Frage von lehrling76:Bin leider durchs "googln" nicht fündig geworden. Darum mal mein Versuch hier eine Antwort zu finden...
Kann ich irgendwie mit Premiere oder Final Cut Pro x den Stereoton eines Videos auf 5.1 umwandeln?
Gefordert wird von der Agentur ein "DOLBY-Mix nach Kinonorm 82 leq"
Mir ist klar, dass es ein gefaktes Dolby Sound sein wird. Aber wichtig ist denen, dass der Ton von allen Boxen eines Kinosales gehört wird. Deswegen die Anfordernis auf Dolby.
Antwort von Clemens Schiesko:
Ich würde das an deiner Stelle höchstens einen Profi mit entsprechender Hardware machen lassen. Das softwaremäßig am heimischen PC nachzubasteln kann schnell nach Hinten los gehen. Du musst dabei nämlich viele Sachen beachten, wie z.B. die richtige Phasenumdrehung usw. Das Problem ist, dass in jeder Spur die gleichen Frequenzen enthalten sind, die es eigentlich zu extrahieren gilt, damit sie sich im Raum nicht selber aufheben und damit den Klang zerstören. Ohne wirkliche Kenntnisse wirst du im Kino entweder zu viel Bass haben und je nach dem wo man sitzt wird der Ton blechern und unverständlich klingen. Ich selbst habe das auch schon fürs Kino probiert. Nach einigen Versuchen haben wir es letzten Endes wieder bei Stereo belassen ;)
Wenn du nun aber noch die einzelnen getrennten Spuren besitzt (Voice, Musik, etc.) vereinfacht es die Sache aber schon. Jedoch würde ich mir da trotzdem einen Tonmeister zur Hilfe ziehen, der sich damit auskennt^^
Antwort von carstenkurz:
dts Neo6 als diskretes Encoding ist ein mögliches Verfahren. Extrahiert aus einem Stereomix nach halbwegs sinnvollen Kriterien Center und Surrounds. Liefert ganz brauchbare Resultate. Pegelcheck muss man selber machen, das ist ne relativ neue Entwicklung.
Die Agentur will nur deswegen 82LEQ, weil die es selber nicht kontrollieren können.
Es gibt Tools für solches Surround Encoding und auch die Pegelkontrolle nach ITU Regeln. Sind aber erstmal nicht billig und erfordern etwas Einarbeitung.
Vom Grundsatz her sind im Kino auch Stereomixe zulässig. Ist ne reine Sache der Verhandlung mit der Agentur. Trailer fürs Kino halten sich auch nicht an diese Vorgabe, da wird gebrüllt was das Zeug hält.
Wenn Du noch Zugriff auf das Originalprojekt in FCPx hast, würde ich es vielleicht lieber richtig als Mehrkanalmischung anlegen.
Pegeln kann man notfalls mit Referenz zu existierenden Kinotrailern oder Werbung. Kann man von technischen Kinomitarbeitern oder aus Downloadportalen erhalten. Damit ist NICHT YouTube gemeint.
Meine bisherigen Erfahrungen mit DCPs aus nicht-professionellen Studios ist die, dass meistens zu heiss ausgesteuert wird, weil man fast nur technisch darauf achtet, übliche dBFs VUs voll auszureizen. Also im Endmix pegelt wie bei einer Aufnahme.
Diese Pegel sind im Kino aber nur für die allerlautesten Actionsequenzen da und nicht für Werbung und Dialogsequenzen.
- Carsten