Frage von Michael:Hi,
ich habe eine avi-Datei von meinem DV-camcorder gecaptured und möchte diese nun mit eigener Sprache übers Mikrofon nachvertonen. Die will ich synchron zum Film in Echtzeit tun und der O-Ton soll auch erhalten bleiben. Wie geht so etwas in Premiere 6.0?
Vielen Dank schon im Voraus.
Michael
Antwort von Wiro:
Hi Michael,
das sogenannte "Voice-Over", das Dir vorschwebt, beherrscht Premiere nicht. Auch die in den Startlöchern stehende Version 6.5 kann es (noch) nicht. Du musst also die klassische Methode anwenden, die auch bei den Profis praktiziert wird:
Eine sogen. "Time-Table" des Films erstellen, in der jede Szene exakt aufgeführt ist. Anhand dieser Table den Kommentar niederschreiben (man nennt es "entwickeln") und anschliessend "am Stück" aufzeichnen, ohne den Film dabei zu sehen (man nennt es "blind sprechen"). Die dabei entstandene Wave-Datei wird in einem Audio-Editor "nachbehandelt" (Versprecher, Huster, Räusperer usw. herausnehmen), dann wird jeder Textblock als separate Datei abgespeichert (normalerweise benennt man sie 001.wav, 002.wav usw.). Diese Dateien werden in die Timeline importiert und anhand der Time-Table bildgenau an die richtige Stelle gezogen.
Beim ersten Versuch viel Aufwand, aber perfekt vertont
Wiro
Antwort von Wiro:
Auch eine Möglichkeit - ja. Man muss sich allerdings darüber im klaren sein, dass ein Versprecher eine ziemliche Fummelei zur Folge hat. Das ist halt der Nachteil dieser Methode.
Gruss Wiro
Antwort von heinz:
alternativ: wenn es nur ein Sprecher/Kommentator sein soll (also nicht irgendwie lippensysnchron):
- zieh dir eine VHS Kopie
- nehme einen WaveEditor
- video auf dem fernseher mit kopfhörer laufen lassen
- wave-file mit mikro aufnehmen
Antwort von Marco:
Hallo Thorsten,
ähnlich mache ich es auch. Ich habe ja zwei Rechner da stehen, einer hat eine tierisch laute Festplatte und ausgerechnet dieser PC muss auch noch offen da stehen.
Das, was trotz geeignetem Micro noch an Lärm zum Micro durchdringt, wird über Equalizer und Kompressor gefiltert. Wenn Du CoolEditPro hast, dann kannst Du auch dessen Noise-Filter verwenden, der ist nämlich richtig gut. Da wird zuerst ein Stück pures Rauschen analysiert und genau dieses Rauschen ist nach Anwenden des Filters total verschwunden.
Marco
Antwort von Thorsten Schneider:
: Die Nachvertonung mache ich immer über den Camcorder, also Filmen und Sprechen,
: Capturen, die Bilder wegwerfen und den Ton als zweite Spur auf die Timeline.
: Aber jeder wie er möchte...
: PedroB
Mein Rechner ist auch nicht der leiseste ;-) aber mit einem Sennheiser (Niere) erziele ich gute Ergebnisse. Das Mikro ist an einem Mikrofonständer befestigt ("Galgen) und vom Computer abgewandt. Computergeräusche, die "von hinten" an das Mikro gelangen werden nur sehr leise mit aufgenommen. Nachträglich setze ich noch einen Kompressor auf die Aufnahme und die Nebengeräusche sind quasi weg.
Zum Aufnehmen nehme ich CoolEdit2000. Den fast fertigen Filme spiele ich vorher auf Video aus und lasse ihn dann (ohne Ton) über den TV-Monitor mitlaufen. So kann mann dann auch dem Inhalt des Films angepasst kommentieren und die Audiofiles später passend in die Timeline einfügen.
Thorsten
Antwort von PedroB:
: also ich starte im Soundprogramm die AUfnahme nud gehe dann in Premeiere in die
: Videowiedergabe und spiele einfach mal ab ... Versprecher löscht man komplett oder
: zuppelt man nachträglich hin .. ist total manuell die Methode aber mehr als Premiere
: und das Soundprogranmm habe ich noch nie gebraucht ...
Die Nachvertonung mache ich immer über den Camcorder, also Filmen und Sprechen, Capturen, die Bilder wegwerfen und den Ton als zweite Spur auf die Timeline.
Aber jeder wie er möchte...
PedroB
Antwort von Steffen:
also ich starte im Soundprogramm die AUfnahme nud gehe dann in Premeiere in die Videowiedergabe und spiele einfach mal ab ... Versprecher löscht man komplett oder zuppelt man nachträglich hin .. ist total manuell die Methode aber mehr als Premiere und das Soundprogranmm habe ich noch nie gebraucht ...
Antwort von Wiro:
Hi Alexander,
für eine "scharfe" Vertonung ist die Vegas-Demo-Methode nicht geeignet, wie ich festgestellt habe. Beim Exportieren der WAV-Datei fügt das Programm alle 10 sec einen kurzen Sinuston ein. Irgendwann fällt dieser ganz sicher mit einem Kommentarblock zusammen, dann haben wir den Salat ;-))
Zum Testen allerdings eine prima Methode.
Wiro
Antwort von AlexanderB:
: Hm, Vegas Video besitze ich leider nicht, wills mir auch nicht zulegen, zudem ist mein
: Rechner wirklich ziemlich laut. Das entsprechende Nahbesprechungsmikro (im Thread
: der Videofreunde erwähnt)habe ich auch nicht.
: Ich werde aber trotzdem mal ein wenig experimentieren. Demnächst bekomme ich EditionDV,
: das ebenfalls Voice-Over beherrschen soll.
:
: Gruß FrankB.
Hallo Frank!
Du kannst Dir ja die Demo von Vegas Video runterladen. Die Tonbehandlung hat keine Einschränkungen, es quatscht Dir also niemand "Das hier ist Vegas Video Demo" auf die Tonspur dazu. Dann probierst Du einfach mal Marcos Verfahren, ich find's ziemlich gut.
Du kannst dann die bearbeitete Spur als WAV-file rausschreiben und in einem beliebigen, von Dir geschätzten NLE-Programm an Deinen Film anlegen. Das wär doch einen Versuch wert?
Kostet nix außer die Zeit des Runterladens. (Du kannst Dir natürlich auch die Demo von Acid oder SoundForge nehmen, da sollte es auch gehen, weiß aber nicht, ob Du damit speichern kannst.)
Ulead Video Studio kann m.W.n. auch Voice-Over.
Gruß Alexander
Antwort von FrankB.:
: Nicht unbedingt. Kommt drauf an wie laut Dein PC ist und wie gut das Micro (einer
: meiner beiden PCs, die beide in dem gleichen Raum stehen, ist SEEEEHR laut und
: trotzdem geht's).
: Da nützt aber alle Theorie gar nichts, man muss es ausprobieren.
: Hast Du Dir auch die Tonbeispiele angehört, die in dem Thread zum Link aufgeführt sind?
:
: Das kann man vom bloßen Lesen schlecht beurteilen. Es hängt auch von der Software ab.
: In Vegas Video ist das durchaus SEHR einfach, denn man muss diese Dinge wie Equalizing
: und Kompressor gar nicht NACH der Aufnahme machen, sondern man kann es schon DAVOR
: machen.
: D.h., gerade wenn man immer wieder am gleichen Platz diese Nachvertonung macht, mit
: gleichem Mikrofon und es auch immer der gleiche Sprecher ist, dann ermittelt man ein
: einziges Mal die notwendigen Korrekturen und speichert sie dann als eigenes Template
: ab.
: Wenn man von nun an wieder Nachvertonungen macht, dann legt man schon vor der
: Sprachaufnahme die Korrekturen auf die gesamte Audiospur und man hat somit nach der
: Aufnahme gar nichts mehr zu tun (ausser rendern lassen und Versprecher u.ä.
: rauszuschneiden).
:
: Falls Du Vegas Video hast - Probiere es mal aus. Du wirst sehen, dass es schnell und
: einfach ist und auch eine gute Qualität bei rauskommt.
:
: Marco
Hm, Vegas Video besitze ich leider nicht, wills mir auch nicht zulegen, zudem ist mein Rechner wirklich ziemlich laut. Das entsprechende Nahbesprechungsmikro (im Thread der Videofreunde erwähnt)habe ich auch nicht.
Ich werde aber trotzdem mal ein wenig experimentieren. Demnächst bekomme ich EditionDV, das ebenfalls Voice-Over beherrschen soll.
Gruß FrankB.
Antwort von Marco:
: Allerdings fühle ich mich auch ein wenig in meiner Skepsis bestätigt. Der Ton muss
: wohl doch nochmal aufgearbeitet werden.
Nicht unbedingt. Kommt drauf an wie laut Dein PC ist und wie gut das Micro (einer meiner beiden PCs, die beide in dem gleichen Raum stehen, ist SEEEEHR laut und trotzdem geht's).
Da nützt aber alle Theorie gar nichts, man muss es ausprobieren.
Hast Du Dir auch die Tonbeispiele angehört, die in dem Thread zum Link aufgeführt sind?
:
: Sehr viel einfacher als meine Vorgehensweise scheint es also nicht zu sein.
Das kann man vom bloßen Lesen schlecht beurteilen. Es hängt auch von der Software ab.
In Vegas Video ist das durchaus SEHR einfach, denn man muss diese Dinge wie Equalizing und Kompressor gar nicht NACH der Aufnahme machen, sondern man kann es schon DAVOR machen.
D.h., gerade wenn man immer wieder am gleichen Platz diese Nachvertonung macht, mit gleichem Mikrofon und es auch immer der gleiche Sprecher ist, dann ermittelt man ein einziges Mal die notwendigen Korrekturen und speichert sie dann als eigenes Template ab.
Wenn man von nun an wieder Nachvertonungen macht, dann legt man schon vor der Sprachaufnahme die Korrekturen auf die gesamte Audiospur und man hat somit nach der Aufnahme gar nichts mehr zu tun (ausser rendern lassen und Versprecher u.ä. rauszuschneiden).
Falls Du Vegas Video hast - Probiere es mal aus. Du wirst sehen, dass es schnell und einfach ist und auch eine gute Qualität bei rauskommt.
Marco
Antwort von FrankB.:
: Hallo Frank,
:
: den Link, wo ausgiebig dieses Thema diskutiert wurde, hat Wiro oben schon genannt.
: Schau doch da mal rein.
:
: Marco
Ah ja, den hatte ich nicht für voll genommen. Danke für den Hinweis!
Allerdings fühle ich mich auch ein wenig in meiner Skepsis bestätigt. Der Ton muss
wohl doch nochmal aufgearbeitet werden. Sehr viel einfacher als meine Vorgehensweise scheint es also nicht zu sein.
FrankB.
Antwort von Marco:
Hallo Frank,
den Link, wo ausgiebig dieses Thema diskutiert wurde, hat Wiro oben schon genannt. Schau doch da mal rein.
Marco
Antwort von FrankB.:
Also, wie macht Ihr das nur mit dem Voice-Over?
Da hat man doch immer die Geräusche vom PC (Lüfter) mit drauf.
Ich benutze für meinen Videoschnitt zwar auch Premiere, aber es gäbe für mich ja auch andere Möglichkeiten den Ton direkt in den PC zu sprechen (Audioeditoren, die z.T. auch Video abspielen können. Ich habe dennoch aus o.g. Grund meine Kommentare nie direkt in den Rechner sprechen wollen. Ich spreche ihn im Stück auf MD, bearbeite ihn dann in einem Audioeditor nach. Dabei wird der Kommentar gleich in die entsprechenden Blöcke geschnitten und durchnummeriert. Die einzelnen Wavefiles importiere ich dann in Premiere und platziere sie entsprechend.
Gruß FrankB.
Antwort von Wiro:
Die "Grossen" im Geschäft können es natürlich alle. Im mittleren Preissegment ist jetzt VegasVideo 3 dazugekommen, auch MediaStudioPro ab der Version 6.5 kann es. Im unteren Preissegment meine ich auch einmal davon gehört zu haben (Pinnacle?), bin mir aber nicht sicher.
Und dann gibt es noch spezialle Audio-Editoren (SoundForge), die während des Voice-Over das Videobild darstellen können.
Es gab vor kurzem im Videofreunde-Forum einen Thread darüber. Schau mal hier:
http://www.videofreunde.de/Forum/thread ... d=348&sid=
Gruss Wiro
Antwort von Michael:
Hi Wiro,
erstmal vielen dank für Deine fachmännische Auskunft. Gibt es ein Programm, das dieses Voice-Over beherrscht?
Michael