Frage von M48UP:Ich drehe in HDV1 (Mpeg 2, 720p/25). Soll ich den geschnittenen Film ebenfalls nach HDV1 exportieren, um im gleichen Codec zu bleiben, oder doch besser nach Mpeg 4, weil es der modernere, effizientere (bessere?) Codec ist?
Antwort von Jott:
HDV 1 ist quasi Exotik aus dem Mittelalter. Selbstverständlich mp4 (also H.264). 720p25 halt. Das kann jeder abspielen.
Antwort von M48UP:
Hab ich mir gedacht und bisher auch so gemacht. Danke für die Bestätigung.
Antwort von TheBubble:
Nimm H.264 (MPEG-4 AVC) oder auch MPEG-2 mit entsprechend hoher Datenrate in einem für den Codec gängigen Container.
Ersteres wird bei gleicher Qualität die kleineren Dateien liefern.
Antwort von M48UP:
Eine weitere Frage ist, ob ich das Upscaling auf Full-HD besser dem jeweiligen Sichtgerät überlassen oder in der Postpro quasi kontrolliert durchführen soll? Natürlich bin ich mir bewusst, dass das Hochskalieren keine Qualitätsverbesserung bringen kann. Die Frage ist einzig, welcher Weg zu einem weniger schlechten Resultat führt.
Antwort von TheBubble:
Es kommt darauf an: Was können die Geräte verarbeiten, wie gut sind die eingebauten Skalierer. Egal wie man sich entscheidet, den geschnittenen Film würde ich auch in der ursprünglichen Auflösung archivieren, dann kann man später noch mit anderen Verfahren skalieren.
Antwort von M48UP:
TheBubble hat geschrieben:
Es kommt darauf an: Was können die Geräte verarbeiten, wie gut sind die eingebauten Skalierer.
Und genau das ist nicht beantwortbar, weil die Filme nicht nur auf meinen Geräten bei mir gezeigt werden. Darum frage ich mich, ob ich nicht besser selber skalieren würde. Dann hätte ich eine gewisse Kontrolle darüber. Nur: Welches sind dann gute Skalier-Tools?
Selbstverständlich archiviere ich die Filme immer auch im nativen Format, und zwar möglichst wenig komprimiert (UtVideo ist einer meiner Lieblingscodecs dafür, da ich weder Final Cut, Premiere nach AVID nutze).
Antwort von Jott:
Jeder Fernseher skaliert bestens und ungefragt. Die Öffis senden 720p, wird auch alles aufgeblasen. Normaler Vorgang.
Einfach 720p lassen.
Antwort von TheBubble:
M48UP hat geschrieben:
Und genau das ist nicht beantwortbar, weil die Filme nicht nur auf meinen Geräten bei mir gezeigt werden. Darum frage ich mich, ob ich nicht besser selber skalieren würde. Dann hätte ich eine gewisse Kontrolle darüber. Nur: Welches sind dann gute Skalier-Tools?
Wenn man es selbst macht, hat man die volle Kontrolle, muss aber auch bereit sein, diese auszuüben.
Die Frage ist auch, welche Skalierer hat man zur Verfügung? Die meisten Programme skalieren per Resampling und bieten (bi-)linear, (bi-)kubisch und vielleicht noch den Lanczos-Interpolationsfilter an. Wie viel Zeit will man investieren? Eine Auswahl für den kompletten Film, für jede Szene einzeln oder sogar auf Frame-Ebene?
Natürlich geht noch mehr: Neben dem eben angesprochenen Resampling gibt es noch weitere Verfahren, die beispielsweise kantengerichtete Interpolation verwenden. Nur ist mir kein (günstiges) Mainstream-Programm bekannt, welches diese einer soliden Umsetzung für Filme anbietet, d.h. wo auch keine sichtbaren "Fehler" entstehen.
Ich meine, die TV-Hersteller arbeiten auch an eigenen Verfehren, inzwischen teils sicherlich Machine Learning unterstützt, denn man soll vom UHD-TV auch bei Full HD Quellen einen Mehrwert haben. Nur sind diese Verfahren eben nicht in Form gängiger Software zu haben.
Daher ist die Frage nicht ganz einfach zu beantworten, wenn man perfekte Qualität will. Wenn nach heutigen Massstäben "gut genug" reicht, dann bleibe bei gängigen Auflösungen bzw. bei den für das Medium (Stream, Disc, etc.) erlaubten Auflösungen und überlasse den Rest dem TV.
Woher willst Du auch vorab wissen, welche Auflösung das Gerät bietet?
Antwort von TheBubble:
Jott hat geschrieben:
Die Öffis senden 720p, wird auch alles aufgeblasen.
Sicher, dass bei allen ÖR-Sendern noch immer der Umweg über 720p gegangen wird? Über DVB-T2 sind alle Streams doch eh 1080p@50fps. Es macht doch kaum Sinn in 1080i/p zu produzieren, für die sendefähige Fassung auf 720p runterzugehen, und für die Übertragung dann wieder auf 1080p hochskalieren zu lassen.
Antwort von M48UP:
TheBubble hat geschrieben:
Woher willst Du auch vorab wissen, welche Auflösung das Gerät bietet?
Das ist eine gute Frage und daher überlasse ich das Skalieren tatsächlich am besten dem jeweiligen Gerät.
Antwort von Jott:
TheBubble hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:
Die Öffis senden 720p, wird auch alles aufgeblasen.
Sicher, dass bei allen ÖR-Sendern noch immer der Umweg über 720p gegangen wird? Über DVB-T2 sind alle Streams doch eh 1080p@50fps. Es macht doch kaum Sinn in 1080i/p zu produzieren, für die sendefähige Fassung auf 720p runterzugehen, und für die Übertragung dann wieder auf 1080p hochskalieren zu lassen.
Aber sicher. 1080i drehen, runter zu 720p zum Senden, im Fernseher wieder hochskaliert. Was über DVB-T2 kommt, ist hochinterpoliert ab 720p (Öffis) oder 1080i (Private), 1080p50 gibt‘s nicht in TV-Land.
Bis heute "heilig" ist eine empirische pro-720p-Untersuchung der Öffis vor etwa 15 Jahren. Die ist sehr lustig zu lesen, weil es damals noch gar keine 1080-fähigen Fernseher gab, um irgend etwas zu untersuchen.
Sollte ich was verpasst haben, gerne korrigieren. Eine Änderung der alten Strukturen hätten aber sicher alle mitbekommen.
Antwort von Bluboy:
Eigentlich alles richtig,
ausser dass die ÖR inzwischen in ihren Mediatheken auch 1080p50 anbieten
vielleicht findet sich hier einer der einen TV mit Internetanschluß hat und berichten kann.
es rührt sich also was in der Medienlandschaft
leider nicht für die 20 Millionen HD_Ready TVs
Antwort von Jott:
Bluboy hat geschrieben:
Eigentlich alles richtig,
ausser dass die ÖR inzwischen in ihren Mediatheken auch 1080p50 anbieten
Und diese Inhalte fallen vom Himmel? Das ist natürlich auch hochinterpolierter Content.
Antwort von prime:
M48UP hat geschrieben:
Selbstverständlich archiviere ich die Filme immer auch im nativen Format, und zwar möglichst wenig komprimiert (UtVideo ist einer meiner Lieblingscodecs dafür, da ich weder Final Cut, Premiere nach AVID nutze).
Wenn das native Format bereits komprimiert ist, wie z.B. HDV (MPEG2) dann ist das Aufblasen in UtVideo ziemlich sinnfrei und erhöht nur den Speicherbedarf nicht aber die Qualität.
Antwort von Frank Glencairn:
Ich hab kürzlich zum ersten mal ne Anforderung von einem Sender bekommen alles in 1080 50fps zu drehen.
Scheint ein neuer Trend zu sein.
Antwort von Bluboy:
Doku. gleich passend für die ARD Mediathek ;.)
Antwort von Frank Glencairn:
inkl. Soap Opera Look
Antwort von dienstag_01:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ich hab kürzlich zum ersten mal ne Anforderung von einem Sender bekommen alles in 1080 50fps zu drehen.
Scheint ein neuer Trend zu sein.
Damit könnten die auch 50i meinen, würde ich mich mal nicht zu früh freuen ;)
Antwort von Jott:
Wenn sich das jetzt doch mal ändern sollte, wäre das aber schon hochgekocht worden.
Die Anforderung 1080p50 würde ja den Tod des ganzen Broadcast-XDCAM-Krempels bedeuten. Der Aufschrei müsste unüberhörbar sein.
Antwort von M48UP:
prime hat geschrieben:
M48UP hat geschrieben:
Selbstverständlich archiviere ich die Filme immer auch im nativen Format, und zwar möglichst wenig komprimiert (UtVideo ist einer meiner Lieblingscodecs dafür, da ich weder Final Cut, Premiere nach AVID nutze).
Wenn das native Format bereits komprimiert ist, wie z.B. HDV (MPEG2) dann ist das Aufblasen in UtVideo ziemlich sinnfrei und erhöht nur den Speicherbedarf nicht aber die Qualität.
Es geht mir nicht darum, die Qualität zu erhöhen, sondern möglichst wenig Qualität zu verlieren. Da ich von Masterdateien manchmal weitere Kopien erstelle (Web-Upload, DVD, Blu-ray usw.) verliere ich via UtVideo weniger Qualität als via HDV, was dann eine Mehrfachkomprimierung bedeuten würden. Und natürlich: Wenn möglich erstelle ich sämtliche "Kopien" direkt aus der Timeline, also ohne "Zwischenrendering".
Antwort von Frank Glencairn:
dienstag_01 hat geschrieben:
Damit könnten die auch 50i meinen, würde ich mich mal nicht zu früh freuen ;)
Nein, die wollen definitiv 50p
Antwort von Jott:
Ein erstes winziges Zupfen am Ende von interlaced? Mutiger Redakteur einer nachwachsenden Generation, die sich nicht für uralte Pflichtenhefte interessiert? Hoffnungsschimmer am Horizont! Und der 50p-Soap-Look wäre leicht wieder zu entfernen, wenn sich's doch jemand anders überlegen sollte.
Antwort von dienstag_01:
Jott hat geschrieben:
Ein erstes winziges Zupfen am Ende von interlaced? Mutiger Redakteur einer nachwachsenden Generation, die sich nicht für uralte Pflichtenhefte interessiert? Hoffnungsschimmer am Horizont! Und der 50p-Soap-Look wäre leicht wieder zu entfernen, wenn sich's doch jemand anders überlegen sollte.
Der Soap Look gehört ja zum Fernsehen wie die Ziehung der Lotto Zahlen zur neuen Kamera. Bekommt man auf verschiedene Arten hin ;)
Antwort von Jott:
dienstag_01 hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:
Ein erstes winziges Zupfen am Ende von interlaced? Mutiger Redakteur einer nachwachsenden Generation, die sich nicht für uralte Pflichtenhefte interessiert? Hoffnungsschimmer am Horizont! Und der 50p-Soap-Look wäre leicht wieder zu entfernen, wenn sich's doch jemand anders überlegen sollte.
Der Soap Look gehört ja zum Fernsehen wie die Ziehung der Lotto Zahlen zur neuen Kamera. Bekommt man auf verschiedene Arten hin ;)
Schon klar. Aber da sie für ihre Mediatheken ständig kompromissbehaftet 50i zu 50p uminterpolierten müssen, denkt vielleicht tatsächlich mal jemand nach. Denn andersrum geht's besser.
Antwort von dienstag_01:
Ja, aber das ist ja jetzt nur deine Annahme, dass sie von 50i nach 50p konvertieren. Oder weißt du da inzwischen mehr? Franks Aussage lässt zumindest eine andere Möglichkeit offen.
Antwort von Jott:
Von ihren 50i-Mastern - oder von 720p - müssen sie alles hochinterpolieren. Bei genauem Lesen steht auch überall nur, dass in 1080p50
übertragen wird.
Dass jemand inzwischen offensichtlich auf die Idee kommt, auch tatsächlich in 1080p50 zu
produzieren, ist lobenswert.
Norddeutscher Rundfunk/ZA Programmverbreitung:
"Der NDR produziert im Format 1080i. Die Ausstrahlung in 1080p erfolgt ab dem 29.03.2017 für den Ausspielweg DVB-T2 HD.
Es findet hier lediglich ein Deinterlacing statt."
MDR Hauptabteilung Technische Infrastruktur:
"Voraussichtlich Mitte 2020 wird ein erneuertes ARD-Austauschnetz zur Verfügung stehen. In diesem Netz sollen 3G-Video-Verbindungen möglich und auch für alle Videoverbindungen Standard sein. Das bedeutet, es werden dann alle Fernsehsignale im Format 1080p50 über die Austauschleitungen gehen.
Die Hochrechnung erfolgt dann vom Produktionsformat 1080i auf 1080p50 am Quellort in der jeweiligen Landesrundfunkanstalt. Eine Umrüstung der gesamten Produktionskette auf 1080p50 ist in absehbarer Zeit finanziell nicht möglich."
Ich würde ja wetten, dass Franks Material ganz traditionell in einem 1080i50-Master enden und zur DVB-T2-Ausstrahlung dann wieder de-interlaced wird! :-)
Antwort von dienstag_01:
Jott hat geschrieben:
Von ihren 50i-Mastern - oder von 720p - müssen sie alles hochinterpolieren. Bei genauem Lesen steht auch überall nur, dass in 1080p50 übertragen wird.
Dass jemand inzwischen offensichtlich auf die Idee kommt, auch tatsächlich in 1080p50 zu produzieren, ist lobenswert.
Norddeutscher Rundfunk/ZA Programmverbreitung:
"Der NDR produziert im Format 1080i. Die Ausstrahlung in 1080p erfolgt ab dem 29.03.2017 für den Ausspielweg DVB-T2 HD. Es findet hier lediglich ein Deinterlacing statt."
MDR Hauptabteilung Technische Infrastruktur:
"Voraussichtlich Mitte 2020 wird ein erneuertes ARD-Austauschnetz zur Verfügung stehen. In diesem Netz sollen 3G-Video-Verbindungen möglich und auch für alle Videoverbindungen Standard sein. Das bedeutet, es werden dann alle Fernsehsignale im Format 1080p50 über die Austauschleitungen gehen. Die Hochrechnung erfolgt dann vom Produktionsformat 1080i auf 1080p50 am Quellort in der jeweiligen Landesrundfunkanstalt. Eine Umrüstung der gesamten Produktionskette auf 1080p50 ist in absehbarer Zeit finanziell nicht möglich."
Hier steht ja, dass am Quellort in 50p umgerechnet wird. Das ist eigentlich nicht das Master. Vielleicht manchmal doch? Wer weiß.
Zumindest sieht es so aus, dass ein fließender Übergang in Bewegung zu kommen scheint.
Antwort von Bluboy:
Bei DVB T2 ist Klar H265 1080p50
Aber ob die anderen Empfangsgeräte das mitmachen ?
Antwort von Jott:
Ja, aber eben hochinterpoliert/de-interlaced. Offensichtlich gut gemacht, sonst würdest du es merken. Insofern: gar kein Handlungsbedarf für die Sender.
Antwort von Bluboy:
Bleibt Alles wie es ist ;-)
https://trendblog.euronics.de/tv-stream ... ert-37553/