn ich damit nix zu meinem Lebensunterhalt beitragen muss). Dennoch verwundert es, wenn die Beiträge technisch auf dem Niveau von schlechtem Bürgerfernsehen liegen. Immerhin war der Chef vorher ein hohes Tier beim Magdeburger Regional-TV, der widerum auf mich einen ziemlichen professionellen Eindruck macht. Über Barleben erfahre ich jedoch etwas darüber, dass eine Dönerbude nun auch Pizza anbietet und die Pizzeria noch weitere Parkplätze baut. Ob sie diese angesichts der neuen Konkurrenz noch braucht, wäre eine interessante Frage gewesen, aber die stand nicht zur Debatte. Das Interview mit der eigentlich knuffigen Praktikantin schlägt dem Fass den Boden aus. Sowas kann man nicht senden.

Hinsichtlich des Lokaljournalismus bringe ich genug Erfahrung mit, so knappe 25 Jahre (zeitweise haupfberuflich). Mir ist klar, worauf ich mich einlasse. Allerdings will ich mich am Anfang überwiegend auf die positven Themen konzentrieren. Mit den Zeitungen kann ich eh nicht mithalten, das scheitert schon an der manpower. Also muss ich mir eine Nische suchen. Allerdings habe ich auch nix zu verlieren, wie gesagt alles relativ unkommerziell...

@Bommi: Was Du schreibst ist nicht von der Hand zu weisen. Entertainment spielt eine nicht unerhebliche Rolle ;-)

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Antwort von Bommi:

Hinsichtlich des Lokaljournalismus bringe ich genug Erfahrung mit, so knappe 25 Jahre (zeitweise haupfberuflich). Na, dann müsstest du aber wissen, wie es läuft. Oder hast du gar nichts anderes vor als Hofberichterstattung zu machen? Vorposter schaukelpirat hat dazu Wichtiges geschrieben und auch den notwendigen 'robusten Magen' erwähnt. Freiwillig würde ich mir solche journalistische Diplomatie nicht antun wollen.
...obwohl sie auf mein Kernproblem (mangelnde Kontakte zu fähigen Mitstreitern) nicht eingehen. Indirekt schon. Wenn man sich schon verdrehen und bücken muss, dann doch bitteschön gegen Bezahlung. Wer will schon in seiner Freizeit mit der Kamera hinter dem Dorfkönig her rennen: "Herr Bürgermeister, Herr Bürgermeister, wenn Sie eine kurze Frage gestatten..."

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Antwort von pixelschubser2006:

Ich wollte mich in erster Linie mit Vereinsleben, Kultur & Events befassen, dazu Berichte über die heimische Wirtschaft (die Videokunden von morgen quasi). Dazu Witzige und interessante Storys am Rande sowie Natur und Tourismus. Aus der Tages- bzw. Lokalpolitik werde ich mich weitgehend raushalten, so es sich nicht aufdrängt oder meinen Themenkreis tangiert. Die Geschichten halten mich schon genug auf Trab, da brauche ich mir um Nachschub keine Gedanken zu machen.
Auf Werbekunden setze ich nur in geringem Maße, das ist mir zu stressig. Wie gesagt, Geld verdienen muss ich im Hauptberuf und meinem Nebengewerbe. Da ich eben noch Familie habe, kann das eh alles nur auf Sparflamme laufen. Deshalb auch der dringende Bedarf an Beteiligten.

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Antwort von otaku:

Ich möchte hier ja keinem zu Nahe treten, und das was ihr schreibt sind sicherlich auch teilweise sinnvolle Dinge, aber ihr unterschätzt total mit welchen echten Gegebenheiten man zu tun hat wenn man versucht mit Hobbieisten Fernsehen zu machen. Das ist wie Essen auf Rädern gegen Sternekoch. Ein Hobbieist, selbst wenn er sich begeistern lässt bei solch einem Projekt mit zu machen, hat weder die Möglichkeiten noch den Willen professionel Fernsehen zu machen. Ein Hobbieist will lediglich einen Teil seiner Freizeit damit verbringen um sich selbst zu Unterhalten. Das reicht aber bei weitem nicht um einen "Mini Sender" zu betreiben. Die Qualität an der man gemessen wird ist immer die der Profies. Fällt es gegen den WDR oder von mir aus auch gegen RTL ab, dann fallen die Quoten in den Keller, (die ja bei regionalem Fernsehen ohnehin minimal sind) und man wird automatisch als bastel Video Gruppe belächelt. Dann die masse an Content die man braucht, selbst wenn man sagt, "nur" eine Stunde Berichterstattung pro Woche, das aber regelmässig. Das kann mit wirklich motivierten Hobbieisten evtl einen Monat gut gehen, wenn ich alle ins Zeug legen, aber dann geht es down Hill, weil es dann plötzlich zu Arbeit wird, und deine Hobbieisten sich abwenden, weil einen Job haben die ja schon.

Ihr unterschätzt so dermassen wie schwierig es ist sowas auf die Beine zu stellen, das hat fast keine Schnittmenge mit der Realität. Jeder der mal in einem OK mit gemacht hat kann euch das sagen.
OKs gab und offenbar gibt es ja schon eine ganze Zeit lang und fast niemand der nicht selber da mit gemacht hat kennt das Programm das die auf die Beine gestellt haben. Warum wohl nicht? Weil wir alle das einfach nicht sehen wollten, wenn wir als alternative RTL haben.
Ist wirklich traurig, will man auch nicht, ist aber leider Realität.

Ich finde den Ansatz total super, sowas zu machen, aber ich hab auch nicht wirklich eine Idee wie man damit umgeht.

Ich hab vor fast 20 Jahren mal einen Ansatz gesehen so was zu bewerkstellingen, den ich wirklich gut fand, und der auch in einem gewissen Rahmen klasse funktioniert hat. Das war Fernsehen machen und Fernseh Ausbildung für Arbeitslose. So eine Konstellation könnte ich mir das vorstellen, weil es nicht mehr Hobby währe, sonder Semi Profie bzw Amateur Fernsehen. Also dazu muss man den Deutschen Weg gehen, erstmal einen Verein gründen, damit man eine Rechtsform hat, der muss dann gemeinnützig sein, was einfach ist. Und dann muss man einen Gönner bei der Arge haben der sagt, ok ich nehme etwas Geld in die Hand und fördere das Projekt, weil ich möchte das meine langzeit Arbeitslosen das Haus verlassen um sich mal wieder an einen geregelten und Sinn erfüllten Tag zu gewöhnen. Sowas kann funktionieren, andere Ideen die zu mindest die Möglichkeit haben erfolgreich zu sein hätte ich gerade leider nicht auf der Pfanne.

Aber was klar sein muss ist, wenn ma den Weg geht, dann gibt es eine Sache die man selbst mit Sicherheit nicht mehr macht, Filme.

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Antwort von pixelschubser2006:

Otaku, Du sprichst mir aus der Seele. Alles was Du schreibst, kann ich zu 100% bestätigen. Der Hauptgrund, warum ich mein Projekt nicht im ganz großen Stil mit dem benachbarten OK aufziehe, liegt in der aberwitzigen Sendezeit, die der Macher aus dem Laden vollknallen will. Ist klar. Wer für den Bericht zu einem naturverbundenen Thema die ersten 1:45 Minuten leere Waldwege filmt, kriegt mit jedem Scheiss 10 Minuten voll.
Angeeckt bin ich auch, weil ich eine gewise Regelmäßigkeit etablieren wollte, so wie ein gemeinsames Treffen alle 2 Wochen oder so. Weil ich durch meinen Job sehe, daß gewisse Dinge straff gehändelt werden sollte, da es sonst nicht klappt. Auch auf technischer Seite wollte ich den Blick schärfen, weil sich ein 4:3-Bild einer XL1 von 1998 keiner mehr ansieht. Leider wird es abgelehnt, sich mit Technik zu befassen. Da man ja eh nicht konkurrenzfähig sei, brauchte man damit garnicht anfangen.
Schon die Fotografie ist ein sehr techniklastiges Kunstgenre, wo man wissen muss, wie die Kamera funzt. Für Video gilt das erst recht. Wer nicht bereits ist, sich mit seinem Werkzeug zu befassen, lässt besser die Finger davon.

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Antwort von otaku:

ja ich hab keine ahnung ob das für alle OKs gilt, aber ich hatte damals auch diverse Gespräche und ich hatte immer den Eindruck die wollen garnicht professioneller werden. Die blocken alles was irgendwie in die Richtung geht, das ging so weit, das die damals meine "Sendung" nicht mehr zeigen wollten weil die "zu sehr nach Fernsehen ausgesehen hat" ;-) was immer das bedeutet ;-), und es war im vergleich zu dem was wir heute sehen wollen echt Rott, das einzige was ich gemacht habe war ein bissel auf das Licht zu achten und mir vor dem Dreh ein paar Locations angesehen. Das war damals schon zu professionell ;-)

Ich glaube fast es ist einfacher einen Sendeplatz bei einem echten Sender zu bekommen, ich war damals jedenfalls bis beim Dieter Gorny himself der interesse hatte die Sendung zu kaufen, hat damals leider nicht funktioniert weil wir pleislich nicht zusammen gekommen sind, aber immerhin hab ich es für 20min in sein Büro geschafft ;-)

Wenn du irgend etwas professionelles vor hast, mach dein eigenes Ding.

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Antwort von schaukelpirat:

Einen Vorschlag möchte ich Dir unterbreiten, weil er (in anderer Konstellation) bei mir gut funktioniert:
Wieso ziehst Du so etwas nicht mit Jugendlichen auf? Ich habe gemeinsam mit einem Freund ein Jugendfilmprojekt ins Leben gerufen, bei dem regelmäßig Veranstaltungen aufgezeichnet werden. Die jungen Leute sind leicht motivierbar, begeisterungsfähig fürs Filmen und wenn der Zusammenhalt in der Gruppe passt, dann sind sie auch bei jedem "Mist" dabei. Es braucht eine gewisse Aufbauzeit und natürlich auch Geld, weil man ja von Beginn weg etwas Konkretes produzieren will.
Ich habe z.B. für meine Jungs und Mädels am Anfang einen dreitägigen Kamerakurs mit einem ORF-Kameramann organisiert. Hat nicht die Welt gekostet, war lustig und für jeden ein Erlebnis.
Übrigens (so zumindest meine Erfahrung): wenn man den jungen Leuten Vertrauen zeigt, dann gehen sie mit den Gerätschaften sehr sorgfältig und verantwortungsvoll um.

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Antwort von boxvalue:

hallo,

wie kann man Menschen motivieren ?

vielleicht ist es die negative Grundhaltung.

sowohl die einiger Zuschauer, die nur müde lächeln.
(sprichst Du Sie auf ihr müdes Lächeln an gibt es keine Antwort)

das Gefühl des nicht konkurrenzfähig sein bei den Machern
(fragst Du Sie, warum Sie, als angeblich Kreative, alles lustvoll dem Geld und diesem Denken unterwerfen, gibt es auch keine Antwort)

aber stop:
diese Fragen gehen wieder in den journalistischen Bereich und wirken auf schliche Gemüter eher verwirrend.
Da stellt sich wiederum die Frage wann meine Reifen platt sein werden.

Die Motivation wäre bei der Ausscht auf herzliche Anerkennung bestimmt hoch.

Gerald Hüther hat eionige Aussagen zu dem Thema gemacht:

youtube: Gerald Hüther - Inspirierendes, Erfolge, Wachstum
youtube: Gerald Hüther - Begeistern statt entgeistern
etc...
viele Grüsse

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Antwort von coke:

@pixelschubser2006

Ist natürlich ein anderes Thema, aber hast Du mal von dem Rentner aus Neviges gehört, der einen Blog über seinen Ort betreibt und den Grimme Online Preis gewonnen hat?

Schau mal hier:

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/me ... -1.4430307

und hier der Blog

http://nevigeser.blogspot.de/

Grüße,

coke

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Antwort von Bommi:

Ich wollte mich in erster Linie mit Vereinsleben, Kultur & Events befassen, dazu Berichte über die heimische Wirtschaft (die Videokunden von morgen quasi). Das hört sich allerdings gut an. Die Worte Journalismus, Offener Kanal und Bürgerfernsehen haben zu Thread-Beginn einen anderen Eindruck gemacht.

Wichtig wäre es wohl, das Projekt von vornherein deutlich als Freizeit- und Unterhaltungs-Magazin zu deklarieren. Das bringt die Vorteile:
a) Meinungsbildende Bürger werden dem Magazin keine 'Seichtigkeit' usw. unterstellen
b) Wunsch nach 'freundlicher Berichterstattung' durch Entscheider aus Politik und Wirtschaft kann leichter abgeblockt werden.
c) junge Leute begeistern sich eher für Spaß-Themen in einem entsprechenden Umfeld und sind dafür leichter zum Mitmachen zu bewegen.

Im Erfolgsfall wird es dennoch eine Herausforderung sein, Einfluss von außen abzuwehren. Dazu braucht das Projekt klare (schriftlich formulierte und auf der Website veröffentlichte) Richtlinien und einen konsequenten Chef vom Ganzen, der freundlich - aber unerschütterlich - darauf verweist.

Für die nötigen Mitarbeiter könnte man sich breit aufstellen, um Mitmacher sich für einen begrenzten Zeitraum verpflichten lassen (z.B. drei Wochen). Also: Freunde, Verwandte, Bekannte, Schülerzeitungs-Redakteure, Video-Club oder -AG usw.

Zulieferer für Content könnte jeder sein: Vom Pub-Wirt, der per eMail auf den halbstündigen Auftritt einer Jazz-Band in seinem Laden hinweist und Fotos anhängt bis zum Urlauber, der ein Handy-Video aus Lanzarote in die Heimat sendet.

Die Qualität der Videos muss oder sollte sogar nicht gut sein. Weil die Videos ja in die Website eingebunden und nur auf dieser angesehen werden sollen, wäre das Format 368x208 Pixel perfekt zum schnellen Betrachten (und schnellem Upload). Einzelne Filme können natürlich in Top-Qualität auf einer Extra-Webseite ohne Fließtext eingebunden werden.

Für eine 'Ausbildung' immer neuer Mitarbeiter könnte parallel zum Projekt ein Video-Club ins Leben gerufen werden (falls nicht schon vorhanden).

Realisation: Mit einem Gratis-Wordpress-Blog beginnen. Später kostenpflichtig upgraden, um eine eigene Domain aufzuschalten und mit add-ons das Blog aufzuwerten. Oder mit dem Blog auf einen eigenen Server umziehen.

Struktur der Unternehmung:
1. Koordinator/Chef: pixelschubser2006 himself
2. Redaktion: Mädels mit journalistischen Ambitionen (können Beiträge auf der Website posten und freischalten
3. Journalisten: Jungs mit Kameras (können Beiträge hochladen, aber nicht freischalten)
4. Zulieferer: alle anderen (Kontakt zur Redaktion per Mail, Telefon usw.)

Rechtliches: Vielleicht einen Verein gründen.

Finanzielles: Einnahmen aus Inseraten für Anleiter-Pauschalen, Materialkäufe und Partys verwenden.

Eine solche lokale Video-Website könne richtungweisend für weitere Bürger-Websites zum Thema 'Leben und Freizeit in der Gemeinde' werden.

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Antwort von Steelfox:

@TO
Von der Grundidee her sicher lobenswert. Aber braucht man bei so einem "Vorhaben" nicht eine Sendelizenz von der Medienanstalt? Und nur fürs Internet produzieren erreicht ja nicht alle (im Ort).
Die angesprochene Thematik, das sich irgendjemand immer bneachteiligt oder angep....t fühlt nach einem Beitrag ist nicht zu unterschätzen - auch eigene Erfahrung. Je kleiner der Ort oder die Gemeinde ist umso "gefährlicher" ist das.

gruss

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Antwort von pixelschubser2006:

Mir fiel eben beim Lesen mein Salami-Brot aus dem Gesicht. Ich hatte nicht für möglich gehalten, dass es diese Grundhaltung bei anderen OKs auch gibt. Ich habe in den vergangenen Wochen etliche Gespräche geführt, die immer wieder in der selben Sackgasse landeten. Es ging um den Einsatz von Licht, vernünftigen aber preiswerten externen Mikros, Wechsel zu HD-Technik u.s.w. Alles Dinge, wo jeder hier im Forum sagen würde "ist doch wohl Standard". Die Reaktionen waren immer eindeutig. Man wollte nicht. Der Macher in dem benachbarten OK wollte weiter seine Filme wie Horrorfilme der 70er Jahre produzieren. Ich habe verzweifelt versucht, seine angeblich zahlreichen Helfer mal kennenzulernen, um gemeinsam eine Dreh auf die Beine zu stellen. Raus kam dabei, dass er dachte, seine uralten Archivaufnahmen zu verwursten. SVHS von 1988 in für damalige Verhältnisse schon unterirdischer Qualität. Bei allem Respekt für sein stadthistorisches Wissen und die inhaltlich durchaus nicht uninteressanten Beiträge daraus - ich werde mich nicht am 4:3-50i-Archiv bedienen wenn ich ein Hochglanz-Intro oder einen Teaser in HD zusammenschneide. Wie gesagt - Diskussion zwecklos. Das sauerländische Gemüt ( dem Münsteraner-Westfäliischen nicht unänlich) gibt der Sache dann den Rest.

Arbeit mit Jugendlichen? Hat mein OK-Kollege lange Zeit gemacht, aber keine so gute Erfahrungen mit gemacht. Es sind immer mal wieder gute Leute (meist 17-19 Jährige Mädchen, kurz vom Abi) hängen geblieben, die sich in die OK-Arbeit einbrachten. Die haben dann in der Regel angefangen, irgendwas artverwandtes zu studieren und waren dann weg. Wobei ich mich dann allerdings wunderte - die Lokalzeitungsredaktionen waren auch immr voll von Studenten - offenbar lässt sich die journalistische Arbeit doch ganz gut mit dem Studium vereinbaren. Darüberhinaus hinaus waren viele schnell wieder verschwunden, wenn sie gemerkt haben, wie viel Arbeit z.b. die Produktion eines Musikvideos macht.

Ich kann mir Arbeit mit Jugendlichen sicherlich vorstellen, aber produktiv einplanen... tue ich mich schwer mit. Sollte mal jemand auch mich zukommen, der einen vernünftigen Eindruck macht, werde ich das aber nicht ablehnen. Im Gegenteil. Ich habe nur nicht die Zeit und Nerven, da selbst auszufiltern. Zunächst werde ich mich mal auf die Künstler- und Musikerszene stürzen. Und den Heimat-Verein - kein Scherz. Irgendeinen flotten Rentner gibt es bestimmt, der Bock auf sowas hat und gleichzeitig ein profundes Wissen um den Ort, seine Geschichte und seine Menschen mitbringt.

Die Geschichte um den Neviger Blogger finde ich klasse und kann mich mit dessen Motivation identifizieren. Erfreulich, dass es mal jemand soweit damit gebracht. Schöner Beitrag zum Thema, vielen Dank dafür. Übrigens auch ein Impuls, dass man die Senioren auch im Medienbereich ernst nehmen muss. Bei meinen IT-Kunden erlebe ich immer wieder Rentner, die sich auch für PC und digitale Medien begeistern, aber eine sehr nüchterne, vernünftige, zielstrebige Betrachtungsweise an den Tag legen. Die wissen was sie wollen und exakt das machen die dann auch. Da wird die Technik als Werkzeug begriffen. Das sind oft konstruktive Weltanschauungen, von der sich auch meine Generation inspirieren lassen sollte.
ja ich hab keine ahnung ob das für alle OKs gilt, aber ich hatte damals auch diverse Gespräche und ich hatte immer den Eindruck die wollen garnicht professioneller werden. Die blocken alles was irgendwie in die Richtung geht, das ging so weit, das die damals meine "Sendung" nicht mehr zeigen wollten weil die "zu sehr nach Fernsehen ausgesehen hat" ;-) was immer das bedeutet ;-), und es war im vergleich zu dem was wir heute sehen wollen echt Rott, das einzige was ich gemacht habe war ein bissel auf das Licht zu achten und mir vor dem Dreh ein paar Locations angesehen. Das war damals schon zu professionell ;-)

Ich glaube fast es ist einfacher einen Sendeplatz bei einem echten Sender zu bekommen, ich war damals jedenfalls bis beim Dieter Gorny himself der interesse hatte die Sendung zu kaufen, hat damals leider nicht funktioniert weil wir pleislich nicht zusammen gekommen sind, aber immerhin hab ich es für 20min in sein Büro geschafft ;-)

Wenn du irgend etwas professionelles vor hast, mach dein eigenes Ding.

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Antwort von pixelschubser2006:

@ Bommi & Steelfox:

So in etwa hatte ich mir die Struktur tatsächlich vorgestellt. Die Zeit dafür ist hier reif, da es in Südwestfalen eine großangelegte Aktion zur Strukturföderung gibt und viele kleine Projekte thematisch für mich interessant und berichtenswert sind. Es herscht derzeit einfach das richtige Klima dafür.

Das sich jemand angepisst fühlt... naja, kann passieren. Aber man kann es nicht jedem sofort recht machen. Und wenn sich jemand unter zu wenig Aufmerksamkeit leidet, dann kann ja was machen. Vorausgesetzt, er hat was berichtenswertes zu bieten.

Eine Sendelizenz braucht man übrigens nicht, solange die Berichte als Video on Demand angeboten werden. Erst bei Livestreaming in einer gewissen Größenordnung wird das relevant. Wenn man aber so groß und etabliert ist, wäre eine solche Lizenz kein Hindernis. Da ist dranzukommen. Solche Fragen habe ich schon im Vorfeld mit einem Telefonat mit der LfM abgeklärt. Dort sieht man solche Projekte übrigens sehr positiv. Daher habe ich eher Unterstützung zu erwarten als Steine im Weg.

@TO
Von der Grundidee her sicher lobenswert. Aber braucht man bei so einem "Vorhaben" nicht eine Sendelizenz von der Medienanstalt? Und nur fürs Internet produzieren erreicht ja nicht alle (im Ort).
Die angesprochene Thematik, das sich irgendjemand immer bneachteiligt oder angep....t fühlt nach einem Beitrag ist nicht zu unterschätzen - auch eigene Erfahrung. Je kleiner der Ort oder die Gemeinde ist umso "gefährlicher" ist das.

gruss

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Antwort von Bommi:

Ich kann mir Arbeit mit Jugendlichen sicherlich vorstellen, aber produktiv einplanen... Das hört sich sehr nach 'Entweder-Oder' an. Entweder das volle Programm - oder gar keines. Wenn man Leute nicht regulär mit Bezahlung einstellen kann, darf man sich auf gar nichts verlassen. Auch nicht auf finanzielle Förderung durch die Politik.

Dein Projekt könnte zumindest für eine gewisse Zeit (Durststrecke) als 1-Mann-Unternehmung am Leben gehalten werden. Dazu müsste dein Web sich nur eindeutig als zentrale Freizeit-Info positionieren. Wenn die Leute als erstes deine Website aufrufen, wenn sie wissen wollen, wo was los ist, dann werden Veranstalter dich mit Infos versorgen, die du nur in das Web einpflegen musst - was nur wenige Minuten täglich erfordert und sogar während einer Urlaubsreise erledigt werden kann.

Alles andere als Extra begreifen. Mitarbeiter sind notwendig, um ein ordentliches Angebot auf die Beine zu stellen - ein kurzfristiges Wegbrechen von Mitarbeitern muss aber nicht den Untergang des Projektes zur Folge haben.
Das sich jemand angepisst fühlt... naja, kann passieren. Darf aber nicht passieren. Unterschätze nicht die Wucht eines Shitstorm-Tsunamis, der durch wenige enttäuschte Bürger ausgelöst werden kann. Es wird passieren, dass z.B eine Eltern-Delegation mit vor Begeisterung leuchtenden Augen dich für eine bauliche Maßnahme am Kindergarten einspannen möchte. Ein solches Begehren muss unbedingt an die Lokalzeitung umgeleitet werden, sonst gibt's Probleme ohne Ende.

Das Neviger Blog habe ich mir angesehen. Ein guter Mann mit einer sehr schönen und lakonischen Schreibe. Trotz relativ entspannter Posts hat der sich Strafanzeigen eingefangen und er wurde mit dem Messer bedroht.

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Antwort von pixelschubser2006:

Das Problem mit der Verlässlichkeit ist keine Frage der Kontiunität - das lässt sich mit Masse in den Griff bekommen. Es ist vielmehr eine Frage von "Kommt mein 2. Mann zum Termin", wenn ich einen Dreh habe. Nicht dass ich auf einmal alleine darstehe weil der 2. Mann akut keinen Bock hat oder irgendwo an der Playstation eingeschlafen ist. Sorry, aber ich habe einfach zuviele einschlägige Erfahrungen mit (sehr gut bezahlten!!!) Aushilfen gemacht, so dass ich einfach verbrannt bin.

Also: Jugendarbeit im Sinne von Medienpädagogik gerne. Wenn also ein Jugendzentrum anfragt, ob ich mal was machen könne, stehe ich bereit. Wenn sich dabei Einzelne als Begeistert und Verlässlich herausstellen - gerne und mit Kusshand. Jedoch wird es Monate brauchen, bis ich Kiddies an wichtige Termine heranlasse. Rentner sind da aus anderem Holz geschnitzt. Bei denen heißt 17.00 Uhr eben 16.55 Uhr - da kannste die Uhr nach stellen.

Fakt ist nun einmal: Auch ein derartiges Projekt braucht gewisse Strukturen. Wie Du schon anschaulich und zutreffend beschreibst, betreibt man ein Stückweit Lokaljournalismus, wird auf jeden Fall damit in einen Topf geworfen und gefordert. Was ich insofern auch ganz gut finde, weil das ein Zeichen dafür wäre, ernstgenommen zu werden. Aber das bringt eben auch Pflichten mit. Ich habe immer wieder beobachtet, dass mangelnde Strukturen den Erfolg von Projekten verhindern. Im Gegenteil dazu kenne ich einen Unternehmer, der von Haus aus Kaufmann ist und kein Journalist bzw. Künstler, der regionale Internetportale mit großem Erfolg betreibt. Dort fehlt es m.M. nach an Content (was er selbst auch so sieht), aber dennoch hat er Erfolg.

Solche Projekt sind wie eine WG: Selbst wenn alle Beteiligten von der Gesinnung her auf der richtigen Spur sind, geht es nicht ohne Struktur. Spätestens nach zwei Wochen ohne Putzplan verdreckt die Bude, obwohl jeder einzelne schon von der Notwendig der Raumpflege überzeugt ist und dazu grundsätzlich auch bereit ist.

Ich finde, man muss Menschen so einbinden wie sie sind. Und wenn sie sich für eine Sache begeistern, aber noch Zeit brauchen, um sich einzufinden, dann ist das lohnenswert. Diese Zeit habe ich leider nicht. Sportvereine haben es da durch klare Strukturen irgendwie einfacher (haben dafür genug Probleme an anderen Stellen, keine Frage).
Ich kann mir Arbeit mit Jugendlichen sicherlich vorstellen, aber produktiv einplanen... Das hört sich sehr nach 'Entweder-Oder' an. Entweder das volle Programm - oder gar keines. Wenn man Leute nicht regulär mit Bezahlung einstellen kann, darf man sich auf gar nichts verlassen. Auch nicht auf finanzielle Förderung durch die Politik.

Dein Projekt könnte zumindest für eine gewisse Zeit (Durststrecke) als 1-Mann-Unternehmung am Leben gehalten werden. Dazu müsste dein Web sich nur eindeutig als zentrale Freizeit-Info positionieren. Wenn die Leute als erstes deine Website aufrufen, wenn sie wissen wollen, wo was los ist, dann werden Veranstalter dich mit Infos versorgen, die du nur in das Web einpflegen musst - was nur wenige Minuten täglich erfordert und sogar während einer Urlaubsreise erledigt werden kann.

Alles andere als Extra begreifen. Mitarbeiter sind notwendig, um ein ordentliches Angebot auf die Beine zu stellen - ein kurzfristiges Wegbrechen von Mitarbeitern muss aber nicht den Untergang des Projektes zur Folge haben.
Das sich jemand angepisst fühlt... naja, kann passieren. Darf aber nicht passieren. Unterschätze nicht die Wucht eines Shitstorm-Tsunamis, der durch wenige enttäuschte Bürger ausgelöst werden kann. Es wird passieren, dass z.B eine Eltern-Delegation mit vor Begeisterung leuchtenden Augen dich für eine bauliche Maßnahme am Kindergarten einspannen möchte. Ein solches Begehren muss unbedingt an die Lokalzeitung umgeleitet werden, sonst gibt's Probleme ohne Ende.

Das Neviger Blog habe ich mir angesehen. Ein guter Mann mit einer sehr schönen und lakonischen Schreibe. Trotz relativ entspannter Posts hat der sich Strafanzeigen eingefangen und er wurde mit dem Messer bedroht.

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Antwort von Bommi:

Rentner sind da aus anderem Holz geschnitzt. Bei denen heißt 17.00 Uhr eben 16.55 Uhr - da kannste die Uhr nach stellen. 5 Minuten vor der Zeit, ist des Rentners Pünktlichkeit :-)

Ich möchte nicht aufdringlich klingen, zumal du 'Bürgerfernsehen' im Thread-Titel nennst, dennoch ganz kurz: Die Lösung des Problems 'Mitarbeiter' könnte im Downsizing des Projektes liegen. Ein hipper, bunter Veranstaltungskalender für lokale Events als Basis-Projekt. Alles darüber hinaus sollte stets angestrebt, aber nur soweit umgesetzt werden, wie Leute dafür zur Verfügung stehen.

Ich hab den Eindruck, du kriegst die Sache in den Griff.
Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg mit deinem Projekt.

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Antwort von otaku:

ich finde de Ansatz mit den Jugendlichen und den Seminaren auch sehr gut.
meine persöhnlichen Erfahrungen mit Jugendlichen sind auch sehr gut. Hab meinen Zivildienst in einem Jugendhaus gemacht und meine positiven Erfahrungen übertreffen die Negativen bei weitem.

dazu mal ein paar Anmerkungen.
Es gibt sehr viele Eltern, die sehr gerne was mit ihren Kindern unternehmen würden, die aber keine gemeinsame Basis mit ihren Kindern haben. Wenn du so einen "kleinsten gemeinsamen Nenner" generieren kannst, bist du auf einem super Weg.

Ich habe einige Jahre RC-Car gefahren (ferngesteuerte Autos) und da war genau diese Technik und Rennsport Affinität das was viele Vater/Sohn Beziehungen gestärkt hat. Lustiger weise sind gerade die besten Deutschen Fahrer, genau solche kombinationen Marc Rheinard, mehrfacher Weltmeister, Marcus Mobers, Europameister, Markus Feldmann, Europameister, das sind alles Vater/Sohn Kombinationen, die das Hobby teilweise seit Jahrzehnten betreiben und die Liste lässt sich wirklich sehr lange fortsetzen.

Jugendliche haben definitiv ein sehr grosses Potential, auch wenn natürlich viele wieder gehen werden, wenn Führerschein, Mädchen und saufen interessanter wird als Fernsehen. (nur um die Klischees zu bedienen ;-)

Das andere ist die "Bezahlung". Bei einem Hobby will ja gar keiner eine Bezahlung in form von Geld. Aber z.B. ein kostenloses Seminar Angebot, da haben immer sehr viele echt Bock drauf, und wenn das für aktive Mitglieder angeboten wird, super. Ich glaube damit kannst du z.B. auch in Jugendcentren "wildern" gehen. Das gute an Jugendzentren ist btw. nicht nur, das die gelangweilte Jugendliche haben, die haben meistens auch Veranstaltungs Räume, sag hallo zu deinem neuen kostenlosen Studio ;-)

Was du ansprichst in Bezug auf langzeit Mitarbeit, da hast du natürlich definitiv recht, jemanden für einen Beitrag zu motivieren ist relativ einfach, aber jemanden zu halten und ihm immer wieder zu motivieren ist ein ganz anderer Schnack. Das gilt aber eigendlich für alle, ob jugendlicher oder Rentner. Rentner sind schwieriger zur Mitarbeit zu bewegen, bleiben dir aber länger treu, Jugendliche sind schnell "Feuer&Flamme" aber auch schneller wieder verschwunden.

Aber Seminare sind auf jeden Fall ein Weg mit Menschen in Kontakt zu kommen, die ein Interesse am Thema haben. Versuche so viele kostenlose Seminare in deiner Region anzubieten wie möglich.
Denk daran, es sind Hobbieisten, da musst du nicht das Atom spalten, mit ein wenig Erfahrung kannst du die ganz easy für ein bis zwei Tage bespassen.

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Antwort von pixelschubser2006:

Ich habe dieses Thema insofern in der Pipeline, alsdas ich mich bei der LfM für eine Ausbilung zum Medientrainer auf die Warteliste hab setzen lassen. Allerdings frage mich ernsthaft, ob ich für diese Aktivitäten die nötige Zeit finde. Aber sinnvoll ist es mit Sicherheit. Darüberhinaus hatte ich bei der Bundeswehr das "Vergnügen", Metzgern und Bäckern, die Physik in der 3. Klasse abgewählt haben, Funktechnik beizubringen. Als Fernsehtechniker mein Stoff aus dem 2. Lehrjahr ;-). Hab also a bisserl Erfahrung mit dem Vermitteln von Grundwissen...

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Antwort von Bommi:

Es gibt sehr viele Eltern, die sehr gerne was mit ihren Kindern unternehmen würden... Schöner Gedanke. Für den dürfte die Stadt/Gemeinde leicht zu erwärmen sein, um die Sache dann aus eigenem Interesse anzuschieben.
ich finde de Ansatz mit den Jugendlichen und den Seminaren auch sehr gut. Zumal man als Initiator eine solche Fortbildung nur auf den Weg bringen muss. Jugendliche, die ihre Kompetenz durch selbst geschnittene YouTube-Videos belegt haben, könnten als Lehrkraft eingesetzt werden.
Jugendliche haben definitiv ein sehr grosses Potential... ...und halten sich gern dort auf, wo die Action ist. Selbst ein schlichtes Smartphone-Video ist besser als kein Video.
...sag hallo zu deinem neuen kostenlosen Studio ;-) ...und zu user-generated-content. Kurz nach dem Jahr 2000 entstand zusammen mit dem Begriff Web 2.0 das Kürzel AAL für 'Andere Arbeiten Lassen'. Heute ist Web 2.0 das normale Web und AAL hat sich als Vorteil für alle Beteiligten herausgestellt.
Allerdings frage mich ernsthaft, ob ich für diese Aktivitäten die nötige Zeit finde. Seminare muss man nicht unbedingt selbst leiten. Initiieren bzw. dazu anregen kostet kaum Zeit. Und es muss nicht bei Seminaren bleiben. Man könnte auch die lokale Arge anfragen, ob die nicht - statt das dritte Nagelstudio in der selben Nebenstraße zu finanzieren - eine kleine Fortbildung zum Webjournalisten anbieten wollen. Dazu das lokale Event-Web zum Publizieren deren Ergüsse anbieten.

So langsam bekomme ich Lust, selber so ein Ding anzuleiern. Das Web als 'Freizeit & Spaß in XY' aufstellen und halbwegs ernsthafte Gruppen als Content-Lieferanten gewinnen, um notfalls das Projekt als zeitlich minimal-invasiven Eventkalender laufen zu lassen.

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Antwort von schaukelpirat:

Was bei Jugendlichen entscheidend ist: Sie müssen in ihrer Aufgabe Anerkennung bekommen, d.h.: wichtig ist die Resonanz. Ich war überrascht, wie schnell die jungen Leute Verantwortung in ihrem Bereich übernommen haben und dann ihren Aufgaben auch treu geblieben sind. Nur müssen sie halt auch die Möglichkeit haben, in ihrer Tätigkeit von anderen wahrgenommen zu werden, also: wichtig zu sein (dies meine ich jetzt nicht abwertend!). Was bei uns natürlich geholfen hat, ist die Ausstattung mit (gebrauchtem) Profigerät. Es macht für 15jährige schon was her, mit einer Schulterkiste zu hantieren...

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