Frage von pixelschubser2006:Frohes Neues!
Aus verschiedenen Gründen möchte ich mein Leistungsspektrum erweitern und nun auch Videoübertragungen- und Mitschnitte von Veranstaltungen, Konferenzen etc. anbieten. Ich habe inzwischen drei Kameras mit Zubehör und werde mir in der nächsten Zeit einen Bildmischer und in die dazu nötige Technik investieren. Nun möchte ich mich in erster Linie als Kameramann / Produzent selbst verdingen, aber das Equipment ggf. auch vermieten. Da stellt sich mir zwei Fragen:
1. Wie kalkuliere ich die Mietpreise?
Üblich sind ja pro Tag etwa 1-2% des Neupreises, wohl abhängig davon, wie schnelllebig die Technik ist... offenbar bis zu 50% Rabatt bei Miete bis zu einer Woche. Könnt Ihr das so bestätigen? Ich habe da so überhaupt keine Erfahrung mit Gerätemiete...
2. Wer versichert sowas?
Wer kann mir eine fachlich versierte Versicherung nennen, bei denen man mal anfragen kann?
3. Risikominimierung etc.
Ein Haken der Geschichte: Man hat es bei den Kunden nicht immer mit Wunschkandidaten zu tun. Ich möchte das nicht im Detail erklären, das kann sich wohl jeder denken...
Wie läuft das im Verleihgeschäft üblicherweise bei Schäden oder Verlust? Es gibt ja nichts beschisseners, als wenn einem montags das Flightcase mit Biergeruch vor die Tür gestellt wird und der bösen Beschwerde, der Fader wäre i.A. und meine Scheisskiste hätte die Produktion bzw. Hochzeit oder was auch immer ruiniert. Ist immer komisch, weil der Mixer Freitags und ohne Biergestank noch einwandfrei ging...
Ich hoffe, daß der eine oder andere zumindest als Verleih-Kunde Erfahrungen gemacht hat, wie solche Dinge gehandhabt werden. Freue mich über Euren Input!
Antwort von TheGadgetFilms:
Verleihen heißt auch oft Gewerbe anmelden...
Aus meinen Zeiten im Kameraverleih kann ich dir sagen, dass selbst bei richtigen Filmcrews das Equipment manchmal etwas ramponiert zurückkam. Wenn du jetzt an "Videofilmer" verleihst, würde ich berücksichtigen, dass oft nicht gerade gut mit dem Equipment umgegangen wird.
Wenn du bei zb Calumet leihst, hauen die ja gleich ne Versicherung mit drauf, egal ob man als Kunde eine hat oder nicht. So jedenfalls meine Erfahrung.
Antwort von pixelschubser2006:
Gewerbe habe ich zwei: Einmal als Medienproduzent (ergo Künstler) und einmal als Informationstechniker-Meister. Das ist alles überhaupt kein Problem.
Dass die Versicherung draufgeschlagen wird, habe ich auch schon gesehen. Nur würde ich gerne mal Kontakt zu einer Versicherungsgesellschaft aufnehmen, die sowas anbietet.
Ich muss halt versuchen, die Risiken so gut es geht zu minimieren... vor allem wenn ich mit einem System anfange und mir idealerweise zwei Tage vor dem nächsten Gig das Flightcase verbogen wieder hingestellt wird...
Antwort von MK:
pixelschubser2006 hat geschrieben:
mir idealerweise zwei Tage vor dem nächsten Gig das Flightcase verbogen wieder hingestellt wird...
Oder gar nicht mehr ;-)
Antwort von Darth Schneider:
Was hinstellen...?
Das gemietete schwere Zeugs wird grundsätzlich, nach dem Dreh mit viel Schwung fallengelassen, die Fligtcases müssen das schliesslich aushalten...
Und meine eigene Kamera wird natürlich nur mit Samthandschuhen angefasst...
Ich empfehle unbedingt immer eine Sicht und Funktionskontrolle vor der Vermietung und bei der Zurückgabe. Am besten noch mit Fotos von vorher...
Gruss Boris
Antwort von TheGadgetFilms:
Ich hatte ein ähnliches Problem, schwierig wird es halt dann, wenn man das Equipment auch selbst nutzt.
Was ich mir schon alles anhören musste- "Ja, dann machen wir das über die Versicherung, wenn ich was kaputt mache, kein Problem,blabla"
Aber das bringt einem selbt nix, wenn man einen Dreh hat und das Equipment dann dafür braucht.
Antwort von DAF:
Schau mal auf
https://gearo.de/
Dort kannst du dich bis zu den Versicherungs-AGBs durchklicken. Vielleicht sind Anregungen dabei wo du dir was ableiten kannst.
Antwort von rabe131:
... würde ich nur mit Equipment machen, das ich selbst nicht mehr verwende. Aber, kann das in der Einmannversion
mit wenigen Geräten rentabel sein? Lieber einen Auftrag mehr machen oder auf den nächsten bei guter Lektüre warten?
Antwort von Pianist:
Ich neige auch eher dazu, meine Technik mal ein paar Tage ungenutzt stehen zu lassen, anstatt mir Probleme durch Vermietung einzuhandeln.
In diesem Zusammenhang aber mal eine Frage: Hat jemand Erfahrung mit Ufo-Filmgerät in Berlin? Deren Geschäftsmodell ist es, dass sie nicht nur eigenes Equipment vermieten, sondern dass da auch vieles im Regal steht, was anderen Leuten gehört, aber dort zentral vermietet wird. Da wird dann vorher ein Verteilungsschlüssel festgelegt. Ist das was Vernünftiges für denjenigen, der da Equipment einbringt?
Matthias
Antwort von pixelschubser2006:
@rabe131
ich warte nicht mit guter Lektüre auf den nächsten Kunden. Es geht auch nicht darum, mit einem kleinen Gerätebestand im Verleih meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Sache dient dazu, mich vom bisherigen Tagesgeschäft (Pressefotos & Fernsehnachrichten) etwas unabhängiger zu machen. Das nur zum Verständnis.
Letztlich muss man abwarten, wie es läuft. Wenn ich selbst mit dem Equipment regelmäßig als Producer bzw. Kameramann gebucht werde, brauche ich die Sachen nicht zu vermieten. Falls nicht, ist das Verleihgeschäft eine gute Möglichkeit, Investionen zu ermöglichen. Ich lasse das mal auf mich zukommen. Nebenbei gehen 3/4 der geplanten Investitionen für Geräte drauf, die auch anderweitig gut nutzen kann. Es ist schon krass, was da so alles zusammenkommt. Der Bildmischer kostet tatsächlich nur 2000 der anvisierten 8000 Euro.