Test Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich

Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich

Mit dem iPhone 17 Pro Max präsentiert Apple seinen neuesten Smartphone-Boliden und dies mit einer ganzen Reihe von spannenden Upgrades für mobile Video-User: Erstmalig steht eine ProRes Raw Aufnahme zur Verfügung, mit Apple Log 2 hält ein größerer Farbraum Einzug und das Kamerasystem verfügt jetzt über ein noch leistungsfähigeres Tele-System. Wie gut ist also das iPhone 17 Pro Max, für wen lohnt sich das Upgrade und wie schlägt sich das iPhone 17 Pro Max im Vergleich zur Osmo Pocket von DJI?

// 12:20 Mi, 22. Okt 2025von

Hier unsere Aufnahmen mit Caro und dem iPhone 17 Pro Max bei denen wir uns die Stabilisierungsleistung mit handgehaltener Kamera, den erweiterten Zoomrange, Zeitlupen, ProRes RAW Aufnahmen und mehr anschauen. Als erste Standortbestimmung haben wir auch die DJI Osmo Pocket zum Vergleich herangezogen:






Alle iPhone Aufnahmen wurden mit Apple Log / Apple Log2 (bzw. in ProRes RAW mit Konversion nach Apple Log 2) aufgenommen. Für alle Osmo Pocket Aufnahmen haben wir D-LogM genutzt.





iPhone 17 Pro Max Kamerasystem im Überblick

Mit dem iPhone 17 Pro Max setzt Apple auf einen Mix aus bewährten und neuen Kamerafunktionen. Zu den bewährten Technologien zählt die sog. Fusion-Kamera, bei der entweder mit der gesamten Auflösung oder mit einer reduzierten Auflösung bei verdoppelter Brennweite aufgenommen werden kann (Haupt- und Telekamera).


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : iPhoneCameras tech

Alle drei rückseitigen Kameras bieten 48 MP Auflösung. Das Hauptkamerasystem besitzt entsprechend eine 24mm / 48mm Brennweite und die Tele-Kamera erstmalig eine recht beeindruckende 100 / 200 mm Brennweite. Die Weitwinkelkamera bietet 13mm Weitwinkel (und keinen Crop, da man hier bei einem zweifach Crop bereits sehr nah an der 24mm Hauptkamera landen würde).



Die 24mm Kamera bietet mit einer Senselgröße von 1,22 μm die größte Senselfläche aller Fusionkameras (0,7 μm beim Weitwinkel und beim Tele) und stellt zusammen mit ihrer f/1.78 Blende das lichtstärkste und qualitativ hochwertigste Kamerasystem des neuen iPhone 17 Pro Max dar.



Der größte Unterschied im Vergleich zum Vorgänger findet sich beim Kamerasystem bei der 48MP 100/200mm Telekamera. Zum Vergleich: Beim Vorgänger waren es 12 MP Auflösung bei 120mm Brennweite gewesen (keine Fusion-Funktion).



Je nach genutzter Kamera-App stehen bis zu 8 Aufnahmeformate für Video zur Verfügung – 6 interne und 2 externe Formate. Die maximale Auswahl bot bei unserem Test die Blackmagic Camera App.


 Blackmagic Camera App
Blackmagic Camera App



Hier stehen ProRes RAW HQ, ProRes RAW, ProRes 422HQ, ProRes 422, ProRes 422 LT, ProRes 422 Proxy, H.265 und H.264 zur Verfügung, wobei die RAW-Varianten eine via USB-C angeschlossene externe SSD benötigen. Darüber hinaus lassen sich H.265 und H.264 in jeweils vier unterschiedlichen Bitraten (von 27-81 Mbit/s) aufnehmen. An maximalen Auflösungen stehen 4K und Open Gate zur Verfügung, wobei Open Gate mit beeindruckenden 4224x3024 Pixeln aufnimmt – auch in ProRes HQ mit bis zu 60 fps.



Das iPhone 17 Pro Max bietet damit eine beeindruckende Fülle an Aufnahmeformaten für Bewegtbild, das für nahezu jedes Projekt - von Konsumer bis Profi - den passenden Codec zur Verfügung stellt.



Je nach genutzter Kamera-App lassen sich unterschiedliche Funktionen und dazugehörige Bedienkonzepte auswählen von einfach/automatisiert bis hin zu komplex/manuell.



Die am einfachsten zu bedienende App stellt Apples eigne Kamera App zur Verfügung. Hier lässt sich grundsätzlich zwischen Foto und Video wählen. Zusätzlich stehen für Bewegtbildaufnahmen auch die Kino sowie die Zeitraffer und Zeitlupenfunktion zur Verfügung. Im Vergleich zum iPhone 16 Pro Max hat sich hier eher wenig geändert. Die maximale Zeitlupe liegt bei 4K 120p bzw. bei HD 240p und die Kinofunktion mit gerechneter Unschärfe-Maske beherrscht maximal 4K 30p.


Apple Camera App mit Facetracking AF
Apple Camera App mit Facetracking AF

Als einzige der hier kurz skizzierten Kamera-Apps bietet die Apple Kamera App jedoch eine Gesichtstracking (was wir immer wieder mal bei der Blackmagic Camera App vermissen).



Wer mehr manuelle Einstellmöglichkeiten bei der Filmaufnahme benötigt, kann entweder zur Final Cut Camera App – ebenfalls von Apple – oder zu Blackmagic Camera App greifen – beide mit deutlich größerem Funktionsumfang und beide ebenfalls kostenlos.


Apple Final Cut Camera
Apple Final Cut Camera

Während die Final Cut Camera App einen Schwerpunkt beim Multi-Cam Recording mit weiteren Apple iOS Geräten hat, bietet die Blackmagic Camera App zahlreiche professionelle Monitoring-Funktionen, viele Codec-Varianten sowie die nahlose Einbindung in Blackmagic Cloud Workflows.


Blackmagic Camera App mit vielen Pro-Funktionen
Blackmagic Camera App mit vielen Pro-Funktionen

Wer vor allem viel Kamerakontrolle nahe an „cinematischen“ Workflows benötigt ist mit der Blackmagic Camera App am besten bedient. Wer hingegen Multi-Cam Setups oder einfach nur etwas mehr manuelle Kontrolle als mit der Standard Camera App benötigt, dürfte bei der Final Cut Camera App gut aufgehoben sein.





Unseren Stabilisierungsvergleich zwischen der DJI Osmo Pocket und dem iPhone 17 Pro Mac haben wir beispielsweise mit der Final Cut Camera App aufgenommen. Womit wir bei unserem ersten Praxistest des neuen iPhone 17 Pro Max angekommen wären, für den wir als erste Standortbestimmung auch einen Vergleich zur DJI Osmo Pocket mitliefern.





Stabilisierung

Besonders interessiert waren wir diesmal an der für alltägliche Szenen nutzbaren Stabilisierungsleistung – sprich: Wie gut stabilisiert das iPhone 17 Pro Max beim normalen Gehen handgehalten ohne weitere Hilfsmittel? Und wie gut schlägt sich hier im Vergleich ein Kamerasystem, das vor allem auf integrierte Stabilisierung – wie die DJI Osmo Pocket - ausgelegt ist?


iPhine 17 Pro Max vs DJI Osmo Pocket
iPhine 17 Pro Max vs DJI Osmo Pocket

Bei unserem Stabilisierungstest haben wir mit dem iPhone Pro Max in 4K 10 Bit ProRes HQ in Log2 mit der Final Cut Camera App mit der Hauptkamera - also mit der 24mm Brennweite - aufgenommen. Die Stabilisierung lässt sich hier einfach nur ein oder ausschalten.



Mit der DJI Osmo Pocket haben wir ebenfalls in 4K 10 Bit aufgenommen und hier das D-Log M Bildprofil genutzt.



Die Ergebnisse haben uns überrascht, denn bei der Stabilisierungsleistung hat das iPhone 17 Pro Max hier die Nase vorn.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : IphoneStabcomp

Während bei der Osmo immer wieder mal etwas unnatürliche Parallaxverschiebungen/ Bewegungsauflösungen zu erkennen sind, liefert das iPhone hier eine etwas natürlichere Stabilisierungsleistung ab.



Zwar sind die Unterschiede nicht gravierend aber trotzdem recht einfach im Vergleich zu sehen. Hut ab vor dieser erstaunlich guten Stabilisierungs-Abstimmung beim iPhone.



Fairer Weise muss man hier jedoch auch sagen, dass die Osmo klar diesen Vergleich für sich entscheidet, sobald wir mit der Kamera rennen und nicht normal gehen.



Wer sich also in normaler Geschwindigkeit bewegt und hier die bestmögliche Stabilisierungsleistung abrufen will, findet im iPhone 17 Pro Max tatsächlich das etwas bessere Werkzeug. Wer hingegen viel Action mit schneller Eigenbewegung aufnehmen will, wird bei der Osmo Pocket besser bedient.







Verbesserte Zoomrange

Für den alltäglichen Gebrauch des iPhone 17 Pro Max dürfte der gewachsene Zoombereich das spürbarste Update sein. Bei voller Sensorauslesung stehen hier eine Teleaufnahme von 100mm Brennweite zur Verfügung, croppt man den Bereich via Fusion-Funktion landet man bei satten 200mm.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : iPhoneZoom

Damit bietet das iPhone 17 Pro Max eine beachtliche Brennweitenabdeckung die in ihrer Bildwirkung von 13 - 200mm reicht. Entsprechend weitwinkelige „Superzoom“ Objektive sind für DSLMs kaum zu finden.



Im Hinterkopf sollte man bei entsprechenden DSLM-Vergleichen jedoch behalten, dass die 200mm beim iPhone 17 Pro Max mit einem mittigen Sensorcrop erzeugt werden und damit nicht mit der Qualität einer echten optischen 200mm Brennweite mithalten können. Doch dafür trägt man die „200mm“ des iPhones in der Hosentasche mit sich - wohingegen man für ein 200mm im DLSM Bereich schon eher zur extra Fototasche greift.



Doch wie stets ist die Beurteilung von Abbildungs-Qualitäten hier auch eine Frage der Relation - womit wir bei unserem Vergleich mit dem 1-Zoll Sensor der DJI Osmo Pocket angekommen wären. Vermutlich kein ganz fairer Vergleich, weil wir hier tatsächlich die drei separaten Kamera-Systeme des iPhone 17 Pro Max mit dem einen Kamerasystem der Osmo vergleichen aber nichtsdestotrotz eine ganz interessante Einordnung.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : ZoomRange

Die 13 mm Optik des iPhone 17 Pro Max deckt bei diesem Vergleich erwartungsgemäß den größten Bildwinkel ab. Damit bietet das iPhone 17 Pro Max eine sehr gute Option für Landschaft, Architektur und Innenräume. In unserem Beispielshot mit Caro fängt das 13mm umfassend die sie umgebende Architektur bzw, das gesamte Spreeufer ein - ohne störende, stürzende vertikale Linien oder übermäßige Randverzerrungen.



Die DJI Osmo Pocket bietet neben ihrem nativen (äquivalenten) 20mm Weitwinkel zusätzlich eine zweifache Zoom-Option, die als Sensorcrop ausgeführt wird. Ein Telebereich steht damit bei der Osmo nicht zur Verfügung.



Anders beim iPhone – hier steht ein 100mm äquivalentes, native Telekamerasystem zur Verfügung, das via Sensorcrop einen 200mm Bildeindruck ermöglicht. Für die Aufnahme mit maximalem Tele verringert sich die genutzte Auflösung auf 12 MP. Der Auflösungsverlust ist zwar gegenüber dem 100mm durchaus sichtbar – aber trotzdem qualitativ immer noch ziemlich beeindruckend.



Wenn wir uns Details wie Wimpern, Augenbrauen etc. anschauen, sind diese ziemlich klar erkennbar. Für so ein kompaktes Kamerasystem ist das durchaus bemerkenswert – zumal sich die 200mm mit zugeschalteter Stabilisierung noch recht gut (je nach genutzter App) aus der Hand halten lassen.





ProRes RAW und Apple Log2 Aufnahme

Erstmalig lässt sich mit dem iPhone 17 Pro Max auch in RAW aufnehmen. Während der Vorgänger – in unseren Augen nach wie vor ebenfalls beeindruckend – in 4K ProRes HQ aufnehmen konnte, legt das iPhone 17 Pro Max die Messlatte nochmal ein Stück höher mit ProRes Raw Recording.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : ProResRAWLogo

Für die Aufnahme von ProRes RAW mit dem iPhone 17 Pro Max wird allerdings eine externe SSD benötigt. Wir haben hierfür eine Samsung T5 genutzt. Wer länger mit einer externen SSD mit dem iPhone 17 Pro Max aufnehmen möchte, dem empfehlen wir in eine entsprechende MagSafe Lösung zu investieren – entweder als magnetisches Case für eine bereits vorhandene SSD oder gleich die Investition in eine mit MagSafe ausgestattete SSD – für beide Lösungen finden sich zahlreiche Anbieter.



Wer in höchster (Open Gate) Auflösung mit 4224x3024 ProRes Raw mit maximalen 60 Bildern Pro Sekunde aufnimmt, kommt auf eine Datenrate von 2,94 GBit/s also knapp 370 MB pro Sekunde. Auf eine 1 TB SSD passen also etwas über 40 Minuten in höchster Qualität. Benötigt man nicht die HQ-Option sind es immer noch 2,32 Gbit/s in Apple ProRes RAW (Standard)



Wer nicht die Vorteile von RAW benötigt, ist mit den ProRes Optionen deutlich ökonomischer unterwegs. Open Gate ProRes 422 HQ 60p liegt bei - im Vergleich zu RAW - schlanken 560 Mbit/s.



Wer hingegen möglichst viele Bildparameter in der Postproduktion zur Verfügung haben möchte, findet in ProRes Raw das passende Format. Allerdings ist die Postproduktion von Apple ProRes RAW Formaten aktuell noch recht stark davon abhängig, welche Farbkorrektur/Schnitt Tools man hier nutzt.



Im Hinterkopf sollte man bei der Produktion mir RAW-Formaten stets haben, dass der Zugriff auf mehr Bildparameter auch ein „mehr“ an (zeitlichem) Aufwand in der Postproduktion bedeutet. Das gilt in besonderem Maße für ProRes Raw auf dem iPhone, da sich hier entsprechende Workflows (wie für ProRes auf dem iPhone oder stärker etablierte RAW-Formate anderer Hersteller) erst noch entwickeln müssen.



Hinzu kommt, dass Apple mit dem iPhone 17 Pro und Pro Max auch den Farbraum vergrössert hat, der für Log-Aufnahmen zur Verfügung steht.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : AppleWideGamut



Damit mappen alle bisherigen LUTs für Aufnahmen die mit dem bisherigen Apple LOG (im REC 2020 Farbraum) aufgenommen wurden nicht mehr korrekt auf den größeren, neuen Farbraum. Etwas verwirrend nennt Apple den neuen, erweiterten Farbraum „Apple LOG 2“ obwohl die Log-Gamma Funktion (das ursprüngliche Apple Log) gleich geblieben ist.



Wir haben uns Apple ProRes RAW inkl. Apple Log 2 Workflows sowohl in Final Cut Pro als auch im aktuellen DaVinci Resolve angeschaut – womit wir bei der Postproduktion von ProRes RAW angekommen wären …





ProRes Raw in DaVinci Resolve

Mit DaVinci Resolve 20.2 ist erstmalig die Verarbeitung von ProRes RAW möglich – was viele neue Türen für RAW-Aufnahmen von Kameras und Monitor-Recordern öffnet, die in ProRes RAW aufzeichnen können – wie beispielsweise die Nikon ZR, die Panasonic S1II und eben auch das iPhone 17 Pro und Pro Max.



Das Apple ProRes Raw Material nutzt bekannter Maßen Apples QuickTime als Container-Format. Entsprechend unkompliziert verhält sich der Import der ProRes RAW QuickTime-Movs in DaVinci Resolve. Hat man das Material für die Farbkorrektur auf der Timeline liegen, wechselt man zum Camera Raw Entwicklungsmodul im Color Room von DaVinci Resolve.



Aktuell präsentieren sich die RAW-Optionen in DaVinci Resolve für ProRes RAW aus dem iPhone 17 Pro Max wie folgt:


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : RAWTabResolve

Die wichtigsten Einstellungen stellen hier die ISO-Werte, RAW to Log, der Exposure Bias und die Farbtemperatur dar. Damit stehen in DaVinci Resolve zwar weniger Parameter für die ProRes Raw Entwickelung zur Verfügung als man es von anderen RAW-Formaten, wie bsp. Canon RAW, Nikon RAW und natürlich Blackmagic Raw gewohnt ist, doch das bedeutet nicht, dass diese keine Bedeutung bei der ProRes Raw Entwicklung und Farbkorrektur hätte – ganz im Gegenteil.



Für bestmögliche Ergebnisse sollten so viele Parameter wie möglich hier in der RAW-Entwicklung eingestellt werden - und das gilt ebenso für ProRes Raw.



Wo DaVinci Resolve seine ganze Stärke ausspielt ist bei den vielen Raw nach Log Konvertierungs-Optionen. Hier stehen deutlich mehr LOG-Flavors zur Konvertierung zur Verfügung als in Final Cut Pro.


Viele Log-Conversion Optionen im RAW-Modul von Resolve
Viele Log-Conversion Optionen im RAW-Modul von Resolve

Unserem kurzen Test nach funktionieren diese mindestens auf dem gleichem Niveau wie der Color Space Transform Effekt. Bemerkenswert, dass Resolve und Apple hier so viele Konvertierungen im RAW Modul hin zu anderen Log-Formaten zur Verfügung stellen – von anderen RAW Formaten ist man dies nicht nicht unbedingt gewohnt.



Gerne hätten wir hier auch eine Option gesehen, die iPhone eigene Nachschärfung zu verringern – wir hoffen einfach mal, das Apple diese zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht - denn auch wenn Final Cut Pro mehr RAW- Parameter zur Verfügung stellt – eine Verringerung der Nachschärfung wird auch hier nicht angeboten.







ProRes Raw in Final Cut Pro 11.2

Wer die größte Funktionsvielfalt bei der Verarbeitung von ProRes RAW benötigt, sollte sich die hauseigenen Verarbeitungsoptionen einmal anschauen - in diesem Fall also Apples Final Cut Pro in der aktuellen Version (11.2).



Der Import klappt hier erwartungsgemäß genauso reibungslos wie in DaVinci Resolve – doch die anschließenden Verarbeitungsschritte und Optionen unterscheiden sich im aktuellen Final Cut Pro 11.2 deutlich.



Hat man die QuickTime Files des iPhone 17 Pro Max in Final Cut Pro importiert, klickt man auf den entsprechenden ProRes Raw Clip – entweder in der Clipübersicht oder direkt in der Timeline – und ruft im Informationsfenster via Klick auf das „i“ Infosymbol die „Informationen für Info“ auf.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : ProResRawEinstellungen

Hier scrollt man nun bis ganz nach unten, wo sich das Menü „ProRes RAW-Einstellungen ändern“ befindet.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : ProResRAWFCP Entwicklung

Die sich hier nun öffnenden ProRes Raw Einstellungen stellen quasi das ProRes RAW Entwicklungsmodul von Final Cut Pro dar.



Wie bei DaVinci Resolve finden sich hier ISO, Belichtungskorrektur, Farbtemperatur- und Weißabgleichsfunktionen. Hinzu kommen hier jedoch noch unter dem Menünamen „Mosaik reduzieren“ einige Parameter die besser unter „Demosaicing“ oder auch „Debayering“ bekannt sind.



Hier finden sich wichtige Parameter für die digitale RAW-Entwicklung, die sich im Raw-Modul von Resolve nicht finden.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : RAWDebayeringFCp

Hierzu zählen Farbrauschen, Kantenkontrast und Details verbessern. Besonders spannend finden wir hierbei die beiden Punkte Farbrauschen und Details verbessern.



Beim Menüpunkt Farbrauschen lässt sich einstellen, wie stark der Chromanoise herausgefiltert werden soll und das ist eine ziemlich coole Funktion, weil sich in dunklen Motivbereichen durchaus Chromanoise beim ProRes RAW des iPhone 17 Pro Max finden lässt. Schieb man den Regler hier von Null hin zur Eins wird der Chroma-Noise deutlich reduziert. Wer möglichst nah an einen Filmlook mit dem iPhone 17 Pro Max herankommen möchte, kann sich hier also des oft „digital“ anmutenden Chromanoise entledigen.



Während „Kantenkontrast“ eher grob die digitale Nachschärfung erhöht, lässt sich mit dem „Details verbessern“ Regler eine Schärfung erreichen, die gleichzeitig die Noisestruktur im Bild verstärkt. Hat man zuvor den Chroma-Noise hin zu „Luma-Noise“ gewandelt lässt sich mit „Details verbessern“ fast der Eindruck von Filmkorn erzeugen – allerdings (leider) auch mit einem gesteigerten Gesamt-Schärfe-Eindruck. Gerne würde wir jedoch die Nachschärfung auch in Minus-Werte hinein korrigieren können – hier darf Apple bei den ProRes RAW Verarbeitungsoptionen gerne noch etwas nachlegen.



Im letzten Menüpunkt lässt sich die Raw nach Log Konvertierung wählen. Hier stehen „Ohne“, „Apple Log“ sowie „Apple Log2“ zur Verfügung.



Unterm Strich bietet Final Cut Pro in der Version 11.2 mehr zentrale ProRes RAW Entwicklungseinstellungen / Debayering-Funktionen an. Resolve punktet hingegen bei der Konvertierung in andere Log-Formate.





Hauttöne und ProRes Raw

Etablierte RAW-Formate wie Canon RAW, Blackmagic Raw, RED oder Nikon Raw haben in der Postproduktion mit aktuellen Grading – / Schnittsystemen ein Niveau an Workflowoptimierung erreicht, das es für immer mehr User ermöglicht, mit vergleichsweise wenig Aufwand schnell zu guten Ergebnissen zu kommen und dies zeigt sich insbesondere bei der Reproduktion von Hauttönen.



Die ProRes RAW Implementierung im iPhone 17 Pro Max darf als noch recht junge Umsetzung von RAW in einem Kamerasystem gelten und entsprechend fühlt man sich hier auch an ursprüngliche RAW-Workflows erinnert.



So generiert die Apple eigene REC 709 LUT Implementierung unter Final Cut Pro nicht wirklich optimale Ergebnisse. Das REC 709 Mapping kommen hier recht künstlich, teilweise überschärft und mit mittelprächtiger Fabbalance daher. Hier hat Apple bei der Implementierung von REC 709 LUTs noch etwas Wegstrecke vor sich - will man auf das Niveau anderer RAW-Log-Format-Unterstützung kommen.



Somit gilt in besonderem Maße für die ProRes RAW Implementierung beim iPhone 17 Pro Max, dass gute Hauttöne des eher komplex zu gradenden ProRes RAW das Ergebnis von individueller, manueller Farbkorrektur sind.


Mobiles Filmen iPhone 17 Pro Max im Praxistest: ProRes RAW, Apple Log 2 - inkl. DJI Osmo Pocket Vergleich : Skin 1

Wer hingegen auf die RAW-Verarbeitung einlässt, erhält eine beeindruckende Fülle an Flexibilität und Robustheit bei der Farbkorrektur des iPhone 17 Pro Max Materials – Verarbeitungsoptionen die wir so bislang nur von hochwertigen DSLM-Systemen kennen.





Wer schneller zu guten Ergebnissen bei der Hauttonwiedergabe von ProRes Raw mit Apple Log 2 kommen möchte, dem empfehlen wir unter Final Cut Pro externe LUTs. Gamut.IO bietet beispielsweise kostenlose REC 709 Base LUTs für Apple Log 2 an, die wie eine 1:1Ausspielung von DaVincis Color Managed Workflow daherkommen.



Entsprechend erhalten DaVinci Resolve User gleich mehrere Optionen für schnelle ProRes RAW Workflows: Entweder via Color Managed Workflow auf dem Niveau der Gamut.IO Luts oder via LOG-Transfer in andere Log-Gammas hin zu etablierten LOG-LUT Farbkorrekturworkflows.



Und zu guter letzt wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass sich Apple Log im Apple Log2 Farbraum auch vergleichsweise einfach manuell graden lässt: und zwar wenn man statt ProRes RAW in ProRes aufnimmt.


ProRes Apple Log2 mit dem iPhone 17 Pro Max
ProRes Apple Log2 mit dem iPhone 17 Pro Max

Wer also nicht die Vorteile der RAW-Verarbeitung für sich nutzen kann, dem steht mit 10 Bit ProRes HQ Apple Log2 Recording ebenfalls eine hochqualitative Option zur Verfügung, die in vielen Fällen mehr als ausreichend sein dürfte und sehr gute Ergebnisse produziert.





Fazit

Mit dem iPhone 17 Pro Max baut Apple konsequent seinen Führungsanspruch als performantes Werkzeug für mobile Filmemacher aus. Zu den Highlights zählen erstmalig Raw-Recording auf einem iPhone via ProRes RAW, ein erweiterter Farbraum mit der neuen Apple Log2-Option und eine leistungsstärkere Telekamera.



Mit ProRes Raw und Apple Log2 steht viel Flexibilität in der Postproduktion zur Verfügung. Wer ein Höchstmaß an kreativer Kontrolle benötigt, erhält hier mächtige Optionen an die Hand, die das iPhone 17 Pro Max noch ein Stück näher an DSLM-Systeme heranrücken und vor allem für professionelle Nutzer von Interesse sein dürften. Gleichzeitig steigt jedoch auch der Aufwand bei der RAW-Produktion: Externe SSD-Aufnahmen und komplexere, zeitintensivere Farbkorrektur-Workflows müssen hierbei berücksichtigt werden.



Wer mit einem iPhone 16 Pro unterwegs ist und bei der Aufnahme mit dem Tele-System oder bei der ambitionierten Postproduktion an Grenzen stößt, dürfte mit dem iPhone 17 Pro Max die Lösung und eines der aktuell performantesten Kamerasysteme im Smartphone Bereich finden – alle anderen dürften noch gut eine Weile mit der Vorgängerversion auskommen.


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