Frage von jge:Hallo zusammen,
mein Vater hat ein ansehnliches Video Archiv - SVHS und Mini-DV.
Jetzt kommt die neue Kamera dann natürlich FULL HD und alles nur noch über Speicherkarten.
Videoschnitt war noch nie ein Thema - muss jetzt aber wohl oder übel kommen. Ggf reicht auch ein "Transfer" von Speicherkarte auf ein "geeignetes" Medium um die neu erstellten Filme Präsentieren und Archivieren zu können.
Ich bin ITler, hab also durchaus meine Sicht auf die Dinge aber würde meine Vater gerne eine "einfache" Lösung hinstellen die funktioniert und Ihm vielleicht Lust auf mehr macht. Er kann ein iPad bedienen und auch schon mal am XP PC ein zwei Sachen erledigen, mehr nicht.
Meide Idee war ein iMAC mit iMovie als Basis. Funktional bestimmt ausreichend und hoffentlich benutzerfreundlich genug damit mein Vater damit klarkommt.
Wie realisiert man derzeit die Archivierung der Originaldaten ? Früher hatten wir Mini-DV Kasetten - heute SD Karten. Werden diese jetzt anstatt der DV-Kasetten ins Regal gestellt damit ich immer schnellen Zugriff auf meine Videos habe ?
Wie produziere ich ein Medium das ich an Freunde/Bekannte weitergeben kann ? Sowie ich sehen kann scheint die BlueRay das Mittel der Wahl - oder liege ich hier falsch ? Kann ich auf eine iMAC eine solche BlueRay direkt aus einer Videoschnitt Software erzeugen - oder muss ich einen Umweg über andere Tools gehen ? Gibts noch andere Medien die mir das FULLHD Video auf den TV zaubern ? iTV ?
Oder soll ich doch auf einem Windows 7 Rechner ausweichen ? Ggf mit einem einfachen Schnittprogramm mit integrierter BlueRay Produktion ?
Ich suche die eierlegende Wollmichsau die sich auch noch "einfachst" Bedienen lässt :-)
Danke für Eure Kommentare
Jens
Antwort von domain:
Ich bin ITler, hab also durchaus meine Sicht auf die Dinge aber würde meine Vater gerne eine "einfache" Lösung hinstellen die funktioniert und Ihm vielleicht Lust auf mehr macht.
Es scheint ja schon ein ziemliches Kreuz zu sein, wenn sich der IT-Sohn nicht besser auskennt als der Vater. In dem Fall würde ich sagen: Papa, ich bin zwar Spezialist, aber nicht auf deinem Sektor. Machen wir gemeinsam eine Erkundigung, was es da so gibt und wie es funktioniert ;-)
Antwort von jge:
Hi,
naja, ich kann dir über Server- und Storagevirtualisierung alles Mögliche erzählen aber die Home-User Seite ist mir fast komplett fremd. Es ist für mich immer eine Qual beim Nachbarn um die Ecke mal eben zu helfen und die Systeme von Spyware und Toolbars zu reinigen.
Ausserdem wohnt mein Vater nicht um die Ecke - sonder eine Empfehlung muss her - MAC OS X kenn ich gar nicht - hoffe aber auf die einfache, intuitive Bedienung wie ich sie vom iPAD her kenne. Sollte der Arbeitsablauf für meinen Vater hier schöner, übersichtlicher und mit weniger Abstürzen machbar sein, würde ich gerne von Windows auf OSX wechseln. 2k€ mal eben auszugeben für einen Rechner mit Software die nicht meinen Erwartungen entsprechen wäre auch unschön.
Unter Windows benutze ich selber meistens OpenSoure Tools sei es zum Umrechnen oder zum DVDs brennen. Die üblichen kommerziellen Verdächtigen zum Videoschnitt waren mit zu überladen, langsam und stürzen mit zu oft ab. (Softwarestand Anfang 2011) Vielleicht hat sich auch hier was getan und ich sollte wirklich wieder über Windows nachdenken. Beim Schreiben dieser Beiträge tendiere ich gerade immer mehr dazu - obwohl ich mich eigentlich schon auf OSX eingeschossen hatte.
Gruß
Jens
Antwort von domain:
Du darfst kein Mitleid mit uns über 64-Jährigen haben. Zumindest Bruno und Rolf (mit seinen Naturfimen) sind älter. Fordere uns und wir schaffen es und das putzt unsere zum verrußen neigenden Ganglien aus :-)
Antwort von vs:
Also ich würde eher eine Windows-PC-basierte Lösung empfehlen. Apple sitzt auf einem hohen Ross und ignoriert gepflegt Bugs (ein Apple hat keine Bugs, das sind misverstandene Features) und User-Anregungen. Der komplette Workflow inkl. aller Quell- und Zieldateien ist proprietär und Kompatibilität höchstens, aber je nach Generation auch nicht immer, nur zwischen Apple-Produkten einigermaßen gewährleistet.
Für den PC würde ich folgende drei Programme anregen:
- Pinnacle Studio - normalerweise sage ich immer Programm Müll, meiden. Tatsächlich stößt du auch schnell an Grenzen wo das Programm bei großen Effekt-Orgien langsam, instabil oder sehr unintuitiv zu bedienen ist. Das bloße Aneinanderreihen, Trimmen und Überblenden von Videos, für Nicht-Computer-Affine in der Storyboard-Ansicht besonders einfach, reicht es aber aus. Die Einarbeitung ist für blutige Anfänger sehr einfach (vorausgesetzt, man hat noch nie mit einem anderen Programm geschnitten, dann ist es sehr verwirrend), die Bedienung ist aber proprietär und ein Umstieg heißt komplett neu lernen. Wenn es nur darum geht, einfach nur ein paar alte Videos aufzuhübschen und ohne oder mit simplen Menüs aus der Timeline raus auf DVD/BluRay zu brennen oder für einen Popcorn Hour oder ähnlichen Media Player zu rendern, durchaus brauchbar, zumal du auch ein Hard- und Software-Bundle mit einem durchaus brauchbaren USB-Grabber (Studio HD USB - Der Grabber ist selbstredens nicht HD) für die alten (S-)VHS Videos haben kannst. Ein Bekannter von mir, ein älterer Herr, schneidet nur mit Pinnacle Studio, hat sich seine Technik aber so damit versaut, dass ein Umstieg auf ein anderes Programm (er war stellenweise mit Studio etwas unzufrieden) nicht mehr möglich ist.
- Grass Valley Edius Pro / Neo - Ich habe letztens noch mit einem alten Professor (mittlerweile im Ruhestand) von mir gesprochen und als das Thema Video aufkam, erwähnte er, jetzt mit Edius zu schneiden. Er war immer sehr technik-affin, hatte aber mit Video noch nie was zu tun (Programmieren und Unix-Großrechner administrieren gegen Videoschnitt sind halt zwei Welten). Und ich muss sagen, seitdem Grass Valley (nach eigenen Angaben) die komplette Entwicklungsabteilung umstrukturiert hat, gefällt mir Edius auch immer besser. Die Zeiten von Edius 3 und 4, als das einzig innnovative an Edius die teilweise wilden Workarounds einiger verblendeter Canopus-Jünger rund um diverse haarsträubende, über mehrere Generationen verschleppte Bugs waren, sind vorbei. Vor allem arbeitet es dank Proxy-Files auch im HD-Modus sehr flott. Edius Neo ist die Heimversion und sollte ausreichen, man kann ja immer noch auf die große upgraden. Auch ein Umstieg auf andere Programme wie Vegas oder Premiere fällt leichter.
- Sony Vegas Moviestudio / Pro - ich selbst - allerdings eher Jungspund - schneide gern mit Vegas, zumal es manchmal auch sehr hilfreich sein kann, die Timeline in alle Richtungen aufzoomen zu können (Trackvorschau auf "alle Bilder", nicht nur auf Bild am Anfang und Ende des Clips, Timeline vergrößern in der Höhe und auf Einzelbild-Timebase aufzoomen). Ich persönlich finde Vegas von den Bedienungs-Feinheiten und Möglichkeiten am intuitivsten, es ist flott zu bedienen und sehr stabil, nur das Rendern dauert sehr lange. Die Pro-Version fängt mit einem leeren Timeline-Fenster an, wo sich die Tracks beim Reinziehen der Videos erst anlegen - etwas merkwürdig für einen Anfänger. Die Moviestudio-Version startet mit drei vordefinierten, unabhängigen Audio- und Videotracks mit Namen, was man am besten wo rein tut (wegen der Priorität - je höher der Videotrack, um so weiter oben ist das Compositing-Level, sprich der oberste ist am weitesten im Vordergrund). Der Preis für die Heimversion ist ein absoluter Kampfpreis, Upgrade-Preise auf Pro existieren auch. Auch der Umstieg auf Premiere oder Edius fällt einigermaßen leicht (klar, aus dem Handgelenk geht das nie, die Programme haben Unterschiede, aber das sind Feinheiten, die halt für manche Edius und für manche Vegas attraktiver machen, aber beide handhabbar auch für Ungeübte, die von einer anderen Software kommen, während man bei Pinnacle Studio komplett neu lernen darf).
Ich würd dir empfehlen, mit Trials von Vegas Moviestudio und Edius Neo zu experimentieren und daran eine Entscheidung zu treffen.
Antwort von Jott:
Er hat ein iPad und Freude dran, wie einfach und intuitiv das alles funktioniert? Dann ist es doch eindeutig: MacMini oder iMac, iMovie ist dabei, macht perfekt alles, was er braucht für den kinderleichten Schnitt seiner Full HD-Aufnahmen. Filme gucken und mitnehmen: auf dem iPad/iPhone, und am Fernseher sehen via Apple TV. Das synchronisiert sich sich alles von selber. Ganz großer Spaß, minimale Lernkurve. Apple at it's best.
http://www.apple.com/de/ilife/imovie/
Wenn er zum Spass mal sogar mit dem iPad schneiden will:
http://www.apple.com/de/ipad/from-the-a ... ie&sissr=1
Antwort von Schleichmichel:
Ich weiss nicht, wie es bei iMovie aussieht, aber via Final Cut Pro X kann man BluRays erstellen. Ich befürchte trotzdem, dass es bei iMovie erstmal so nicht geht. Aber Du kannst HD-Filme exportieren und mit Toast (das Nero für Mac) eine BluRay erstellen. BluRay-Brenner vorausgesetzt, aber die gibt es ja schon für wenig Geld.
Ansonsten kann er eben, wie schon angemerkt, seine Filme für AppleTV auf dem Fernseher ausgeben. Das klappt auch bei meinem Vater ohne Probleme und tiefe Kenntnisse.
Antwort von Darthharry:
Man kann mich Final Cut Pro BluRays erstellen ? Ich dachte Apple ignoriert das Thema BluRay immer noch mit den Worten "Das setzt sich nicht durch."
Antwort von Jott:
Die Blu-ray-Erstellung ist in fcp 7 und natürlich auch fcp x fest integriert, also seit 2009. Direkt aus der Timeline heraus. "Senden an Blu-ray" heißt der Geheimbefehl! :-)
Und Daten-Blu-rays brennen ging mit jedem Mac von dem Tag an, an dem der erste Blu-ray-Brenner verkauft wurde. Anstöpseln reicht.
Schönes Beispiel für das ganze verpeilte Hörensagen-Gelaber rund um Apple-Produkte! :-)
Und ja- iMovie brennt keine Blu-rays. Geht aber, wenn man möchte, mit Toast. Wenn die Filme auf Blu-ray nicht gerade eine Stunde gehen, braucht man auch keinen Blu-ray-Brenner, das geht mit DVD-Rohlingen genauso.
