Resolve kann übrigens mit der Decklink Extreme 4K nicht einmal 4K Material capturen sondern ist beim Capturing auf FullHD/2K-Formate limitiert. Das ist nicht so tragisch, weil man ja auch Blackmagics Media Express für die 4K-Aufzeichnung nutzen kann. Allerdings funktionierte in Resolve wohl aus diesem Grund auch das LiveGrading nur bis 2K/HD. Was uns doch etwas verwunderte. Eine Erklärung könnte sein, dass man mit einem 4K-Input eventuell Resolve-Scopes der kostenlosen Version als Messinstrumente nutzen könnte und damit dann Produkte wie das eigene SmartScope/Ultrascope überflüssig machen könnte. Auch der mitgelieferte Blackmagic LiveKeyer scheint übrigens nur bis FullHD zu funktionieren, jedoch fehlte uns hierfür ein geeignetes Setup um diese Funktion näher anzusehen.
Sonstiges
Die PCIe-Karte benötigt einen zusätzlichen, internen 6 poligen Stromanschluss und bringt einen eigenen Lüfter mit. Letzterer röhrt zwar bei weitem nicht so laut, wie der Lüfter der ersten Intensity 4K, allerdings summt er auch nicht völlig unmerklich vor sich hin. Wer den Rechner in der Nähe des Arbeitsplatzes hat, sollte sich der zusätzlichen Lärmquelle bewusst sein.
Länger beschäftigt hat uns noch eine Besonderheit: Wir haben die Karte zuerst nur unter Resolve getestet und uns anschließend gewundert, dass die Karte zwar unter Resolve reibungslos funktioniert, im Zusammenspiel mit anderen Applikationen nicht erkannt wurde. Ja nicht einmal vom eigenen Desktop Video Setup:
Der Grund lag darin, dass wir regelmäßig im Autostart-Ordner unnötige Applikationen deaktivieren. Dabei hatten wir auch routinemäßig den DesktopVideoUpdater, den BMDStreamingServer und den Blackmagic Software Updater deaktiviert. Und eines dieser drei Programme startet scheinbar einen Dienst, der eine Erkennung der Decklink-Karten erst außerhalb von Resolve ermöglicht. Lässt man diese Programme beim Autostart aktiv, so wird die Karte auch problemlos gefunden und funktioniert dann auch unter Premiere und Co.
Unter Adobe Premiere Pro 2020 verhielt sich die Blackmagic DeckLink 4K Extreme 12G dabei komplett wie gewünscht. Die Vorschau erfolgt subjektiv so reaktiv wie unter Resolve und auch einzig über die Decklink gelang es einen Grauverlauf ohne Stufen in 10 Bit auf einem Vorschaumonitor anzuzeigen.
Unter After Effects hatte die Decklink zudem einen weiteren Vorteil: Hier zerriss gelegentliches Tearing bzw. Judder das Vorschaubild über die Grafikkarte, während das Bild einwand- und ruckelfrei über die Decklink ausgegeben werden konnte.
Fazit
Wer SDI und/oder korrekte 10 Bit Ausgabe bei der Videovorschau sucht, der hat nach wie vor einen Grund zu einer Videoschnittkarte wie der Decklink 4K Extreme 12 G zu greifen. Letzteres ist allerdings nur noch ein Vorteil, weil die Hersteller der Schnittprogramme die bestehenden Möglichkeiten aktueller Grafikkarten einfach brach liegen lassen. Für After Effects gilt dies besonders, da hier die externe Monitor-Vorschau über die Grafikkarte manchmal Tearing- bzw. Judder-Artefakte aufweist. Weiters waren wir etwas verwundert, dass LiveKey und LiveGrading mit der Blackmagic DeckLink 4K Extreme 12G in 4K nicht unterstützt werden.
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