Frage von Harry04:Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einer neuen Videokamera (HDV o. AVCHD, um 1.000 EUR Straßenpreis, 500-600g Gewicht).
Die HV10 (sehr klein) oder die kommende HV20 (sehr gute Ausstattung) wären für mich eigentlich die Top-Wahl, da die Testvideos, die ich im Internet gefunden habe, eine geniale Bildqualität zeigen, insbesondere was die Bildschärfe angeht. Im Vergleich dazu sehen die Sony-Kameras (vor allem AVCHD) in der Preiskategorie alt aus.
Was aber extrem nervt, ist der geringe Weitwinkel von
43,6 mm bei der HV10 und auch HV20, der eigentlich eine Frechtheit ist!!!
Jetzt kommts: Ich habe heute bei Saturn die Pansonic HDC-SD1 (38,5 mm) mit der HV10 verglichen: beim Bildausschnitt gibt es einen Riesen-Unterschied, den ich so vorher nie vermutet hätte. Bisher habe ich mich um die Brennweite nie gekümmert, aber jetzt es ein Ausschluss-Kriterium- die HV10 und die HV20 kann ich so nicht gebrauchen.
Daraufhin habe ich mal alle HD-Kameras in der Slashcam-Datenbank verglichen, und mir ist aufgefallen, dass selbst teuersten Kameras keinen so tollen Weitwinkel besitzen.
Das verstehe ich nicht, weil bei Digicams ist 35mm normal- einige bieten sogar 28mm.
Daher meine Frage: Warum geht 35mm nicht auch bei gewöhnlichen Videokameras???
Und zweite Frage: was taugen diese sog. Weitwinkelkonverter, die ich gesehen habe? Ich meine, die sehen zwar scheisse aus und kosten zusätztlich Geld und Gewicht. Aber wichtiger ist, was wirken diese sich auf die Bildqualität aus?
Harry
Antwort von Jan:
Hallo,
ja es ist eigentlich ungewöhnlich, 3 Chip Kameras haben in der Regel den schlechteren Weitwinkel, nehmen wir jetzt mal die Panasonic DVX 100 mit sagenhaften 32,5 mm davon aus. Zumindest in der Consumerklasse. Die bekannte VX 2100 / PD 170 hat auch nur 43 mm Brennweite.
Man sieht die Modelle mit kleineren Sensoren (1/6") haben 35,7 mm (Panasonic GS 27 / 60) - 36 mm Sony HC 37, ok es gibt auch Ausnahmen wie die Canons wie MD 110 50 mm Brennweite bei 4/3.
Die Mehrzahl der 3 CCD Panasonics haben sehr durchwachsende Brennweiten (47,46 und 45 mm - GS 180-500).
Das kann man wohl hin und her diskutieren, ich bin mir sicher mehrere User werden eine andere Meinung haben wie ich.
Ich denke der Sensor spielt trotzdem eine grosse Rolle, mit kleinen 1/6" CCDs in der Kamera hat das Objektiv vorn genug Platz um weitwinklig zu sein, also auch vom Rand genug Licht auf den Sensor zuwerfen.
CCD"s und CMOS Sensoren nehmen halt auch nur gern senkrecht eingestreutes Licht (telezentrisch).
Ja es kommt auch auf den Zoombereich an, die Art der verwendeten Linsen. Die Firmen nutzen bestimmt auch die Möglichkeit bei ihrem Modell um mit den passenden Eckdaten (Gehäusegrösse, Sensorgrösse, wieviel optischer Zoom) ein passendes Gesammtpaket zu schnüren, das in Sachen Kosten und Nutzen optimal für sie ist.
Es gibt aber auch baulich unterschiedliche innere Konstruktionen - zb bei der Entfernungeinstellung, je nachdem wieviel Linsen wo im Objektiv von einen Motor geschoben werden, setzt die Kamera ein optisches Stabi System ein, werden Linsenpaare bewegt, daß muss man wohl beachten.
Man bemerkt aber bei HVD & AVCHD - Ausnahme jetzt mal Canon - wohl auch wegen des grossen 1/2,7" CCDs - das sich die Firmen mehr Mühe geben, zumindest sich grob in die 35 mm Richtung zu bewegen.
Wen man sich die HV 10 anschaut, könnte man eh denken - wo kommen die Linsen da rein, da ist ja kaum Platz und dann noch der grosse Sensor ?
Ja die HV 20 hat das gleiche Objektiv drin auch 43 mm - bei der quer Baulänge der Kamera wäre es eigentlich möglich gewesen.
Die Firmen sind da wirklich Grundverschieden, Panasonic GS 27 35,7 mm (4/3) und Canon MD 110 50 mm (4/3) - gleiche Sensor & Baugrösse.
Ich denke also es ist schon möglich mehr Weitwinkel einzusetzen, die Firmen nehmen aber die für sie praktischste (günstigste) Lösung.
Die hochauflösenden Modelle verwenden mehr Zeilen (1080), darum ist ein hochwertiger Linienpaar Starker Konverter von Nutzen. Sony kennzeichnet sie mit Y, man sollte auf jeden Fall einen High Grade / mehrfach vergütete Linsen verwenden.
Bei HDV / AVCHD siehst du nun mal jedes "Krümel". Die Firmen verwenden oft auch die besten Linsen vorn als Frontlinse, ein Plastik Bomber Konverter würde alles zunichte machen, nun mal egal ob er durchzoombar ist oder nicht, verzeichnet oder grosse Abschattungen produziert.
VG
Jan
Antwort von topgun:
Hallo,
Gute Erklärungen, aber ich verstehe etwas nicht... (ich bin kein Videospezialist, komme von der Photographie her).
Wieso ist es nicht möglich an Consumerkameras (ich weiss es gibt teure Ausnahmen)ein Wechselobjektiv anzubringen.
Das geht doch problemlos bei allen Spiegelreflexkameras ???
Man bräuchte ja auch nicht diese Auswahl an Wechselobjektiven, lediglich ein WEITWINKELOBJETIV ??
Warum geht das nicht bei den Videokameras?
Danke für eine Antowort.
Antwort von Anonymous:
Gibt es ja ohnehin bei Videocameras im Profi- und angehenden Profibereich. Alles eine Kostenfrage.
Weitwinkelobjektive stellen die hohe Kunst des Objektivbaues dar. Und besonders ein Zoomobjektiv, das vom Weitwinkel- bis in den Telebereich ohne Verzeichnung und CA annähernd perfekt kostet einfach ein Schweingeld und das ist bei Consumercameras einfach nicht drinn.
Aber es gibt sie im Profibereich (exclusive Fujinonobjektive z.B.)
Antwort von Anonymous:
Hallo in die Runde!
was mir bei der diskussion um einen grösseren weitwinkelbereich abgeht, ist die frage der verbogenen kanten und verzerrungen.
wie kommt ihr damit zurecht, ist das für euch kein problem, wenn häuser wie pilze daherkommen?
aus diesem grund filme ich selten extrem weitwinkelig.
lg Spidertom
www.spidersmedia.com
Antwort von Bernd E.:
Wieso ist es nicht möglich an Consumerkameras (ich weiss es gibt teure Ausnahmen)ein Wechselobjektiv anzubringen?
Technisch machbar wäre es natürlich, doch die Hersteller möchten mit ihren Geräten ganz gerne Geld verdienen. Und da lohnt sich nun mal der deutlich höhere Konstruktions- und Fertigungsaufwand für Wechseloptiken nicht, weil der dann fällige höhere Preis mehr Kunden verschrecken würde. Bestes Beispiel hier im Forum: Auf eine Frage nach Wechseloptiken kommen schätzungsweise 50 nach dem billigsten Camcorder...
Gruß Bernd E.
Antwort von Anonymous:
Es gibt zwei Arten von Weitwinkelobjektiven: relativ preiswerte mit Fischaugencharakteristik, diese bilden mit geringem Aufwand auch noch am Rand scharf ab, verbiegen die Linien dafür aber mehr oder weniger und teure Varianten mit ungleich höherem optischen Aufwand, welche die Linien am Rand nicht verzerren. Bei Nikon-KB-Kameras hat es z.B. zwei Objektive mit jeweils 15 mm Brennweite gegeben. Das eine war ein preiswertes Fischauge und das andere ein klassisches, korrekt abbildendes WW. Preisunterschied ca. 1:6
Der WW-Converter 0.3 von Raynox ist ein Beispiel für eine billige scharfe, aber verzerrende Variante, was aber zu recht interessanten Effekten führen kann.
Antwort von HV 20:
Habe mir auf der Canon Roadshow gestern die HV20 angesehen. Im Schlechtlichtbereich ist die durch den neuen CMOS Sensor Super. Gleich auch mein Raynox HD-5050 Pro darauf ausprobiert. Schärfenverluste gering, Kontrast super. Bin vollauf zufrieden und werde sobald lieferbar diese Kombination nutzen.
Jens
Antwort von Jan:
Ja war heute auch auf der Roadshow - in München.
Und hab mir die HV 20 auch mal näher erklären lassen und angeschaut & gespielt.
Obwohl es schon komisch losging - "HDV mit dabei sind Canon, JVC, Panasonic und Sony" - Panasonic ist bei AVCHD und DVC PRO HD dabei, aber bestimmt nicht bei HDV - die Frage auf das mickrige Weitwinkel der HV 10 / 20 konnte auch nicht beantwortet werden, hatte ich aber vorher schon geahnt. Die Bau & Kostengründe wurden angesprochen.
Jetzt zu den Plus Punkten der HV 20 - die manuelle Tonaussteuerung fand ich nett, zwar beide Kanäle zusammen, aber das hatten wir ja vermutet.
Schön die Pegel mit 3 Farben gekennzeichnet - damit jeder weiss wo er sich grade aufhält.
Die HV 20 hat einen eingebauten Graufilter, der sich aber nur automatisch bei hohen Blendenwerten oder hohen Helligkeitsvorkommen zuschaltet.
Das Kinoprogramm HDV 25 P - 13 Parameter werden fest eingestellt, sehr ähnlich dem der XH A 1 - dort nur manuell. Die Verschlusszeit kann im Kinoprogramm frei gewählt werden, nichts mit einer 1/25 Sekunde wir es viele Firmen nacheffen.
Ein sehr erstaunliches Bild im Kinomodus mit 1/50 sek, es ähnelt einem 1/25 sek Bild, es verschmelzen Vollbilder die irgendeine Unruhe besitzen, Look war ein wenig softer & heller, weniger Kontrast. Canon spricht von wirklichen Vollbildern, nicht zusammengemanschte Halbbilder, der neue CMOS Chip soll dafür unter Anderem verantwortlich sein.
Der neue CMOS wurde wie bei den Canon SLR schon bekannten Rafinessen verfeinert. Jede Pixel Diode hat jetzt eine Mikrolinse , mit der eine noch bessere Lichtausbeute realisiert wird. Leider hatte ich kein Lowlight, vom Gefühl her war aber schon ein besseres Schlummerlichtbild
als bei der kritisierten HV 10 zu sehen.
Leider hab ich den Schärfe Fehler wieder entdeckt, er kommt am Ende des Zoomvorgangs zu Tragen, das heisst der AF der Kamera pumpt kurz mal und weiss in dem Moment nicht genau was sie machen soll, müsste so bei 7-8x sein. Das trat aber nur auf bei sehr hellen Flächen & Licht - Entfernung waren bestimmt gut 10 m - zu Nahe war ich also nicht. Einen ähnlichen Fehler hatte ja auch die HV 10 - so wie man es in einigen Foren gelesen hatte.
AF ist sehr schnell, besonders von Nah auf Fern (eine Person 1 m dann geht die Person weg - unendlich), AF reagiert blitzschnell, schneller noch als so manche Sony - und das sind die Besten in dem Gebiet !
Menü wie bekannt die Verschlusszeitenvorwahl, Blendenvorwahl. Mit der +- Skala kann man auch die Blende öffnen & schliessen nur weiss man nicht wo man genau ist um zb mit dem manuellen Shutter zusammen zu arbeiten.
Weitwinkelkonverter ist der neue WD H 43 - ein heisses Teil nur für das Modell gebaut, das dort gute Linsen verbaut sind, merkt man schon am Gewicht.
Faktor ist 0,7x, damit hat die Cam endlich mal ein brauchbares WW.
Der Konverter ist aber nicht gerade klein, man sagt Canon wollte Alles raus holen an Qualität, der wird auch bestimmt nicht billig werden, na mal schauen.
Akku ist jetzt BP 2 L 13, es kann also auch der NB 2 LH von der Spiegelreflex 350 / 400 D oder der Powershot G 7 verwendet werden, was Canon Freunde erfreuen dürfte.
Der CMOS schafft wirklich 1920x1080 True HD wird aber durch die HDV 2 Spezifikationen danach auf 1440x1080 abgeregelt, eine Rauschunterdrückung ist schon auf dem CMOS eingebaut, eine Andere "werkelt" später noch dazu.
Nach Canon Unterlagen soll auch Sonys XD CAM und HD CAM mit 1440x1080 arbeiten, worüber ich ein wenig erstaunt war.
Das Canon eine AVCHD Kamera noch bis Weihnachten rausbringt gilt als bombensicher, ich glaube man kann in den Canon Unterlagen wohl kaum den H 264 Codec & AVCHD so loben ohne eigentlich eine solche Kamera im Sortiment zu haben .....
VG
Jan
Antwort von Jan:
Ich hab mir nochmal Gedanken gemacht über die Canon HV 10 & 20.
Warum hat die so ein gutes Tageslichtbild, was in Schärfe in der Klasse nicht zu schlagen ist ?
Ich glaube das Canon absichtlich eine fast 50 mm (knapp 44 mm) Brennweite verwendet, bei einem sehr gutem Weitwinkel wäre die Schärfeleistung gar nicht zu schaffen, weil viel mehr Licht aus einem noch grösseren Winkel auf die Pixel treffen hätte müssen, was wieder Verluste ergibt. Verzeichnen & Abschatten tuen die Weitwinkel auch mehr, Canon wollte wohl keine Experimente.
Ein fast 50er hat subjektiv auch einen grösseren Schärfeindruck, auch von der Brennweite - ähnlich wie unser Auge.
Könnte was dran sein....
VG
Jan