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Infoseite // Was passiert am Drehtag eines Blockbusters? - Technische Fragen



Frage von pete1234:


Guten Abend

Ich bereite gerade einen kleinen Vortrag über Videografie für Freunde vor.
Um die Datenmengen zwischen Profi -und Amateurkameras zu vergleichen, würde ich gerne wissen, welche Datenmengen z.b bei einer Red One pro Minute anfallen (4k).
Wenn ich ein RAW-Bild mit meiner 550D schieße, hat das ungefähr 22 MB.
Nehme ich aufgrund der kleineren Auflösung einer Red ungefähr 17 MB/Bild mal 24 Bilder mal 60 sec, dann komme ich auf 24 GB/min.

Kann ich das so rechnen, oder bin ich völlig auf dem Holzweg?

Mich würde außerdem noch interessieren, wie viele Minuten durchschnittlich bei so einem Drehtag wirklich gedreht werden (ohne Umbau, Pausen etc.).
Und letzte Frage, bei soviel Drehen, wie viele Minuten kommen dann in den Film davon?
Ich habe mal gehört, dass Netto/Tag 2-3 min übrig bleiben, stimmt das?

Im Netz habe ich davon nichts gefunden.
Hat jemand Ahnung davon oder einen guten Link? (Blockbuster, Hollywood)

Suche Richtwerte, mehr nicht.

Gruß Pete

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Antwort von le.sas:

Also ich kann dir da nur Anhaltspunkte zu wenigen Bereichen geben...
Bei deutschen Serienproduktionen auf 16mm kannst du von ca 4-6 Min am Tag ausgehen, die im Script stehen.
Dann kommt es auf das Drehverhältnis an, also wieviel aufs Band bzw auf den Film kommt, im Vergleich zu den angesetzten Minuten im Drehbuch. Auch da gibt es viele Unterschiede, hab schon 1:10 erlebt, aber auch 1:80...

Space


Antwort von HansMaulwurf:

Du darfst das Raw von Red /Redcode nicht wirklich als Raw wie aus einer DSLR verstehen. Es sind wohl eher um die 30 MB/s als die geschätzten 17 MB/Bild.

Wenn dir hier keiner der Experten antwortet, dann les dich mal auf reduser.com ein.

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Antwort von pete1234:

Danke erst einmal für die Antworten.

Die Seite reduser.com existiert leider nicht mehr.
Hat den keiner einen link auf eine amerikanische Internetseite, auf der
so ein Drehtag im Detail erklärt wird?
Oder ist das so ein Geheimnis, das es gehütet wird?

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Antwort von HansMaulwurf:

Ja okay, es ist reduser.NET ...

Und wegen deinen anderen Fragen - überleg dir halt konkret was du wissen willst und -tömmtörötömm- google es. zB:
http://film.agent-media.de/Wissen/Lexik ... 4ltnis.htm

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Antwort von pete1234:

Habs schon gefunden (reduser.net)
"kämpfe" mich gerade durch das Forum.

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Antwort von Gabriel_Natas:

Erstmal grundlegende Sachen: Es gibt auch extreme Unterschiede zwischen den einzelnen Genres ...

Ein Actionfilm hat ein ganz anderes Minuten/Tag Verhältnis als z.B. eine romantische Komödie.

Tricks (Matchstick Men) wurde z.B. in 20 Tagen abgedreht (gilt als schnell, ist im Making of auf DVD zu sehen/hören diese Info).
Der Film geht 116 Minuten. Macht 6 Minuten am Tag <-- Für Hollywood wahnsinnig schnell.

Herr der Ringe z.B. wurde in 3 Jahren gedreht ... kann man selber ausrechnen ;)
Aber bei Herr der Ringe wurde z.B. auch viel gleichzeitig gedreht. Das heißt das eine Team dreht die eine Einstellung, während das B-Team in nem anderen Studio gerade was anderes dreht (hätte Peter Jacksons bei jeder Szene einzeln wirklich Regie geführt, wären die Filme heute noch nicht fertig).



Nunja, ich kann dir auch ein paar meiner Erfahrungen mitteilen.

Bei meinem Praktikum (okay, kein Hollywoodfilm ;) ), haben wir 6 Wochen Drehzeit gehabt, für 6 Minuten Film. Da waren aber auch Setneubauten und alles so weiter mit drin (es gab nur ein Studio, das heißt, Set aufbauen, drehen, Set abbauen, neues Set bauen, drehen ... kostet Zeit).

Dann hab ich noch als Komparse bei mehreren Hollywoodproduktionen und deutschen TV- und Serienproduktionen in D mitgespielt.

An den Tagen an den ich da war, war z.B. bei dem 'TV-Event' die Grenze zum schluss pro Tag vll. 20-30 Sekunden zu sehen.
Ähnliches bei einigen Hollywoodfilmen. Aber das sind hauptsächlich Komparsenshots.
Es macht ein Unterschied, ob man einen 10 Minuten Dialog zwischen den beiden Hauptdarstellern an einer Location filmt (machbar in einem Tag) oder 10 Sätze des Hauptdarstellers vor einer großen Kulisse mit vielen Komparsen die da drin rum rennen ...

Noch schlimmer wirds bei Actionszenen.
Die Highwayjagd in Matrix Reloaded z.B. hat 3 Monate Drehzeit beansprucht (Matrix Making Ofs und steht auch bei imdb.com inder Trivia des Films).
Also 90 Tage für, lass mich Lügen, 5 min. Filmzeit.
Es kommt also wie immer auf den Aufwand an.
Actionfilme haben meistens mehr Drehzeit, dialoglastige Filme weniger.

Hard Candy wurde in 18 Tagen gedreht (104 min. Spielzeit), hat aber auch nur so gut wie die ganze Zeit zwei Darsteller und eine Location.

Waterworld hatte mehr als 160 Drehtage (Kevin Kostner war 157 Tage am Set)

Deine Frage ist somit pauschal nicht wirklich beantworten.
Je nach Aufwand, Script ect. kann man mit 30 Sekunden bis max. 6 Minuten pro Tag rechnen.

Wo du schauen kannst ist imdb.com, bei vielen Filmen steht in der trivi, wieviele Drehtage vorhanden waren, besonders wenn es ausreißer nach oben und unten gibt.
Die 18 Tage von Hard Candy sind bemerkenswert, genauso wie die 160 Tage bei Waterworld. Also wird sich bei Filmen, wo das nicht angemerkt wird bei 2-3 Minuten pro Tag einpendeln.

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Antwort von pete1234:

Ganz herzlichen Dank.

Sehr, sehr befriedigende Antwort.

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Antwort von Bernd E.:

Den Rekord an Effizienz und Drehverhältnis dürfte wohl "Russian Ark" von 2002 halten: zwei Tage am Drehort (für Aufbau, Dreh und Abbau), 3000 Statisten, 96 Minuten Filmlänge gedreht in 96 Minuten - von der Steadicam ohne einen einzigen Schnitt.

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Antwort von Burner87:

Falls du es noch nicht herausgefunden hast: eine Red-RAW-Datei (R3D) hat knappe 240 MBit.

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Antwort von pete1234:

Danke, nein, also 240 mbit.
Wird das primär mit schnellen digitalkarten aufgezeichnet oder
mit SSD-Festüplatten?
Habe bei youtube den Besitzer von RED in Las Vegas herumlaufen sehen
(also wohl mit beiden Varianten - Platte und SD/CF)

OK, habs gesehen. CF und SSD, scheint mir aber wenig Speicher zu sein.
256 GB

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Antwort von KrischanDO:

Ganz herzlichen Dank.

Sehr, sehr befriedigende Antwort. Hi,

nicht so sehr auf der technischen Seite, sondern der menschlichen:
"Rebel without a Crew" von Robert Rodriguez.
Lohnt sich zu lesen.

Grüße
Christian

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Antwort von pete1234:

Danke für den Tip.
Gekauft.

lg

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Antwort von Debonnaire:

Falls du es noch nicht herausgefunden hast: eine Red-RAW-Datei (R3D) hat knappe 240 MBit. Also ca. 30 MB pro Bild, was demzufolge ca. 720 MB/s macht, bei 24 B/s.

Wieso benutzt du so eine absolut ungebräuchliche Einheit wie MBit?

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Antwort von Gabriel_Natas:

Falls du es noch nicht herausgefunden hast: eine Red-RAW-Datei (R3D) hat knappe 240 MBit. Also ca. 30 MB pro Bild, was demzufolge ca. 720 MB/s macht, bei 24 B/s.

Wieso benutzt du so eine absolut ungebräuchliche Einheit wie MBit? MBit ist nicht ungebräuchlich.
Standardmäßig werden Videocodec in Bit und nicht in Byte angegeben.
So haben der DV und HDV Codec 25 MBit/s, AVCHD hat bis 28 MBit/s (oder noch mehr??).
Warum das so gemacht wird, keine Ahnung, aber es ist so gebräuchlich.

Space


Antwort von Debonnaire:

Ja, Mbit/s ist klar, aber da stand eben bloss "MBit" und das ist, obwohl grundsätzlich existent, höchst ungebräuchlich!

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Antwort von Gabriel_Natas:

Oh, mein Fehler ... hab das fehlende /s nicht realisiert.

Space


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