Frage von benderclyde:Hey, ich teste gerade bei der Panasonic LUMIX S5 die Bildprofile aus und hätte da ein paar Fragen bezüglich der Schärfe. Ich habe mal gehört, dass man bei Panasonic-Kameras die digitale Schärfe in der Kamera ganz runter stellen sollte. Bei VLog kann man die Schärfe ja nicht weiter runterziehen. Wie sieht es zum Beispiel mit CinelikeD aus? Wie sollte man da die Schärfe einstellen? Hat da wer Erfahrungen gemacht?
Antwort von cantsin:
benderclyde hat geschrieben:
Hey, ich teste gerade bei der Panasonic LUMIX S5 die Bildprofile aus und hätte da ein paar Fragen bezüglich der Schärfe. Ich habe mal gehört, dass man bei Panasonic-Kameras die digitale Schärfe in der Kamera ganz runter stellen sollte. Bei VLog kann man die Schärfe ja nicht weiter runterziehen. Wie sieht es zum Beispiel mit CinelikeD aus? Wie sollte man da die Schärfe einstellen? Hat da wer Erfahrungen gemacht?
Das ist natürlich Geschmackssache. "Digitale Schärfe" heisst ja nur künstliche Nachschärfung per Software, so, wie auch die entsprechenden Schärfefilter in Photoshop oder Resolve. Bei VLog-Aufzeichnung wird prinzipiell nicht nachgeschärft, weil die Kamera da ein möglichst neutrales, wenig vorprozessiertes Bild liefern soll. Bei allen anderen Profilen ist es eine Frage von subjektivem Bildästhetik-Geschmack und ggfs. der einfachen oder aufwändigeren Nachbearbeitung.
Wenn Du z.B. CinelikeD verwendest, um ein Videobild zu erhalten, das auch hohe Motivkontraste/hohen DR ohne Ausbrennen und Absaufen abbildet (das leistet dieses Profil), Dein Zielmedium ein crisp aussehendes Mainstream-Video ist, und Du Dir Nachschärfung im Videoschnittprogramm sparen willst, drehst Du eben die künstliche Schärfe schon in der Kamera 'rein (kriegst sie dann aber anschließend auch praktisch nicht mehr 'raus).
Antwort von blueplanet:
...ich hatte mit der GH4 und GH5 immer CinelikeD verwendet. VLog L ist für diese Cameras, aus meiner Erfahrung, nicht optimal händelbar, neigt die Signalverarbeitung bei der Konvertierung zu Rec709 zu leichten Fehlfarben in Richtung Margenta und Grün (ohnehin bis zur S5 bzw. dem FF-Segment bei Panasonic ein "Problem").
U.a. deshalb hatte ich mir mein CineLike etwas gepimpt.
Die Abfolge für Tag-CineLike lautet: 0/-5/-5/-5/+1.
Der Schwarzwertpegel stand auf +10
und die Helligkeitsverteilung: Highlight -2.
Den Automatischen WB hatte ich genrell nach A:1 verschoben, was dem Margentastich entgegenwirkte.
Die Änderungen klingen zwar etwas "marzialisch" erzeugten jedoch out of Camera ein recht homogenes und weniger farb-und schärfe-künstliches Bild. Von einem "sauberen" Rec709-Bild kann bei CineLike dennoch keine Rede sein. Es ist und bleibt ein Panasonic-Stilmittel...was gefällt oder nicht.
Ganz anders sieht es nun bei der S5 & Co aus. Um das ganze Potenzial der Cameras auszuschöpfen ist VLog nahezu Pflicht, ein weiters "herumdrehen" an den Profilen überflüssig. Denn nie war es so einfach aus einem "flachen" Profil, mit nur einem Klick, ein normgerechtes Rec709 zu machen. Entweder man nimmt dafür die von Panasonic direkt zur Verfügung gestellt LUT oder macht das mit einem Programm wie CineMatch. Meine bevorzugte Variante.
Im Vorfeld "richtig" belichtet bekommst du damit im Grunde eine Punktlandung hin - was Schärfe und Neutralität (Farben) betrifft. Im Anschluss kann dann noch ein wenig Finetuning vorgenommen werden. Immer mit dem ruhigen Gewissen, keine Reserven verschenkt zu haben...was bei CineLike nicht der Fall ist.
Und bitte im Hinterkopf behalten: die S5 hat keinen Tiefpassfilter! Das ist ein Segen bei der Fotografie, jedoch etwas kontraproduktiv beim Filmen. "Zuviel" Schärfe ist da schon vorprogrammiert und kann ggf. nur in der Post "künstlich" entschärft werden. Bis zu einem gewissen Grad, schafft nur VLog Abhilfe. Alle anderen Profile (wie CineLike) haben bei der S5 das bereits in der "Muttermilch" dabei und endet durch pimpen max. im künstlichen "Matsch", in Detailverlusten.
LG
Jens