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Infoseite // Immer noch mit Maßband?



Frage von Pianist:


Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Neulich sah ich im ZDF eine Doku über die neuen beiden Traumschiff-Folgen (von denen die am zweiten Weihnachtsfeiertag übrigens absolut unterirdisch war, vielleicht wird die heutige besser). Dabei war zu sehen, dass die mit einer Arri Alexa und Arri Alura-Objektiven gedreht haben.

Ich war durchaus verwundert, dass dort immer noch wie früher mit einem Maßband gemessen wird. Irgendwie meine ich, dass man doch heute bei digitalen Kameras im Sucher oder auf einem externen Monitor die Schärfe viel präziser beurteilen kann als wenn man per Maßband misst, oder? Warum machen die das immer noch?

Matthias

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Antwort von klusterdegenerierung:

Weil es noch ganz viel Fukuspuller gibt, die nach Entfernung arbeiten und das sogar aus dem ff.
Entweder die können es anch Sicht einschätzen, oder die machen sich irgendwo eine Markierung, wo der Fokus endet.
Hat aber auch was mit der Arbeitsweise am Set zu tun, wenn man immer genau weiß wo der Protagonist stehen wird, geht es mit Maßband ganz gut, hat man aber eine Szene, wo es nicht so genau feststeht, kann man schön einen mit Funke und Moni nehmen und mitziehen.

Ps. Bin jetzt gleich auch auf Traumschiff gespannt und gucke mal ob ich diese Szenen filtern kann. Bestimmt die, wo die von Board gehen und unten an der Gangway stehen und quatschen? ;-)

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Antwort von Valentino:

Die Antwort ist ganz einfach:
Durch den Sucher schaut bei szenischen Produktion eigentlich nur der DoP und nicht der erste Kameraassistent bzw. Fokuspuller.

Das Maßband(Stahl oder von der Rolle) ist neben dem Laser und dem CineTape-Measuer ein ganz normales Werkzeug. Dazu kommen meist noch Markierungen auf dem Boden, an denen sich alle orientieren können.
Ohne Maßband bzw. Laser wäre es etwas kompliziert die Entfernungen zu ermitteln.

So macht sich der Kameraassistent auf seinen Fokusringen Markierungen wo welcher Schauspieler steht. Die Skalenringe sind eine 1:1 Abbildung der Objektive, dies hat er vorher für jede Optik beim Kameratest beschriftet und dabei noch das Auflagemaß überprüft.

Dazu steht der Kameraassistent neben der Kamera und bedient den Fokus über eine Funkschärfe. Das schöne dabei, er kann sehr schnell auf die Aktionen des Kameramanns und der Schauspieler reagieren ohne auch nur ein einziges Mal auf einen Monitor geschaut zu haben.
Denn so bald das Bild auf dem Monitor unscharf ist, hat der erste Assistent schon etwas falsch gemacht. Das Oben genannte "Mitziehen" ist so eine Sache und geht gerne mal schief.
Immer häufiger haben die Fokuspuller auch einen kleinen Monitor an der Funkschärfe und oder gar eine "digitalen" Fokusring auf dem Funkschärfen-Display. Auf diesem Display kann dazu der Schärfentiefen-Bereich und der aktuelle Wert des Cine-Tape-Measure angezeigt werden.

Leider verlieren sich sehr viele Kollegen in der ganzen Technik und nur noch sehr wenige Assistenten können "blind" die Schärfe ziehen.

Sogar die alten 16 und 35mm Hasen fühlen sich ohne Monitor ganz nackt, da man Unschärfen viel schneller als solche erkennt.
Beim Film konnte man bei einem weichen Bild immer noch etwas im Nachhinein mit der Kanten-Anhebung nachbessern.
Man darf auch nicht vergessen, das vor Alexa und Co. gerade in Europa fast alles auf Super16 gedreht wurde und der Sprung zu S35 schon ein ordentlicher ist.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Hier, wer noch keins hat, gleich mit Stiften für den Fokusring :-)

http://www.marcotec-shop.de/de/products ... l_6568.htm

Oh, von wegen, das war nur das Bag! ups

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Antwort von Valentino:

Hier, wer noch keins hat, gleich mit Stiften für den Fokusring :-)

http://www.marcotec-shop.de/de/products ... l_6568.htm Die alten runden Maßbänder sind die letzten Jahre aber auch etwas aus der Mode gekommen und es werden gerade für Entfernungen unter 10 Meter die "FatMax" Stahler benutzt.

Was Laser angeht, so halte ich gerade beim Umgang mit Schauspielern nicht viel davon und so richtig weit kommt man auch nur mit den richtig teuren Geräten.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Hier, wer noch keins hat, gleich mit Stiften für den Fokusring :-)

http://www.marcotec-shop.de/de/products ... l_6568.htm Die alten runden Maßbänder sind die letzten Jahre aber auch etwas aus der Mode gekommen und es werden gerade für Entfernungen unter 10 Meter die "FatMax" Stahler benutzt.

Was Laser angeht, so halte ich gerade beim Umgang mit Schauspielern nicht viel davon und so richtig weit kommt man auch nur mit den richtig teuren Geräten. Wie is es mit diesem?
Sieht doch ganz schmucker aus oder?
Jetzt wo ich auch endlich mal einen Haken an meiner neuen Cam habe, was meinst Du mal schießen? Laser mag ich überhaupt nicht!

http://www.amazon.de/Meister-6575010-Gl ... QZWKCHFMC1

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Antwort von srone:

eine sauber eingemessene optik, entsprechende marker auf der zur optik passendenden followfokus-scheibe vorausgesetzt und dann messen, der klassiker seit jahren, als ehemaliger grip techniker, bin ich in absprache mit dem 1. assistent "auf den punkt" gefahren. ;-)

lg

srone

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Antwort von freezer:

Hier, wer noch keins hat, gleich mit Stiften für den Fokusring :-)

http://www.marcotec-shop.de/de/products ... l_6568.htm Die alten runden Maßbänder sind die letzten Jahre aber auch etwas aus der Mode gekommen und es werden gerade für Entfernungen unter 10 Meter die "FatMax" Stahler benutzt.

Was Laser angeht, so halte ich gerade beim Umgang mit Schauspielern nicht viel davon und so richtig weit kommt man auch nur mit den richtig teuren Geräten. Ich habe ein Lasermessgerät von Leica, das geht bis 150m wenn es bewölkt ist, bei Sonnenlicht sind 25m auch kein Problem. Viel weiter braucht man auch selten. Aber Schauspieler und Laser ist so eine Sache und gerade bei den besseren Geräten mit stärkerem Laser auch nicht ohne.

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Antwort von Paralkar:

Laser kann mehr Fehler machen als n Maßband

Mir sagen alle guten 1. ACs es is ne Gefühlssache, zur safty is noch Monitor und Cinetape Measure und sonst was da, aber es ist ein Gefühl

Und wenn ich an besonders lange Steadycamfahrten denke, wo der 1ste Assistent mitrennt/ geht, hab ich das Gefühl die Aussage trifft zu, weil während des Laufens noch auf nen Monitor zu schauen...

Kameraassistenten sind immer ein klein wenig verrückt und besonders was die teilweise auf die Reihe kriegen, deshalb ist das camera department auch das geilste :-D

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Antwort von freezer:

Laser kann mehr Fehler machen als n Maßband

Mir sagen alle guten 1. ACs es is ne Gefühlssache, zur safty is noch Monitor und Cinetape Measure und sonst was da, aber es ist ein Gefühl Die billigen Laser sind nicht zu gebrauchen, ja. Die brauchen zu lange zum Messen aus der Hand und sind deswegen ungenau. Oder man hält das Gerät nicht waagrecht und misst dann fälschlicherweise die Hypotenuse statt der Kathete. Aber das Leica Disto ist genial und liefert auch aus der Hand schnell und wiederholbar genaue Messungen und kann über den Neigungswinkel die Kathete berechnen.

Wichtig ist auch, dass das Messgerät staubgeschützt ist, nichts killt einen Laser schneller, als damit bei staubigen Verhältnissen zu arbeiten.

Aber Du hast schon recht, alles andere ist eine Gefühlssache. So wie der erfahrene Kameramann die nächste Bewegung des Darstellers schon fast erahnt und sanft vorausschwenkt.

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Antwort von Valentino:

Wie is es mit diesem?
Sieht doch ganz schmucker aus oder?
Jetzt wo ich auch endlich mal einen Haken an meiner neuen Cam habe, was meinst Du mal schießen? Laser mag ich überhaupt nicht!

http://www.amazon.de/Meister-6575010-Gl ... QZWKCHFMC1 Die Öse mit der du das Maßband an die Kamera hängst scheint mir bei dem Amazon Produkt etwas zu groß.

Die Standard Roll-Maßbänder haben ein Öse die exakt an den Auflagemaß-Nippel passt:
https://www.mbfshop.de/de/MBF-ADVENT/Ro ... /inch.html

Hier an der Seite der Top-Plate sieht man den Nippel mit Film/Sensorebenen-Makierung, an dem das Maßband gehängt wird:
http://www.arri.com/fileadmin/media/arr ... 006347.jpg

Da so gefühlt jedes zweite Kamera-Rigs am Szenischen-Set von Arri ist, wirst du mit deinem Amazon Maßband nicht weit kommen.

Man darf auch nicht vergessen, das sich die Roll-Maßbänder über die Zeit so +/- 0,5 bis 2 Zentimeter verziehen und deswegen alle zwei bis drei Jahre ein Neues her sollte.
Gerade für die erste paar Meter ist das extrem wichtig, da hier schon ein Zentimeter zu einem soften Bild führt.
Auch sollte man immer darauf achten, das das Maßband nicht an Kompendium oder anderem Zubehör hängen bleibt.

Als Orientierung reicht meistens schon ein Boden mit einem bestimmten Muster bzw. Abstand der Bodenplatten aus. Von Pflastersteinen mal abgesehen, hat man dann schon mal eine grobe Entfernung im Kopf.

Auch sehr gut zum Markieren ist Speckkreide und eine Stahbürste um die Markierungen wieder weg zu bekommen.
Je nach Untergrund gibt es es auch Golfbälle, die man mit einem Nagel in den Erdboden stecken kann.

In diesem Webshop bekommt man einen ganz guten Überblick, was es so alles an Markierungen gibt:
https://www.mbfshop.de/de/Zubehoer/Assi ... ehoer.html

Gerade Klappenstifte/Boardmarker und anderen alltägliches Zubehör sollte man besser in Copsyshop um die Ecke kaufen.
Bei Boardmarkern schmiert Edding sehr stark und ich bin die letzten Jahren mit Staedtler am besten gefahren.

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