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Infoseite // Brauche ich eine Schnittkarte ? Wofür ?



Frage von Norbert:


Ich habe mit einer geliehenen Pinnacle Bunge meine analogen Video 8 und HI8 Filme auf den PC gespielt ( MPEG2 ). Diese habe ich nun wieder zurück gegeben.
Nun will ich diese Filme bearbeiten und auf CD brennen.
An Software kommen entweder Premiere 5, Media Studio 7 oder Media Studio Pro6in Betracht.
Brauche ich nun dafür noch eine Schnittkarte oder nicht ?
Was würde mir eine Schnittkarte bringen ?
Welche wäre zu empfehlen ?
War es überhaupt eine gute Idee mit der Bunge die Filme auf den PC zu spielen ?
Welche Lösung wäre mit dem Ziel der optimalen Bildspeicherung und Bearbeitung besser gewesen ?

Ich bitte um Antworten.

Norbert



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Antwort von Sandra:

Hallo Norbert!

Leider war diese Vorgehensweise keine gute Entscheidung für deine Zwecke. Da du die überspielten Filme ja noch weiterbearbeiten willst, hast du mit diesem Format leider die falsche Wahl getroffen. MPEG2 ist ein Format, das normalerweise nicht für die weitere Bearbeitung vorgesehen ist. Kompressionsbedingt wird bei MPEG nur in bestimmten Abständen die volle Bildinformation gespeichert (im Fachjargon I-Frame genannt) und dazwischen nur die Veränderungen. Beim Abspielen kommen dann ein Software/Hardware-Decoder zum Einsatz, die mittels des Codecs in der Lage ist, die volle Bildinformation zu decodieren. Beim Schneiden aber kommt es darauf an, auf jedes Einzelbild zugreifen zu können - und dafür ist MPEG denkbar ungeeignet (Ausnahme bilden Profi-Schnittsysteme, die mit sogenannter "I-Frame Only-Kompression arbeiten). Einfache Schnittpunkte kannst du höchstens noch mit MPEG-Encodern wie bspw. TMPGenc setzen - dieses Programm strukturiert am Schnittpunkt einfach die GOP-Sequenz neu (GOP-Sequenzen enthalten die Abfolge von I-Frames und sog. Intraframes, welche nur veränderte Bildanteile beinhalten, und sind paketweise im MPEG-Stream angeordnet). Für"s einfache Schneiden und Zusammenfügen geht also TMPGenc, für aufwändigere Bearbeitungen mußt du die Files voher in ein bearbeitbares Format (am besten uncompressed oder M-JPEG) umwandeln. Das geht z.B. mit Flaskmpeg.

Da ich die Bungee auch besitze - und damit hauptsächlich meine Videos in MPEG umwandle um sie auf DVD oder CD zu brennen - weiß ich, daß Premiere die erzeugten MPEG-Daten NICHT importieren kann. Von MSP meine ich gehört zu haben, daß es MPEG verarbeiten kann - ich zweifle aber daran, daß das mit den Bungee-Files funktioniert...

Die Schnittkarte brauchst du nur, wenn du die Daten wieder auf einen VCR zurückspielen möchtest - dafür müssen diese aber in einem lesbaren Format (für Analog z.B. M-JPEG) vorliegen und umgewandelt werden - siehe oben. Am besten wäre es gewesen, die Videos mit einer Analog-Karte (z.B. Pinnacle DC30 oder Fast AV-Master) als M-JPEG auf der Platte zu speichern - damit kannst du problemlos bearbeiten und fröhlich in jedes Format wandeln, was du willst....

Gruß
Sandra



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Antwort von Sandra:

Korrektur: :
: (GOP-Sequenzen enthalten die Abfolge von I-Frames und sog. Intraframes, ..

statt Intraframes (=volle Bildinformation) muß es natürlich heißen: P/B-Frames, also Zwischenbilder, die sich aus den I-Frames errechnen...



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Antwort von Norbert:

: Hallo Norbert!
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: Leider war diese Vorgehensweise keine gute Entscheidung für deine Zwecke. Da du die
: überspielten Filme ja noch weiterbearbeiten willst, hast du mit diesem Format leider
: die falsche Wahl getroffen. MPEG2 ist ein Format, das normalerweise nicht für die
: weitere Bearbeitung vorgesehen ist. Kompressionsbedingt wird bei MPEG nur in
: bestimmten Abständen die volle Bildinformation gespeichert (im Fachjargon I-Frame
: genannt) und dazwischen nur die Veränderungen. Beim Abspielen kommen dann ein
: Software/Hardware-Decoder zum Einsatz, die mittels des Codecs in der Lage ist, die
: volle Bildinformation zu decodieren. Beim Schneiden aber kommt es darauf an, auf
: jedes Einzelbild zugreifen zu können - und dafür ist MPEG denkbar ungeeignet
: (Ausnahme bilden Profi-Schnittsysteme, die mit sogenannter "I-Frame
: Only-Kompression arbeiten). Einfache Schnittpunkte kannst du höchstens noch mit
: MPEG-Encodern wie bspw. TMPGenc setzen - dieses Programm strukturiert am
: Schnittpunkt einfach die GOP-Sequenz neu (GOP-Sequenzen enthalten die Abfolge von
: I-Frames und sog. Intraframes, welche nur veränderte Bildanteile beinhalten, und
: sind paketweise im MPEG-Stream angeordnet). Für"s einfache Schneiden und
: Zusammenfügen geht also TMPGenc, für aufwändigere Bearbeitungen mußt du die Files
: voher in ein bearbeitbares Format (am besten uncompressed oder M-JPEG) umwandeln.
: Das geht z.B. mit Flaskmpeg.
:
: Da ich die Bungee auch besitze - und damit hauptsächlich meine Videos in MPEG umwandle
: um sie auf DVD oder CD zu brennen - weiß ich, daß Premiere die erzeugten MPEG-Daten
: NICHT importieren kann. Von MSP meine ich gehört zu haben, daß es MPEG verarbeiten
: kann - ich zweifle aber daran, daß das mit den Bungee-Files funktioniert...
:
: Die Schnittkarte brauchst du nur, wenn du die Daten wieder auf einen VCR zurückspielen
: möchtest - dafür müssen diese aber in einem lesbaren Format (für Analog z.B. M-JPEG)
: vorliegen und umgewandelt werden - siehe oben. Am besten wäre es gewesen, die Videos
: mit einer Analog-Karte (z.B. Pinnacle DC30 oder Fast AV-Master) als M-JPEG auf der
: Platte zu speichern - damit kannst du problemlos bearbeiten und fröhlich in jedes
: Format wandeln, was du willst....
:
: Gruß
: Sandra

Vielen Dank für die prompte und ausführliche Antwort.

Norbert




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Antwort von Sandra:

Hallo Lothar!

Danke für deinen ergänzenden Beitrag. Sicher ließe sich MPEG - auch MPEG2 - in einem Schnittprogramm wie Premiere bearbeiten. Die Problematik liegt einfach an der fehlenden Implementation im Videoschnittprogramm - speziell auch für MPEG2. Es gibt durchaus Schnittprogramme, die in der Lage sind, MPEG zu verarbeiten und dabei die volle Bildinformation intern zu decodieren. Dies geht aber teilweise recht träge vonstatten (Ausnahme bilden Profisysteme, z.B. die SmartGOP-Technologie der Pinnacle DC1000), was zum einen mit der Systemleistung, zum anderen mit einer zu oberflächlichen und Standards nicht berücksichtigenden Programmierung zusammenhängt (MSP scheint da Premiere voraus zu sein...). In der Timeline muß ja jedes Bild decodiert und möglichst sofort zur Verfügung stehen. MPEG1 lässt sich wegen der halben Auflösung natürlich noch besser verarbeiten. Mit einem Sony-Laptop habe ich auch schon MPEG1 Files auf die Platte gecaptured und konnte diese sogar recht zügig in Premiere verarbeiten...

Ich vermute, Premiere wird in seiner nächsten Version auch MPEG2-Unterstützung einbauen - zumindestens habe ich so etwas läuten hören.

Guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2002 wünsche ich dir!

Gruß
Sandra




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Antwort von Lothar:

: Hallo Norbert!
:
: Leider war diese Vorgehensweise keine gute Entscheidung für deine Zwecke. Da du die
: überspielten Filme ja noch weiterbearbeiten willst, hast du mit diesem Format leider
: die falsche Wahl getroffen. MPEG2 ist ein Format, das normalerweise nicht für die
: weitere Bearbeitung vorgesehen ist. Kompressionsbedingt wird bei MPEG nur in
: bestimmten Abständen die volle Bildinformation gespeichert (im Fachjargon I-Frame
: genannt) und dazwischen nur die Veränderungen. Beim Abspielen kommen dann ein
: Software/Hardware-Decoder zum Einsatz, die mittels des Codecs in der Lage ist, die
: volle Bildinformation zu decodieren. Beim Schneiden aber kommt es darauf an, auf
: jedes Einzelbild zugreifen zu können - und dafür ist MPEG denkbar ungeeignet
: (Ausnahme bilden Profi-Schnittsysteme, die mit sogenannter "I-Frame
: Only-Kompression arbeiten). Einfache Schnittpunkte kannst du höchstens noch mit
: MPEG-Encodern wie bspw. TMPGenc setzen - dieses Programm strukturiert am
: Schnittpunkt einfach die GOP-Sequenz neu (GOP-Sequenzen enthalten die Abfolge von
: I-Frames und sog. Intraframes, welche nur veränderte Bildanteile beinhalten, und
: sind paketweise im MPEG-Stream angeordnet). Für"s einfache Schneiden und
: Zusammenfügen geht also TMPGenc, für aufwändigere Bearbeitungen mußt du die Files
: voher in ein bearbeitbares Format (am besten uncompressed oder M-JPEG) umwandeln.
: Das geht z.B. mit Flaskmpeg.
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: Da ich die Bungee auch besitze - und damit hauptsächlich meine Videos in MPEG umwandle
: um sie auf DVD oder CD zu brennen - weiß ich, daß Premiere die erzeugten MPEG-Daten
: NICHT importieren kann. Von MSP meine ich gehört zu haben, daß es MPEG verarbeiten
: kann - ich zweifle aber daran, daß das mit den Bungee-Files funktioniert...
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: Die Schnittkarte brauchst du nur, wenn du die Daten wieder auf einen VCR zurückspielen
: möchtest - dafür müssen diese aber in einem lesbaren Format (für Analog z.B. M-JPEG)
: vorliegen und umgewandelt werden - siehe oben. Am besten wäre es gewesen, die Videos
: mit einer Analog-Karte (z.B. Pinnacle DC30 oder Fast AV-Master) als M-JPEG auf der
: Platte zu speichern - damit kannst du problemlos bearbeiten und fröhlich in jedes
: Format wandeln, was du willst....
:
: Gruß
: Sandra

-BEI- Sandra

Ein gut fundierter Beitrag. Jetzt kommt nur mein kleines "ABER:"
Ich kann in sehr guter Qualität meine MPEG1-Dateien und JPEG-Standbilder mit MSP6 bearbeiten. Ich digitalisiere meine analogen SVHS-Videos als MPEG1-Dateien mit dem DAZZLE.Clipmaster mit 3MB/s. Den groben Vorschnitt (kürzen von Videodateien) nehme ich mit dem Clipmaster ebenfalls vor; aus einigen Videosequenzen fange ich mit dem Clipmaster JPEG-Standbilder ein. Die MPEG1- u. JPEG-Dateien lade ich problemlos in das MSP6, kann sie hervorragend mit Titeln, Blenden und Animationen bearbeiten, den O-Ton nachbearbeiten und auch WAV- u.MP3-Audios dazumischen. Das Endergebnis rechne ich mit TMPEG12d als VCD-konforme Videodatei herunter, die ich mit Nero 5.0 als VCD brenne. Diese läßt sich mit fast allen externen DVD-Playern wiedergeben. Rein optisch ist es VHS-Qualität, die man mit Vergnügen ohne Artefakte auf dem TV betrachten kann.

MfG
Lothar




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