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Antwort von Axel:
Leider ist der erste der Artikel "nicht verfügbar", zumindest wohl nicht ohne Anmeldung oder den einen oder anderen Hacker-Kniff ...
Der zweite Artikel ist ja aber auch wie extra für mich verlinkt, und darum habe ich ihn auch gelesen ;-)
Die Frage ist eher, inwiefern das Kino als Kunstform tatsächlich auf das Kino als Ort angewiesen ist - oder ob es nicht auf anderen Kanälen auch überleben und sich vielleicht sogar weiterentwickeln kann.
Das finde ich auch. Es muss sich allerdings weiter entwickeln, mit der Sprache Shakespeares oder Schillers könnte man ja auch nicht gut zeitgenössische Stoffe auf die Bühne bringen. Und "Bühne" war damals ebenfalls nicht fern vom Jahrmarkt, man kann sich Shakespeare durchaus vorstellen, wie er sich vor der Queen verneigt: "We love to entertain Thee!" Wie wenig die heutige Kulturveranstaltung Theater noch mit dem Leben und den Bedürfnissen der Menschen zu tun hat, lässt sich z.B. am eigentlichen Preis einer Theaterkarte für die Stadt Duisburg beziffern: 300 Euro! Die Subventionen aus Steuergeldern betragen das Zehnfache des Kaufpreises. Da ist der Fördereuro an der Kinokasse ja wirklich noch maßvoll. Ob er gerechtfertigt ist, darüber kann man streiten. Mein meistgehasster Filmkritiker, Uwe Mies (n.e.o.) nahm es in seiner Kritik zu Zeiten ändern dich, dem Autor Bernd Eichinger und dem Regisseur Uli Edel übel, dass sie einen Film ganz offenbar aus Gewinnsucht gemacht haben. Wenn man die ersten Minuten durchsteht, möchte man ihm Recht geben. Was muss man aber dann zu den vielen selbstverliebten Filmschulabsolventen sagen, die Filme unverfroren an der Wahrnehmung des Publikums vorbei inszenieren, von Förder- und damit Steuergeldern gedeckelt? Ich meine, wer sich ignorant verhält, den sollte man ignorieren.
Bereits in einem Buch aus dem 70ern (ich erinnere mich an den Titel "Die Filmemacher") wurde beklagt, dass das deutsche Fördersystem den deutschen Film durch Überdüngung und "Sparmentalität" kaputt macht. Stellen wir uns vor, was passieren würde, wenn Kino in einem Ausmaß gefördert würde wie Theater. Es wäre noch zombiehafter, als es in Deutschland heute schon ist. Keiner kann das wollen. Auf der Berlinale trifft geballte Filmpower zusammen, das stimmt. Die Veranstaltung selbst hat aber etwas polizeilich Genehmigtes, neben dem sich selbst der gruselige rheinische Karneval wie ein spontaner Exzess ausnimmt. Das Kino! o mein Gott, das Kino, ich muss mich zu ihm bekennen! Dabei muss ich an eine Dialogstelle aus Werner Herzogs Aguirre-der Zorn Gottes denken. Kinski: "Vergiss nicht, zu beten, Mönch, es könnte sonst mit Gott ein schlimmes Ende nehmen!"
Metropolis, zu seiner Zeit ein Mega-Flop, ist heute in vieler Hinsicht interessant für Kino-Historiker oder Kino-Nostalgiker (ich besitze eine Original Lithographie des Litfass-Plakats, ein echtes Kunstwerk). Für junge Filmkonsumenten ist das Ding inhaltlich und stilistisch ohne Belang. Sowas zu sagen, hat natürlich Gott verboten, und Kosslick gehorcht.
In irgendeiner Form wird es audiovisuelle Kommunikation in Anknüpfung an "Film" weiter geben. Der analoge Film aber stirbt aus, und mit ihm der dunkle Raum, das ominöse "Lichtspiel", dessen Hell-Dunkel-Puls auch messbare hypnotische Wirkung auf physiologischer Ebene besaß: Man muss gar keinen "Mythos" bemühen.
... wenn man sich aufrichtig prüft, wird man feststellen, dass man oft genug erlebt hat, dass man einen Film im Fernsehen gesehen hat und dessen Wirkung kaum geringer schien. Das war nicht Kino, aber Fernsehen wollte man es auch nicht nennen. Das Bild war kleiner, es sah schlechter aus, aber die Faszination war dieselbe. Ein Film ist ein Film ist ein Film.
Da bin ich wohl die Ausnahme. Die Intensität selbst einer technisch schlechten Kinovorführung übertrifft die vorm TV. Heute kann sich das Verhältnis umkehren, wenn man sich mehr oder weniger Heimkino einrichtet. Ich bin in der seltenen Lage, neue Filme als erster und alleine im Kino sehen zu können, und regelmäßig brauche ich Stunden, um mich selbst bei mittelmäßigen Filmen wieder einzukriegen. Für einen Mythos halte ich, dass Kino zwingend ein Gemeinschaftserlebnis sein muss. Fernsehen, auf der anderen Seite, hat stets zur Auflage, ein ausgewogenes Programm zu bieten. Selbst großartige Filme werden durch die Art der Veröffentlichung (die freiwillige Verbannung eines kontroversen Films in die Nachtstunden z.B.) nivelliert, von Werbeunterbrechungen oder Kürzungen ganz zu schweigen.
Es gibt einen HDF-Spot mit dem Slogan: "Kino - dafür werden Filme gemacht!"
Heute sehen Filme tatsächlich größtenteils noch so aus. Wie sie aussehen werden, wenn sie "nur noch" für ein Flatpanel über eine DSL-Leitung produziert werden, muss man abwarten. Hauptsache, es interessiert sich noch jemand für sie und regt sich über sie auf!
Antwort von DWUA:
... Ein Film ist ein Film ist ein Film...
Nonsense!
...Da bin ich wohl die Ausnahme...
Nein. Bist du nicht. Hier sind wir schon zu fünft!
...Wie lange wird der Film das Kino noch brauchen?...
So lange Kinofilme gemacht werden.
...Cinephilie der Zukunft...
Aktueller: Cinephobie der Couchpotatoes der Gegenwart.
...Gemeinschaftserlebnis...
Einsam gemeinsam 1:100 "real"
oder gemeinsam einsam 1:10 Mio "virtuell".
DAS KINO wird doch schon seit Jahrzehnten totgeredet und
-geschrieben; ebenso wie DIE BÜHNE.
Merkwürdigerweise gibt es sie immer noch.
...Über das Filmfestival...
Michael Althen von der FAZ sollte mal darüber was schreiben:
Wer ist in der Jury, die die Jurymitglieder
http://video.web.de/watch/7315909
auswählt?
Sonst gäbe es auch noch allerlei andere Möglichkeiten, sich kulturjournalistisch zu profilieren:
Z.B.: