Ok, dass man als Korrespondent in China auch oft heimlich drehen muss, habe ich mir ja irgendwie schon gedacht. Hatte heute morgen einen Bericht über den ZDF Korrespondenten Ulf Röller im Radio gehört, der davon erzählte dass sie manchmal wie bei einem Banküberfall drehen müssen und nur noch mit Handys und Fotoapparaten unterwegs sind um nicht aufzufallen (ab min. 5:45 im Interview)
Das sie aber auch bei Hollywood-Produktionen (wie im Fall von Lost in Translation) ohne Genehmigung filmen, hat mich dann doch etwas überrascht. Ist allerdings auch schon ein paar Jahre her... no risk no fun :)
Ja, mit den Drehgenehmigungen ist es so, wie mit dem wirklichen Leben, nichts ist perfekt ;)
Antwort von pillepalle:
Ich kannte das bisher nur von den Modefotografen in Paris, die früher oft so gearbeitet haben. Alle aus dem Produktionsbus rausgesprungen, 10 Minuten irgendwo fotografiert und dann wieder schnell weg, bevor die Polizei kommt. Allerdings ist das bei Film ja meist noch aufwendiger. Vor ein paar Jahren habe ich mit einem Kollegen auf dem Trafalgar Square mal aufnahmen gemacht, für die wir auch eine Genehmigung hatten. Woran wir aber nicht gefacht hatten war, dass die Genehmigung wirklich nur für den Platz galt. Kaum hatten wir das Stativ auf den Bürgersteig einer benachbarten Bank gestellt, kam direkt jemand aus dem Gebäude gesprungen und wollte eine Genehmigung haben, weil wir ja auf dem Bürgersteig der Bank standen. Das war schon extrem schräg und ich hatte sowas vorher auch noch nicht erlebt :) Sobald man ein Stativ hat und es etwas professioneller Aussieht als der durchschnittliche Urlauber, konnte man Aufnahmen auch an öffentlichen Orten vergessen.
VG
Antwort von Jott:
Professionelle iPhone-Verweigerer haben's halt schwerer! :-)
Antwort von Sammy D:
Den Vergleich mit China kann ich nicht nachvollziehen.
Jedoch betreffend die Szene aus dem Film. Kein Team der Welt bekommt eine Drehgenehmigung für die Kreuzung in Shibuya.
Dort laufen minütlich tausende Leute drüber. Mit dem großen Unsicherheitsvermeidungsbedürfnis der Japaner könnte die "Sicherheit" eines Filmteams nicht garantiert werden.
Wer einmal in Japan den Aufwand gesehen hat, der um eine Minibaustelle (Loch) betrieben wird (weiträumige Absperrung mit Warnleuchten und Sicherheitsmann), kann das sofort einsehen. :D
Für die Netflix-Serie "Alice in Borderland" wurde diese Location übrigens komplett nachgebaut (green screen). SEHR realitätsnah, wie ich meine.
Antwort von pillepalle:
@ Sammy D
Damit wollte ich nur sagen, dass man es sich bei einem Journalisten der under-cover recherchiert ja irgendwie denken kann. Bei einer Filmproduktion aber eher weniger.
VG
Antwort von dienstag_01:
pillepalle hat geschrieben:
@ Sammy D
Damit wollte ich nur sagen, dass man es sich bei einem Journalisten der under-cover recherchiert ja irgendwie denken kann. Bei einer Filmproduktion aber eher weniger.
VG
Ja, weniger sicher. Aber eben nicht nie.
Und umgekehrt, du hast ja selber geschrieben, dass eine Genehmigung auch keine hundertprozentige Sicherheit gibt.
Antwort von pillepalle:
Eine Sicherheit gibt sie einem schon. Uns war nur nicht vorher klar wie genau sie das nehmen. Wir hätten uns auch noch zusätzliche Genehmigungen für alle umliegenden Gebäude um den Platz holen müssen, um von deren Bürgersteige aus auf den Platz zu fotografieren. Das wäre ein ziemlicher Aufwand gewesen. Aber es gibt eh kaum eine Stadt die besser Videoüberwacht ist, wie London. Da steht wirklich überall eine Überwachungskamera die einen filmt.
VG
Antwort von camboy:
Das es ist mit den Drehgenehmigungen nicht einfach ist dachte ich mir, aber das selbst solche größeren Filmproduktionen "heimlich" filmen, finde ich schon sehr überraschend.