Frage von Chris Aicham:Hallo!
Ich bin momentan noch Student im Fach Bwl, möchte aber mein Studium wechseln und weiter Richtung Film und Fernsehproduktion, Producer, Medienwirt oder ähnliches weitermachen.
Nun wollte ich mal diejenigen die bereits in der Branche arbeiten fragen, über welchen weg sie ihre Ausbildung gemacht haben und wie sie die Arbeitsmarktsituation einschötzen. Ich weiss, das ist natürlich viel verlangt und sehr schwer einschätzbar weil das Fachgebiet natürlich die unterschiedlichsten Bereiche hat, aber ich würde mich freuen wenn ein paar Einschätzungen kommen.
Wäre euch sehr danbar, Viele Grüsse, Chris!
Antwort von tilllt:
kommt, wie überall, drauf an wie gut du bist... ich glaube genauer kann man es nicht sagen, ansonsten frag doch mal hier
http://www.bv-produktion.de/
Antwort von Anonymous:
Tja,
es gibt nix ungreifbareres wie den Produzentenberuf.
Ich glaube 'freier Künstler' ist noch die beste Übersetzung um jemanden
zu erklären was man macht.
Genau genommen kann ich mich auch Produzent nennen (würde ich aber
nicht tun). Von den Produzenten von denen ich ab und zu höre heisst es vom
einen regelmässig er sei pleite und hätte bei einem Projekt mal wieder die
Kohle veruntreut, von dem anderen (seit Jahren im Geschäft und wirklich
grosse Produktionen realisiert) hörte ich letztens er bräucht dringend ein
neues Projekt sonst sei er am Ende...
Als Leitfaden insgesamt für die Branche kann ich nur jedem sagen:
die anderen arbeiten für wenig Kohle, dann musst Du für weniger arbeiten.
Insgesamt sieht es im Moment so aus, dass massenweise Förderungen reduziert
werden, bei den bestehenden Förderanstalten lieber 2-3 'grosse Fernsehformate'
gefördert werden anstatt 5-8 kleine Produktionen.
Die gesamte Förderlandschaft hat sich in der Struktur geändert, viele Filmförderungen
heissen heute nicht mehr z.B. 'kulturelle Filmförderung Niedersachsen', sondern
'Nord-media Fonds GmbH'. Kleine Filmförderungen (z.B. Hamburg)
kämpfen um die Mittel und müssen massive Kürzungen hinehmen.
Ich kann vom Bereich Dokumentarfilm sprechen, wo ich das die letzten 5
Jahre beobachte; -ich schenke mir einen Kommentar zu den immer wieder
erstaunlichen Förderentscheiden der Filmförderungen.
Ergo: kleinere Projekte sind seltener, die Budgets geringer und dementsprechend
mehr muss gemacht werden um einigermassen auf die Kohle zu kommen.
Es fängt bei den Löhnen am Set an, wo selbst erfahrene Leute im Moment für
Tagesgagen in Höhe eines Studentenjobs arbeiten und hört natürlich beim Produzenten auf.
Für die Realisierung von Projekten gehen schonmal Zeiträume drauf die
sich im Bereich 2-3 Jahre bewegen (Projektidee-Premiere), die meiste Zeit
davon vorfinanziert oder gänzlich ohne Budget, von 5 Projekten ist eines
ein Treffer und muss die anderen 4 mitfinanzieren, damit es unter'm Strich
passt.
Jeder träumt natürlich vom 'grossen Treffer', realistisch ist die Quote aber
erschreckend.
Wenn Du wirklich vor hast in die Branche zu gehen: viel Glück.
M.
Antwort von Chris Aicham:
Oha, das hört sich ja alles andere als gut an.... also würdest du mir eher nicht empfehlen einzusteigen wie sich das anhört, oder?
Würde mich noch über mehr Eindrücke freuen, ich bin mir momentan wirklihc unschlüssig wie ich weiter vorgehen soll....ob Bwl witer, spüter Richtung Filmmanagement wenn ich dann noch möchte oder jetzt sofort Aubsildung oder Studium ind die Filmrichtung.....
Virelen Dank schonmal für die bisherigen Antworten!
Antwort von Blackeagle123:
Hallo,
ich habe leider in meiner 2-wöchigen Praktikumszeit beim ZDF genau das gleiche gehört, wie "M." schon gesagt hat!
Tut mir leid für Dich! Ich hoffe, in ein paar Jahren, wenn ich dann soweit bin, hat sich die Wirtschaft wieder erholt und ich kann in die Filmbranche voll einsteigen!
-Naja, heute Abend mal die Wahlen abwarten ;-)
Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende
Constantin