Frage von SMG:Ich lese überall, dass die Belichtungszeit bei Videoaufnahmen mit einer DSLR wie folgt aussehen müssen:
Für 25 Bilder/Sek 1/50
Für 50 Bilder/Sek 1/100
Mir ist klar, dass wenn ich längere Belichtungszeit verwende, kann eine Bewegung unscharf werden. Aber warum darf ich keine kürzere Belichtungszeit verwenden? So sollte ich einen ND Filter nutzen, statt die Belichtungszeit von 1/50 auf 1/200 zu erhöhen. In meinen Augen ist das Resultat gleich. Wo ist mein Denkfehler?
Vielen Dank
Antwort von Mantis:
Bei dem Thema klinke ich mich mal ein, da ich momentan selber experimentiere.
Ich habe gestern mit meiner GH2 Testaufnahmen mit untersch. SS bei gleicher Blendenzahl durchegführt und nur mal sporadisch in das Ergebnis geschaut. Werde das nochmal genauer checken und dann Feedback geben.
Im Grunde kann man aber eigtl. schonmal sagen, dass du als SS immer ein Vielfaches deiner gewählten FPS wählen solltest (25fps = 50/ 100/ 125/ 150 ...), um ggf. Ruckler oder Zucken, bei Schwenks oder Bewegungen o.ä. zu vermeiden (korrigiert mich bitte, falls ich falsch liege!).
Ich habe festgestellt, dass höhere SS (z.B. 200 / 250) zu "Soap-artigen" Effekten führen.
Allerdings kann ein hoher Shutterspeed auch als Stilmittel verwendet werden, wie z.B. in "Der Soldat James Ryan" zu sehen ist. Ich denke, die richtige Kombination macht die Kunst.
Auf meinem letzten Assijob hat der Kameramann auch die Blende immer gleich gelassen und den SS je nach Bedarf erhöht. Ich denke, wenn man mit dem Ergebnis leben kann, ist das ok. Aber wenn du einen filmischen oder speziellen Look erzielen willst, dann solltest du ihn mit Bedacht wählen.
Antwort von berkelium:
Hi!
Ich sehe das auch so, wie Mantis -- bis auf zwei Dinge.
Die Belichtungszeiten sollten im Idealfall ganzzahlige Teiler vom Kehrwert der Framerate sein, also bei 25 fps wären das 1/25, 1/50, 1/75, 1/100, 1/125, 1/150, 1/175 Sek. etc.
Nicht alle Zeiten können von der Kamera gebildet werden. Außerdem, welche Zeiten nimmt man dann bei 23,976 oder 29,97 fps??? So what -- ich nehme bei 23,976 fps stets 1/50 und bei 29,97 fps dann eben 1/60.
Der Effekt bei kürzeren Zeiten heißt Staccato- oder Stroboskop-Effekt. Wenn man aus 24p-Material 48p oder 96p interpoliert (also Zwischenbilder erzeugt), tritt der
Soap-Effekt auf.
Aber warum darf ich keine kürzere Belichtungszeit verwenden? So sollte ich einen ND Filter nutzen, statt die Belichtungszeit von 1/50 auf 1/200 zu erhöhen. In meinen Augen ist das Resultat gleich. Wo ist mein Denkfehler?
Filme ein Pendel mit 1/50, mit 1/200 und mit 1/500 ab und passe jedesmal die Blende oder ISO an, damit die Belichtung gleich bleibt. Na? jetzt gemerkt?
Zwischen den aufeinander folgenden Action-Szenen einer Handkamera würde ich die Belichtungszeit nie variieren. Bei statischen Motiven bzw. fester Kamera hingegen kann man schon mal auf 1/100 oder gar 1/200 gehen, ohne dass es auffällt.
Wenn die Blende auf Grund der Schärfentiefe und die ISO-Empfindlichkeit wegen des Rauschens nicht verändert werden sollen, so bleiben nur ND-Filter.
Bei der Abkürzung SS stellen sich meine Rückenhaare auf! >:-(
Antwort von Mantis:
Haha, stimmt. Habs einfach so geschrieben, weils so im GH2 Kameradisplay stand, sry ;-)
Kurz noch ein Beispiel:
Wenn du noch einen hast, film mal einen alten Röhrenfernseher ab, der mit 50Hz Bildwiederholfrequenz arbeitet. Auf die Weise wird dir auch wunderbar der Shutterspeed mit seinen Auswirkungen verdeutlicht.
Antwort von Filmo:
Ich lese überall, dass die Belichtungszeit bei Videoaufnahmen mit einer DSLR wie folgt aussehen müssen:
Für 25 Bilder/Sek 1/50
Für 50 Bilder/Sek 1/100
Mir ist klar, dass wenn ich längere Belichtungszeit verwende, kann eine Bewegung unscharf werden. Aber warum darf ich keine kürzere Belichtungszeit verwenden? So sollte ich einen ND Filter nutzen, statt die Belichtungszeit von 1/50 auf 1/200 zu erhöhen. In meinen Augen ist das Resultat gleich. Wo ist mein Denkfehler?
Vielen Dank
Wenn Du Bewegungen filmst,ist das Resultat eben nicht gleich,als Beispiel filme mal fließendes Wasser mit schnellerer Belichtungszeit als 1/50:es wird, wie schon oben gesagt, stroboskopartig aussehen,abgehackt.
Deine Cam filmt mit 25 Bildern pro sec (Beispiel),also pro Sekunde werden hintereinander 25 Bilder belichtet.Wenn nun die Belichtungszeit des einzelnen Bildes zu kurz gewählt wird,dann verstreicht zwischen den einzelnen aufeinanderfolgenden Bildern zu viel Zeit;je kürzer diese Belichtungszeit also, umso mehr Zeit bleibt, bis das nächste Bild belichtet wird.Dadurch ergibt sich dann eine abgehackte unnatürliche Bewegungsdarstellung,eine Darstellung, die unseren Sehgewohnheiten nicht entspricht.
Antwort von SMG:
Vielen Dank an ALLE.
werde demnächst weitere Versuche durchführen und die Resultate vergleichen.
Antwort von maiurb:
Hallo, schau mal hier. Da wird es ganz gut erklärt!
http://gwegner.de/blog/video-mit-der-ds ... -erreicht/