Laut einem Bericht von Bloomberg soll die ARRI Gruppe nach Investoren suchen. Als mögliche Optionen sollen demnach sogar der Verkauf des Unternehmens als ganzes oder einzelner Geschäftsbereiche in Betracht gezogen werden. Genaue Informationen gibt es derzeit allerdings keine, die Beratungen dazu sollen noch am Anfang stehen; der Bericht geht auf Insiderauskünfte zurück. Allerdings soll ARRI mithilfe der Geschäftsberatung AlixPartners bereits an einem "Streamlining" seines Geschäfts arbeiten.

Wie es scheint, wird in der Lichtsparte dabei als Erstes der Rotstift angesetzt. So hatte ARRI im Mai bekanntgegeben, die erst 2022 eingekaufte Tochterfirma Claypaky wieder zu verkaufen, welche auf Unterhaltungsbeleuchtung spezialisiert ist. Die Entscheidung sei "Teil unserer strategischen Neuausrichtung, da wir uns stärker auf unser Kerngeschäft konzentrieren", hatte damals Geschäftsführer Chris Richter unterstrichen.
Kurz darauf im Juni wurde bekannt, dass ARRI zum Herbst seine Lichtfabrik in Stephanskirchen schließen wird. Seit über 70 Jahren wird dort produziert - laut Webseite das gesamte Portfolio von ARRI-Leuchten für den professionellen Einsatz, sowohl die konventionellen als auch die neueren LED-Leuchten, insgesamt ca. 60.000 pro Jahr. Zusammen mit Stephanskirchen soll auch das Logistikzentrum in Brannenburg geschlossen werden.

Während die letzten Jahre für die Filmbranche insgesamt nicht leicht waren, als zunächst wegen Corona und dann den langwierigen Hollywood-Streiks viele Produktionen pausiert oder gar eingestellt wurden, dürfte ARRI zusätzlich auch unter der zunehmend hochwertigeren, aber vergleichsweise sehr günstigen Lichtkonkurrenz aus China leiden - ob nun tatsächlich vor allem die Lichtsparte als Konsequenz feilgeboten werden soll, lässt sich zwar nicht sagen. Ohne Fabrik wird eine eigene Produktion jedoch schwer werden, sollte man nicht andere Fertigungsstrecken in der Hinterhand haben.

In Sachen Kameras hat ARRI qualitativ nach wie vor in vielerlei Hinsicht die Nase vorn. Erst kürzlich wurde die neue ALEXA 35 Xtreme mit bis zu 660 fps vorgestellt, sowie der neue ARRICORE Codec. Bleibt sehr zu hoffen, dass dieser Vorstoß in Highspeed-Gefilde als Teil der Konzentration aufs Kerngeschäft zu verstehen ist, und dass dieses weiterhin in der Hand der 1917 gegründeten Münchner Traditionsschmiede bleiben wird.
[NACHTRAG] - "Phase des Wandels"
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"Es ist unsere generelle Haltung, dass sich ARRI grundsätzlich nicht zu Marktspekulationen oder Gerüchten äußert.
Es ist allgemein bekannt, dass die gesamte Branche aktuell in einem fundamentalen Wandel ist. Wie viele andere Unternehmen der Branche befindet sich auch ARRI derzeit in einem Transformationsprozess, um sich strukturell an die nachhaltigen Veränderungen der Marktanforderungen anzupassen. Dabei bauen wir auf unsere hohe technologische Expertise, unsere starke Marke und unsere langjährigen vertrauensvollen Beziehungen zu unseren Kunden und Partnern.
Da wir uns mitten in dieser Phase des Wandels befinden, bitten wir um Verständnis, dass wir uns derzeit nicht weiter im Detail öffentlich äußern."



















