Frage von Colares-Pictures:Hallo, was ist mit 35mm Filmlook gemeint?
Wie ist der Look?
Worin unterscheidet er sich von einem "DSLR-Look"? ;)
Antwort von RUKfilms:
stichwort reduzierte schärfentiefe. wobei dies mit einer dslr und einem guten objektiv (vorzugsweise festbrennweite) schon sehr nahe kommt.
Antwort von Colares-Pictures:
Ok. Dachte das hat auch was mit color grading zutun.
Antwort von rush:
Ok. Dachte das hat auch was mit color grading zutun.
Hat es indirekt auch.
Heutzutage wird zwar umgangssprachlich nahezu alles was eine reduzierte Schärfentiefe aufweist als Filmlook bezeichnet - aber wenn du mich fragst, ist das nur die halbe Wahrheit ;)
Film war/ist nunmal analoges Material... Es besitzt unterschiedliche Körnungen und Eigenschaften und hat dadurch in der Regel auch eine Eigencharakteristik.
Video dagegen ist in der Regel ziemlich "clean".
Diese "Cleanheit" versucht man durch Grading, Tönungen, simulierte Körnungen und diverse andere Strukturen oder Filter entsprechend zu optimieren um das Material lebendiger wirken zu lassen... und eben den für unsere Begriffe bekannten Filmlook zu erzielen.
Eine Kamera mit großem Sensor ist aber in Hinblick auf die Schärfenverteilung natürlich ebenso wichtig.
Antwort von markusG:
nicht zu vernachlässigen: die Dynamik sowie die "Verarbeitung" von Höhen und Tiefen.
Antwort von PowerMac:
Und die halbnackten Slashcamuser, die Quatsch anzapfen wie Hollywood-Schauspielerinnen.
Antwort von marwie:
Man darf aber nicht vergessen, dass einem wenig Schärfentiefe und die ganzen Effekte, Colorgrading etc. nichts bringen, wenn die Kameraführung schlecht ist und man keine gute Beleutung hat...
Ich mag extremes Colorgrading und 1mm Schärfentiefe nicht so wirklich, totaler hype irgendwie....
Antwort von L4zy:
stichwort reduzierte schärfentiefe. wobei dies mit einer dslr und einem guten objektiv (vorzugsweise festbrennweite) schon sehr nahe kommt.
Kann man das mit dem Standard-Objektiv (Kit) einer z.B. EOS 600D erreichen?
Wenn nein, welches Objektiv wäre grundsätzlich optimal (Brennweite und f?)?
Festbrennweite-Objektive sind so teuer... :o(
Antwort von Crookie:
Such mal nach Schärfentieferechner.
Antwort von Tripod:
Ich hätte mal eine allgemeine Frage zum Look von Kinofilmen. -
Was bedeutet die Aussage, der Kameramann arbeitet mit viel Pastellfarben oder - Die Palette des Kameramanns nutzt sehr kräftige Farben oder sterile, kühle Blautöne? Mir ist schon klar, welche Wirkungen Farben beim Betrachter erzielen sollen. Aber sind mit solchen Aussagen nun eher die Farbmischung, Nachbearbeitung, Color Grading gemeint oder das Verwenden bestimmter Farb oder Effektfilter und farbiger Scheinwerfer. Oder gewinnt ein Kameramann so einen bestimmten individuellen Farblook eher durch die Auswahl der Motive und der Lichtstimmung zu bestimmten Tageszeiten oder Drehorten. Also ist eher die Farbdramaturgie eines Filmes gemeint, wenn ich beispielsweise einen Knallroten Laster durch eine eher graue, konturlose oder überbelichtete Landschaft fahren lasse?
Antwort von Axel:
Es gehört mehr dazu. Wer Licht nicht schon dramaturgisch und handwerklich geschickt setzt, wer schlechte Kadrage anwendet, ein langweiliges Set mit schlechten Darstellern (bzw. schlecht eingesetzten Darstellern) in schlechten Kostümen und Maske hat, dem helfen auch DoF und Colorgrading nicht weit.
Antwort von Schleichmichel:
Komische Frage. Wer auch immer das gesagt hat, meint vielleicht ein Muster in der Arbeit eines bestimmten Kameramannes zu erkennen. Kann aber auch auf den Regisseur oder Szenenbildner/Künstlerischer Leiter/Ausstatter/Coloristen/Oberbeleuchter und was weiss ich zurückzuführen sein. In wie weit irgend einer dieser Leute wirklich Einfluss hat, was im Bild nachher zu sehen ist, kann man ja nur erahnen, wenn man nicht selbst jeden Schritt verfolgt hat.
Es gibt viele markante Stile von einzelnen Kameraleuten...aber richtig zu vergleichen sind die wohl eher kaum. Oft werden Kameraleute für bestimmte Produktionen gebucht, weil der Regisseur oder Produzent einen Film (vom Thema her vielleicht ähnlichen wie den zu erstellenden) von ihm gesehen hat und es so ähnlich aussehen lassen will.
Nehmen wir mal Sven Nykvist, der ein ziemlich gutes Gespür für Licht hatte. Deshalb sind die Filme ja nicht unbedingt miteinander vergleichbar...so zB CELEBRITY (sein letzter) und Tarkowskijs OPFER. Irgendwas ist vielleicht ähnlich, aber wohl eher auf die Kadrage und Bewegung bezogen. Vom Licht her sind beide Filme ähnlich "gewagt", aber nicht vergleichbar.
Antwort von Tripod:
Ja, man hört solche Aussagen schon eher von Filmkritikern in ihren Filmbesprechungen. Aber zumindest habe ich es einmal in einer Reportage über den letzten Film von Percy Adlon "Mahler auf der Couch" gehört. Da hat er sich gerade mit dem Kameramann Benedict Neuenfels darüber auseinandergesetzt, dass dieser den Film gerne in kräftigen Farben gedreht hätte, Herr Adlon aber Pastellfarben bevorzugte. Ich hab das Endprodukt jetzt noch nicht gesehen und konnte mir da noch keine Meinung bilden.
Antwort von Schleichmichel:
Dann war das eine Diskussion um die Stilisierung. Und auch sowas zählt zu Filmlook. Deshalb finde ich es auch immer befremdlich von Kameras mit Filmlook zu sprechen. Zumal einem ein Film mit irgendwie "guten Filmlook" eben dieser so gut wie nichts nützt, wenn das Drehbuch schlecht war. Wer orientiert sich denn am Look von unsäglichen Filmen (im Sinne der Geschichte)? Kaum einer. Meistens werden nur gute, spannende Filme als Beispiel herangeführt, weil man vielleicht indirekt hofft, etwas ähnlich atemberaubendes herstellen zu können, wenn man nur den Look nachahmt. Oder man meint, damit zumindest die hälfte der Arbeit erledigt zu haben... Auch wenn hundertmal beteuert wird, dass das Drehbuch ja auch gaaanz wichtig sei....
Antwort von Tiefflieger:
Kino hat nicht unbedingt einen realen Bezug.
Daher ist prinzipiell alles möglich,
- Graining
- Farben
- Störelemente wie Kratzer, Staub, Flimmern
- Darstellung zur Fixierung auf den Punkt, oder Bild-Bereiche nicht zu zeigen um die Spannung zu erhalten und die Fantasie zu beflügeln (DoF und Gamma schwarz/weiss-Bereiche)
- ............
Bezüglich Videokameras sind es die
- Farben (Farbunterabtastung 4:2:0)
- Bildverschmieren (Codec und Interlaced)
- Artefakte (Zeilen, MPEG-Klötze, Interlaced etc.)
- Auflösung
Ich habe versucht Klischees aufzuzählen.
Gruss Tiefflieger
Antwort von Schleichmichel:
Was ist das für eine Auflistung? Markante Eigenschaften von Formaten und deren Wirkung auf das Bild? Hmm...
Dass ein Format mehr oder weniger real wäre, hat -glaube ich- niemand behauptet. Wäre auch Zeitverschwendung.
Antwort von Tiefflieger:
Es spricht jemand vom 35mm Filmlook, da gehört sicher auch das Klischee vom Videolook dazu.
Wir sind aber im Übergang zu "perfekten" digitalen Bildern ohne Störelemente.
Einige vermissen das und helfen in der Nachbearbeitung nach.
Andererseits hat 35mm Film einen grösseren Belichtungspielraum.
Z.B. farbige Leuchtkörper, sind in der Nacht nicht weiss mit farbigem "Halo".
es geht ja noch weiter -
Was ist wichtiger, Effekte oder Inhalt?
Der Inhalt und die Realisierung sind festgelegt.
Braucht es Millionenbudgets und "sichere" Aufnahmetechniken, oder reichen Idee und Können?
-> Millionenbudget, "sicheren" Gewinn
-> Musikindustrie und Fotografietechniken (Photoshop Künstler) sind Vorreiter?
"Hobbits" und perfekte 48p Technik werden sicher Masstäbe setzen.
Es ist vermutlich "real" wirkende Fantasie.
VDSLR ist heute eine Ergänzung zur Kinokamera. Es kann diese aber nicht ersetzen, da der "Belichtungs- und Farbspielraum" zur Nachbearbeitung kleiner und die Qualität geringer ist (Bildauflösung).
Aber Kinokameras werden auch kleiner (nicht billiger), so gibt es irgend wann eine Konvergenz und Hersteller müssen die Geschäftsfelder neu definieren.
(Irgend wann ist eine Kinokamera eine Zigarettenschachtel mit riesigem Objektiv und einer Streulichtblende. Inkl. Datenhandschuh und Augensteuerung)
Gruss Tiefflieger
Antwort von Tripod:
Also gut, um nochmal festzuhalten. Wenn jemand seinem Film vor Drehbeginn eine Grundlinie in Bezug auf die Farbe gibt, indem er beispielsweise wünscht, dass alle Bilder pastellfarben wirken, dann ist das ein Gemisch aus Ausstattung und Technik, bzw. Postproduktion. Ganz vereinfacht: man lässt schon blass- und pastellfarbene Kleidung für die Schauspieler schneidern, filmt bei bestimmten Wetterlagen und Tageszeiten und zusätzlich passt man dann die Farben noch in der Postproduktion an oder verwendet Farbfilter!?!
Antwort von Axel:
Wenn jemand seinem Film vor Drehbeginn eine Grundlinie in Bezug auf die Farbe gibt, indem er beispielsweise wünscht, dass alle Bilder pastellfarben wirken, dann ist das ein Gemisch aus Ausstattung und Technik, bzw. Postproduktion.Ganz vereinfacht: man lässt schon blass- und pastellfarbene Kleidung für die Schauspieler schneidern, filmt bei bestimmten Wetterlagen und Tageszeiten und zusätzlich passt man dann die Farben noch in der Postproduktion an oder verwendet Farbfilter!?!
Wenn er wünscht, dass alle Bilder pastellfarben sind, dreht er in der Postpro die Sättigung runter, das ist einfacher, als pastellfarbene Kleider zu besorgen. Das geht aber vorbei am Wesentlichen:
Warum wünscht er es?
Wenn er ein Spielzeugland zeigen will, in dem Barbie das Sagen hat (vielleicht eine besonders leichte Backfisch-Komödie), achtet er auf *schattenlose Ausleuchtung* (es gibt keine aufdringliche Lichtrichtung, und das Licht ist stark gestreut), er achtet schon bei der Aufnahme darauf, wenig Kontraste zu haben, ein Hell's Angels-Typ in schwarzem Leder würde entweder nicht als Statist geduldet oder er wäre ein besonders krasser Akzent.
In einem harten Thriller, der, sagen wir, die Polizeiarbeit im Drogenmilieu zu Thema hat, würde man realistisch *wirkendes* Licht einsetzen. Aber trotzdem hätte es auch eine atmosphärische und emotionale Wirkung: Das harte, unbehaglich kühle Tageslicht durchs Fenster, das die trostlosen Kleinkriminellen-Zimmer flutet, das elegante Design-Licht der Hotelsuite, in der der ekelhaft dekadente Boss ekelhaft dekadente Dinge tut. Die nüchtern mit Leuchtstoffröhren erhellten Büros der Polizei, usw.
In einem Kostümfilm, der Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, hocken die Leute vielleicht bei Gaslicht im Wohnzimmer, äh,
Salon. Eine Sehgewohnheit (nämlich die aus solchen Filmen) besagt, dass das Licht etwas gelblich ist und durch Dunst kommt (Zimmer einnebeln). Man würde aber auf keinen Fall mit wirklich gelb gefiltertem Licht drehen, da die interne Farbkorrektur sich damit zufrieden gibt, wenn Wände und Möbel einen Stich haben, es aber übertrieben findet (oder finden könnte, hängt auch von der Stil-Absicht ab), wenn die Hautfarbe sich ebenfalls
komplett ändert. Hier hättest du also die Kombi: Weiche Helligkeitsverläufe durch Dunst usw. bei der Aufnahme, Verteilung der Farben in der Postpro.
Antwort von Tripod:
Auf jeden Fall fühle ich mich jetzt ein klein wenig mehr erleuchtet! Dankeschön! :)
Antwort von DWUA:
... Auch wenn hundertmal beteuert wird, dass das Drehbuch ja auch gaaanz wichtig sei....
Wie man hier sehen und hören kann; - der Sepia-Look war auch
schon mal da:
Antwort von lilbarby:
Lieber Gott damals bei den einstürzenden Neubauten fand ich ihn cool
wenn ich ihn jetzt sehen muss schüttelts mich einfach nur noch... uurgh :-((