Frage von tico5000:hallo zusammen,
folgendes problem habe ich:
am anfang meines videos wird ein farbverlauf eingblendet. das format des films ist übrigens 1920x1080. wenn ich das ganze unkomprimiert aus after effects render sieht das wunderbar aus. jetzt möchte ich mit dem adobe media encoder ein komprimiertes video erstellen, um es am rechner flüssig abzuspielen. ich habe jetzt einige formate und einstellungen ausprobiert (h.264, mpeg2, divx...). bei jedem format sieht der eingeblendete verlauf am anfang des filmes irgendwie "streifig" aus. selbst mit den höchsten kompressionseinstellungen sind diese streifen noch im bild.
hätte da einer ne idee wie sich das vermeiden lässt?
ich bin am ende :)
thx schonmal
tico
Antwort von Axel:
Wenn du anstelle eines Beispielbildes mal folgende Beschreibung bestätigen oder verwerfen würdest:
In dem fertig gerenderten, komprimierten Ausgabefile ist der Verlauf nicht mehr sanft und gleichmäßig, sondern stufig, in Bänder unterteilt ...
Antwort von tico5000:
ja. genau. das trifft den nagel exakt auf den kopf!
Antwort von Axel:
Das nennt sich >Banding. Gemeint ist, dass bei der Umverteilung von einer größeren Farbtiefe auf das 8-Bit mit seinen 256 Helligkeitsabstufungen exakte Werte entstehen, die eben zu Artefakten führen, vergröbern, posterisieren.
Abhilfe? Du musst selbst testen, welche der folgenden Alternativen in deinem Fall am besten funktioniert:
1. Du könntest den Verlauf in AAE als Farbtiefe beim Rendern Bittiefe (Farbtiefe) von 16bit oder 32bit Float angeben. Genauere Angaben kann ich nicht machen, da ich AAE nicht (mehr) habe. Würde ich davor sitzen, würde ich"s finden. Gehört glaube ich schon zu den Projekteinstellungen. Zu den Hintergründen siehe
diesen Motion Thread. Damit kein Missverständnis entsteht: Floating bedeutet, dass das Programm sich
während deiner Bearbeitung in 8-bit nicht auf exakte Farb- und Helligkeitswerte festlegt, sondern sich sagt, naja, so ungefähr da. Fuzzy Logic, das Einschachteln eines Koordinaten-Wertes mit Näherungswerten anstatt exakter Arithmetrik. Verdanken wir alles den Chaos-Forschern. Am Schluss bleibt der Wert übrig, der am ähnlichsten ist, und es gibt kein Banding.
2. Du könntest die in diesem Thread erwähnten Filter anwenden. Sie heißen entweder
Anti-Banding oder
Dither oder so (Handbuch, Hilfe).
Antwort von tico5000:
erstmal danke für deine antwort. die sache ist, das der verlauf im unkomprimierten file auch mit 8-bit ja gut aussieht und harmonisch einblendet. erst nach der kompression treten diese streifen auf. ich vermute es ist eher ein problem mit den kompressionseinstellungen. nur welches?
denn selbst bei einem h264 mit hohen qualitätsteinstellungen treten diese streifen auf.
ich hab mal ein beispiel hochgeladen:
http://rapidshare.com/files/252543240/T ... p_5001.mp4
das file wurde also mit Adobe Media Encoder mit folgenden einstellungen komprimiert: VBR, 1-Pass, Ziel-Bitrate 40, Max-Bitrate 50
was kann ich also tun um diese streifenbildung bei der kompression zu vermeiden?
Antwort von Daigoro:
was kann ich also tun um diese streifenbildung bei der kompression zu vermeiden?
Einfachste Loesung: keinen Farbverlauf nehmen. Eher klar abgegrenzte Farbflaechen. Oder eine solide Farbe. Oder ein aufgehelltes Standbild aus dem spaeteren Film.
Antwort von Axel:
Du siehst, dass der Verlauf perfekt ist, nur nicht während der Aufblendung. Ich glaube nicht, dass es dir in diesem Fall hilft, aber VBR bedeutet, der Encoder hält einen Verlaufshintergrund für ein Bild, das mit geringer Datenrate auskommt. Zack! Nun hast du aber vorher Schwarz. Noch kleinere Rate. Ich vermute, dass das Banding bei einer
hohen, gleichmäßigen Rate nicht auftreten würde. Eine CBR ist aber inneffektiv für H.264. Also doch VBR. VBR sollte aber immer mehrere Durchgänge haben, also kein 1-Pass.
Ich glaube nicht, dass es speziell einen Weg gibt, dem Encoder zu verbieten, während eines Verlauf-Fadeins die Datenrate zu drosseln, daher schrieb ich, dass es dir wahrscheinlich nichts nützt.
Was du tun kannst: Störungen einfügen,
vor dem Encoding. Grain (generiertes "Filmkorn" mit Zufallsstreuung) etwa wäre eine Möglichkeit, dem Encoder das allzu krasse Vereinfachen, Kleinrechnen des Bildes zu verbieten. Könnte sehr dezent sein. Teste, berichte.
Antwort von tico5000:
was kann ich also tun um diese streifenbildung bei der kompression zu vermeiden?
Einfachste Loesung: keinen Farbverlauf nehmen. Eher klar abgegrenzte Farbflaechen. Oder eine solide Farbe. Oder ein aufgehelltes Standbild aus dem spaeteren Film.
ich weiss ja zu schätzen das du versuchst mir zu helfen, aber das ist doch keine lösung des problems. es kann ja nicht sein das farbverläufe im hintergrund allgemein verboten sind...
Antwort von Daigoro:
Einfachste Loesung: keinen Farbverlauf nehmen. Eher klar abgegrenzte Farbflaechen. Oder eine solide Farbe. Oder ein aufgehelltes Standbild aus dem spaeteren Film.
ich weiss ja zu schätzen das du versuchst mir zu helfen, aber das ist doch keine lösung des problems. es kann ja nicht sein das farbverläufe im hintergrund allgemein verboten sind...
Axel beschreibt das ganze technischer - anhand dessen kannst du versuchen ein Workaround zu finden. Aber prinzipiell wird der Effekt eben immer auftreten, wenn du Farbverlaeufe komprimierst. (grad und vor allem bei 'kuenstlich' erzeugten Farbverlaeufen, die ja sehr linear sind)
Hat der Farbverlauf denn eine tragende Rolle in dem Film, das er nicht durch was anderes zu ersetzen waere?