Frage von Bertholt4:Der weisse See, Deutschland 2005, 71 Min., Format: MiniDV (Canon XL-1). Eine Cinemabstruso-Produktion.
http://www.vimeo.com/12149729
Irgendwo ein Dorf, hier lebt der Bauer Matthias, ein Laban und Leichtfuss. Für die Arbeit sei er nicht geschaffen, das behauptet er und die Marike ist seine Liebste. Es ist Sommer und Marike heiratet, nein nicht Matthias, sondern den reichen Heinrich. Er ist Sohn des Gutsbesitzers und ein Falschgesicht, wie die Leute auf dem Hof sagen. Kurz darauf findet man Marike erstochen im Wald. Matthias soll es gewesen sein. Auch wenn dieser eine andere Geschichte erzählt, will man ihn hängen. So bricht Matthias Hals über Kopf auf, den Ort zu finden, wo Tote lebendig werden. Den sagenumwobenen weissen See.
Ein straffer Zeitplan, wenig Geld und über 90 Mitwirkende waren vor allem ein logistischer Aufwand. Über 40 verschiedene Drehorte, Umzuege des gesamten Teams in Sachsen und Thueringen. Dazu kam der zusaetzliche Aufwand den ein Maerchenfilm an Kostuemen und Baubuehne benoetigt. Ein Hexenhaus wurde komplett aufgebaut und 40 Kostueme genaeht. 2 Kameraleute mit 2 Tonteams die 60 Stunden Material belichteten und mehrere 16 Stunden Arbeitstage machten den Dreh zum Großprojekt im August 2005.
Antwort von minidv:
Du müsstest den Film bei Vimeo noch auf öffentlich stellen. Derzeit ist er privat..
Antwort von Bertholt4:
Yo, Danke - ist gerade passiert!
Antwort von raphu84:
... immer noch privat. :-(
schlecht.
Antwort von Debonnaire:
Haben den Film starten können.
Man sieht deinen grossen Aufwand und die recht hohen Ambitionen, wofür ich dir gratuliere! Leider hat sich's dann für mich bereits mit dem Loben...
Konkret:
Die Eröffnungstotale ist viel zu kurz. Wenn man etwas mit so einer Einstellung sagen/zeigen will, dann muss man als Zuschauer auch ne Chance haben sich das Bild reinzuziehen; ansonsten kann man solche Shots getrost weg lassen. Besonders attraktiv ist die Einstellung vom Licht her eh nicht. Ein solcher Eröffnungs-Shot dient dem Mood Setting und der Etablierung eines Umfelds, einer Stimmung, einer Location, einer Zeit, eines Looks. Nichts davon wird hier erreicht. Das (zu) weit entfernte Schloss/Dorf/Kirche (?) hat mit dem folgenden Schlafzimmer absolut gar nichts zu tun und verwirrt also mehr als dass es hilft es zu zeigen.
Die folgenden Nah-weit-nah-Schnitte auf den Mann im Bett sind unmotiviert. Man sieht, dass da einfach mal drauflos gefilmt worden war und, weil man die Footage nun mal hat, wird sie auch (sklavisch) in den Film eingebaut. Solche Schnittfolgen sollten der Erzeugung von Spannung oder Entspannung dienen und damit die Handlung unterstützen und nicht einfach dem hin- und herhüpfen dem Hüpfen selbst zu liebe! Nach der sinnfreien Eröffnungstotale wird der Zuschauer mit dem alten Mann im Bett viel zu abrupt in die "Handlung" geworfen. Man fragt sich immer noch, was die Totale von vorhin sollte und hat bereits den ersten Satz des Schauspielers verpasst (Und sein erstes Wort "Wieso" (?) ist sogar noch um Bruchteile abgeschnitten und kaum verständlich.). Ganz zu schweigen davon, dass man noch gar keine Gelegenheit hatte, sich mit der neuen Location vertraut zu machen. Auch hier wäre ein so genannter Establishing Shot (Eröffnungseinstellung) hilfreich, damit man als Zuschauer die Möglichkeit hat, sich in Raum und Zeit des Gezeigten zu orientieren. Wenn man aus dramaturgischen Gründen (bewusst) auf einen solchen Master Shot (Totale, Halbtotale) verzichtet, dann muss dann aber etwas kommen das verblüfft, und nicht wildes Hin- und Hergeschneide ohne ersichtlichen Zweck! Die Beleuchtung im Raum ist sehr schlecht. Dass es düster sein soll ist klar, aber wenn alles, was nicht direkt durch's Fenster oder die Kerze beleuchtet wird einfach in Reinschwarz absäuft, bringt das auch nichts.
Und dann rennt da einer über's offene Feld. Schnitt. Mitten im Wald, in einer offensichtlich ganz anderen Location mit komplett anderer Farbgebung und Lichtstimmung, schreit einer rum. Miserabel gespielt vom Schauspieler übrigens: Er schreit entnervt und hält sich dabei die Händchen brav vor den Schoss... Schnitt. Derselbe (?) Schauspieler sitzt in einer Hütte am Tisch und tut etwas. Wo sind wir, wieso sind wir hier, wie sind wir vom Wald hierher gekommen, was läuft ab? Die Sprache ist echt grottenschlecht und kaum zu verstehen (obwohl sie offensichtlich nachsynchronisiert worden ist)!
Ich hatte bereits hier die Lust am Weiterschauen verloren und mir den Rest des Films erspart. Falls du eine nachgebesserte Version dieses Filmes anbieten wirst, lass es mich bitte wissen, ich schaue dann gerne nochmals rein!
Das grosse Problem von Anfängerfilmern ist, dass sie hochkomplizierte Erzählstrukturen, so wie deine unzusammenhängend wirkenden Momentaufnahmen, welche möglicherweise später im Film dann Sinn machen (sollen), wählen, die sie (naturgemäss) absolut nicht beherrschen (weder erzählerisch noch filmisch), anstatt einfach mal einen "klassisch" erzählten Film, wo die Handlung schön nachvollziehbar von A nach B nach C führt, produzieren um die Basics zu lernen! - Ein weiteres, zugegebenermassen schwierig zu meisterndes, Grundproblem der Amateurfilmer ist der oftmals einfach unbrauchbare Ton. Ihm wird am Set meist kaum Beachtung geschenkt, weil man mit dem ganzen visuellen Filmen bereits am Anschlag läuft. Später dann erschrickt man am PC, wenn der Film einfach nicht funktioniert ohne guten Ton und muss was mit Nachvertonung hinimprovisieren. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber wenn der "Studio-"ton dann auch nicht verständlich ist und vorallem noch null Atmo (Umgebungsgeräusche) das Nachgesprochene "in" die (filmische) "Realität" setzen (weil man am Set halt auch daran nicht gedacht hatte), dann wird's unerträglich!
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Antwort von Manuell:
Ähm aber das soll doch jetzt nur ein Trailer sein?
Trotzdem wurde leider sehr schlecht geschnitten und ich verstehe nicht wo und warum und was überhaupt passiert. Ist alles sehr konfus.
Aber von der Ausstattung und dem Aufwand her muss ich auch sagen Respekt.
War ja wirklich ein großes Projekt und sowas muss man erstmal stemmen.
Wenn jetzt vom Schnitt her der Trailer noch etwas logischer wird und die Szenen besser aufgelöst werden, dann macht das sicherlich schon was her.
Ist natürlich schwierig, falls da das passende Material fehlt. Aber so ist es für mich vollkommen konfus und ich bekomme durch den Trailer keinerlei Bezug zu irgendwas.
Antwort von Bertholt4:
Ist noch kein richtiger Trailer, eher eine Auswahl von Bildern aus einem 80 Minuten-Film. Debonaire hat es überhaupt nicht gecheckt - ist aber witzig, was er Leuten zutraut. Der ton ist übrigens wirklich teilweise sehr schlecht.
Welche Bilder würdet ihr drinne lassen und welche raus hauen
(am besten noch mit Begründung).
PS: Das war echt ein fettes Projekt damals - sowas macht ma glaub ich nur, wenn man noch nicht ganz genau weiß, was einen erwartet ;). No-Budget-Märchenfilme - das ist eigentlich eine unmögliche Sache...
Antwort von Debonnaire:
Ach, so... Als Trailer habe ich's natürlich nicht gesehen (Wie auch? steht ja nirgends!), sondern als kompletter Film (habe nicht auf die kurze Länge des Clips geachtet). Aber auch als Trailer taugt das Dargebotene (noch) nichts.
Was genau wolltest du uns denn mit diesem Clip-chen genau zeigen und was hast du von uns als Reaktion erwartet, Bertholt4?
Antwort von Manuell:
Hehehe. Jetzt wird es klarer :-).
Also jetzt noch nen ordentlicher Schnitt, passende Musik drüber und vielleicht noch ein guter Sprecher (bleibt wohl von der Story her zu konfus ohne einen Sprechwer drüber) dann wird das schon was.
Antwort von Bertholt4:
Danke Manuell!
Hallo Debonnaire, also wir sond gerade dabei unsere Homepage zu aktualisieren und im Zuge dessen alten Filmen einen Trailer zu verpassen oder wenigstens ein paar Bilder.
Würde gerne noch was zu den Bildern und Ausschnitten hören. Auch ruhig mit z.B.: "Schauspiel schlecht" oder zu dunkel um es ohne Zusammenhang zu zeigen.
Ansonsten muss ich noch sagen, dass ich Leute mag, die sich in fette Projekte stürzen ohne zu wissen was sie da eigentlich machen. Auf jeden Fall viel besser als diese tausend kleinen geleckten und langweiligen Kurzfilme, die man so auf den meisten Festivals sieht. Die öden mich einfach nur an die Dinger. Wer schon bei seinen Anfangsprojekten auf Nummer sicher geht, der wird später wahrschienlcih auch nur massenkonformes Zeug abliefern .Da fehlt einfach oft das eigene, ruhig auch noch ungeschliffene Moment. OK, das ist meine Meinung. Also wieder zurück: Welche Bilder lieber raus und warum?
Danke!
Antwort von domain:
Ansonsten muss ich noch sagen, dass ich Leute mag, die sich in fette Projekte stürzen ohne zu wissen was sie da eigentlich machen. Auf jeden Fall viel besser als diese tausend kleinen geleckten und langweiligen Kurzfilme, die man so auf den meisten Festivals sieht.
Naja das Fett bei div. Projekten wird wohl keine besondere Rolle spielen, eher im Gegenteil, wenn ein langweiliges Drehbuch über die zugestandenen 15 Minuten hinaus künstlich bis auf 50 Minuten hinaus verlängert wird, wie man es derzeit andauernd im TV beobachten kann.
Mir scheint aber, dass eine ganz spezielle Subkultur im Enstehen ist: Leute, die selber gerne Spielfilme drehen wollen schauen sich mit ganz speziellen Augen recht gerne schwache Konkurrenzprodukte an und beurteilen diese dann recht gnädig, hoffend, das ihrer eigenen Videos auf Gegenseitigkeit beruhend auch nicht allzusehr verissen werden.
Also, das ist doch alles nur ein in die eigene Tasche lügen.
Entweder man hat besondere Drehbuch-Ideen und auch äußerst phantasievolle künstlerische Vorstellungen von deren Umsetzung oder eben nur durchschnittliche und eher langweilende .............
Antwort von Debonnaire:
Entweder man hat besondere Drehbuch-Ideen und auch äußerst phantasievolle künstlerische Vorstellungen von deren Umsetzung oder eben nur durchschnittliche und eher langweilende .............
Und wozu würdest du "Der weisse See" zählen?
Antwort von carlos valderama:
Hallo,
bin auch Filmemacher aus Leipzig. Hab schon was zu eurem Hinterhof-Blues Trailer geschrieben. Also die Bilder sind zum großen Teil echt gut bei diesem Trailer hier- insbesondere das Hexenhaus. Die Kostüme, die Dekoration- richtig gut. Ich find es cool, dass ihr einen Langspielmärchenfilm gedreht habt, ohne oder fast ohne Geld, oder?
Ich kann dir zustimmen Berthold, die meisten Kurzfilme auf Festivals sind doch ziemlich inhaltsleer. Ich kann aber auch domain zustimmen. Dieses loben um gelobt zu werden, fällt mir insbesondere bei vimeo auf. Wobei man da auch einwenden kann, dass es ja nicht schlecht ist, wenn Einsteiger oder Independents sich nicht gegenseitig fertig machen, sondern sich aufbauen. Kreativität ist ja eine zarte Knospe, die pfleglich behandelt werden muss, sonst blüht sie nie auf.
@ Debonnaire: ich würde den Trailer zu den küsntlerischen zählen, kenne zwar nicht den ganzen Film, aber was an Dialog und Ideen, Bildern im Trailer enthalten ist, zeugt schon von Ideenreichtum.
Wie habt ihr euch eigentlich finanziert, also Essen, technik, Übernachtungen??? Und wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Antwort von Omnomnom:
Ich finde den Trailer nun nicht so schlimm zusammhangslos, einen roten Faden stellen ja Flucht und Verfolgung dar. Und ein Trailer soll ja Lust auf mehr machen, Fragen offen lassen, nicht gleich alles vorweg nehmen...