auf den privaten Sendern sieht man ab und an solche 3D-Tierfilme, bei denen man die Anaglyphbrillen benötigt. Sieht man die Filme ohne die Brille sehen sie aber ganz normal aus. Wie werden diese Filme gedreht? Ist das vielleicht nur ein verbesserter Pulfrich-Effekt?
Gruß, Steffen
-- Die Newton-Seite: http://home.arcor.de/steffen.bendix/Newton
Antwort von Günter Hackel:
On 14.10.2005 08:25, Steffen Bendix wrote:
> Hallo, > > auf den privaten Sendern sieht man ab und an solche 3D-Tierfilme, bei > denen man die Anaglyphbrillen benötigt. Sieht man die Filme ohne die > Brille sehen sie aber ganz normal aus. Wie werden diese Filme gedreht? > Ist das vielleicht nur ein verbesserter Pulfrich-Effekt?
Die Kamera muss immer in Bewegung bleiben, das ist schon der ganze Trick dabei. Am deutlichsten wird der Effekt wenn man darauf achtet, daß ab und ganz vordergründig Objekte an der Kamera vorbeiziehen (;Grashalme, Zweige usw.) gh
Antwort von Bernd Daene:
Steffen Bendix schrieb:
> auf den privaten Sendern sieht man ab und an solche 3D-Tierfilme, bei > denen man die Anaglyphbrillen benötigt. Sieht man die Filme ohne die > Brille sehen sie aber ganz normal aus. Wie werden diese Filme gedreht? > Ist das vielleicht nur ein verbesserter Pulfrich-Effekt?
Genau dieser. Es kann sein, dass es etwas Nachbearbeitung am Bild gibt. Das Wesentliche ist aber die ständige Bewegung in der richtigen Richtung sowie die unterschiedliche Helligkeit an den Augen (;die ver- schiedenen Farben unterstützen das nur). Wenn du selber so etwas drehen willst, wird es wahrscheinlich reichen, die richtige Bewegung hinzu- bekommen und Unschärfen zu vermeiden.
Das "richtige" Anaglyphverfahren benutzt dagegen eine komplementärfarbige Brille ohne Helligkeitsunterschied (;möglichst). Es liefert korrekte, aber schwarzweiße 3D-Bilder. Ohne Brille sind die Bilder nicht zu gebrauchen. Für die Aufnahme braucht man eine doppeläugige Kamera.
Bernd
Antwort von Günter Hackel:
On 14.10.2005 08:45, Günter Hackel wrote:
Nachtrag: Bei einigen Szenen die ich in Amerikanischen Nationalparks gedreht hatte, biete ich gerne die Brillen an, die Leute sind immer ganz "hin und weg" ;)
Antwort von Birger Jesch:
"Günter Hackel" schrieb... > On 14.10.2005 08:25, Steffen Bendix wrote: > > > Hallo, > > > > auf den privaten Sendern sieht man ab und an solche 3D-Tierfilme, bei > > denen man die Anaglyphbrillen benötigt. Sieht man die Filme ohne die > > Brille sehen sie aber ganz normal aus. Wie werden diese Filme gedreht? > > Ist das vielleicht nur ein verbesserter Pulfrich-Effekt? > > Die Kamera muss immer in Bewegung bleiben, das ist schon der ganze Trick > dabei. Am deutlichsten wird der Effekt wenn man darauf achtet, daß ab > und ganz vordergründig Objekte an der Kamera vorbeiziehen (;Grashalme, > Zweige usw.)
Das mag vieleicht die Illusion eines "plastischen" Eindrucks erwecken, 3D ist es jedoch nicht.
Es gibt verschiedene Methoden, räumliche Effekte zu erzeugen. Das Anaglyph- Verfahren benötigt einen Adapter, damit der Camcorder "räumlich" sehen kann. Hierbei werden LCD-Shutter, die sich in Augenabstand befinden, mit dem Videosignal des Camcorders synchronisiert und jedes Shutter einem Halbbild zugeordnet. In der späteren Videobearbeitung werden die Halbbilder getrennt, farbkorrigiert (;links rot, rechts cyan), additiv gemischt und ausgegeben. Das ganze lässt sich dann prima am DVD-Player anschauen.
Ich habe übrigens einen solchen Adapter. Google mal nach NuView oder schaue hier: http://www.mediachance.com/dvdlab/tutorial/3dvideo.html
Gruss Birger
> gh
Antwort von Günter Hackel:
On 14.10.2005 15:46, Birger Jesch wrote:
>> >> Die Kamera muss immer in Bewegung bleiben, das ist schon der ganze Trick >> dabei. Am deutlichsten wird der Effekt wenn man darauf achtet, daß ab >> und ganz vordergründig Objekte an der Kamera vorbeiziehen (;Grashalme, >> Zweige usw.) > > Das mag vieleicht die Illusion eines "plastischen" Eindrucks erwecken, 3D ist > es jedoch nicht.
Du meinst mit 3D im Film doch nicht etwa, daß Du mal eben zur Seite gehen kannst und so hinter die Kulissen schauen kannst!? Sowas gibts vorerst noch nicht, auch nicht mit irgendwelchen Brillen und Spezialkameras. Im übrigen ist jede "3D" Darstellung auf flachen Projektionswänden eine Illusion, alles andere würde unter die Rubrik Wunder fallen. gh
Antwort von Reindl Wolfgang:
Steffen Bendix wrote:
> auf den privaten Sendern sieht man ab und an solche 3D-Tierfilme, bei > denen man die Anaglyphbrillen benötigt.
Nein, die Brille ist nur auf einem Auge etwas abgedunkelt, nicht rot/grün
> Sieht man die Filme ohne die > Brille sehen sie aber ganz normal aus. Wie werden diese Filme > gedreht?
Wie schon geschrieben wurde: für den Efekt ist es notwendig, daß sich die Kamera bewegt. Und zwar (;soweit ich mich an die entsprechenden Filme erinnern kann) auf einem Kreisbogen - und immer in der selben Richtung. Der Effekt beruht AFAIK darauf, daß ein dunkleres Bild gegenüber einem helleren um ms verzögert wahrgenommen wird.
Für die folgende Darstellung gehe ich von der Vermutung aus, daß sich die Kamera auf einem Kreis im Uhrzeigersinn um das Objekt bewegt.
In der folgenen Skizze betrachten die beiden Augen (;o) die beiden Ziffern. Das rechte Auge sieht den 1er etwas links vom 2er, das linke Auge etwas rechts davon. Daraus berechnet das Sehzentrum, daß der 2er weiter weg ist als der 1er:
2
1
o o
Die Kamera (;K/k) haut nur ein Auge, der TV kann nur ein Bild wiedergeben. Wenn sich aber die Kamera bewegt und ein Auge das Bild nur verzögert wahrnemen kann, dann kann wieder jedem Auge der entsprechende Blickwinkel zugeführt werden:
2
1
K<<<<<<<< Das aus der Position k aufgenommene Bild muß über das rechte Auge gleichzeitig mit dem Bild aus Position K über das linke Auge im Gehirn ankommen. Weil das Bild aus der Position K etwas später aufgenommen wurde als k muß das rechte Auge in der Wahrnehmung durch einen Graufilter verzögert werden.
Wahrnehmungsverzögerung und Änderung im Blickwinkel der Kamera müssen natürlich aufeinander abgestimmt sein und die Kamerabewegung muß absolut gleichmäßig erfolgen. Darin dürft das KnoffHoff bei diesen Aufnahmen liegen.
HTH Wolfgang
Antwort von Günter Hackel:
On 14.10.2005 22:40, Reindl Wolfgang wrote:
> Wie schon geschrieben wurde: für den Efekt ist es notwendig, daß sich > die Kamera bewegt. > Und zwar (;soweit ich mich an die entsprechenden Filme erinnern kann) > auf einem Kreisbogen - und immer in der selben Richtung.
Also das stimmt nicht (;mit dem Kreisbogen) wer eine Videokamera hat, kann das ganz eienfach ausprobieren.
> Der Effekt beruht AFAIK darauf, daß ein dunkleres Bild gegenüber einem > helleren um ms verzögert wahrgenommen wird.
JAU! Und das Gehirn "stellt" die gesehenen Objekte aus der Erfahrung heraus in die richtige "Tiefe".
> Wahrnehmungsverzögerung und Änderung im Blickwinkel der Kamera müssen > natürlich aufeinander abgestimmt sein und die Kamerabewegung muß > absolut gleichmäßig erfolgen. Darin dürft das KnoffHoff bei diesen > Aufnahmen liegen.
Nö, auch das nicht. Einfach mal solche Brille aufsetzen wenn man Szenen sieht bei denen sich die Kameraposition ständig bewegt (;damit sich nicht Umschnitte gemeint sondern echte Kamerabewegungen) Der Tiefeneindruck wird besser wenn das Motiv in der Tiefe gut gestaffelt ist. Sehr gut z.B.: Eine Szene aus dem Seitenfenster eines Fahrzeuges, im Vordergrund vorbeiziehende Büsche, Zweige usw. gh
Antwort von Steffen Bendix:
Günter Hackel wrote:
> wird besser wenn das Motiv in der Tiefe gut gestaffelt ist. Sehr gut > z.B.: Eine Szene aus dem Seitenfenster eines Fahrzeuges, im Vordergrund > vorbeiziehende Büsche, Zweige usw.
Oder aber auch "Emergency Room". ;-)
Steffen
-- Die Newton-Seite: http://home.arcor.de/steffen.bendix/Newton
Antwort von Steffen Bendix:
Reindl Wolfgang wrote:
> Nein, die Brille ist nur auf einem Auge etwas abgedunkelt, nicht rot/grün
Für das Pulfrich-Verfahren ja, aber die Brillen, die den Fernsehzeitungen beilagen, um solche 3D-Filme zu betrachten, waren definitiv rot-grün. Allerdings waren die Folien recht hell. Für Anaglyphbilder auf dem Computer taugen aber sie nicht. Daher war ich etwas verwundert und stellte meine Frage an das Forum. Wenn die Brillen einfach nur auf einem Auge grau gewesen wären, hätte ich mir mein Posting geschenkt, aber so dachte ich, daß es ein neues Verfahren wäre.
Beste Grüße, Steffen
-- Die Newton-Seite: http://home.arcor.de/steffen.bendix/Newton
Antwort von Michael Hertz:
Steffen Bendix schrieb:
> Für das Pulfrich-Verfahren ja, aber die Brillen, die den > Fernsehzeitungen beilagen, um solche 3D-Filme zu betrachten, waren > definitiv rot-grün. Allerdings waren die Folien recht hell. Vielleicht haben es die Jungs von den Zeitungen nicht besser gewusst ;-) Das Grün Deiner Brille ist evtl. etwas dunkler als das Rot. Meine "3D-Brille" ist hellgelb/violett und stammt aus 1991, wo das Verfahren das erste Mal gehyped wurde. Damals wunderte mich auch, dass im Deutschen Fernsehen so wichtig getan wurde, man aber mit der Brille sogar die Berichte aus dem Golfkrieg in 3D sehen konnte (;bereits erwähntes Filmen aus dem Autofenster).
mfg Michael -- np: nix
Antwort von Birger Jesch:
"Günter Hackel" schrieb... > On 14.10.2005 15:46, Birger Jesch wrote: > > > Das mag vieleicht die Illusion eines "plastischen" Eindrucks erwecken, 3D ist > > es jedoch nicht. > > Du meinst mit 3D im Film doch nicht etwa, daß Du mal eben zur Seite > gehen kannst und so hinter die Kulissen schauen kannst!? Sowas gibts > vorerst noch nicht, auch nicht mit irgendwelchen Brillen und > Spezialkameras.
Davon war hier nicht die Rede.
> Im übrigen ist jede "3D" Darstellung auf flachen > Projektionswänden eine Illusion, alles andere würde unter die Rubrik > Wunder fallen.
Sicherlich ist es eine Illusion. Wie perfekt diese jedoch gerade mit dem Anaglyph- Verfahren arbeitet, kann ich Dir gerne anhand einiger Screenshots demonstrieren. Allerdings werde ich wohl erst heute abend dazu kommen, diese hochzuladen.
Gruss Birger
> gh
Antwort von Bernd Daene:
Reindl Wolfgang schrieb:
> Wie schon geschrieben wurde: für den Efekt ist es notwendig, daß sich > die Kamera bewegt. > Und zwar (;soweit ich mich an die entsprechenden Filme erinnern kann) > auf einem Kreisbogen - und immer in der selben Richtung.
Es geht nicht darum, ob die Bewegung kreisförmig oder gerade ist. Es geht auch nicht darum, ob die Kamera bewegt wird oder die Objekte oder ob die Bewegung durch elektronische Inserts entsteht.
Wichtig ist immer nur, dass sich im Bild der Vordergrund gegenüber dem Mittelgrund nach links bewegt und/oder der Hintergrund nach rechts. Beides gilt für den Fall, dass die dunkle Scheibe vor dem rechten Auge ist, ansonsten kehrt es sich um.
> Der Effekt beruht AFAIK darauf, daß ein dunkleres Bild gegenüber einem > helleren um ms verzögert wahrgenommen wird.
Genau. Das rechte Auge sieht dadurch z.B. den Vordergrund etwas später und deshalb etwas weiter links. Beim normalen stereoskopischen Sehen sieht das rechte Auge die nahen Objekte auch etwas nach links verschoben, dadurch funktioniert die Illusion.
Warum die Brillen links hellgelb und rechts dunkelviolett waren, kann ich nicht genau erklären. Evtl. wird dadurch der Effekt verstärkt, oder störende Nebeneffekte werden verringert. Eine halbe Sonnenbrille tut es jedenfalls auch.
Zum richtigen Anaglyphenverfahren gehört dagegen eine rot-grüne oder rot-blaue Brille, bei der beide Gläser stark farbig und ungefähr gleich hell sind. Auch solche Übertragungen hat es im Fernsehen schon mal gegeben. Allerdings seltener, weil man mit Brille ein Schwarzweiß-Bild und ohne Brille farbige Doppelkonturen sieht.
Bernd
Antwort von Birger Jesch:
"Bernd Daene" schrieb... > > Zum richtigen Anaglyphenverfahren gehört dagegen eine rot-grüne oder rot-blaue > Brille, bei der beide Gläser stark farbig und ungefähr gleich hell sind. Auch > solche Übertragungen hat es im Fernsehen schon mal gegeben. Allerdings > seltener, weil man mit Brille ein Schwarzweiß-Bild und ohne Brille farbige > Doppelkonturen sieht. > Eine farbige Darstellung ist mit rot-cyan Brillen möglich, da hier der gesamte Farbbereich additiv abgebildet werden kann. Die früher üblichen rot-blau Brillen eignen sich dagegen tatsächlich nur zur sw-Betrachtung. Doppelkonturen sieht man ohne Brille trotzdem.
> Eine farbige Darstellung ist mit rot-cyan Brillen möglich, da hier der gesamte > Farbbereich additiv abgebildet werden kann. Die früher üblichen rot-blau > Brillen eignen sich dagegen tatsächlich nur zur sw-Betrachtung. Doppelkonturen > sieht man ohne Brille trotzdem.
Das klingt sehr interessant. Gibt's da irgendwo im Netz Beispielbilder zum Ausprobieren?
Bernd
Antwort von Michael Spohn:
Bernd Daene schrieb: > Reindl Wolfgang schrieb: > >> Wie schon geschrieben wurde: für den Efekt ist es notwendig, daß sich >> die Kamera bewegt. >> Und zwar (;soweit ich mich an die entsprechenden Filme erinnern kann) >> auf einem Kreisbogen - und immer in der selben Richtung. > > Es geht nicht darum, ob die Bewegung kreisförmig oder gerade ist. Es geht > auch nicht darum, ob die Kamera bewegt wird oder die Objekte oder ob die > Bewegung durch elektronische Inserts entsteht.
Wichtig ist überhaupt nur, *daß* es Objekte gibt, die sich gegeneinander versetzt bewegen! :-)
> Wichtig ist immer nur, dass sich im Bild der Vordergrund gegenüber dem > Mittelgrund nach links bewegt und/oder der Hintergrund nach rechts. Beides > gilt für den Fall, dass die dunkle Scheibe vor dem rechten Auge ist, > ansonsten kehrt es sich um.
Na, das durchdenken wir dann aber lieber noch mal langsam! :-)
Wie Du weiter unten geschrieben hast: Nahe Objekte sind für das rechte Auge etwas nach links verschoben:
Und nun machen wir das mal als Film. Das rechte Auge ist abgedunkelt, also wird das Bild erst dann wahrgenommen, wenn das linke bereits das Bild sieht, das später gesendet wurde.
Zuerst kommt deshalb also das Bild für das rechte Auge: H V
Danach erst kommt das Bild für das linke Auge: H V
Also verschiebt sich der Vordergrund stetig nach rechts, nicht nach links.
Einfacher gesagt: Man bewegt sich im Uhrzeigersinn um das Objekt herum. Schrieb auch der Wolfgang schon, aber Du hast es leider nicht zitiert ... Und die Erklärung von Wolfgang war eigentlich auch recht gut.
Nun kann man sich aber eine von zwei Erklärungen aussuchen, und es dürfte für *jeden* eindeutig ersichtlich sein, wie es richtig ist.
Ich nehme an, daß Du das wußtest, Dich aber genauso vertan hast, wie ich selbst das peinlicherweise auch schon mal gemacht habe. :-)
>> Der Effekt beruht AFAIK darauf, daß ein dunkleres Bild gegenüber einem >> helleren um ms verzögert wahrgenommen wird. > > Genau. Das rechte Auge sieht dadurch z.B. den Vordergrund etwas später und > deshalb etwas weiter links.
Nein. Das rechte Auge sieht dasselbe Bild wie das linke, nur wird das abgedunkelte Bild verzögert wahrgenommen. Das Gehirn wird ausgetrickst.
Und das rechte Auge sieht natürlich nicht nur den Vordergrund später, sonst könnte es ganz allein 3D sehen, sondern es sieht ein komplettes Bild.
Im Gehirn wird aber erst in dem Moment das vom rechten Auge gesehen Bild wahrgenommen, wenn das linke Auge quasi schon ein paar Bilder weiter ist.
> Beim normalen stereoskopischen Sehen sieht das > rechte Auge die nahen Objekte auch etwas nach links verschoben, dadurch > funktioniert die Illusion.
Da sieht es das aber nicht zeitverzögert, sondern nur aus anderem Winkel.
> Warum die Brillen links hellgelb und rechts dunkelviolett waren, kann ich > nicht genau erklären. Evtl. wird dadurch der Effekt verstärkt, oder störende > Nebeneffekte werden verringert. Eine halbe Sonnenbrille tut es jedenfalls > auch.
Wichtig ist laut einer befreundeten Optikermeisterin eigentlich nur die starke Abdunkelung eines Auges. Mit den beiden Farbscheiben gibt es eine deutlich bessere Farbwahrnehmung über das gesamte Spektrum hinweg.
Und warum ausgerechnet rechts die dunkle Seite ist? Man mußte ganz einfach einen Standard definieren, ansonsten hätten gemäß Wahrscheinlichkeitsrechnung immer genau 50% der Leute keinen 3D-Effekt gesehen. :-)
> Zum richtigen Anaglyphenverfahren gehört dagegen eine rot-grüne oder rot-blaue > Brille, bei der beide Gläser stark farbig und ungefähr gleich hell sind. Auch > solche Übertragungen hat es im Fernsehen schon mal gegeben.
Donnerstags nachts (;IIRC) auf dem Dritten Fernsehprogramm des NDR, um die 1980. Vorzugsweise amerikanische "Horrorfilme" aus den 50ern und 60ern.
> Allerdings > seltener, weil man mit Brille ein Schwarzweiß-Bild und ohne Brille farbige > Doppelkonturen sieht.
Es ist wohl einfach nicht interessant genug, so langweilige, drittklassige Schinken (;oft waren das ja nur B-Movies!) anzusehen, nur weil sie in 3D sind.
-- Tschüß Michael
Antwort von Michael Spohn:
Bernd Daene schrieb: > Birger Jesch schrieb: > >> Eine farbige Darstellung ist mit rot-cyan Brillen möglich, da hier der gesamte >> Farbbereich additiv abgebildet werden kann. Die früher üblichen rot-blau >> Brillen eignen sich dagegen tatsächlich nur zur sw-Betrachtung. Doppelkonturen >> sieht man ohne Brille trotzdem. > > Das klingt sehr interessant. Gibt's da irgendwo im Netz Beispielbilder > zum Ausprobieren?
Sehr genial: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/652
-- Tschüß Michael
Antwort von Alexander Blinne:
Michael Spohn schrieb: > Sehr genial: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/652
Wow der Link macht richtig spaß, hab mir da bestimmt jetzt 3 stunden lang die verschiedensten Bilder angeguckt und auch mit meiner LCD-Shutter-Brille experimentiert, da sind ja wirklich einige geniale Experimente bei ;)
Antwort von Birger Jesch:
"Alexander Blinne" schrieb... > Michael Spohn schrieb: > > Sehr genial: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/652 > > Wow der Link macht richtig spaß, hab mir da bestimmt jetzt 3 stunden > lang die verschiedensten Bilder angeguckt und auch mit meiner > LCD-Shutter-Brille experimentiert, da sind ja wirklich einige geniale > Experimente bei ;)
Jetzt kannst Du dir sicherlich auch vorstellen, wie das ist, wenn man mit NuView-Aufsatz auf dem Camcorder filmt, um wieder onTopic zu werden ;-)
Gruss Birger
Antwort von Günter Hackel:
On 18.10.2005 21:38, Michael Spohn wrote:
> Bernd Daene schrieb: >> Birger Jesch schrieb: >> >>> Eine farbige Darstellung ist mit rot-cyan Brillen möglich, da hier der gesamte >>> Farbbereich additiv abgebildet werden kann. Die früher üblichen rot-blau >>> Brillen eignen sich dagegen tatsächlich nur zur sw-Betrachtung. Doppelkonturen >>> sieht man ohne Brille trotzdem. >> >> Das klingt sehr interessant. Gibt's da irgendwo im Netz Beispielbilder >> zum Ausprobieren? > > Sehr genial: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/652
Was haben Standbilder mit "Film drehen" zu tun? Die einfachste Sache, die mit der, sich ständig in Bewegung befindlichen Kameram kann man sofort ausprobieren wenn man: a) eine Kamera hat und die dann z.B. über ein TV-Gerät abspielen kann. b) eine der Brillen mit einem helleren und einem dunkleren Glas(;Folie) hat. c) keine gröberen Sehstörungen hat, dann hauts nicht hin.
Im übrigen kann man sich davon überzeugen, das es weder Kamerabewegungen in bestimmte Richtungen sein müssen, noch Objekte in verschiedenen Ebenen die sich in unterschiedlichen Richtungen bewegen. Das sind alles Theorien die man ganz einfach durch einen Versuch als falsch entlarven kann gh
Antwort von Bernd Daene:
Michael Spohn schrieb: > Bernd Daene schrieb:
> Na, das durchdenken wir dann aber lieber noch mal langsam! > .... > Also verschiebt sich der Vordergrund stetig nach rechts, nicht nach links.
Da hast du allerdings Recht.
>>Genau. Das rechte Auge sieht dadurch z.B. den Vordergrund etwas später und >>deshalb etwas weiter links. > > Nein. Das rechte Auge sieht dasselbe Bild wie das linke, nur wird das > abgedunkelte Bild verzögert wahrgenommen. Das Gehirn wird ausgetrickst.
Das hatte ich eigentlich so gemeint.
>>Beim normalen stereoskopischen Sehen sieht das >>rechte Auge die nahen Objekte auch etwas nach links verschoben, dadurch >>funktioniert die Illusion. > > Da sieht es das aber nicht zeitverzögert, sondern nur aus anderem Winkel.
Habe ich nicht anders behauptet.
Bernd
Antwort von Bernd Daene:
Michael Spohn schrieb:
> Sehr genial: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/652 >
Stimmt.
Bernd
Antwort von Birger Jesch:
"Günter Hackel" schrieb... > On 18.10.2005 21:38, Michael Spohn wrote: > > > Bernd Daene schrieb: ... > > Sehr genial: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/652 > > Was haben Standbilder mit "Film drehen" zu tun?
Es geht um die Anwendung des Anaglyph-Verfahrens, falls Du es noch nicht mitbekommen haben solltest. Damit das auch beim "Film drehen" funktioniert, muss die Kamera in der Lage sein, stereoskopisch zu "sehen". Dazu werden per (;Objektiv-) Aufsatz zwei LCD- Shutter abwechselnd und synchron zum Videosignal dunkel/hell geschaltet und per Prisma ins Objetiv geleitet. Jedem Halbbild wird ein "Auge" zugeordnet (;daher die Synchronschaltung) und aufgezeichnet. In der Postproduktion werden die Aufnahmen dann entsprechend aufbereitet. Aber das schrieb ich ja schon weiter oben. Und ja, der optische Eindruck eines so erstellten Videos ist genau der Gleiche wie bei dem im obigen Link gezeigten Bildern.
> Die einfachste Sache, > die mit der, sich ständig in Bewegung befindlichen Kameram kann man > sofort ausprobieren wenn man: > a) eine Kamera hat und die dann z.B. über ein TV-Gerät abspielen kann. > b) eine der Brillen mit einem helleren und einem dunkleren Glas(;Folie) hat. > c) keine gröberen Sehstörungen hat, dann hauts nicht hin. > Das war das andere Verfahren, welches hier diskutiert wird. Daneben gibt es noch weitere.
Gruss Birger
Antwort von Michael Spohn:
Bernd Daene schrieb: > Michael Spohn schrieb: >> Bernd Daene schrieb: > >> Na, das durchdenken wir dann aber lieber noch mal langsam! >> .... >> Also verschiebt sich der Vordergrund stetig nach rechts, nicht nach links. > > Da hast du allerdings Recht.
Ist aber auch wirklich nicht ganz einfach, das mal auf die Schnelle zu erklären :-)
>>>Beim normalen stereoskopischen Sehen sieht das >>>rechte Auge die nahen Objekte auch etwas nach links verschoben, dadurch >>>funktioniert die Illusion. > > >> Da sieht es das aber nicht zeitverzögert, sondern nur aus anderem Winkel. > > Habe ich nicht anders behauptet.
Stümmt.
Dieser Thread hat mich übrigens auf die Idee gebracht, demnächst selbst mal einen Film in 3D zu drehen, jetzt, wo ich gerade die olle Brille wiedergefunden habe. :-)
-- Tschüß Michael
Antwort von Michael Spohn:
Günter Hackel schrieb: > On 18.10.2005 21:38, Michael Spohn wrote: > >> Bernd Daene schrieb: >>> Birger Jesch schrieb: >>> >>>> Eine farbige Darstellung ist mit rot-cyan Brillen möglich, da hier der gesamte >>>> Farbbereich additiv abgebildet werden kann. Die früher üblichen rot-blau >>>> Brillen eignen sich dagegen tatsächlich nur zur sw-Betrachtung. Doppelkonturen >>>> sieht man ohne Brille trotzdem. >>> >>> Das klingt sehr interessant. Gibt's da irgendwo im Netz Beispielbilder >>> zum Ausprobieren? >> >> Sehr genial: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/652 > > Was haben Standbilder mit "Film drehen" zu tun?
Ein Film sind auch nur aneinandergereihte Einzelbilder ;-)
Es wurde nach "Beispielbildern" gefragt, und ich wagte mich mit der Antwort ganz einfach etwas ins Off-Topic. Mea culpa!
> Die einfachste Sache, > die mit der, sich ständig in Bewegung befindlichen Kameram kann man > sofort ausprobieren wenn man: > a) eine Kamera hat und die dann z.B. über ein TV-Gerät abspielen kann. > b) eine der Brillen mit einem helleren und einem dunkleren Glas(;Folie) hat. > c) keine gröberen Sehstörungen hat, dann hauts nicht hin. > > Im übrigen kann man sich davon überzeugen, das es weder Kamerabewegungen > in bestimmte Richtungen sein müssen, noch Objekte in verschiedenen > Ebenen die sich in unterschiedlichen Richtungen bewegen. Das sind alles > Theorien die man ganz einfach durch einen Versuch als falsch entlarven kann
Ach! Wie kommst Du darauf? Und was genau meinst Du sonst mit "Theorien, die man ganz einfach durch einen Versuch als falsch entlarven kann"? 3D funktioniert so nicht? Oder soll es auch anders herum funktionieren? Irgendwie verstehe ich Deine Äußerung so nicht so ganz ...
Es ist ganz deutlich zu erkennen, daß sich der Vordergrund gegenüber dem Hintergrund nach rechts verschieben muß, wenn das rechte Auge abgedunkelt wird. Allein von der Logik her geht das gar nicht anders. Wenn jemand meint, auch im umgekehrten Fall 3D zu sehen, ist das Einbildung.
Gestern lief Fußball, und das habe ich mir mit meiner ollen Hell/Dunkel-Brille mal ein wenig angesehen. Wenn ein Spieler nach rechts lief, und ein anderer war im Hintergrund (;der konnte sogar auch nach rechts laufen, dann nur eben langsamer), war ein deutlicher 3D-Effekt vorhanden. Lief der im Vordergrund schneller nach links als der im Hintergrund, war dieser Effekt nicht da. Drehte ich allerdings die Brille um, so daß die dunkle Seite vor dem linken Auge war, war es genau umgekehrt.
Und wenn sich die Spielfeldrandkamera einfach nur mit zwei gleich schnellen Spielern in eine Richtung bewegte, gab es keinen eindeutigen 3D-Eindruck.
-- Tschüß Michael
Antwort von Bernd Daene:
Günter Hackel schrieb:
> Im übrigen kann man sich davon überzeugen, das es weder Kamerabewegungen > in bestimmte Richtungen sein müssen, noch Objekte in verschiedenen > Ebenen die sich in unterschiedlichen Richtungen bewegen. Das sind alles > Theorien die man ganz einfach durch einen Versuch als falsch entlarven kann
Der Pulfrich-Effekt ist nicht nur Theorie, sondern auch Praxis und wird z.B. in der medizinischen Diagnostik verwendet.
Er ist wirklich richtungsabhängig: http://dogfeathers.com/java/pulfrich.html http://de.wikipedia.org/wiki/Pulfrich-Effekt
Zum Pulfrich-Effekt gehört eine einseitig dunkle Brille .
Unabhängig davon gilt natürlich, dass Bewegung im Bild grundsätzlich die subjektive Tiefenwirkung verbessern kann, ganz ohne Brillen und 3D- oder Pseudo-3D-Verfahren.
Bernd
Antwort von Günter Hackel:
On 19.10.2005 22:08, Michael Spohn wrote:
> Es ist ganz deutlich zu erkennen, daß sich der Vordergrund gegenüber dem > Hintergrund nach rechts verschieben muß, wenn das rechte Auge > abgedunkelt wird. Allein von der Logik her geht das gar nicht anders. > Wenn jemand meint, auch im umgekehrten Fall 3D zu sehen, ist das Einbildung.
"Einbildung", das ist genau das Stichwort. Die Darstellung ist real kein 3D, daß man es dennoch so sieht, ist Einbildung. (;in dem Fall ja absolut gewollt)
> Gestern lief Fußball, und das habe ich mir mit meiner ollen > Hell/Dunkel-Brille mal ein wenig angesehen. Wenn ein Spieler nach rechts > lief, und ein anderer war im Hintergrund (;der konnte sogar auch nach > rechts laufen, dann nur eben langsamer), war ein deutlicher 3D-Effekt > vorhanden. Lief der im Vordergrund schneller nach links als der im > Hintergrund, war dieser Effekt nicht da. Drehte ich allerdings die > Brille um, so daß die dunkle Seite vor dem linken Auge war, war es genau > umgekehrt.
Aso, das mit dem verschieben hatte ich zunächst falsch verstanden. Die Abhängigkeit von der Richtung im allgemeinen, das muss ich selbst noch mal ausprobieren. gh
Antwort von Steffen Bendix:
Michael Spohn wrote:
> Dieser Thread hat mich übrigens auf die Idee gebracht, demnächst selbst > mal einen Film in 3D zu drehen, jetzt, wo ich gerade die olle Brille > wiedergefunden habe. :-)
Genau deswegen hatte ich den Thread begonnen. Danke für die vielen Hinweise.
Steffen.
-- Die Newton-Seite: http://home.arcor.de/steffen.bendix/Newton
Antwort von Birger Jesch:
"Birger Jesch" schrieb... > > Allerdings werde ich wohl erst heute abend dazu kommen, diese hochzuladen. > > Gruss Birger > Ein 10sec Film als M2V (;MPEG-Video) liegt unter http://www.htwm.de/jesch/ana.m2v (;Rot-Cyan-Brille aufsetzen ;)
Gruss Birger
Antwort von Thomas Beyer:
Günter Hackel schrieb...
> > Es ist ganz deutlich zu erkennen, daß sich der Vordergrund gegenüber dem > > Hintergrund nach rechts verschieben muß, wenn das rechte Auge > > abgedunkelt wird. Allein von der Logik her geht das gar nicht anders. > > Wenn jemand meint, auch im umgekehrten Fall 3D zu sehen, ist das Einbildung. > > "Einbildung", das ist genau das Stichwort. Die Darstellung ist real kein > 3D, daß man es dennoch so sieht, ist Einbildung. (;in dem Fall ja absolut > gewollt)
Fernsehen in der Gesamtheit ist, was Du unter "Einbildung" definierst. Der Wellensittich meines Sohnes nimmt nur wirres Geflimmer wahr (;auch HDTV bessert an der Lage nichts, das diese kreischende Nervensäge den Fernsehabend wohl eher als psyhodelische LSD-Party auffaßt), und der Ton (;egal ob 5.1 über super-duper Lautsprecher oder die internen Quäken) ist für Bello nur ein dumpfes Gegrummel, da der "lineare Frequenzgang" auf das menschliche Defizit, tiefe Töne wesentlich schlechter wahrzunehmen, austariert wurde.
MfG, Thomas
Antwort von Günter Hackel:
On 20.10.2005 15:02, Thomas Beyer wrote:
> Günter Hackel schrieb... > >> > Es ist ganz deutlich zu erkennen, daß sich der Vordergrund gegenüber dem >> > Hintergrund nach rechts verschieben muß, wenn das rechte Auge >> > abgedunkelt wird. Allein von der Logik her geht das gar nicht anders. >> > Wenn jemand meint, auch im umgekehrten Fall 3D zu sehen, ist das Einbildung. >> >> "Einbildung", das ist genau das Stichwort. Die Darstellung ist real kein >> 3D, daß man es dennoch so sieht, ist Einbildung. (;in dem Fall ja absolut >> gewollt) > > Fernsehen in der Gesamtheit ist, was Du unter "Einbildung" definierst. > Der Wellensittich meines Sohnes nimmt nur wirres Geflimmer wahr (;auch > HDTV bessert an der Lage nichts, das diese kreischende Nervensäge den > Fernsehabend wohl eher als psyhodelische LSD-Party auffaßt), und der Ton > (;egal ob 5.1 über super-duper Lautsprecher oder die internen Quäken) ist > für Bello nur ein dumpfes Gegrummel, da der "lineare Frequenzgang" auf > das menschliche Defizit, tiefe Töne wesentlich schlechter wahrzunehmen, > austariert wurde.