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Infoseite // 4 Fragen, was als Zukunfts-Investition WIRKLICH Sinn macht



Frage von PrincipeAzzurro:


Ciao,

Habe das schon im Kamera-Forum gepostet, denke aber, da es bei meinem Thema um mehr als "nur" um Kameras geht, dass es hier wahrscheinlich besser aufgehoben ist. Man möge den Doppel-Post verzeihen…

Wir haben gerade einen schönen Auftrag für eine Reihe von Doku-Filmen bekommen, zwischen Ost-Afrika und Mittlerem Osten. Wird uns wahrscheinlich über 2015 und bis 2016 bringen (klopf auf Holz)...
An diesem Punkt sollten wir investieren können, und zwar in drei Sektoren: Kamera(s), Dolly/Slider bzw. Grip, und Computer-Hardware.

Habe vier Fragen an das Forum.
Hier die wichtigste erste Frage:

- ist es nach eurer Erfahrung 2K oder 4K für die Sender (vor allem ARTE, ÖR) schon jetzt entscheidend, auf 2K oder 4K gedrehtes Material zu bekommen? Man hört viel gegensätzliches, auf der einen Seite diejenigen, die für HD plädieren und sagen "es dauert noch mindestens 2 bis 4 Jahre", auf der anderen Seite diejenigen die pragmatisch sagen "lieber jetzt schon auf 2K oder 4K drehen, dann hast Du bessere Verkaufs- und Vertriebschancen".

Wir machen Filme, die nach Film aussehen und nicht nach TV, also "nicht alles scharf" sondern Kinolook und -feel. Wir haben bisher alles auf 5D gedreht udn besitzen einige gute Canon Primes. Das ist nicht unwichtig für die zweite Frage:

- welche Kamerasystem bringt für die nächsten zwei Jahre wirklichen Fortschritt?
Das beeindruckende Interview hier auf slashCAM der Jungs, die für ARTE eine Serie in Asien auf BM-Pocket gedreht haben, steht hier gegen die neue Panasonic GH4 und ihre Möglichkeiten, günstig auf 4K zu drehen, ohne in C300 oder darüber investieren zu müssen. So gerne wir auf BM-Pocket drehen würden, schon allein des Gewichtes wegen, habe ich momentan das Gefühl, es lohnt sich eher die GH4 (und Adapter für unsere Canon Primes).

Dann noch die zwei Zusatzfragen.

Kran und Slider: mit unseren 5Ds hatten wir letztes Jahr den sehr geilen Slider-Job K2 von Konova mit in Afrika, haben ihn am Ende dagelassen bzw. unserem Field Producer verkauft. Habt ihr in der Preisklasse um 1000 - 1200 Euro wirklich bessere Empfehlungen?

Computer-Hardware: der 5K-iMac scheint ziemlich viel zu können. Vielleicht reicht er ja, anstelle MacPro und 4K Diplay anzuschaffen. Meine Rechnung: aufgerüsteter 5K iMac und Promise Raid mit 24TB kostet insgesamt knapp 7T Euro. Warum mehr zahlen, wenn das reicht?

Danke euch, bin gespannt, was ich an Antworten bekomme…

PS:
Es gibt eine "vierte Investition": weiter Ideen zu haben und dafür zu sorgen, dass das so bleibt ;-)

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Antwort von Jalue:

Mal nur zur Kamerafrage: Für TV - Verwertung ist meist 4:2:2 10bit, 50 Mbits wichtig plus mindestens 2/3 Zoll Chip in der Kamera. Alles darüber hinaus ist nice to have. 4K? Naja, wenn die Story a) zeitlos ist und b) ihr die Zweitverwertungsrechte sichern könnt, mag das Sinn machen. In die Kalkulation würde ich allerdings die Mehrkosten, die beim Setup eines langmetragetauglichen 4K Schnittsystems anfallen, miteinbeziehen. Lohnt das wirklich (schon)? Last but not least: Glückwunsch zu den Aufträgen, aber trotzdem den Ball flach halten! Schon mehrfach habe ich erlebt, wie Newcomer einen fetten Auftrag ergattert und dann Dschingderassabum fett investiert haben, weil jetzt geht's ja los, änd se Sky is se limit! Ein paar Monate später dann die Insolvenz. Insbes. dann, wenn das Manna nur von einem oder zwei Kunden kam. Strukturen schlank halten! Im Zweifel lieber leihen als kaufen.

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Antwort von Jott:

Wir haben gerade einen schönen Auftrag für eine Reihe von Doku-Filmen bekommen, zwischen Ost-Afrika und Mittlerem Osten. Wird uns wahrscheinlich über 2015 und bis 2016 bringen (klopf auf Holz).. Nur wahrscheinlich? Kann also auch ins Minus gehen? Dann vergiss große Investitionen ("klare Wahl Arri Amira bla bla") wegen dieser Jobs und ziehe sie mit einfachen Mitteln durch, wie zum Beispiel der G4. Investiere später von dem Geld, das du hoffentlich mit diesen Jobs verdient und übrig hast.

Was 4K angeht: du kannst ja so drehen, wenn du magst, das Rohmaterial archivieren, aber erst mal mit Downscales in HD schneiden und mastern. Sollte in ein paar Jahren eine 4K-Auswertung weiteres Geld bringen können, dann schneidest du das in 2017 mit einem popeligen 500 Euro-MacMini schnell nach. Die Time Codes hast du ja.

Grundsätzlich würde ich bei Investionen in Technik (Kamera, Rechner) heute nie weiter als ein Jahr denken, die Sachen veralten fast über Nacht. Insofern ist die Frage der Zukunftssicherheit überflüssig. So was gibt es gar nicht mehr.

Andere werden andere Meinungen hierzu haben ...

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Antwort von Jalue:

"Grundsätzlich würde ich bei Investionen in Technik (Kamera, Rechner) heute nie weiter als ein Jahr denken, die Sachen veralten fast über Nacht. Insofern ist die Frage der Zukunftssicherheit überflüssig. So was gibt es gar nicht mehr. "

Richtig ist: Das Zeugs veraltet so schnell, dass es dir die Tränen in die Augen treibt. Richtig ist aber auch: NIEMAND ist in der Lage, professionelles Equipment in Jahresfrist zu amortisieren. Schlaue Firmen halten deshalb auch die eigene Hard-, bzw. Softwareinvestitionen so knapp wie möglich und assoziieren lieber mit spezialisierten Dienstleistern, ob nun Postpro oder Equipment. Dann reicht im Grunde ein Aldi Büro-PC. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich von diesem eigentlich infantilen 'will haben' - Reflex trennt. Arbeite selber hart daran, nicht immer erfolgreich ;-)

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Antwort von Jott:

NIEMAND ist in der Lage, professionelles Equipment in Jahresfrist zu amortisieren. Doch, natürlich, sonst würde es ja keiner mehr kaufen können. Das klappt deshalb, weil viele der Spielsachen ja auch sehr preiswert geworden sind. Oft viel billiger als eine Standard-EB-Mühle. Sachen wie G4 oder BM-Kameras liegen kostenmässig quasi schon im Wegwerfbereich. Wenn die sich nicht mit einer einzigen normal bezahlten Produktion amortisieren, dann stimmt irgendwas grundsätzlich nicht.

Wertstabil sind fast nur noch Dinge wie gutes Licht, Stative, Dollies, Objektive, Tontechnik. Der Kamerabody bleibt nicht lange attraktiv. Selbst eine RED muss man mit dem teuren Dragon-Upgrade vor dem Dasein als Briefbeschwerer retten (was faktisch zwar Quatsch ist, aber der Hype trägt nun mal Früchte, man braucht heute Dragon!). Sachen wie die langjährig unverändert beliebten Alexa oder Canon C300 sind Ausnahmen. Leider kann so was kaum jemand vorhersehen. Deswegen muss man in der Tat darauf achten, wann man mit Mieten besser fährt. Kommt darauf an, wie viel man zu tun hat und in nächster Zeit sicher haben wird. Und man muss seinen Bedarf genau definieren können.

Mieten hilft übrigens beim korrekten Kalkulieren. Viele Kamerabesitzer vergessen ja gerne zu berechnen, was sie schon rumstehen haben! :-)

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Antwort von Jalue:

Stimmt, wenn ich hin und wieder mal "Bucht-Check" mache, stelle ich fest, dass mein Licht- und Tonequipment mit Abstand am wertstabilsten ist. Und heute beim Verleiher hatte ich auch mal wieder ein Aha-Erlebnis beim anmieten einer zusätzlichen Funkstrecke ;-) Lustigerweise sehr wertstabil sind P2 Karten, als seltene Ausnahme im Bereich Kamera- / EDV-Technik. Ansonsten sind Kameras natürlich Ge (Ver-)brauchsartikel, am ehesten vielleicht noch mit nem PKW vergleichbar. Letzterer wird ja gerne bei der Kostenkalkulation vergessen, obwohl eines der teuersten Betriebsmittel. Klar, Dokumentaristen, die 1-2 lange Sachen pro Jahr machen, können mieten und ansonsten Rad fahren. Wer aber laufend produziert, braucht definitiv einen vorzeigbaren PKW, wenigstens Mittelklasse und ständig verfügbar. Mit Muttis verrostetem Clio den Redakteur abholen... bad idea!

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