Frage von salocin:Hallo zusammen,
Ich drehe viel mit den oben genannten DSLRs.
Meine Frage jetzt, welche Erfarhungen haben andere Filmer mit den unterschiedl. Shutter-Zeiten gemacht:
Ich filme bislang überwiegend mit shutter 1/50 bei 25fps (wenn sehr dunkel mit 1/30) und mit 1/200 bei 50fps.
Ich höre jetzt immer öfters, dass 1/100 bei 25fps deutlich anders (cleaner) aussieht. Was meint ihr und wie ist es mit Frameraten über 200 bei 50fps?
Gibt es vielleicht schon ein Posting dazu?
Danke für eure Erfarungen.
Antwort von soan:
1/50 entspricht den Sehgewohnheiten des "Durchschnittsbürgers". Schnellere Shutter-Zeiten sorgen zunächst einmal für Irritationen, erst recht wenn die Shutter-Zeiten munter durcheinandergewirbelt werden innerhalb einer Produktion.
Ausnahme: bewusste Wahl einer Verschlusszeit für einen bestimmten Bildeffekt oder aber als Vorbereitung für Zeitlupen-Berechnungen.
Das sind allerdings nur meine persönlichen Erfahrungen/ Beobachtungen.
Ich nutze deshalb fast immer variable ND-Filter um mit 1/50 zu drehen, Ausnahme Innenaufnahmen bei available Light bzw wenig Licht am Set.
Antwort von kallevsven:
1/100 Verschlusszeit benutze ich nur, wenn ich schnelle Bewegungen scharf abbilden möchte. Du kannst Dir das wie beim Fotografieren vorstellen. Bei 1/50 bekommst Du mehr Bewegungsunschärfe. Wenn Du jetzt eine Slowmotion machen möchtest, sieht der Clip bei 1/100 schärfer aus. Je nach Motiv kann ich aber oft wenig Unterschied erkennen. Aber dem ein oder anderen gefällt der, wie Du schon sagtest, cleanere Look besser.
Antwort von ChristianG:
Hohe Shutter-Werte in Kombination mit Hand-Kamera assozziere ich immer mit diesen modernen Kriegsfilmszenen wie bei James Ryan zu Beginn oder Black Hawk Down die ganze Zeit über.
Ansonsten macht das aber schon mal Sinn. Beispielsweise wenn du künstlich was entschleunigen willst, wird das mitunter empfohlen, um dann eine künstliche Bewegungsunschärfe nachträchlich drauf zu setzen. Oder halt bei schnellen Bewegungen - Verfolgungsjagten, etc.
Antwort von salocin:
danke für die Antworten, ich werde es selber mal ausprobieren und mir den Effekt auch bei James R. und BHD bewußt ansehen.
Antwort von soan:
Besonders gerne bei "The Three Kings" gesehen - da flimmert und flackert jedes Sandkörnchen so wunderbar durchs Bild - einfach herrlich ;-)
Antwort von JayKe:
also die 1/50 bei 25 fps kommen aus den alten Filmzeiten, wodurch sich auch die Sehgewohnheit entwickelt hat. Damals war ja noch vor der Filmebene ein rotierener Spiegel, der eben ein 180° Halbkreis war. Dadurch wurde immer die Hälfte möglichen Belichtungszeig tatsächlich belichtet und die andere Hälft war der Spiegel vor dem Film, dieser wurde weiter transportiert und man konnte während dessen durch den Sucher das gespiegelte Bild sehen. Deswegen sagt man, dass man immer die Hälfte der durch die Bildrate beschränkten Belichtungszeit nutzen sollte.
Belichtet man länger, wirkt das ganze Bild etwas schlierig. Die kann natürlich bei z.b. Traumsequenzen gewollt sein.
Belichtet man kürzer erzielt man halt diesen hektik Effekt, was bei Kriegsfilmen oder manchen Action szenen gerne benutzt wird. Dies kann außerdem für die nachträgliche Slowmo-Berechnung durch z.b. Twixtor seeehr hilfreich sein.
Antwort von Syndikat:
Also ich nutze gerne 1/30s nicht nur wenn Licht fehlt sondern auch um shuttern zu vermeiden bei schnellen Bewegungen. Dadurch vergrößert sich die Bewegungsunschärfe. Aufgrund der Beiträge hier will ich mal mehr mein Augenmerk auf 1/50 legen. Besonders der Vergleich mit den Film-Belichtungszeiten fand ich sehr aufschlußreich. Stimmt, meine Super 8 Kamera hat bei 24 B/s eine Belichtungszeit von 1/43s.