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Infoseite // Regeln fürs DVD Authoring



Frage von Mathias:


Hallo liebe Gemeinde.

Nachdem ich mich gestern mit

viewtopic.php?t=27126

sprich: mit diesem Problem auseinander setzen musste, will ich jetzt einmal die dazugehörige allgemeine Frage stellen.

Eine DVD sollte überall abspielbar sein, ergo auch mit dem Windows Media Player oder mit PowerDVD oder sonstigem. Welche Codecs, welche Varianten sollte man dafür verwenden? Sollte der Ton mit ac3 oder pcm oder sonstwas encodiert werden? Muss die vob-Datei wirklich mit weniger als 10 MBit/s laufen? (Mein DVD-Recorder schafft nämlich auch mehr). Sollte man vielleicht lieber mpeg1 benutzen, falls der "Film" in die ganze Welt wandert und überall abspielbar sein soll?

Btw: Folgende Antworten gehen mir unheimlich auf den Keks:

- "Schau doch mal bei google nach"
- "Wer suchet der findet"
- "Dazu gibt es haufenweise FAQ"s"
- "Windows ist doch fürn Moors"

Wer eine Frage stellt, sollte die auch beantwortet bekommen. Der Erfolg von den o.g. Antworten ist nämlich, dass man beim googlen ständig nur darauf stößt. Wer also keine Antwort neben den o.g. weiß, der sollte eben auch keine geben.

Lieber allein gelassen als auch noch verarscht :-)
(Nein Markus, Du warst damit nicht gemeint...)

Einen guten Morgen wünscht:

Mathias

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Antwort von stonee:

Nach der DVD-Spezifikation (nach der sollte man sich richten) sind folgende Tonstandards gültig:
AC3 (Dolby Digital)
PCM
DTS
MPEG2-Audio

Letzteres stand zwar mal in der Norm drin, ist aber auf dem europäischen Markt selten zum Einsatz gekommen. (zumindest auf Kauf-DVDs von den großen Labels)

Je nach Codec sind unterschiedliche Bitraten erlaubt. Bei AC3 sind beispielsweise 224 kBit/s für einen Stereo-Ton angemessen.

Gesamtdatenrate:
Audio + Video + Subpictures dürfen zusammen maximal eine Bitrate von 9,8 Mbit/s erreichen. Mehr darf es nach der DVD-Norm nicht sein!

Wenn man sich den "echten" Datenstrom auf der DVD anschaut kommen zu den genannten Daten zusätzlich noch Informationen (Kapitelnummer, UOPs,...) in den Stream. Daraus resultiert im worst case eine maximale Bitrate von 10,08 MBit/s.
Dieser Wert ist jedoch eher von philosophischer Bedeutung. Für den Anwender gilt ganz einfach: Video + Audio + Subpics <= 9,8 MBit/s

Beispiel:
Video: 9,1 Mbit
Audio1: 224 kBit
Audio2: 448 kBit
Subpicture: 20 kBit

Bei MPEG2-Videos die eine variable Bitrate haben muss das Maximum auf dem oben genannten Wert stehen. Der Average-Wert kann je nach Spieldauer niedriger sein. Wichtig ist hier nur den Maximalwert zu begrenzen.

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Antwort von Markus:

Hallo Mathias,

Du klingst ja ganz schön frustriert! Hat Dein Kunde etwa auf die Kompatibilität zum Windows Media Player bestanden?! Hat er schon mit Bill (Gates) darüber gesprochen? ;-)

Im ComputerBase-Lexikon steht ein interessanter und ausführlicher Eintrag zur Video-DVD. Darin wird beschrieben, welche Video- und Audioformate erlaubt sind und welche in den meisten Fällen zum Einsatz kommen.

Eine weitere, gute Informationsquelle wird am Ende der ComputerBase-Website genannt: DVD Demystifiziert / Häufig gestellte Fragen zur DVD (und Antworten). Ein wahrer Fundus an Informationen, wenn auch nicht ganz sooo übersichtlich (ggf. die Suchfunktion des Browsers verwenden).

Ein Softwareplayer wie PowerDVD (habe ich selbst) spielt alle erlaubten Tonformate ab, also auch Dolby Digital (AC3). Ich schaue regelmäßig gebrannte DVDs korrektur, welche vorwiegend AC3-, aber auch PCM-codierten Ton enthalten. Dass der Windows Media Player in dieser Disziplin versagt, mag vielleicht damit zusammenhängen, dass es sich um eine Software zur Wiedergabe von Audio- und Videodateien handelt, nicht jedoch um einen vollwertigen Softwareplayer für Video-DVDs. Möglicherweise trifft aber auch folgender Grund zu: Wer Dolby Digital nutzen möchte (z.B. zur Programmierung eines Softwareplayers), der muss Lizenzgebühren bezahlen. Ob Microsoft wohl dazu bereit wäre?

Ich hatte noch eine Idee, wie Du eine Video-DVD erstellen kannst, deren Film sowohl im DVD-Player läuft, als auch vom Windows Media Player wiedergegeben werden kann: Die DVD-Spezifikation lässt sogenannte ROM-Daten zu, d.h. neben den eigentlichen Inhalten einer Video-DVD enthält der Bild-/Tonträger Dateien, welche am Computer verarbeitet werden können. Wenn Du also die Video-DVD in der Authoringsoftware fertiggestellt hast, encodiere den Film zusätzlich ins WMV-Format und importiere ihn als Inhalt für den ROM-Bereich der DVD. Will Dein Kunde sich den Film am PC ansehen, muss er nur die DVD einlegen und auf die (WMV-)Filmdatei klicken.

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Antwort von grovel:

Nach der DVD-Spezifikation sind folgende Tonstandards gültig:
AC3 (Dolby Digital)
PCM
DTS
MPEG2-Audio Nicht ganz, die erste PAL-DVD-Spezifikation sah nur PCM und MPEG2-Audio vor. Allerdings ist mir noch kein Player begegnet, welcher kein AC3 abspielt, da jenes in der ersten NTSC-DVD-Spezifikation schon mit drin war. Es könnte aber sein, dass ganz alte Player damit Probleme haben.
DTS ist immer noch nicht offiziell mit drin - und das ist auch gut so. Viele Player können es nämlich nicht abspielen.

Für uns Hobbyfilmer, besonders für Kurzfilmdreher, ist PCM immer noch die Wahl. Bessere Qualität als AC3 und unschlagbare Kompatibilität.
Wer natürlich Platz sparen will und einen 3h Urlaubfilm auf den einschichtigen Rohling presst sollte besser AC3 verwenden.

SeeYa grovel

P.S. Schönes neues Forum, macht Freude aus den Ferien zurückzukommen

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