Automatische Proxys

Die vielleicht wichtigste spezifische Cloud-Funktionalität für Videoanwendungen ist die Proxy-Verwaltung im Hintergrund. Hierunter versteht man Funktionen, die über das Netz besonders schnell kleingerechnete Vorschau-Clips bereitstellen können. Ein Schnitt-, Grading- oder Compositing-Programm sollte solche Proxys (er)kennen und wie die zugrunde liegenden Original-Clips behandeln. Sobald die speicheraufwändigen Originale im Hintergrund heruntergeladen sind, sollte das Programm die Proxies in der Timeline automatisch und ohne weitere Aktion des Anwenders unauffällig ersetzen.




Camera to Cloud

Noch einen Schritt weiter will Frame.io seit über einem Jahr mit Camera to Cloud (C2C) gehen. Wie Frame.io selbst in früheren C2C-Präsentationen gesagt hat, ist das Hauptargument für Camera to Cloud die Ungeduld. Die Clips sollen nach dem Dreh so schnell wie möglich in der Timeline landen.



Wohlgemerkt geht es dabei nicht um eine Live-Situation wie bei Broadcast/Streaming, sondern um den schnellen, unmittelbaren Schnitt nach dem Dreh. Inwieweit es wirklich zahlreiche zeitkritische Produktionen gibt, die nicht in das Live/Broadcast-Umfeld fallen, bleibt abzuwarten. Bequem ist es natürlich allemal, wenn alle Teammitglieder bereits kurz nach dem Dreh kompletten und zentralen Zugriff auf die produzierten Clips haben. Wenn dies allerdings mit allzu hohen Kosten verbunden ist, werden kleinere Teams wohl dankend abwinken. Und One-Man-Shows haben sowieso sehr wenig praktische Vorteile von dieser Technologie, da diese ja immer direkt mit dem Aufnahmemedium losarbeiten können. Schneller und günstiger als Speicherkarte raus und in den Laptop rein kann für sie C2C niemals sein.



Solange auch nur ein Laptop mit Internetanschluss in der Nähe ist, kann man theoretisch die Aufnahmen auch über diesen automatisiert in eine beliebige Cloud hochladen, sobald eine Speicherkarte eingesteckt wurde. Auch das funktioniert schon seit Jahren.




Clips kommentieren und Teilen

Eine der bisher erfolgreichsten, und definitiv schon bewährten Cloud-Lösungen für Videobearbeitung stellt das kollektive Teilen und kommentieren eines Videoclips dar. So kann man beispielsweise einem Auftraggeber eine Version der eigenen Arbeit in einem speziellen Viewer präsentieren, in dem dieser Anmerkungen und Korrekturvorschläge hinterlassen kann. Gemeinsames Live-Scrubben sowie Live-Chat Funktionen sind als spezielle Funktionen ebenfalls gerne gesehen.



Frame.io gilt als Pionier dieser Cloud-Applikationsgattung, die nun auch direkt in Premiere Pro integriert wurde. Unter anderem für DaVinci Resolve gibt es ebenso eine Frame.io Unterstützung. Dennoch hat Blackmagic nun (noch) eine weitere, nicht integrierte App namens "Presentations" vorgestellt. Und es gibt auch schon länger branchenfremde Mitspieler


wie beispielsweise der Replay-Service von Dropbox.



Megatrend oder Nischen-Technologie? - Cloud-Services in der Videoproduktion : dropbox replay





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