Frage von ozzfreeze:Hallo,
warum sind Videobilder im Rotlich immer so unscharf?
Bei Konzerten ist es z.B. oft so und ich möchte gern den Hintergrund erfahren.
Danke
Antwort von Reinhard S:
Servus,
Licht mit verschiedenen Wellenlängen hat unterschiedliche Brechungsindizes - siehe Regenbogen. Objektive werden halt auf weißes Licht gerechnet - kommt nur rotes oder blaues Licht daher, dann fokussierts eben nicht mehr dort, wo es soll. Bei Blau dahinter, bei Rot davor (oder ist's umgekehrt?).
MfG
Reinhard
Antwort von Anonymous:
Jo, super, aber so ganz verstanden habe ich das noch nicht!
Gibt es dazu eventuell ne Grafik?
Antwort von Axel:
Jo, super, aber so ganz verstanden habe ich das noch nicht!
Gibt es dazu eventuell ne Grafik?
Gibts!
http://de.wikipedia.org/wiki/V%28lambda%29-Kurve
Stell dir das mit dem Brechungsindex bei rotem, langwelligem Licht so ähnlich vor wie bei langwelligem Schall: Er wird als "tief" wahrgenommen und ist immer undeutlicher zu orten, je länger die Wellen werden.
Die "L" - Zäpfchen (L für "long") auf der Netzhaut werden niederfrequenter erregt. In demselben Zeitraum können weniger "Rot"-Informationen als "Blau"-Informationen weitergegeben werden, deshalb haben "Rot-Eindrücke" subjektiv eine geringere Auflösung, nicht jedoch eine geringere Intensität (eine Bassgitarre gilt nicht als unaufdringlicher als eine Piccoloflöte). Oder so ähnlich ...
Antwort von Markus:
Objektive werden halt auf weißes Licht gerechnet - kommt nur rotes oder blaues Licht daher, dann fokussierts eben nicht mehr dort, wo es soll.
Hallo zusammen,
das ist zwar nicht verkehrt, aber die o.g. Erklärung ist nicht der Grund für die Unschärfe bei der Abbildung satter Primärfarben (Rot, Grün, Blau). Die Elektronik des Camcorders misst die Schärfe ja anhand von Kontrasten. Wenn statt weißes Licht (= scharfes Bild) nur rotes Licht auf den Bildwandler trifft (= leicht unscharfes Bild), dann würde die Elektronik die Schärfe nachstellen, wodurch eine eventuelle Abweichung des Objektivs ausgeglichen würde.
Dazu ein kleiner Test: Capture mal eine Aufnahme mit satten Primärfarben als DV-AVI auf den Rechner und exportiere ein Standbild als unkomprimiertes TIFF-Bild. Bereits in der Originalgröße (ohne Ranzoomen im Bildbetrachter) lassen sich deutliche Quadrate an den Grenzflächen der gesättigten Primärfarbbereichen erkennen. Diese Artefakte entstehen durch die Quantisierung bei der 4:2:0-Kompression von Digitalvideo (DV). Höherwertige Videoformate können solche Grenzflächen farblich besser trennen, sind aber auch um einiges teurer.