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Infoseite // Berichte an TV-Sender verkaufen und Kinofilm in den Verleih bringen



Frage von Sufisticated:


Liebe Profis,

wir sind gerade in der Gründungsphase einer kleinen Filmproduktionsfirma, und wir haben viele offene Fragen, weshalb ich euch künftig hoffentlich noch öfter löchern werde ;-) Ich finde das Forum super, weil es für uns als Neueinsteiger wertvolle Tipps geben kann, denn Kontakte haben wir erst wenige. Aber jetzt zu unseren dringendsten Fragen:

- Wir möchten zuerst einen TV-Bericht produzieren (Länge ca. 30-45 min.), um potentiellen Auftraggebern einen Beispielfilm zeigen zu können und natürlich, damit er auch im Fernsehen gezeigt wird. Es handelt sich um ein aktuelles Thema von öffentlichem Interesse, das so schnell vermutlich auch nicht an Bedeutung verlieren wird. Wir rechnen mit ca. drei Monaten Produktionszeit. In der Zeit möchten wir uns schon im die Vermarktung kümmern.
Aber wie verkauft man den Bericht dann an Fernsehsender (und ich meine nicht den Offenen Kanal)? Einfach nach Fertigstellung verschicken (in welchem Format?), oder schon vorher anfragen und das Konzept schicken? Welche Abteilung ist bei den Sendern Ansprechpartner, oder muss man sich immer durchfragen? Bei welchen Sendern haben Einsteiger gute Chancen? Und welches Format sollten wir wählen, welches ist das gängigste? Was könnt ihr uns sonst noch zum Thema TV-Berichte an Tipps an die Hand geben?
Für alle weiteren TV-Berichte nach dem Beispielfilm wäre wahrscheinlich ein anderer Weg sinnvoller: Erst Konzepte einschicken, dann drehen. Oder wie läuft das normalerweise?

- Künftig möchten wir aber weniger TV-Berichte, sondern vielmehr Kinofilme drehen. Mit dem Dreh unseres ersten Spielfilms möchten wir im Sommer beginnen. Antrag bei Filmförderung läuft, falls er nicht durchkommt, versuchen wir es trotzdem, dann halt mit Sponsoren. So oder so wird es low budget, aber mit einer super Idee, von der wir glauben, dass sie auch bei einigen Verleihern Interesse wecken könnte. Aber auch hier wieder: Wie und wann tritt man an die Verleihfirmen heran? Erst mit dem fertigen Produkt? Was müssen wir vor Drehbeginn evtl. schon beachten, damit es später nicht zu rechtlichen Schwierigkeiten kommt (Drehgenehmigungen/Einverständniserklärungen etc. verstehen sich von selbst, aber welche Stolpersteine gibt es vielleicht sonst noch)?

- Für einen Dokumentarfilm, mit dem wir im Frühjahr 2012 beginnen wollen, sind Drehs in verschiedenen Ländern nötig. Gibt es eine zentrale Stelle, bei der man Drehgenehmigungen für andere Länder beantragen kann, oder muss man das für jedes Land bei der jeweiligen Botschaft einzeln machen? Und wie lange gelten die Genehmigungen in der Regel (bei uns müssten es mehrere Monate, vielleicht sogar Jahre sein)? Sind alle immer kostenpflichtig? Könnte man auch den umgekehrten Weg gehen und erst im Nachhinein die erforderlichen Genehmigungen einholen (weil es schwer wird vorab zu sagen, in welchem Land wir als nächstes drehen. Oder beantragt man das dann am besten vor Ort? Wie lange dauert es in der Regel, bis man die Genehmigung hat - Erfahrungswerte)?

Also die ersten beiden Fragen(komplexe) sind erst mal wichtiger. Vielen Dank schon einmal für eure Antworten und Hilfen!

Space


Antwort von NEEL:

Hallo Sufisticated,

das ist so ziemlich genau der Umfang an Fragen, die während eines Produktionsstudiums beantwortet werden. Mein Vorschlag: Macht doch erst mal ein Praktikum bei diversen Produktionsfirmen. Ihr werdet schnell merken, daß jeder Sendeplatz andere Anforderungen hat und von anderen Redaktionen bedient wird, was daher in jeweils anderen Herangehensweisen resultiert. Ausserdem werdet ihr sehen, daß ihr in erster Linie Kontakte benötigt, die ihr eigentlich nur über die Mitarbeit in entsprechenden Firmen bekommen könnt. Wenn ihr einen Kontakt und Referenzen habt, könnt ihr ein speziell auf die Redaktion und den Sendeplatz entwickeltes Konzept pitchen. Ansonsten macht das keinen Sinn.

Es ist sehr müssig hier über die einzelnen Komponenten einer Kinofilmproduktion zu referieren. Ein paar Beispiele: Ihr müsst mindestens einen 15% Eigenkapitalanteil an der kalkulierten Herstellungssumme nachweisen können, sowie Koproduktions- Finanzierungs- und Vertriebspartner vertraglich gebunden haben BEVOR ihr eine Förderung beantragt. Ihr benötigt eine saubere Kalkulation, einen Cashflowplan, Versicherungsnachweis, Completion Bond, eine gutes Buch, ein gutes Package, Sender und Verleih bereits an Bord und last not least das entsprechende Standing.

Ihr wollt in einem Haifischbecken aktiv sein, der von knallharten Branchenprofis beherrscht wird. Unvorbereitet werdet ihr mit Sicherheit durch juristisches und produktionstechnisches Unwissen eine ganze Menge Geld verlieren... Allein Eure Frage nach einem "zentralen Ansprechpartner für die Drehgenehmigung in verschiedenen Ländern" offenbart gelinde gesagt Euer Wenigwissen.

Wenn ihr in den Bereich Kinofilm wollt, dann macht wirklich erstmal diverse Setpraktika und hinterher ein paar Praktika bei Kino-Produktionsfirmen. Das ist mein ehrlich gemeinter Rat.

Alternative: Wenn ihr 3-5 Millionen Euro Cash zur Verfügung habt, dann schnappt Euch einen Herstellungsleiter, der Euch den Dreh organisiert. Geht aber mal davon aus, daß ihr einen frei produzierten Film so gut wie nicht kostendeckend verkaufen werdet...

Gruß,

Neel

Space


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