Test Sony HDR-UX-1E

Sony HDR-UX-1E

Die HDR-UX-1 war neben der HDR-SR1 der erste AVCHD-Camcorder von Sony. Nur statt Festplatte wird hier auf Mini(DL-)DVD aufgezeichnet. Wir haben uns das Modell der Vollständigkeit halber kurz angesehen.

// 18:04 Mi, 21. Mär 2007von

Grundsätzlich gilt für die HDR-UX-1E dasselbe wie für die HDR-SR-1E, die wir ja schon vor einiger Zeit getestet haben. Denn die beiden Geräte sind in Signalelektronik, Bildwandler und Objektiv praktisch 1:1 identisch. Wegen der vielen Parallelen empfehlen wir Interessenten, sich auch den Testbericht zur HDR-SR1E zu Gemüte zu führen, die (soviel sei schon verraten) uns etwas besser gefallen hat.



 Die UX-1 ist wegen des optischen Laufwerks etwas klobiger als der HC3 ausgefallen, liegt aber dennoch ziemlich gut in der Hand.
Die UX-1 ist wegen des optischen Laufwerks etwas klobiger als der HC3 ausgefallen, liegt aber dennoch ziemlich gut in der Hand.




Manuelle Funktionen

Die UX1 liegt gut in der Hand, bietet aber wenig manuelle Außenknöpfe. Einzig der manuelle Objektiv-Ring erlaubt die Zuweisung von Fokus, Blende oder Weißabgleich. Wer nicht nur mit Automatiken filmen will, muss dennoch oft ins Menü, welches bei Sony über das Touchscreen-fähige Display bedient sein will. Natürlich hinterlässt man dabei immer Fingerabdrücke auf dem Blickfeld, dafür ist die Bedienung etwas gefälliger als mit einem Drehrädchen durch die Hierachie-Stufen zu hüpfen. Außerdem ist die Helligkeit und die Winkelabhängigkeit des Displays wirklich gut. Das Menü selbst ist aufgeräumt, aber nicht allzu üppig ausgestattet. Viele manuelle Einstellmöglichkeiten fehlen ganz oder die einstellbaren Werte sind nichtssagend. Insgesamt gibt es weniger Einstellmöglichkeiten, als bei den Konkurrenzmodellen von Canon. Wir hoffen, dass sich Sony hier langsam etwas im Zugzwang fühlt, denn Canon hat in diesem wichtigen Bereich die Messlatte in jüngster Zeit deutlich höher gelegt: Manuelle Bedienung schließt leicht bedienbare Automatiken für Anfänger nicht aus. Sony scheint dagegen seinen Anwendern nicht so viel zuzutrauen und will mit diesen Einschränkungen wohl erreichen, dass ambitionierte Filmer zu teureren Modellen greifen.



Außer dem guten Objektiv-Ring gibt es außen an der Kamera kaum manuelle Einstellmöglichkeiten.
Außer dem guten Objektiv-Ring gibt es außen an der Kamera kaum manuelle Einstellmöglichkeiten.






Anschlüsse

Bei den Anschlüssen gibt es wenig Aufälligkeiten, heutzutage vielleicht noch erwähnenswert ist der HDMI-Output, der unkomprimierte Video-Signale herausführt. Begeistern kann (auch wenn es immer wieder kleinkariert klingt) der automatische Objektiv-Verschluss. Hier fällt einem immer wieder auf, wie sehr Objektiv-Deckel eigentlich wirklich nerven können. Außerdem gibt es Miniklinken-Buchsen für ein externes Mikrofon und für einen Kopfhörer. Eine echte manuelle Aussteuerung gibt es allerdings nicht. Man kann nur zwischen zwei festen Pegelstufen wählen. Schade.





Bildqualität

Die Kamera zeichnet die hochauflösenden Videos als MPEG4/AVC-Strom mit 1440 x 1080 Pixel auf eine 8cm miniDVD, die sowohl -R/RW oder auch +R/RW sein kann. DVD-Ram wird als Format allerdings nicht unterstützt. In der höchsten Qualität mit maximal 12 Mbit/s im HQ+-Modus passen auf eine normale Scheibe ca. 15 Minuten Material, auf den noch ziemlich teuren DL-Medien finden ca. 27 Minuten Platz.


Die Bildqualität bietet eine nur durchschnittliche Helligkeitsauflösung, die Farbauflösung ist unter SD-Niveau. An feinen Details sind teils deutliche (farbige) Moires zu sehen. Der subjektive Bildeindruck ist noch gut, was auch auf das gute Dynamikverhalten mit wenig Rauschen und geringen Smear-Effekten zurückgeht. Farblich ist die Kamera angenehm stimmig. Der Weitwinkel ist für Innenräume sehr gering, dafür sind nur wenig Objektiv-Fehler auszumachen. Im Lowlight ist die UX-1 befriedigend. Gegenüber einem HDV-Camcorder fallen in der höchsten Qualitätsstufe HQ+ kaum Unterschiede auf, jedoch kann man sie durchaus entdecken, wenn man auf einem FullHD-Monitor „mit der Lupe“ danach sucht. Hier mal ein paar Artefakte mehr, dort mal etwas weniger Details in einer Bewegung. Schon mit einer leicht erhöhten Datenrate auf 18 Mbit könnte man mit AVCHD sicherlich HDV in der Qualität schlagen (oder gleich in die Vollen gehen - mit 25 Mbit und den spezifizierten 1920 Horizontal-Pixeln). Solange die Datenrate allerdings bei 12-15 Mbit herumdümpelt, bekommt man in der selben Preisklasse bei den HDV-Modellen nach wie vor ein (minimal) besseres Bild.



 Die  HC3 (oben) ist praktisch gleich scharf, wie die UX-1 (mitte). Eine Liga darüber brilliert allerdings die deutlich schärfere HV10 von Canon (unten).
Die HC3 (oben) ist praktisch gleich scharf, wie die UX-1 (mitte). Eine Liga darüber brilliert allerdings die deutlich schärfere HV10 von Canon (unten).




Sonstiges

Gegenüber dem Festplattenmodell sind bei der UX 1E gelegentlich Geräusche des Laufwerks bei der Aufnahme zu vernehmen. Außerdem verbraucht das DVD-Laufwerk mehr Strom als die Festplatte im SR 1E. Das drückt natürlich die Akkulaufzeit.





Nachbearbeitung

Auch Monate nach der Einführung von AVCHD ist die Nachbearbeitung ein Trauerspiel. Weder Premiere Elements 3, Magix Video Deluxe oder sogar das firmeneigene Vegas 7 können etwas mit den Daten des Camcorders anfangen. Am PC kann man immerhin mit einigen Tricks die Filme abspielen, am Mac ist man noch völlig hilflos. Wer seine Filme nachbearbeiten will, sollte ergo noch die Finger von AVCHD lassen.





Fazit

Der größte Vorteil, den DVD-Camcorder gegenüber miniDV hatten ist bei der HDR-UX1 praktisch nicht vorhanden. Denn es gibt keinen DVD-Player, in dem man seine AVCHD-Filme gleich auf einem Fernseher präsentieren kann. Geblieben sind aber viele Nachteile wie das nervige Finalisieren, die kurzen Aufnahmezeiten von 15 Minuten oder alternativ die teuren DL-Medien. So gesehen macht AVCHD auf SD-Karten oder Festplatten einfach mehr Sinn. Gepaart mit den wenigen Gestaltungsmöglichkeiten der Kamera (sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Nachbearbeitung) erscheint uns die HDR-UX1 nicht sonderlich interessant. Dies könnte sich mit zukünftigen BluRay-Medien ändern, jedoch dürfte es noch eine Weile dauern, bis diese Verfügbar und noch einigermaßen günstig sind.




Alle technischen Daten zum HDR-UX1 und detaillierte Testergebnisse findet Ihr hier...




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