Ist HDR immer mindestens 10 Bits?
Ja! Sowohl HDR10(+) als auch HLG erfordern laut Spezifikation eine Quantsierungstabelle von mindestens 10 Bit. Dolby Vision (er)fordert wie erwähnt sogar 12 Bit. Sony bietet zwar bei einigen Kamera-Modellen auch HLG-Aufnahme-Möglichkeiten mit 8 Bit, jedoch ist dies nicht konform zur HLG-Format-Spezifikation. 8 Bit sind im Rahmen von HDR unter anderem wegen der folgenden Problematik als kritisch anzusehen:
Könnte man nicht einfach das SDR-Bildsignal auf einem HDR-Display “strecken”?
Prinzipiell spricht erst einmal theoretisch wenig dagegen, den Schwarzwert und den Weißwert des SDR-Signals für die Wiedergabe auf den minimalen und maximalen Pegel eines HDR-Displays zu strecken. Da in normalen 8 Bit Formaten jedoch nur 256 Helligkeitsabstufungen gespeichert werden können, werden im Fall einer Streckung auf einen hohen Dynamikbereich Stufen zwischen den einzelnen Helligkeits-Werten deutlich sichtbar. Solche Stufen werden “Banding”, oder “Posterisation” genannt und sie entstehen einfach dadurch, dass die Abstände zwischen zwei Helligkeitswerten auf einem Display mit hohem Kontrastumfang meist deutlich zu unterscheiden sind. Wir haben dieses Problem bereits im ersten Teil unseres Artikels illustriert.
Anders sieht es aus, wenn man ein 10 Bit SDR-Signal auf diese weise streckt. Sollten sich genügend Informationen in den 10 Bit finden, kann dies durchaus ohne weiteres Eingreifen zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen. Je nach Geschmack und Material muss man jedoch auch noch oft mit den unterschiedlichen Farbräumen kämpfen.