AVCHD
Eine Besonderheit zeigte sich bei AVCHD: Files, die von Sony-Handycams stammten, konnten problemlos in Vegas importiert werden, AVCHD-Dateien von Panasonic werden dagegen als unbekanntes Format abgelehnt. Doch abgesehen von diesem Problem macht die Arbeit mit AVCHD sowieso keinen Spaß. Die sowieso schon mäßige Performance des Programms brachte unser Testsystem (P4 EE, 3,2 GHz, 1 GB Ram, GF7600GT, 256MB) praktisch zum Stillstand. In der Vorschau kamen wir beim reinen Abspielen eines unbearbeiteten Sony-AVCHD-Clips auf ca. 2 Bilder pro Sekunde.
[UPDATE]
Scheinbar mag Vegas Intels HyperThreading-Technologie nicht besonders: Nachdem wir bei unserem Testsystem HyperThreading abgeschaltet hatten (was dann einem Pentium D840 entspricht), stießen wir auf etwas bessere Werte: So bekamen wir bei seitenkorrekter AVCHD-Vorschau in Vollauflösung nun ca. 6 FPS zu sehen. Diese Vorschauleistung lies sich noch auf bis zu 21 FPS steigern, wenn man auf eine Viertelbild-Vorschau mit quadratischen Pixeln umschaltete.
Dennoch liegt die Performance damit immer noch deutlich hinter gut optimierten Engines (wie z.B. von Pinnacle).
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Doch Liebe fürs Detail?
Eine Liebe zum Detail zeigt das Programm dennoch, allerdings ist diese rein technischer Natur:
Egal, ob man seinen Video-Normpegel zwischen den RGB16-235 haben will oder dass die Aspect-Ratio bis auf die vierte Nachkomma-Stelle stimmt - bei Vegas hat alles seine hundertprozentige Korrektheit. Ein weiteres Beispiel sind die Curves der Color-Correction oder Masken. Beide lassen sich wie sonst nur in weitaus teureren Compositingprogrammen (und in Blender!) detailliert über Splines einstellen. So kann man noch an zig weiteren Stellen bemerken, dass jede Funktion immer mathematisch absolut korrekt implementiert wurde. Offensichtliche Geschwindigkeits-Trickerseien, die oft auf ungenauen Festkomma-Berechnungen basieren, sucht man vergeblich. Alle Bildberechnungen scheinen im Fließkomma-Genauigkeit und oft sogar im Subpixelbereich stattzufinden. Dies schlägt sich direkt in einer hohen Effekt-Qualität nieder. Allerdings dürften (wenn überhaupt) nur Profis diese Qualitäts-Unterschiede wirklich bemerken. Der Preis dafür ist wahrscheinlich (die bereits erwähnte) schlechte Echtzeit-Performance.

Im Profibereich muss sich Vegas dennoch Kritik bei der internen Verarbeitung gefallen lassen, denn der Farbraum ist auf 8 Bit beschränkt. Durchgehende 10 Bit-Verarbeitung wie bei manchen Konkurrenten und vielen Profilformaten üblich sind mit dem Programm nicht möglich.