Frage von WomIng:hi netlanders,
kennt jemand ein Tool, das den Audiolevel in MPEG2- und MPEG4-Steams
messen kann? Möglichst für die Audiochannels in MPEG1-L2, AC3 und AAC.
Peaklevel genügt.
Etliche der konvertierten Filme sind doch arg leise, was sich
kompensieren ließe, wenn ich nur wüsste um wieviel.
Bisher muss ich den laaangen Umweg gehen via
- Demux
- convert audiotrack -> WAV
- analyse WAV.
Das ist natürlich arg langwierig bei
Ausgangsdateien im GB-Bereich. Und beim downmix von
mehr als 2 Kanälen ohnehin Glückssache.
Die automatische Levelanpassung in AVIDEMUX scheint eine
simple Aussteuerautomatik zu sein mit den üblichen
unschönen Pumpeffekten.
Gibt's ne bessere Lösung?
Dario
Antwort von Hergen Lehmann:
On 23.05.2012 19:45, WomIng wrote:
> hi netlanders,
>
> kennt jemand ein Tool, das den Audiolevel in MPEG2- und MPEG4-Steams
> messen kann? Möglichst für die Audiochannels in MPEG1-L2, AC3 und AAC.
> Peaklevel genügt.
Audacity öffnet auch Audiostreams in MPEG-Containern. Mit dem gleichen
Programm lassen sich dann sowohl Analysen als auch Anpassungen durchführen.
Direkt in Video-Container schreiben kann Audacity allerdings nicht, das
müsste man hinterher "von Hand" neu muxen.
> Die automatische Levelanpassung in AVIDEMUX scheint eine
> simple Aussteuerautomatik zu sein mit den üblichen
> unschönen Pumpeffekten.
Tja... was soll sie auch sonst machen, wenn stellenweise eben doch
Lautstärkespitzen vorkommen?
> Gibt's ne bessere Lösung?
Den Lautstärkeregler an der Stereoanlage benutzen.
Es ist eine Unsitte, digitale Audiostreams bis auf Anschlag aussteuern
zu wollen. Sowas hat man in der Analog-Ära doch auch nicht gemacht??!
Hergen
Antwort von Heiko Nocon:
Hergen Lehmann wrote:
>Audacity öffnet auch Audiostreams in MPEG-Containern.
Nicht wirklich. Tatsächlich wird der Kram erstmal in PCM-Audio
umgewandelt.
>Mit dem gleichen
>Programm lassen sich dann sowohl Analysen als auch Anpassungen durchführen.
Analysen auf das PCM-Zeuchs und auch (;verlustbehaftete) Anpassungen nur
auf das PCM-Zeuchs. Dabei könnte man MPEG1-Layer 2 und 3 auch ohne
Dekomprimierung, verlustbehaftete Anpassung und erneute verlustbehaftete
Rekomprimierung problemlos sowohl einfach im Pegel geändert als auch
dynamikkomprimiert werden (;falls das irgewndwer letzteres ersthaft
wollen würde...)
>Direkt in Video-Container schreiben kann Audacity allerdings nicht, das
>müsste man hinterher "von Hand" neu muxen.
Das sowieso.
>Tja... was soll sie auch sonst machen, wenn stellenweise eben doch
>Lautstärkespitzen vorkommen?
Dynamikkompression wurde schon vor unvordenklichen Zeiten erfunden...
>Es ist eine Unsitte, digitale Audiostreams bis auf Anschlag aussteuern
>zu wollen. Sowas hat man in der Analog-Ära doch auch nicht gemacht??!
Doch. Hat man auch in der Analog-Ära schon gemacht. Es war damals nur
etwas komplizierter und konnte mangels entsprechender Technik nicht bis
zum bitteren Ende gemacht werden. Was aber damals schon machbar war,
wurde auch gemacht.
Antwort von Norbert Hahn:
Hergen Lehmann
wrote:
>On 23.05.2012 19:45, WomIng wrote:
>> hi netlanders,
>>
>> kennt jemand ein Tool, das den Audiolevel in MPEG2- und MPEG4-Steams
>> messen kann? Möglichst für die Audiochannels in MPEG1-L2, AC3 und AAC.
>> Peaklevel genügt.
>
>Es ist eine Unsitte, digitale Audiostreams bis auf Anschlag aussteuern
>zu wollen. Sowas hat man in der Analog-Ära doch auch nicht gemacht??!
Bei Spielfilmen ist der Referenzpegel für Dialoge -16 dB. Hintergrund-
musik orientiert sich daran. Das ist natürlich deutlich leiser eine
moderne Musik-CD...
Norbert
Antwort von WomIng:
Am 24.05.2012 17:52, schrieb Norbert Hahn:
> Bei Spielfilmen ist der Referenzpegel für Dialoge -16 dB. Hintergrund-
> musik orientiert sich daran.
ja,
dies war die Ausgangssituation für die Frage:
etliche Sender halten sich nicht an diese Vorgaben.
Das mag z.T. auch daran liegen,
dass etliche Filme schon > 20 Jahre alt sind und damals andere
Vorstellungen dazu verfolgt wurden.
Außerdem finden es etliche Sound-Dramaturgen wohl "erotisch"
Sound-peaks in den Audiostream zu mischen, dass es einem die Ohren
vom Kopf reißt, während die sonstigen Dialoge unverständlich leise sind.
Ohne nachträgliche Kompression ist der Audiostream dann oft unbrauchbar.
Aber dazu muss man zuvor erst mal wissen, wie die Situation ist.
Dario
Antwort von Jens Peter Möller:
Am 23.05.2012 20:17, schrieb Hergen Lehmann:
> Es ist eine Unsitte, digitale Audiostreams bis auf Anschlag aussteuern
> zu wollen.
Es ist aber auch eine Unsitte, dass so extrem leise zu machen,
dass ich z.B. meinen Lautstärkeregler an der Anlage, 10-15
Stufen höher stellen muss. Wenn der Film oder die Serie dann
zu ende geschaut ist und mein HTPC wieder TV zeigt, fliegen mir
die Ohren raus.
Oder es ist fast unmöglich solche Dateien unterwegs mit einem
Kopfhörer auf Smartphone oder Pad zu schauen - ist es in Bahn
oder Bus nur etwas lauter, hör ich nix mehr.
meinjanur ;)
Gruß und schöne Pfingsttage
JPM
Antwort von Ralph Aichinger:
Jens Peter Möller wrote:
> Es ist aber auch eine Unsitte, dass so extrem leise zu machen,
> dass ich z.B. meinen Lautstärkeregler an der Anlage, 10-15
> Stufen höher stellen muss. Wenn der Film oder die Serie dann
> zu ende geschaut ist und mein HTPC wieder TV zeigt, fliegen mir
> die Ohren raus.
Natürlich muß man digitale Signale normalisieren, d.h. so
aussteuern, daß an der lautesten Stelle 100% erreicht wird.
Aber das kommt heute schon vielen eher leise vor, weil die
Sender teilweise alles extrem durch den Dynamikkompressor
jagen, bei der Werbung nochmal mehr als beim Programm.
Das klingt dann gleichmäßig scheiße, aber laut.
> Oder es ist fast unmöglich solche Dateien unterwegs mit einem
> Kopfhörer auf Smartphone oder Pad zu schauen - ist es in Bahn
> oder Bus nur etwas lauter, hör ich nix mehr.
Dann hast du entweder einen schlechten Player, einen Kopfhörer
der nicht effizient ist, oder du solltest über einen geschlossenen
Kopfhörer (;einen der akustisch isoliert) nachdenken.
Mit einem brauchbaren Kopfhörer ist das auch bei nicht mit
dem Kompressor verunstalteter Musik (;oder Sprache) kein Problem.
/ralph