Flexibilität hat ihren Preis

Daher fühlen sich Video-Editoren nach einem Umstieg nicht gleich heimisch, sondern müssen umdenken: Audio- und Videospuren sind beispielsweise nicht räumlich getrennt, was gerade bei der Nachvertonung einen großen Flexibilitäts-Vorteil bedeuten kann. Auch das (Audio-)Konzept des Routings wurde komplett auf den Videobereich erweitert. So lassen sich Effekte nicht nur auf einzelne Clips sondern auch auf Tracks oder sogar auf den Master-Output legen. Gekoppelt mit den Nesting-Funktionen der Timeline, ergeben sich hier Möglichkeiten, die man in anderen Schnittprogrammen schlichtweg nicht findet. Da Vegas auch den vollen 32-Bit-Float Farbraum beim Schnitt nutzen kann, bedeutet die Verschachtelung in Subclips und Projekte auch nicht zwingend einen Qualitätsverlust. Wer beispielsweise einen Subclip so weit aufhellt, dass in den Höhen keine Zeichnung mehr vorhanden ist, kann diese Zeichnung dennoch wieder gewinnen, wenn er in einem darüber gelegten Effekt die Helligkeit wieder etwas zurück nimmt. Bei 8 Bit-Programmen gehen diese geclippten Bereiche dagegen verloren.



Beim Workflow wurde dabei mitgedacht: Da der 32 Bit-Modus eine Menge Performance kostet, schneiden viele Anwender erst einmal in 8 Bit und rendern dann das fertige Projekt über Nacht in 32 Bit. Dabei kam es in der letzten Version noch gelegentlich zu Farb- und Kontrastdifferenzen, die ein neuer, zusätzlicher 32-Bit Modus nun eliminiert, indem er der Float-Farbraum an den Videofarbraum anpasst. Zusammen mit den ebenfalls auffallend potenten Compositing-Eigenschaften (u.a. Überlagerungsfunktionen und Bezier-Masken mit Keyframes) eignet sich Vegas damit auch als erstes Programm unter 1000 Euro zum Color-Grading ohne Kompromisse. Naja zumindest fast, denn die Interaktivität leidet natürlich aufgrund des enormen Rechenaufwandes entsprechend. Außerdem wäre für die sekundäre Farbkorrektur auch noch ein Motion Tracker wünschenswert.



Vegas unterstützt sogar animierte Bezier-Masken - Eigentlich eine Domäne ausgewachsener Compositing-Programme.
Vegas unterstützt sogar animierte Bezier-Masken - Eigentlich eine Domäne ausgewachsener Compositing-Programme.





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