Frage von thatsnotmyname:Hi Leute!
Ich filme hin und wieder auf Veranstalungen, erst mit der PMW-EX1R, jetzt mit der PMW-200.
Das letzte mal hatten wir massive Probleme mit LED Strahlern auf der Bühne, wenn diese einen blauen Farbton angenommen haben. Laut Veranstalter waren es hochwertige Strahler, die auch bei TV Produktionen eingesetzt werden.
Besonders schlimm war es für das Bild, wenn die Spots in die fast weiße Haarpracht eines älteren Darstellers getrahlt haben. Da erinnerte die Haarfarbe dann an Marge Simpson.
Nicht nur beide Sonys, sondern auch unsere Canon DSLR und die GoPro 3+ hatte mit dieser Farbe der Scheinwerfer ähnliche Probleme.
Mit Absprache der Technik, wurde die Farbe dann auf ein deutlich helleres Blau geändert, womit es dann keine Probleme mehr gab.
Auf die Schnelle konnten wir das an der Kamera nicht in den Griff bekommen.
Jetzt würden wir gerne wissen, ob wir beim nächsten Fall eine Möglichkeit hätten, die Kameras umzustellen.
Hier habe ich keinen kurzen Clip hochgeladen, auf dem denke ich ganz gut sichtbar wird, was das Problem war.
http://youtu.be/uKacNENLFoo
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand kurz erklären könnte, was zu diesem unnatürlich wirkenden Überstrahlen führt, und was man kameratechnisch dagegen machen könnte.
Danke euch schomal!
Antwort von ruessel:
http://forum.slashcam.de/cmos-farbige-l ... licht+blau
Antwort von wp:
Laut Veranstalter waren es
hochwertige Strahler, die auch bei TV Produktionen eingesetzt werden.
aber selbstverständlich...
/Ironie
Im Grunde hilft nur ein Vorabgespräch mit den Verantwortlichen, leider.
Antwort von Blackeagle123:
Wir waren vor kurzem in einem Raum, in dem ein Veranstaltungstechniker meinte eine "schöne blaue Lichtstimmung" mit LED PARs zu erzeugen, ohne dabei ein Grundlicht zu bauen. Da sollten wir dann drehen. Weißabgleich bei 70.000K (ich wusste gar nicht, dass eine PDW-700 sowas kann)! War auch nur eine Spaß-Messung.
Wir haben die Scheinwerfer dann auf Weiß geschaltet und lagen immernoch bei 6000K, diese PAR-Kannen haben aber trotzdem kein annäherndes Tageslicht, da sie nur hässliche Spitzen erzeugen, so dass die Hautfarbe ganz hässlich aussieht.
Also haben wir vor dem Dreh noch schnell 3 Arri 300W in dem Raum versteckt, indirekt an die Decke geleuchtet und tatsächlich mit Kunstlicht ein Mischlicht erzeugt (noch nicht mal mit CTB-Folie), da das das einzige war, was geholfen hat. Wir haben den Weißabgleich dann auf Kunstlicht gemacht, die Hauttäne sahen schön aus und der Raum hatte die kalte, blaue Stimmung (für die Kamera), die er ursprünglich haben sollte.
Aber nicht nur im Fernsehen, auch für die Besucher wirkten die Wände im Raum durch den Warm-Kalt-Kontrast sehr kalt, da die Gesichter und Hauttöne ja warm waren und die Wände in Tageslicht waren. Das heißt: Man braucht dieses extreme LED-Blau gar nicht, mit dem die Veranstaltungstechniker da arbeiten. Früher haben Farbfolien vor Lampen auch gereicht - und die haben keinen Kanal so stark zum Clippen gebracht. Jedenfalls waren die weit entfernt von 70.000K.
Aber die Veranstaltungstechniker wollen da eher den besonderes Farbkick haben und farblich noch eins drauf setzen, die krasse Stimmung im blausten blau. Ich bin dann immer vorher da, spreche mit dem Veranstalter und kommuniziere bei solchen Veranstaltungen, dass ein Grundlicht auf der Bühne gebaut wird (eine Grundhelligkeit von vorne, ggf. sogar ein Spitzlicht von hinten), dann können die Veranstaltungstechniker danach ihre Stimmung bauen. Immer geht das natürlich auch nicht, bei Konzertaufzeichnungen ist das aber Standard. Nur als kleiner Tipp für die Zukunft, denn dann sehen die Aufnahmen sauberer aus, clippen kann es natürlich trotzdem auch mal, dann korrigiert man eben ein wenig mit der Blende...
Viele Grüße,
Constantin